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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-14
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1928
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I erbitterten Kämpsen. Se»t Jayren greif! «rno>o vriou. ! Personen und Behörden heftig an. Wiederholt wurde aus I dielen Anlässen heraus gegen ihn wegen Beleidigung ein geschritten. Zu Anfang dieses Jahres wurde er in Eingaben an die AmtShauptmannschast Pirna und Kreishauptmann- fchaft Dresden grob ausfällig. So schrieb er darin von be gangenen AmtSverbrechen und Schiebungen, nannte die AretShäuptmannschaft eine Oberschiebcrstelle und behauptet« auch, unser Land werd« von Schieberbehörden regiert. Am 1«. Oktober verhandelte das Gemeinsame Schöffengericht Dresden gegen thn. In dem Termine ergab sich, bah der Angeklagte offenbar unbelehrbar ist und daß er sich in diese Angelegenheit vollständig verrannt haben muß. Er wurde zu 2<X> Mark Geldstrafe verurteilt. Seine hiergegen einge legte Berufung wurde von der zweiten Großen Strafkam mer -es Landgerichts kostenpflichtig verworfen. Auch in der etztgen Verhandlung blieb Arnold auf seinem Standpunkt« stehen, daß er beim Verkauf jenes Grundstückes, das er ür Fleischeretbetrteb umgebaut hat, benachteiligt worden ei. iK—g^ Ein weiteres freisprechendes Urteil aufgehoben. Am lö. Juli gegen S Uhr abend- ereignete sich im Stadtteil DreSden-L-vta« auf der Kesielsdvrfer Straße unweit der Malter» und Saalhausener Straße ein tödlicher Unfall. Der zehnjährige Schulknabe Herbert Heinrich, der einen Krug Bier holen sollte und in scharfer Gangart über die Straße lief, wurde von einem aus der Richtung Grumbach kom menden Auto angestoßen und derart zur Seite geschleudert^ daß er schwere Verletzungen erlitt und ungefähr fünf Stun den nach erfolgter Einlieferung im Friedrichstadter Kran kenhaus verstarb. Am Hinterkopfe des Knaben befand sich eine stark blutende Wunde. Weiter waren noch je ein Ober schenkelbruch und ein Schlüüelbciubruch zu verzeichnen. Der Tod war infolge des Schäbelbrucheö eiugctreten. Führer des betreffenden Autos war der 22 Jahre alte Kaufmann Martin Richard Hölzel aus Kötzschenbroda, der sich am 8. Oktober vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten hatte. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte eine fünfmo natige Gefängnisstrafe. Das Gericht sprach aber den Ange klagten, der von Rechtsanwalt Dr. Mühlmann verteidigt wurde, mangels ausreichenden Tchuldbeweises frei. Von der Staatsanwaltschaft war Berufung eingelegt worden. Die dritte Grobe Strafkammer des Landgerichts Dresden verhandelte deshalb unter Vorsitz dcS Landgerichtsdirektors Dr. Lehmann nochmals gegen Hölzel. Nach Vernehmung einer gröberen Anzahl Zeugen und eines ärztlichen Sach verständigen kam das Landgericht zur Aufhebung deS erst instanzlichen Urteils und erkannte wegen fahrlässiger Tö tung in Tateinheit mit Uebertretung der Bestimmungen be treffend den Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf sechs Woch« Gefängnis und Auferlegung der gesamten, durch beide Rechtszüge entstandenen Kosten. <K—g.j De« Freund und Ltudieugeuosien in den Tob gefahren Am 3. September ereignete sich in DreSden-Ncustadt am BischofSplatz ein tragischer Unfall. Der aus der Türkei stammende 2» Jahre alte Student der Technischen Hochschule Alt R»reddi« wollte mit seinem Kraftrad« nach den Lößnitz- ortschaften fahren. Auf dem Soziussitz befand sich sei» LanbSmann und Studtengenossc Hakt Retschalt, der fast im gleichen Alter stand. Beide waren Waisen, sind im Inter nat erzogen worden und studieren auf türkische Staatskosten vornehmlich Lokomotivbau. Als die beiden Türken den BischofSplatz überfahren wollten, kreuzte plötzlich ein Last kraftwagen ihre Strecke. Dabei stieß das Kraftrad gegen einen Laternenmast. Netschali wurde aus die Straße ge schleudert und erlitt tödliche Verletzungen. Ende Oktober verurteilte das Gemeinsame Schöffengericht Dresden den Studenten Nurebdtn wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Mo naten Gefängnis. Die vierte Große Strafkammer mußt« sich jetzt mit der Berufung befaßen. Nach erneuter Be weiserhebung wurde die Strafe auf 1 Monat Gefängnis herabgesetzt. daß lag. Die Tat sei lediglich auf die ser eine» unreifen Menschen zurückzufllhren. Aus diesem Grunde waren dem Angeklagten mildernde Umstände zu versagen. Zwei interessante Beleidignngsprozesi« vor de« Dresdner Landgericht. Bom Schöffengericht Dresden war der Kaufmann Ott» Friedrich Priemer «egen Beleidigung und versuchter Er- Pressung zu SO resp. 14» Mark Geldstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte hatte einem «utodroschkenbesttzer, der eine Konzessionserwetterung erstrebte, erklärt, er könne in die ser Angelegenheit helfend und auch wirksam etngretfen. Um zum Ausdruck zu bringe«, wie groß sei« Einfluß fei, soll Priemer «ach beschworenen Zeugenaussagen u. a. geäußert haben: „Polizeipräsident Kühn fresse ihm au» der Hand." Die betreffende Konzession war daun später ohne des An geklagten Einfluß geregelt worden, gleichwohl hatte dieser aber hinterher die angeblich zuvor vereinbart« Vermitt lungsgebühr elngefordert in Formen, die sich strafrechtlich als versuchte Erpressung barstellten. Die vierte Große Straf kammer -eS Landgerichts Dresden verwarf die von Prie mer eingelegte Beruf«»». Der au» Wettzdorf gebürtige in der Mitte der vierziger Jahre stehende und in Oberhelmsdorf bei Stolpen wohn hafte Kleifchermeister Bruno Ernst Arnold hatte zu Begin« der Inflation sein Grundstück verkauft, was er hinterher wie so viele andere GrundstückSverkäuser auch schwer be reute. In der Folgezeit kam e» zu Ztvtlstreitigketten und handelt e» sich um folgende«: I» der »acht d«S bst. Sep tember« kehrt L. mit zwei Freunde« «ach einer klein«« Zecherei von Alt-Mettzen über di« Etsenbahnbrück« nach »»«-Meitze« auf de» rechte« Elbufer »«rück. Hinter ihnen ginge« «»««fall» drei Personen, von denen «in« oberschle- fische« Dialekt sprach. Lindner, der an sich gar keine Ursache hatte, die hinter ihm Gehende« zu beläfttgen. fing plötzlich an, de« Fremden durch Nachahmrn seine« Dialekte« zu hä«, fel«. Dabei fiele« auch die Wort«: „In Sachse« ist «» gemütlich, in Bayern »teht man gleich da« Mester". Einer der Begleite« Lindner« beschwichtigt« de» Kremte« dadurch, datz er zu diesem sagte: „Machen Sie sich nicht« daraus, der Mann ist betrunken." L. hört« aber nicht ans. Endlich zog der Fremd« sein, Facke au», ging auf L. zu und brückte thn mit den Worten: „Wo fließt die Elb«, link« oder recht»?", leicht gegen da» Gelände« der Brücke. Hierauf zog L. rasch sein haarscharfe« Taschenmesser und stach de« Fremden da- mit in den Unterleib, der nach wenigen Schritten dann zu- fammenbrach und kurze Zett später einer Verblutung erlag. Er wurde bann al« der W Jahre alt« Stetngutdreher Her- mann Winter au« Neusörnewitz identifiziert. L., der zu- nächst «ach der Tat ruhig wettergelaufen war, sorgte, nach, dem er von seinen Begleiter« auf die Folgen seine« Stiche» aufmerksam gemacht worden «ar, für ärztlich« Hilf« und stellte sich auch freiwillig der rasch am Tatort erschienenen Polizei. . In der Hauptverhandlung stützte der Angeklagte sein« Verteidigung einmal aus vermeintliche Notwehr und weiter auf Unzurechnungsfähigkeit bet Begehung der Tat infolge übermäßigen Alroholgenusse». Beide« konnte ihm durch di« Beweiserhebung widerlegt werden. Bei dieser Sach- läge sah sich der Staatsanwalt gezwungen, dem Angeklag- ten mildernd« Umstände zu versagen und beantragte im Sinne der erhobene« Anklage S Jahr« Gefängnis auSzu- werfen. Der Verteidiger beschränkte sich darauf, um «eit- gehendefte Milde für den Angeklagten in Bezug auf die Strafzumessung zu bitten. Nach etwa einhalbstünbiger Beratung verkündete da» Gericht folgende- Urteil: I« Name« deS Volke»! Der »«geklagte wird «»ege» Körperverletzung mit Todessolge, verbreche« «ach de» Paragraph«« 22» «nd 22« d«S Str.G B., z« « Iah, re« Gefäxgni» »«rarteilt. Die erlitte«« Untersuch»««», haft wird voll ««gerechnet. I« der mündlichen Urteilsbegründung wurde gesagt, eine Notwehr seitens de» Angeklagten ketne»sall» vor- - - > Spielerei mit einem Mes- Gerichtssaal. Ak MIM r«t lnis ter -Wm 8W«WM vor Bi kWumklU. Am DonnerRag vormittag begann die st. «nb letzte diesjährige Sitzungsperiode de» Dresdner Schwurgerichte« unter Vorsitz de» LandgerichtSbtrektor Dr. Knoth. Nach der Vereidigung der Geschworenen wurde sofort in die Ber- Handlung eingetreten, die sich gegen den seit 2S. September d». Js.»in Haft befindlichen, 22 Jahr« alte« Metallarbeiter Max Kurt Li«d«er an« Meitze« richtete, ber sich wegen Körperverletzung mit ToLeSfolge, verbrechen nach den Pa ragraphen 228 und 228 de» Str.G.B., zu verantworten hatte. Al» Vertreter ber Anklage fungierte Staatsanwalt Dr. Bergmann, dem Angeklagten stand Rechtsanwalt Dr. Siebenhühner als Verteidiger zur Seite. Weiter Hatto daS Gericht alll Sachverständige den Gerichtsarzt Ober- medizinalrat Dr. meb. vppe und Prof. Dr. meb. Seipel, Meißen, geladen. Bet dem dem Angeklagt«« znr Last gelegten verbrechen rnirrv Nklrrstkk st» Sellzrinr «Wsi. kLktSLM AsA MAlLLWUtKieO irivlatE. Vreßadka Ar".äü 2 Monaten na» wachen langer Verfolgung ««schädlich ge macht morde« «ar. Sie hake im Berliner Gefchaft»vtertel Dutzende von Einbrüchen verübt «nd für etwa A Millionen Mark Pelze gestohlen. Noma« PrczaSka selbst war in Lehntn verhaftet und «tt einem anderen Untersuchung»- gefangenen «amen» Holleck zusammen untergebracht wor den, entkam jedoch wieder. Er begab sich nach seiner Flucht in da« Han« vlumentalstratze 21. Di« Beamten folgte« ihm auf den Ferse«. I« »wetten Stockwerk de« Haufe« suchte der Einbrecher e»«e Wohnung auf. Wenige Minuten später traten die Beamte« di« Tür der Wohnung et« «nd sand«« dort eine au» «wtzr al» et««» Latze»« Perfmw« bestehende Gesellschaft bet der GebuMStaasfater versammelt. E« gt«g sehr hoch he«. Zahlreiche Flasche» Sekt ßmide« «ech »«ge- dff»et««her. Beim Eindringen der Kriminalbeamten sprangen alle Anwesende« auf, einig« von ihnen wollten sich ans die Polizisten stürze«, ander« bemühte« sich, die Lampe herunterzuschkage«, «ab ihnen aber nicht gelang. Die Kriminalbeamte« waren rascher «nd machten di« Mit glieder ber aufgeregte« Gesellschaft unschädlich. Roman Prczadka war aber nicht da, nur sein Bruder Erich, der vor etwa einer Woche au» Gesundheitsrücksichten au» -em Ge fängnis entlasten worden war. Sie sich später herausstellte, hatte sich Roma« Prczadka in dem Augenblick, al» die Kri- mtnalveamten da» Zimmer betreten hatten, unter die Röcke einer im Zimmer anwesende« Fra« verkroch««. Di« Kri minalbeamten zogen ab, hielte« aber da» Han» unter strenger Bewachung. Etwa «in« halbe Stund« später kam nun Roman Prczadka eilig au« dem Haufe heran« «nd wollte eine Autodroschke besteigen. Er hatte «inen geladenen Revolver in ber Hand. Die Kriminalbeamten griffen nun zu, einer von ihnen «ersetzt« de« Einbrecher «inen Hie» ans di« Hand, so baß ihm der Revolver entfiel. „ES ist Euer Glück", sagt« Roma« Prczadka, „ich hätte Euch alle über den Haufen geschossen". Er wurde gefesselt nach dem Polizei- Präsidium avgeführt. Die Kriminalbeamten -rangen dann «dermal» in da» Hau» ein und nahmen alle zurückgeblie benen Teilnehmer an der Geburtstagsfeier, etwa «in Dutzend Personen, darunter auch Erich Prczadka «nb sieben Frauen, fest. Bet einer gründlichen Durchsuchung der Wohnung kam ein« vumemw »»« Ware« -»« Vorschein, unter anderem wertvolle Pelzch die Erich und Roman Prczadka erst in der vergangenen Woche bei einem Ein bruch in einem Ko«f«ktton»hause erbeutet hatten. U^«i«en volle Garantie cka- /ur, «ia/8 «Le in nngeraLüen örie/en von ^acfrieuten nnck KaucLern begeistert gepriesene Hialllllk uasenge.Xovino»- fkairv'nüLt ün geringsten L-s- llnckerk uunck. 2ur LeLnü/ttzung vnrener2u»i«Lernng Laben wir Leute «oooo j^arL Lei «ter Oan«ka«Leru.LfationaiLand^ Dresden «deponier». LijMetten entkäit einen Outsckein. 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