die richtige Ausstattung der festlichen Hoftafel, an der die feudale Welt praßte. Mit dieser raschen, stürmischen Entwicklung der Produktivkräfte war aus einem Bauerndorf mit kaum 800 Einwohnern am Ende des Dreißigjährigen Krieges um 1730 das große Weberdorf ent standen, das es verstand, die Geheimnisse des Damastwebens zu wahren. Mit 25 Bauerngütern und 30 kleinen Wirtschaften, vor allem aber mit 346 Häuschen, in denen Mustermalcr, Mu stermacher und Stuhlbauer, Meister, Gesellen und die Hilfs kräfte in enger räumlicher Gemeinschaft arbeiteten, war Groß schönau ein volkreiches, stadtähnliches Gemeinwesen von großer wirtschaftlicher Bedeutung geworden, das manche Stadt mit be kanntem Namen an Bedeutung weit übertraf. Noch heute werden in den großen Museen der ganzen Welt Großschönauer Bildgewebe in reicher Zahl an hervorragender Stelle gezeigt. Das Großschönauer Heimatmuseum, das in dem schönen Haus eines ehemaligen Damastfabrikanten ausgezeichnet untergebracht ist, ist stolz auf seine Schau kostbarer Damaste aus alter und neuer Zeit. Es gibt auch einen guten Einblick in die Technik des alten, komplizierten Zugstuhls, der im 19. Jahrhundert durch die Jaquardmaschine abgelöst worden ist. In neuerer Zeit wurde in Großschönau die Großproduktion von Frottierwaren aufgenommen, und heute ist der Ort der größte Produktionsplatz dieser Webspezialität in unserer Republik. Das Umgebindehaus Heim- und Arbeitsstätte der Weber ist das Umgebindehaus ge wesen, das den Gebirgsdörfern und den großen Weberdörfern im Vorland ein charakteristisches Gepräge gegeben hat. Heute haben viele unserer Urlauber in diesen kleinen Holzhäuschen gastliche Aufnahme gefunden. Sie sitzen gern in der großen Holzstube mit ihren vielen kleinen Fenstern, die an so manches aus vergangener Zeit erinnert, als hier Waldarbeiter, Holzfäller und Steinbrucharbeiter wohnten und ein kärgliches, schwer ver dientes Brot aßen. Vor allem aber lebten und arbeiteten hier die Leineweber, die hageren Gestalten, die tagaus tagein, oft