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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-04
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1928
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4 kWlIM 9. Sonntag n. Lrtnttattt, Psalm 8. 6: «Herr, mit Preis und Ehre hast Du den Menschen gekrönt/ DaA G reuzenlose. Nicht- ist erhabener als etn Blick ,um Sternenhimmel. ZnS Ungeheure wölbt sich der Himmel Uber un», der Blick verliert sich ins Grenzenlose. Die Erde schrumpft »um Staubkorn zusammen, lastend liegt der Druck brr Unend lichkeit auf unserer Seele, es ist uns, al» sänke« wir gegenüber dieser Unendlichkeit ins Nichts zurück. Da ist es allein der Glaube, der uns im Grenzenlosen nicht verloren geben lässt. Wir sollten nichts sein, die wir einen Platz am Herzen Gottes haben? Wir sollten Staub sein, in die Gott den Seim des Einigen gelegt hat? Wir sollten in dieser Welt nichts bedeuten, wir, die Gott gesucht bat? Nein, wir sind keine Nullen, wir sind etwa- wert in Gottes Augen, und damit haben wir einen Wert auch gegenüber der Massen der Ozeane und Gebirge und Welten. MaS sind denn vor Gott diese ungeheuren Massen.und grenzenlosen Räume? Auch nur Endlichkeiten! Wie vor ihm 1000 Jahr« sind wie der Tag, der gestern vergangen ist, so sind vor ihm tausend Millionen Kilometer nur e'neS Schritte» Länge und tausend Millionen Kubikmeter Masse nur wie etn Kieselstein, den seine Hand hin und her wirft. ES ist rin falscher Vergleich, wenn wir uns vergleichen mit den ungeheuren Massen nnd Ausdehnungen der Welt. Geist ist nicht zu vergleichen —tt Raum nnd Masse. Was Geist bat, ist Gott »über, ist daher grösser als endlose Räume und himmelhohe Massen. Im Menschen ist etwa- von solchem Geist au» Gott, mehr als in jedem anderen Geschöpf dieser Erde. Darum sieben wir dem Herzen Gottes nabe nnd darum können wir beruhigt sein beim Blick in» Grenzenlose. Wir vergeben nicht im Grenzen losen, denn was Gott nahestehcn darf, ist -ross wenn es auch scheinbar kte'n Ist. Lcrtliches «ud Sächsisches. Riesa, den 4. August 1928. —'Wettervorhersage " e den 5. A u a n st. Mttgeteilt von der SSchs. Landeswetterwarte zu Dresden. Bewölkt. Zeitweise N ederlchläge bei mässig warmen Tem- vrratnren. Nach Süd drehende Winde. Späterhin leichte Bessernna. —' Daten sür den 5. u. 6. A na n st 1928. Sonnen- anfgana 4,29 (4,81) Nbr. Sonnenuntergang 19,42 (19,40) Ubr. Mondanfgang 21,41 (21,58) Uhr. Monduntergang 8,42 <10,01) Uhr. 5. August: 1772: Erst» Teilung Polens. 1850: Der französische Echristsieller Mnv de Manpassant ans Schloss MiromeSnil aeb. larst. 1893>. 1895: Ter Sonalist Friedrich Engel« in London gest. <aeb. 1820). 1915: Die Deutschen besetzen Warschau. 6. August: 1789: Ter Volkswirt Friedrich List in Reutlingen geb. larst. 1846>. 1806: Franz II. >1. von Oesterreich) legt die Kaiserkrone des Römischen Reiches Deutscher Nation nieder- 1870: S rar der Deutschen bei Wörth und Spichrrn. Zkl MiWWMewerb In RIA Einzelne Teilnehmer für den morgen Sonntag, den t, 8. 1928 in Riesa nachin. Uhr stattfindenden Kunstflug- »ettbcmerb treuen bereits beute Sonnabend in Riesa ein, um sich mit den Platzverhältnissen vertraut zu machen. Gleichzeitig ist auch Interessenten die Möglichkeit gegeben, die Flugzeuge vor der Veranstaltung zu vergleichen und zu prüfen. Mit der Durchführung dieses Wettbewerbes wurde die Sächsische Fliegerschule Leipzig betraut. Der Wettbewerb erfordert von den Konkurrenten höchste Geistesgegenwart und Konzentration, um bei dieser Kon kurrenz erfolgreich besteben zu können. Zum ersten Mal in Riesa erscheinen die in Deutschland bestens bekannten Udet- Flamingvs am Start. Es wirb sehr interessant sein, die Leistungen dieser Flugzeuge mit denen der Dietrich-Maschi- aen zu vergleichen und zu bewerten, da ja beide Typen di« verschiedensten Flugeigenschaften aufwetsen. Nicht alle Figuren lassen sich aus den Udet-Flamingos infolge ihrer grösseren Tragflächen so gut fliegen, wie auf den schnittigeren Dietrich-Flugzeugen, während wieder die Looping- und seit liches Abrutschen auf den Flamingos ein weit schöneres bild bieten. Die Ubet-FlamtngoS werden von Dr. Gull- nann und Jng. Hempel gesteuert, die Führung der Dietrich- Maschinen liegt in den Händen des Fluglehrers Paul Rothe and des Jungsliegers Bodenstetn. Die Bewertung dieses Wettbewerbe- erfolgt nach den vom Deutschen Luftrat vorgeschrtebenen Richtlinien, wobei !ie gewählten Figuren im Kürfliegen je nach der Art und Schwierigkeit der ausgeführten Kunstslüge bewertet werben. Am Programm ist die Bewertung nochmal» eingehend ge schildert, so dass jeder Besucher den Wettkampf in allen sei nen Phasen verfolgen kann. Außerdem werden die von iedem Teilnehmer erzielten Punktzahlen sofort genau be- kanntaegebcn, so daß die Besucher jederzeit über den Stand >c» Wettbewerbes auf dem Laufenden gehalten werden. Für da» Fallschirmzielsprtngen wurde die in Riesa nicht unbekannte Lola BorcScou, München, gewonnen, die bereit» vor 2 Jahren sich den Riesaern durch einen Fallschirmab sprung vorstellte. Ihre Konkurrentin ist die Dre»dnerin Erna Kröhl, die sich in dem Fallschirmzielspringen mit Lola LoreScou messen wird. Siegerin ist diejenige, die am näch- 'ten dem sich auf dem Flugplatz befindlichen und deutlich sichtbaren Landekreuz landet. Die Absprünge müssen auS ,00 Meter Höhe erfolgen, um voll bewertet zu werden. Für bequeme Autobusverbtndung nach dem Fluggelänbe st Sorge getragen. * —* Seschäftsjubiläum. Der verpflichtete Deo- meter Herr FedorWerpupp begeht in diesen Tage» das Jubiläum de« 2» jährigen Bestehen« seine« Unterneb. men«. Wir wünschen Herrn Werpupp auch für di« Zukunft selten Erfolg. —* Städtischer Kraftverkehr. Wie unS vom vetriebSamt mttgeteilt wird, verkehren am Sonntag, den August 1928, von 12ZV Uhr ab nach Bedarf Sonder wagen zwischen NathauSplatz und Flugplatz. —* Verunreinigung der hiesigen fliessen- de« Gewässer betr. Das Wasseramt der Stadt Ries« sicht sich gezwungen, im amtlichen Teil« darauf hinzu- wetsen, dass die Verunreinigung der hiesigen fliessenden Ge wässer durch unbefugtes Einwerfen von Gegenständen aller Art strafbar ist. ES wirb gegen alle, die etn« Berun- »eittigvng der hiesigen Gewässer vornehmen, «nnachsichtltch vo«a«a»aa» «ttdon. —»„UnsereHetmat". I« der heut« erscheinende« Hetmatdetlag, finden unsere verehrten Leser interessante „Betrachtungen über die Vorgeschichte und die Ereigniss« der Schlacht b«t Mühlberg" — von Job. Thoma», Riesa. Unter der Ueberschrtft «Der rauche Kantor" schildert et« geschätzter langjähriger Bezieher de» Riesaer Tageblatt«» «tne lustig« «egebenhett au» srühere«Tag«n. —Sonder- drucke auf besserem, holzfreie» Papier sind »um Preise von Iß Pfg. da« Stück in unserer GeschästSstelle — Goethe- strasse 5V — »u haben. —* Die Riesaer Turnfesttetlnehmer tresfen nwrgen Sonntag früh 6.88 Uhr auf hiesigem Vahnhof wie- der etn. Sic werden von ihre« Turnfreunden am Bahnhof begrüßt und, begleitet vom Spt«lmann»»uge d«S Turn- verein» Riesa, nach dem Innern der Stadt geleitet werden. —* Di« Kameraden de» Fr« tu,. Rettung»- korp» Riesa, die sich am Gächs. Feuerwehrtag in Pirna beteiligen, rückten b«ut« mittag au»; sie fuhren in Gemeinschaft mit den Kameraden brr Frei». Fcuer- wehren Gröba und Weida, sowie der übrigen benachbarten Wehren über Dr«»den nach der Feststadt Pirna. — AuS Pirna wirb un» gemeldet: Zu dem vom 8. bt» 6. August in Pirna stattftnbenden 28. Sächsischen Feuerwehrtag wer- den für Sonntag etwa 10 000 Feuerwehrleute aus ganz Sachsen erwartet. Die Strassen der Stadt tragen au» diesem Anlaß reichen Flaggenschmuck. Am Freitag nach mittag wurde tn der Kesthalle der Schützenatlde etn« Feuerwehrausstellung eröffnet, in welcher Feuer löschgeräte von den ältesten bis zu den modernsten Modellen gezeigt werden. —* Der hiesige Mtlitärvrrein l begeht am Sonntag, den 5. August, im Hotel zum Stern bte Feier seine» 70 jährigen Bestehen». Die Berein»lettung hat auS diesem Anlaß weder Kosten noch Mühe ««scheut, der festlichen Veranstaltung einen schlichten aber würdigen An strich zu geben. Au» der Festsolg« ist zu entnehmen, dass neben einem auSgrwählt«n Konzert — Blasmusik - und neben der üblichen Ehrung alter und langjähriger BereinSkameraden «in am hiesig-m Orte noch nicht zur Auf führung gekommener Säbelreigen vorgcführt wird. Letz terer wird von 18 Mitgliedern sehem. Kavalleristen) eines auswärtigen Brudervcreins in Friedensparadeuniform aufgeführt. Als Festredner ist das Ehrenmitglied des Verein», Herr Pfarrer Beck, gewonnen worden. Ein wei tere» Ehrenmitglied, Herr Organist Golle, hat dem Verein einen JubiläumK-Festmarsch gewidmet. —* Verleihung von Ehrenzeichen. Die Gewcrbekammer Dresden verlieb an treuvcr- -tente Arbeitnehmer tragbare Ehrenzeichen am tveiß- grünen Bande, und zwar in Bronze sür 25- und mehr jährige ununterbrochene Tätigkeit dem MaurermeisKr Max Schulze, dem Maurerpolier Oswald Di ehe, dem Maurerpolier Richard Winkler, dem Schirrmeister Hermann Lentzsch, dem Zimmerpolier Ernst Dietze, dem Zimmerer Alwin Schulze und dem Maurer Gustav Taubenhain bei P. Frischen, Baugeschäft tu Gröditz <AH. Grossenhain). —* Der Lorenzmarkt steht wieder einmal vor der Tür. Wie schnell doch ein Jahr um ist. Kaum, ehe man sich's versteht, ist eS Erntezeit und damit ist gleichzeitig auch da» alljährliche grosse ländliche Ereignis, -er Markt i» Lorenzkirch, in nächste Nähe gerückt. Er findet diesmal früher als sonst statt: von DienStag, den 28., biS Frcitag, den 81. August. Bald wirb man mit -em Aufbau der Budenstadt beginnen müssen: dann setzt wieder der ge wohnte starke Verkehr ein nnd aus Richtungen strömen bte Firanten u. Schausteller herbei. Dabei ist es ein unbedingte» Erfordernis, das wenigstens einige Tage vor Marktbeginn die Pflasterung aus der Staatsstraße Strehla—Riesa zu End« geführt wird. ES ist ohnehin höchste Zeit, baß diese wichtige VerkehrSstraße wieder freigegeben wird. An ÄmtSstelle scheint man gar nicht darüber nachgedacht zu haben, welchen Schaden die Geschäftsinhaber, soweit sie Anlieger -er Riesaer Strasse sind, dadurch erlitten haben und noch er leiden, wen» die Hauptstrasse so viele Wochen aus dem Ver kehr ausgeschaltet wird. — Das »Str. Tgbl." schreibt hierzu: Wenn wir recht unterrichtet sind, arbeiten beim Straßenbau nur vier Steinsetzer. Da geht es natürlich verhältnismässig nur langsam vorwärts. Wäre eS nicht zweckmäßiger ge wesen, man hätte erst di« eine Straßenhälfte fertiggestellt, damit die Straße nicht gar zu lange dem Verkehr entzogen wird? Für die Autofahrer sowohl auch für die Fußgänger ist cs gerade in diesen Tagen, da Regen eingesetzt hat, weni- aer angenehm, die alte Riesaer Straße benutzen zu müssen. Der Fußgänger hatte schon bei trockenem Wetter arg darun ter zu leiden, wenn er den Feldweg passieren mußte und zufällig Kraftfahrzeuge vorbeifuhren. Die Oefsentlichkeit erwartet schnellstens Abhilfe. —* Keine Aenderung der Sächsischen De- soldunasbesti mmunaen. Durch die Tagespreske werden Mitteilungen veroreitet, wonach den Landtag im Herbst eine Regierungsvorlage über Aenderung der Säch sischen Besoldungsbestimmungen beschäftige» werde. Diese Mitteilungen sind unrichtig. Es handelt sich lediglich um die endgültigen Ausführungsbestimmungen zum Besol dungsgesetze, die da» Ministerium des Inneren erst jetzt nach Abschluß der entsprechenden Reichsregierung erlassen kann. Die Berorouung hierüber wird in der nächsten Nummer des Gesetzblattes veröffentlicht werden. Aende- rungen von erheblicher Bedeutung gegenüber den bis herigen Bestimmungen enthält sie nicht. —* »Unberechtigte Beunruhigung der Oefsentlichkeit." Gegenüber einer tn den letzten Tagen durch die Presse gegangenen Notiz, tn der gesagt wurde, daß unausgesetzt über Versuche den Hausbesitzern, wegen der ZinSerhöhung für Auswertung-Hypotheken die Miete zu steigern, geklagt werden müsse usw., stellt der Ver band der Sächsischen Grund- und Hausbesitzervereine u. a. fest, daß ihm, der mehr als 100 000 sächsische Hausbesitzer -u- sammenfasse, bte erwähnten Klagen in keiner Weise bekannt geworden seien. Auch bte MietzinSsteuerabtetlung de» Finanzministeriums habe diesbezügliche Informationen an den Verband der Sächsischen Grund- und HauSbesttzerver- eine, entgegen dem sonst üblichen Brauch, der sich im Ver kehr zwischen Ministerien und wirtschaftlichen Äroßverbän- den herausgebilbct habe, nicht gegeben. Trotzdem habe der Verband wiederholt in der „Grund- und HanSbesitzerzeitung sür Sachsen" seine Mitglieder nachdrücklich daraus ver wiesen, daß die AuswertungSsteuerteilstunbungSverordnung -en HauSbesitz nicht ermächtigt, als Abgeltung der ZtnS- erhvhung vom 1. Januar 1028 vou mtetztnSsteuerbesreiten Mietern etye Mieterhöhung zu verlangen. Die organisierten Hausbesitzer Sachsen» seien dieser Aufforderung in vollem Umfange nachgekommen, wenn auch bi« ihnen erwachsene Schädigung gegen Ginn und Wortlaut de» RetchSgesrtzeS über den GelbcntwertnngSauSgletch bet bebauten Grund stücken verstoße. Solange bte Stundung-Verordnung be stehe, komme eine Aenderung der Einstellung de» organisier ten Hauöbesitzcs zu den von der Verordnung zum Teil ge regelten Problemen auch nicht tn Frag«. Zu einer Beun- ruhigung der Oefsentlichkeit liege darum kein Anlaß vor. —* Deutscher HauSbesttzer-Tag. D«r Zen tralverband Deutscher Haus- und Wrunbbesttz«r-Beretn« veranstaltet seinen dtesjährtaen BerbanbStag am Sonntag, dem 12. August, tn Görlitz. Die Tagung bringt «Inen Bor- trag von UntversttätSprofeffor Dr. Iljin über bte Enteig nung tn Rußland und ihre Bedeutung für bte Welt. Wetter wird Stadtrat Humar, München, die Forderungen de» deutschen HauSbesitze» an den neuen Reichst«« ent wickeln. —* Verbindltchkelt-erkläruna k>e» Schied» spruKe» tn der westtächsischen Textilindustrie. In der Ar. beitSzeitstreittgkeit tn der westsächftsch«» Tertilindustru ist der Schiedsspruch vom 24. Jul: 1928 vom ReichSarbettS- mtntster sür verbindlich erklärt worden. Die sür die Kurzarbeit vvrgeschlagene Regelung ist jedoch von der Ber- vinvltchkcit-erklärung ausgenommen worden. —* Erzeuger, und verbrauch, rprets«. Da» Obst ist zu teu«r! So klagen mit Recht di« Zeitungen. Sie meinen de« Obftpret», den der Berbvoucher zu zahl,« bat. Man muss «ingestehen, dass di« grossstädtisch«« Obsthändler li«b«r ein«« Korb Kirschen mit 100 Prozent Ausschlag ober noch mehr verkaufen, al- drei Körbe Kirschen mit nur »0 Prozent Aufschlag. Man klagt, dass der Preisaufschlag be» Kleinhandels bis zu 500 Prozent g«bt, weil die «rsten in die Grossstadt gelangenden Kirschen gerade,u Phantasie- preis« erzielen und den Verbraucher damit an einen Preis stand gewöhnen, der schon nach wenigen Wochen sachlich in keiner Weise mehr gerechtfertigt ist. Sind diese Geschäfts methoden de- grossstädtischen Kleinhandel» richtig gekenn zeichnet, bann tft verwunderlich nur der Gleichmut, der diesen Obstwucher sortbrstehen lässt. In Ensland würbe der oben mitgrt«ilte Preiswucher auch nicht eine halbe Woche geduldet werden. Nur tn Deutschland lässt man sich da» Fell über bte Ohren ziehen, zahlt jeden Wucheraus schlag an den Händl«» und schasst den Ausgleich durch Schimpfen auf die Agrarier. —* Gartenbauausstellung«« unterliegen nicht der B«rgnügung»ft,u«r. Da» Ministerium des Innern weist tn ein«, B«kanntmachung »nr Behebung von Zweifeln darauf hin, bass die Ausstellungen von be- schränkter örtlicher Bedeutung, die von Gartenbauvereinen, deren Mitglieder zur Fachkammer für Gartenbau beitrags pflichtig sind, ober von KretSverbänden dieser Fachkammer veranstaltet werden, der B«rgnügung»-(EintrtttSkarten-) steuer insoweit nicht unterliegen, al» sie nicht Erwerbs- zwecken dienen und als nicht Veranstaltungen anderer Art damit verbunden sind, die ihrerseits der Vergnügungs steuer unterfallen. —* Einkommens-, Körperschaft», nnd Umsatz st euervertetlung für 1928. Die Sächsische StaatSzettung vom Freitag, den 8. August, veröffentlicht die Richtlinien bczw. Ausführungsverordnungen zur 4. Einkommens-, 1. Körperschafts- und 4. Umsatzsteuerver- tcilung für das Rechnungsjahr 1928. —* Sächsischer Junglanbbunb. Der Säch sische Jnnglanbbunb e. V. (Sitz Mittweida i. Sa.) veranstal- tete in Nuderitz t. B. ein Dlerlänbertreffen zwischen den Junglanbbttnden von Sachsen, Bayern, Thüringen und Egerlanb, das bet vrächtigem Dommerwetter und außer ordentlich starkem Besuch einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Die Tagung wurde eröffnet mit einer Führerbespre- chnng, bet der die wichtigsten Fragen der Organisation be handelt wurden. Einen breiten Ranm in den Verhand lungen nahmen die Beratungen über Auslandsdeutschtum, Wehrhaftmachnng, kulturelle Aufgaben und den Kamps gegen den Materialismus etn. Das Treffen endete mit einem Lager in den Ruinen des BurgstcingebtetcS. — Die Unterorgantsationen Gröditz b. Riesa und Obernaundorf bei Tharandt begingen unter Bet«tltgung von insgesamt 4000 Personen aus dem ganzen Lande thre Fahnenweihen. Der Höhepunkt der festlichen Veranstaltungen in Gröbitz war da» Reiterfest, bei dem mit den landwirtschaftlichen Gebrauchs- Pferden ganz vorzüglicher Sport geboten wurde. —* Internationaler Freimaurer-Kon greß. Am 24. biS 26. August 1928 findet in Wien ein In- ternationaler Freimaurer-Kongreß statt, der von der „All gemeinen Freimaurer Liga" einberufen tst. Der Kongreß wird insbesondere der Arbeit der geistigen Annäherung der Völker gewidmet sein und unter dem Zeichen der deutsch, französischen Verständigung stehen. Die kulturelle Beden- tung der Freimaurerei und ihr geistiger Gehalt werden in eingehenden Referaten führender Freimaurer klargelegt. Auf dem Kongreß werben Freimaurer auS sämtlichen LSn- dern einschl. der Vereinigten Staaten von Amerika ver- treten sein. Anmeldungen zur Teilnahme sind an die Ge- schäftsstelle der Reichsdeutschen Landcsaruppe der Allge- meinen Freimaurer Liga, Berlin W. 9, PotSdamerftr. 184 h zu richten. —* Lehrgang für höhere Justiz- und Der- waltungSb«amtc. Die Deutsche Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung, deren Vorsitzender ReichSsparkommissar Stagtsmtnister Dr. Saemisch ist, ver anstaltet ihren diesjährigen Herbstlehrgang sür Höhere Justiz- und Verwaltungsbeamte unter der Leitung von Professor Dr. Bernhard Harms, Kiel, vom 26. August biS 15. September in Bad Reichenhall in Oberbayern. Das endgültige Programm des Lehrganges, der das soziale un politische Leben tn Deutschland der Gegenwart zur Dar stellung bringen will, tst soeben herauSgekommen. —* Tschechisierun« der Tabaktndustrie. Wie dem Telunion-Sachsendtenst von der beutschböhmischen Grenze geschrieben wird, finden deutsche Arbeiter tn den tschechoslowakischen Tabakfabriken keine Aufnahme, trotzdem seinerzeit ein« strikte Weisung ergangen tft, dass tn den deutschen Fabriken auch die deutschen Arbeiter gebührend zu berücksichtigen seien. Die tschechoslowakische Tabakregie weiss aber offenbar heute nicht mehr, was sie gestern zuge- sagt hat. So wird in der deutschen Tabakfabrtk Zwittau in Mähren den deutschen Arbeitern die Aufnahme verweigert. Bon der Direktion der LandSkroner Tabakfabrtk wurde bet dem Ersuchen um Arbetteraufnahme die Auskunft erteilt, die» könne solange nicht geschehen, al» nicht baS Verhältnis 66 Prozent zu 85 Prozent (Tschechen u. Deutsche) «rretcht sei. —* Feststellung-verfahren über die Aus gabe neuer RetchSschatzanwetsungen. Zu der von einer Berliner Korrespondenz verbreiteten Nachricht über die Ausgabe neuer RetchSschatzanwetsungen wird von zuständiger Stelle mttgeteilt: Zur Deckung der im außer, ordentlichen Haushalt vorgesehenen Ausgaben verfügt das Reich über offene Anlethekrebite. Die zu beschaffenden Mittel sollen für werbende Anlagen, insbesondere für die Fortführung de» Kanalbaue», be» Stedlungswerke», sür Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung us«. bienen. Um eine unmittelbare Inanspruchnahme de» Kapitalmarktes zu ver meiden, wurde mit den Trägern der Sozialversicherung Fühlung genommen, in welchem Umfange sie tn der Lage nnd gewillt sind, an der Befriedigung des Geldbedarfs, bte für die vorgesehenen Zwecke von ihrem Standpunkt ans eine besonder« Förderung verdient, teilzunehmen. ES würde sich gegebenenfalls um die Ausgabe von verzinslichen Schatz anweisungen mit einer Laufzeit von einigen Jahren handeln, die nicht an den Markt gebracht werden, sondern bis zur Fälligkeit tn festen Händen bleiben sollen. Die Träger der Sozialversicherung Haven den gemeinnützigen Zweck der Verwendung der auszuvrtngenben Mittel sowie die Hamit erstrebte im Interesse der sozialen BerstcherungSträger liegende Entlastung be» ArbettsmarkteS anerkannt, und ihre grundsätzliche Bereitwilligkeit, zur Deckung de» Geldbedarfs beizutragen, erklärt. ES handelt sich zunächst lediglich um ein vorsorgltcherweise vorgenommene» FeststellungSver- fahren, ohne baß der Zeitpunkt und da» Ausmass der Gchatz- anwetsungSausgabe schon bestimmt tst. —* Bon der Reichsbahndirektion wird mit geteilt: Am 1. Oktober 1928 tritt die im Reichs- gesehblatt Teil 8 Nr. 26 vom 1. Juni 1928 bekanntste« gebens neue Eisenbahnverkehrsordnung in Kratt. Sie bringt u. a. als Anlagen D, E und F drei neue, ab 1. Ok- Aber 1928 geltende Muster für Frachtbriefe (Frachtbrief, Etltrachtbriek. Ttertrachtbrief). Der 2. Ablatz de» ti 55
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