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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-08
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1928
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MW De, «Wen des al-dann der Bortragende; un- ,«täglich gerech- bekanntlich find . —* Die hiesig« Gemeinbedtakont« tsi ftde- , ! Jahr vor Weihnachten bwrch besondere »ab«« an Geld und Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, den 8. Tr-rmber 1928. —'.Wetter» orberiage ür Len 9. Dezember. Mtgeteilt von der DLchs. Landerwetterwarte »u Dresden. Flachland: Wolkig tn wechselnder Stärker örtlich verein- zelte Schauer (teil« Rege», teils Schnee). Sehr kühler Va den- und Nachtfrost. Gebirger Zunehmende Neigung zu Schneefall. In den höchsten Lagen anhaltend Frostwetter. Mäßig bis frisch« wind« aus nördlichen Richtungen. —* Gate« für den g.und lO.Dezember 1»28. Sonnenansgana 7.Ü2 17.VS) Uhr. Sonnenuntergang 15,52 !1S,K2) Uhr. Mondanfgan, 4.54 (6,4) Uhr. Mendunter- gan, 14,27 (14,48) Uhr. 9. Dezember: 1608: Der englisch« Dichter John Milton in London ged. (aekt. 1674). 1717: Der Altertumsforscher Johann Wtnckelmann in Stendal geb. („st. 1768). 1798: Der Forschungsreiiendr Reinhold Forster in Hall« ME SW» 0« MtlMMSktUI-WeglM M M am Die «6 tag, den 11. Deiember 1928 ' 18,80 Ubr in der Aula der Oberrealschule. 1. Einbau von 10 Notwohnungen in den ehemaligen Pioniergeräteschuppen in Forberge und Bewilligung von 30000 RM. auS dem 1!)00>0 Mark AuStauschdarlehn mit Döbeln. Berichterstatter: Herr Stadtv. Otto. 2. Ausführung des gleichen Wohnungsbaues im Jahre 1929 an der Schiller- und Kasernenstrake wie 1928 an der Schiller- und Lindcnstratze. Berichterstatter: Herr Stadtv. Durra. 3. Beschleusung d.-s restlichen Teils der Poppitzcr Straße. Berichterstatter: Herr Stadtv. Funke. , 4. Verlängerung der Gültigkeit der Vereinbarungen mit der Mitteldeutschen Stahlw'-r'e Akt.-G-'. in Sachen Verlegung der Stüitgüterbah hofeanlage. Berichterstatter: Herr stadtv. Nipberger. 5. Beschaffung eines neuen Lastkraftwagens für da- Stadtbanamt. Berichterstatter: Herr Stadtv. DiKt-mm. 6. Abrechnung über den Umbau der ehemal. Zeidler« schon Fabrik Nachvecwilligung der Mehrkosten von 26111,31 RM. und Genehmigung der Verbuchung der Baukosten. Berichterstatter: Herr Stadtv. Billing. 7. Abrechnung über den Bau des Maschiuenschuvvens auf dem städt. Bauhofe uno Nachverwistigung der Mehr kosten von 2178,82 NM. Berichterstatter: Herr Stadtv. Michalt. 8. Abrechnung üb r di- Errichtung d-r 12 NeichSheim- stättcn für kinderreiche Familien, Belastung der .Heim stätten mit je einer Hnpothck von 11800 RM. und Ein forderung deS Svt'ieub-tragS von 40.34 RM. von den Heimstättern. Berichterstatter: Herr Stadtv. Willkomm. 9. Abrechnung üb r die Fnßwegsherstellungen in der Gren - und Lange Straße. Berichterstatter: Herr Staotv. Steinbach. 10. Abrechnung über Straßen- und Schleusenbanarbet- ten im Stadtteil Weida. Berichterstatter: Herr Staotv. Turra. 11. Abrechnung iib-r den Umbau des Schützenhauses. Berichterstatter: Herr Stadiv. Urbach. 12 Ratsvorkagc aus em Gesuch der Oeffcntl. Höheren Hgndels'ehranstalt wegen Fortführung der Mäochen-(Bor- schul-) Klakse. 13. Mitteilung des Beschlusses oes Betriebsausschusses wegen der Ausgabe verbi ligter Fahrmarken für die städt. Kraftomnibusse au Schwerkriegsbeschädigte. Bericht erstatter: .Herr Stadtv. Horn. 14. Rcchnuilg des städt. Wasserwerks auf daS Betriebs- sabr 1927/28. Berichterstatter: Herr Stadtv. Dr. Mühl« meister. 15. Vorübergehende Uebcrnahme der Bürgschaft für ein.Baudarlekm von 45M Mark für einen Siedler. 16. Ergänzung der Ziffer 1 bes 1. Nachtrag» .-irr Berkehrsordnung der Stadt Riesa. Berichterstatter: Herr Stadtv. Dr. Mäckel. 17. Deckung der für den DühnenhauSanbau am Licht- svielhaus „Capitol" erforderlichen 45000 und 40000 RM. avS dem Verkaufserlöse des Gaswerks 2 betr. 18. Antrag der KPD.-Fraktton: 1. Gewährung einer Winterbeihilfe an Er werbslosen- und KrtsenunterstützungSempfängerr 2. Uebernahme der Miete auf die Stadt für alle Erwerbslose, die 1928 länger als 13 Wochen erwerbslos waren, während der Erwerbslosigkeit. 19. Mitteilungen. Nichtöffentliche Sitzung. ßnikegipwilw 2. AdventSsonntaa: vffenb. Job. «, S: .Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr". D« «nb Dein »ett. —* Hk« Mord «a» 6 Jahre« aufgekkärt. «m «Januar 1«1 abends wurdein H ys «tanchttz »er »utSbesttzer Eckelman«: in ^s-tner B«hn^ mordet und am folgenden Margen lot ansgefuni «erdacht der Dätersikft lenkt« sich dqmal» auf vle Gskange-^Hvch all,AalÜorfchm,gw, bliebe« bau» lo». «WM «»K fetzt de« g,f«,w«rttae» I« LanhgrnMmirie-««tton Hof nach langen, w Untersuchmige«gel»«gen, d«, M»W ausMäre» kannte bch», hgh sWüd« Perlansn Wicht in Fragt konnten, Gude«, »«solch«, hie mit den HerhäL de« Gewvßnhetten d«S «ckelWann Mrtraut waren. e» natürlich. Sie Untersuchung erst einmal auf die »et Eckel man» beschäftigten «Zechte zu lenken. ES würbe lefts,stellt, wer »ur Zeit der Mordtat und kurz vorher »ort gebient. Der eine von diesen Knechten verbükt gegenwärtig in Wal», heim ein« Zuchthausstrafe wegen schwere« Einbruchs. E, wurde verhört und e» gelang, ihn ,n et»«« Geständnis und zur Schilderung der Tat ,n bewegen. Dabet erfuhr man auch Mittäter und Mitwisser. Es komme» tm ganze» fe« Personen in Frage: zwei als Täter (1« »ezw. 17 Jahre alt», »ter als Mitwisser, von denen bann drei veuteanteil« erhielten. Drei dieser üblen Früchtchen hatten schon ge meinsam Diebstähle ausgeführt. Der et««, welcher seit Dezember 1»2o von Eckelman» weg war, aber wieder außei Dienst gekommen war, kam am bl. Ja»«« 1921 »u seinen Mithelser«, di« bei Eckelman« noch al» ««echte diente«, un verlangt« seine» Anteil a«b einem Diebstahl. Da» bracht« di« beide« andere« Set einer Besprechung ans dem Fried. Hose zu dem Entschluss«, Eckelman« »» erledige»", «r sollt« auhen, an der Pump« anfaehängt werbe«. Diese beide» Mhrder Vegabe» sich »«rück in» G«t «nd betrat« durch fr «tn« ander« Tür da» Zimmer, indem sich Eckelman» befand, nachdem sich der «in« »o» ihnen «tn« »ckerleine «eholt hatte. Eckelman» saß am Tisch«, er wurde von dem einen von hin ten gefaßt, in de« HawSslnr geschleppt und dort mit Hilfe des andern mit »er Ackerlein, erwürgt. Dem Ermordeten wurde sei« Portemonnaie mit Inhalt, Uhr und Ring ab- genommen. Di« Mürber erbrachen »an« di« obere« Zimmer, der «elbschrank aber widerstand alle« Hieben mit einer Radehack«. Versuche haben erwiesen, daß daS Aufschlagen mit der Radehacke ein starke» Dröhne« hervovgerusen haben muß, so daß auch die andere« Knecht« ie» gehört haben müssen, st« komme« barum al» Mitwisser tn Krag«. Drei haben auch später veuteauteile erhalte«. Süss der Betei ligte« sind in Untersuchungshast, einer wird «och gesucht. — Ersin du ngSschau vom Patentbüro O Krueger u. Co., DreSden-A. 1. — Auskünfte an oie Leser; Ab schriften. — Frau Elke Hantschmann, Räubers: Versand- kästen mit nagellosem Deckelverschluß. (Gm); — Ferd. Walther, Grimma: Schaltkasten für Walzenschalter. (Gm ); — Friedr. Ernst Fritsch«, Oschatz: Rübenköpfer. (Gm) — Herbert Beger, Wermsdorf-Oschatz: Fenstersperryebel für geöffnete Fensterflügels (Gm); — Herrn. Unaethüm Nacks. Pausrtz: Ausrückvorrichtung für Weostühle in Verbindung mft elektrischen Kettenfadenwächtern. (Gm); — Hugo Geilert, Lommatzsch: Haltevorrichtung.. (Gm ). —* Ein neuartiger Schwindel. Einen neu artigen Betrug verfolgt zur Zett die Leipziger Kriminal polizei. Ein angeblicher Otto Oertel aus Knölbzig im Seo- kreis Mansfeld hat jn zwei Fällen bÄ Filmverleihgeschäften in Leipzig vorgesprochen und hat sich dort gegen alsbaldige Zahlung der Leihgebühr Filme zum Borführen geben lassen. In einem Kalle bekam er „DaS war in Heidelberg in lauer Sommernacht" und „Robin Hood der Kleines Im zweiten Fall hat er erhalten „Fred Thomson- kühnster Ritt, Ueberfall in die Silbermine", „Unsichere Kantonisten", „Verheiratete Junggesellen" und „Die Todesfahrt des Kanada-Expreß. Der angebliche Otto Oertel hat sich seither in Leipzig nicht wieder sehen lassen. Ma« ver mutet, daß er die Filme in kleinen Theatern auf dem Lande vorführt, vielleicht in Wanderkinos und vielleicht auch unter anderen Titel. Die Leipziger Kriminalpolizei schickt deshalb diesen Filmen Steckbriefe nach. —* Unveränderte deutsche Einwande- rnngSqüote für Nordamerika. Einer Newporter Meldung zufolge hat der Aübettsminister Davis dem Kon greß das neue EinwanderungSaesetz zugehen lassen, au« dem zu ersehen ist, daß dee deutsche Quote unverändert be stehen bleiben soll. Ein neuer Termin, von dem ab die Wiederannahme von Visaanträgen durch die amerikanischen Konsulate in Deutschland erfolgt, ist jedoch, wie der Nord deutsche Lloyd in Bremen mitteilt, noch keineswegs fest gesetzt. Trotzdem kann damit gerechnet werden, daß die Wiedereröffnung der Wartelisten in nicht allzuferner Zeit stattfindet. Alle Auswanderung-lustigen nach Nordamerika wenden sich daher zweckmäßig schon jetzt an den Nord deutschen Lloyd tn Bremen oder an seine Vertreter an allen Plätze« des In- und Auslandes. —WK. Wettere Erleichterungen für Er- ziebungsbethtlfen. Der Reichsarbeitsminister hat soeben weitere Erläuterungen für die Gewährung von Erziehungsbeihilfen an Kriegerwatsen erlassen. Nach den neuen Erläuterungen können ErztehungSbethilfen gemätz bestimmter GesetzeSvorschrtften auch gewahrt werden nttwn der Gorschußrente und neben der Waisenrente. Ferner wenn nur Rente aber keine Zusatzrente gewährt wird; wenn die Weiteraewähnstlg der Waisenrente zwar obge lehnt, zur Durchführung der Berufsausbildung der Waise aber noch ein gewisser Betrag erforderlich ist. Weiterhin für Waisen, die in Erziehungsanstalten untergebracht sind und für Waisen, die wegen Gebrechlichkeit nicht für einen bestimmten Beruf auSaeoildet werden können, wenn sie ausschließlich auf die Rente und Zusatzrente angewiesen sind. Besteht die Möglichkeit, Hintevbliebenenbezüae aus anderen Quellen zu erlangen, so müssen diese Bezüge vor der Erziehungsbeihilfe in Anspruch genommen werden. —* Ein sicheres Mittel gegen Adernvev- kalkung. Die wohl von jedermann, besonder- von älteren Personen gefürchtete Adernverkalkung entsteht durch Ablagerung von Schläcken, ähnlich wie sich der Kesselstein im Wassertopf absetzt. ^Dadurch verlieren die Adern ihre Elastizität utw sie selbst werden dadurch verengt. Das Herz arbeitet unttr erschwerten Umständen und e» ent steht ein höherer Deutz dadurch Platzen die Adern und es tritt Schlgganfall eiy. Dpr dieser Erscheinung Mr Adetn- verkalkuug/kan« MN'tzch nur durch richtige Ernährung schützen und dabet bilden srische Früchte das unfehlbar richtigste VorbeugunaSmtftel. Vor allem ist e» der regel mäßige Genuß .von frischem Obst, nicht nur während.der Sommerszeit,^ sondern auch während der Wtntermonate, wodurch die Ablagerung von Schlacken in den Blutader» vermindert wird, well dieser regelmäßig« Obstgenuß eia reine- Blut im Körper erzeugt, ' —* Deekdner Pref seball 1SS9. Der tradi tionelle Dresdner Presseball, der von jeher al» Auftakt für dia gesellschaftlichen Winterveranstalftmaen gilt, wird diesmal «an Sonnabend, dem 12. Januar 1929 in kämt- ltchen Räume» des AusstellungSpalasteS stattfinden. Der Presseball ist die erste repräsentative Veranstaltung Dres den» auf dem sich nach alter Gewohnheit alle», was Name« und Rang tn Wissenschaft und Kultur, tn Politik und Wirtschaft hat, zusammenfindet. —'Wie schütze ich mich vor Taschendieben ? Häufig hört man von dem verbrecherischen Treiben der Taschendiebe. Den Männern werden die Brieftaschen oder dte Uhren aus der Kleidung, den Damen die Geldtäsch chen au» der Handtasche gestohlen. Nicht selten ff Gegenständen tn den »land gesetzt «erden, den Arme« «nd Kranke« nn» «nsonLerhett den «ft« nnbEtnsameu der (Ge meinde z« Weihnachten »in« Freude zu mache«. Die Freund, «nd Körber«: diese» gesegnet« LiebeSwerkeS werden deshalb herzlich gebeten, Re ihm «ngetzachten «aßen an Geld «ttd Gegenstände» »ei der Gemeindeschweßrr >Jugendheim, »Haß, Str. ») «bgebe« M wolle». Ktrchaemeinb« Gröba. ES sei «och «sittnal daraus hingewiesen, daß Marge« Govntag «ach dem Gottes dienst i« der Kirch« Kirchgemeinde-Versammlung ftattfindet. —»Esperanto. Di« Ortsgruppe Riesa setert tn diese» Tagen ihr 20jährige- Vesteheu. Dem heute abend tzattstudeÄen Fest» akl folgt morgen Sonntag vornttttaö tm „GäMchen Soft dte Festsitzung. Anden Festlich keiten wird auch »er Gründer der hiesige» Ortsgruppe, Herr Schuldirektor t? N. Pros. Dr. Götzl, tetlnehmen. . —* Ein »«dauer kicher Unsakk «retgnete sich heute gegen Mittag auf der Lauchhammerstraße unmittelbar an de» Gebäuden der Mitteldeutschen Stahlwerk« — Lauch- Hammerwerk —. Zu genannter Zeit war der wohlbekannt«, greise Zeitfchriftenverkänfer Karl Kaiser, Pansttzer Straße sa wohnhaft, tm Begriffe, dte Straße zu über- schreiten, als tn der Richtung nach Gröba der kaufmännische Angestellte Thomas mit seinem Motorrade angesahren kam, dem in kurzer Entfernung et« Radfahrer vorausfuhr. Zwi- fchen beiden Fahrern versucht- K. die Straß« am Pförtner hause nach dem Verwaltungsgebäude zu überqueren. Der Versuch mißlang aber. Trotzdem der Motorradfahrer «er- suchte, da- Rad im letzten Augenblick« »um Stzehen zu »rin gen. ko«nt« er doch nicht verhindern, daß -Kaiser von dem Rade gestreift wurde «nd zn Fall kam, wodurch dieser flch eine Kopfverletzung »uzog. Nachdem ihm ärztliche Hilfe zu- teil geworden war. wurde er mit de» Lauchhammer- Krankenauto seiner Wohnung zugeführt. St« Augenzeugen versichern, soll dem Motorradfahrer, der vorschriftsmäßig gefahren ist, kein« Schuld an dem Unfall zuzuschreiben sein. —* „Unsere Heimat". An der heutigen Ausgabe unserer Heimatbeilag« veröffentlichen wir «inen Artikel von Konrad Haumann über „Sächsisches DolkStum tm Sichte sächsischer Mundarldtchtung*. Der übrig« Inhalt der Beilage ist der gegenwärttgen Weih nachtszeit angepaßt. Zwei wertvolle Beiträge: „Weth- nachtSzaube« — Weih«acht»bräuche" und „Ehrt st markt in der deutschen Stadt" iverdcn aewiß -en Beifall der verehrten Leser finden. — Bon dieser Ausgabe „Unsere Heimat" werben ebenfalls Sonder druck« aus besserem Papier angefertigt; st« sind tn unserer Geschäftsstelle, Goetheftr. SS, zu haben. —* Lichtbilder-Vortrag. Der Verein für Licht- und Strahleilforschung e. V Leipzig, veranstaltet am Montaa, den 10. Dezember, abends im „Wettiner Hos" einen Lichtbilder-Vortrag, auf den auch an dieser Stelle hingewiesen sei. (S. Ankündigung im Inseratenteil.) —* Vortragsabend im Verein weidge rechter Jäger Rtesa «. B. Kein Geringerer als der berühmte Kriminalkommissar Otto Busdorf vom Polizet-Prästbtum Berlin hatte sich dem Verein weid gerechter Jäger zur Verfügung gestellt, um vor einer starken Zuhörerschaft tm Saale -es „Sächsischen Hof" über „Wild dieberei «nd Kör st ermorde" zu sprechen. ' Außer den Mitgliedern de» Vereins hatte« sich ans besondere Ein ladung hin zahlreiche Herren der hiesigen Kriminal- m»d Polizeibehörden, sowie eine Anzahl Polizei-Offtziere «nd Schüler der hiesigen Landes-Genbarmerte-Abtetlung «nd sonstige Interessenten «inaesunden. Nachdem der Bor sitzende de» Vereins, Herr Oberstabsarzt a. D. Dr. Meyer, den Herrn Vortragenden herzlichst begrüßt «nd dte übrigen anwesenden Herren, besonders Herrn AmtShauptman« Kel tisch, Großenhain und den Vertreter -er Amtshauptmann, schäft Oschatz, willkommen geheißen Satt«, ergriff Herr Kriminalkommissar vnSdorf da» Wort zu feinem mit größter Spannung erwarteten, ebenso lehrreichen wie fes selnden Bortrage, in welchem er seinen Zuhörern lebhaft« Schilderungen vieler eigener Erlebnisse gab und t« dem er dte verschiedensten „ArbettS".M«thoben der Wilddiebe, Schlingensteller, Holzdiebe asm. «rkitnterte Und wertvoll« Anleitung gab, wie ditsen Verbrechern am erfolgreichsten zu Leibe gerückt werde» kann. Einleitend wie» er daranf hin, daß man tm Gesetz den LuSbruck „Wilddieb" nicht kennt, da» Gesetz kennt nur die Uebertretung de» Jagdge setzes. Wilddieberei sei der Einbruch in da» Jagdrecht eine» anderen. Er sprach sodann über das Krettteren und widmete anschließend den Schlingensteller« und ihren Trick» längere Darstellungen. Viele Erlebnisse auS seinem schweren, ge fahrvollen Berus« erzählte alSdrnn der Vortragende; un geschminkte, grausige Wirklichkeit, mit der tagtägltH gerech net werden muß, wurde geschildert, denn bekanntlich sind gerade dem Wilderer außerordentliche Grausamkeit und Härte eigen. Und so sind die Borträge de» bewährten Kri minalbeamten bestens aeetgnet, Aufklärung von Wilderer untaten zu schaffen und nützliche Wink« zu gebe«. Grau samkeit, Habgier und Verbrechen der Wilddiebe und Mörder verknüpfen sich mit Wald und Feld, Wetdwerk und Wild. In diese» düstere Kapitel ließ Kriminalkommissar BuS-ors htnetnschauen, tn La« Kapitel, wo dte Unmenschlichkett des Wilderer» nicht Halt findet vor den Bewohnern de» grüne« Walde», ebensowenig aber auch vor dem Menschenleben. Dunkle Taten, begangen im einsame» Forst vornehmlich an Forst- uud Jagdschutzbeamten, schilderte der erfolgreiche Kriminalist, dabet gab er Einblicke in Lai Treiben und m die Schliche der Wilderer» et mahnt« eindringlichst zur größten Vorsicht und warnte vor tollkühnem Hand««. Er schildert«, wie schwer dte Festnahme und Üeversührung eines Wilddiebs ist u«d welche Gefahre» damit verbunden sind. Er machte Insbesondere auch auf Kleinigkeiten auf- merksam, die, wen« st« nicht beachtet «erden, häufig da größte Unglück herbetführe». I« seiner trefflichen Bor- tragSweise verstand e» Srtnttnalkamuttssar BuSdors, -ie an dächtig Lauschende« hvwinzuverfetzen In all die schlimmen Lagen, 1« di« sich di« Männer de» grünen Berufe» »et ihrer opferfreudigen Pflichterfüllung kkiLex nut viel zu oft be geben müssen. I« einer Anzahl von Lichtbilder« wurde im letzten Teile d«S Vorträge» dargestellt, in welch bestialischer Grausamkeit di« Wilderer die treu ihren Dienst ausübenden Beamten erledigen. Aüch die verschiedenartigsten «affen und dte Munition deS Jäger» sowokl al» de» Wilddieb würden eingehend erläutert und tm Bilde votgeführt. Er griffen von den furchtbaren Ereignissen, hatte man die Ueberzeugung gewonnen, Laß milde Strafen, die zuweilen gegen Wilddiebe angewendet werden, unangebra-bt sind. Wa» das Gebürte «nd Geschaute an abscheulichen Roheiten au» der Erfahrung der Morde offenbart hat, läßt wahrlich jed^menfchltih« Sninpathte für die wildernden Mörder erkalten. — Dte Anwesenden bekundeten Ihre Dgnkbarkett für den mehrstündig«^ lehrretchen Bortraa durch starken Beifall. Der BerrtnSvorsitzend« widmete Herr« BuSdvrs Wort« herzlichste« Dank«». Er bekräftigte de« Dank de» Beretn» mit der versichern««. Laß »er Herr Vertragende den Männer« de» Wetdwerk- «in geschätzter Lehrmeister bisher gewesen ist and daß er e» auch künftig bleiben werd«. —» Achtung, Wnzeigenfchwtndleri Anzeigen schwindler an» Berltu bereisen znr Zett Mttekdentfchlan». Sie gebe« sich al» Vertreter de» NetchS-Adreßbuchverlage« Schuman« in Halberstadt oder »er Verlagsanstalt Dake, Barwen-RitteMhansen. an». ES wirb Lavor grwqrnt, Au- »«tgen -ege» Baranzahlmw bet dep Betrügern »» bestelle«. scharf un» wahr beobachtet. Der Mensch, so seltzsitzewnßt und trotzig, ist doch vo« geheimer Angst geplagt. E» muß aber nicht so »leibt«. Gewiß, et« Dopvel- aefühl wird tn der Seele des Menschen bleiben, weil er EwtgkeitSgehalt tu sich fühlt und doch die Vergänglichkeit ihn ntederdrückt, aber dies Doppelgefühl wird ans eine ganz andere Höhe gehoben. Der 2. Advent läßt dies Gefühl besonder» deutlich in ««» hervortreten. E» ist ein Tag in der lichten Wethnacht-zett, alle Gnade« der Ewigkeit ergießen sich über den Menschen; aber nach alter kirchlicher Sitte gedenken wir gerade heute an da» Wort de» Herr«: Ich werde kommen in den Wolken des Himmels, daS Gericht zu halten —, aller Ernst der Ewigkeit steht hinter diesem Worte. Schließt sich beides aus? Ist nur da» eine wahr? Nein, beide» ist wahr und beides muß zusammenkltngen in unseren Herzen. Denn: die Liebe Gotte» ist nicht die Sieb« de» schwachen, nachgiebigen BaterS. der zu allem Ja sagt, e» ist dte erbarmende Liebe de» Allqewalttgen, e» ist die Herablassung des Weltenherrn, de» Heiligen, de- unendlich Erhabenen, der un» sündtqen Menschen eigentlich zürnen müßte und un» doch die Hand entasgenstreckt. In aller Liebe Gottes schwingt wie «tn Unterton der Ernst Gotte» mit, darum muß auch unsere dankbare Liebe zu ihm mit tiefer Ehrfurcht vor ihm sich einen. Gewiß, Gott ist der gnädig« Allerbarmer, den wir au» tiefster Seele lieben können und müssen, er ist aber auch der Heilige, vor dem wir das Zittern nicht verlerne« wollen. Nun sind nicht mehr-Trotz «nd Angst dte beiden Pols unsere» inneren Leben», sondern aufrichtige Liebe und tiefe Ehrfurcht.
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