Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193008060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-06
- Monat1930-08
- Jahr1930
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1930
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MM Me. Wen» die Heide in die Hochblüte kommt, dann „hcrvstelts", wie der schöne alljährlich wiederkehrende Aus druck heißt. Wer unsere Wälder und die Riesenslächen blühender Heide kennt, wandert gern zu ihr, um sich des malerischen Anblickes zu erfreuen. Das Heidekraut (Tal- luna vulgaris) ist zu bekannt, als daß man sich in gelehrte botanische Betrachtungen verlieren möchte. Die Natur hat es weise eingerichtet, daß immer wieder neue jüngere Blü- tentrauben sich össncu, wenn die älteren abblühcn,' so ent steht sür das Heidekraut eine ungewöhnlich lange Blllte- daucr. Aus öden Ltrecken ist die Heide oft der einzige Lchmuck, und da das Heidekraut gesellig lebt, wirkt dieser Lchmuck slächenhast und ornamenial. In armen Gegenden spielt das Heidekraut eine große Nolle. Es gibt unendliche Möglichkeiten der Berwcrtung, von der Stallstreu VIS zum Brennmaterial. AnS den Blättern bereiteten die Alten ktnen Tee, der leicht narkotisch wirken soll, also ein an nehmbares Schlafmittel abgebcn könnte. Die Wissenschaft hat bis heute noch »icht fcstgcstellt, was an diesem Volks glauben ist. Das bißchen Tee, das sich noch ein paar im Mittelalter wurzelnde Mütter holen, würbe nicht viel Schaden anrlchten. Viel schlimmer sind die Sonntags räuber, die oft genug vcrcinsmäßig auSzieben, um die Natur zu plündern, wo immer es etwas z» plündern gibt. Und da ist im Herbste gerade das H> idekraut gut genug. Jeder einzelne möchte den größten Arm voll Heide mit hctmnchmen. Und wie wird da gewüstet! Der sparrtge Unterbau deß KrautcS wird zerrissen, meist werden sogar ganze Wurzelstücke mit anSgezcrrt, dann erst schneidet man die erdigen Stücke weg und sicht, baß das Einzelgewächs gar nickst so schön aussicht wie der ganze Busch in seiner einheitlichen Blüten- und Farvcnwtrkung. Man wirft die Beute weg, nm sich „dichter" geordnete Büsche zu suchen. Ans diese Weise wird furchtbar am Heidekraut gefrevelt, das doch da, wo eS wächst, iminer am schönsten ist. Die moderne Hygiene sollte Heidebüsche wie andere tote Pslanzcnsträuße im Zimmer gar nicht dulden. Deshalb lasse man auch die Heide stehen und beschädige sie nicht! So zeigt man am besten Naturvcrständnis und Natürliche. * -* F e st g e n o m ui c 11 wurde eiu Langfinger namens Adolf A. auS Frankfurt a O. der am Freicaa in Niesa einen Geldbetrag von 120 Mark gestohlen hatte. Verdächtig hatte er sich dadurch gemach! daß er in einem Oschatzer Lokal einen Hundertmarkschein gewechselt hatte. Dieser Umstand sowie ein später erlittener Unfall durch ein Auto mobil, daS ihn streute und leiclu verletzte, führten zu seiner Entlarvung. Er wurde dem Amtsgericht zugeführt. In seinem Besitz befand sich noch ei» Betrag von 81 Mark. —» Seltenes Schauspiel. Nus unserem Leser kreise wird uns berichtet: Gestern morgen gegen öl- Uhr konnte ich mit ausehe». wie ococnüber der Dampsschisfhaltc- stelle ein H irsch ans der Elbe stieg. Nachdem er mit einigen Sprüngen aus den Elbwicien einen Bogen beschrie ben hatte, verschwand er auf dem Landwege durch die Elb- brücke in Richtung Boberscn. Von bereits anwesenden Zu schauern wurde mir versichert, daß der Hirsch von dem Riesaer Ufer auS die Elbe durchschwommen hatte. — Es dürfte weiter interessieren, daß Herr Rittergutsbesitzer Lorenz auf Rittergut Oppitzsch gestern in seinem Jagdrevier einen stattlichen geweihten Hirsch erlegt hat. —* Weite Reise eines K i n d e r l u s tü a l l o n s. Gestern wurde an der Elbe von Fran Eulenselö, Niesa, ein Kinderluftballou ausgefuuLcn, der nach der Anschrift einer anhängcnden Postkarte vom Vergnügungsausschuß des 34. Mittelrhcinischcu KrciSturnscstcs in Hanau a. M. ab gelassen worden war. —* Sieger bei dem Deut scheu Stenographen tag aus dem Bezirk Oschatz. Anläßlich des gegen wärtig in Berlin tagenden Deutschen Stenographcntages wurde u. a. auch ein Schnellschrciben veranstaltet, an dem sich vom Ku r z s ch r i s t g a u der Collm vereine drei Mitglieder beteiligten. Alle drei errangen Preise, und zwar wie folgt: I. Preis, 160 Silben: Kurt Neubcrt, Strehla lE.-K.-Schr.s; I. Preis, 180 Silben: Wally Schulze (E.-K.- Schr.s: II. Preis, L60 Silben: Ernst Schweißer, Nünchritz lG.). Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß sich ca. 3000 Stenographen au dem Wettschrciben beteiligten, gewinnt die Erringung der genannten Preise noch besondere Be deutung. —* Neue 10- und 20-M a r k-S ch ein e. In einigen Wochen, spätestens zu Neujahr 1931, wird die Reichsbank zwei neue Noten in den Verkehr geben, nämlich einen 10-Mark- und einen 20-Mark-Schcin. Das neue Papiergeld wird in seinen Bildern die deutsche Landwirt schaft und die Industrie bildlich zur Darstellung bringen, und zwar wird der lO-Mark-Schein der Landwirtschaft und die 20-Mark-Note der Industrie gewidmet werden. — Die 10-Mark-Note trägt auf der Vorderseite das Bild deS großen landwirtschaftlichen Theoretikers und Wissenschaft lers Thaer, auf der Rückseite die Figur einer Schnitterin. Der 20-Mnrk-Schein zeigt das Bildnis Werner von Sie mens und auf der Rückseite einen Industriearbeiter, der den Hammer schwingt. Außerdem weisen beide Scheine ent sprechende Verzierungen auf. Für später ist dann auch noch die Ausgabe neuer 60-, 100- und 1000-Mark-Scheine ge plant. — Die neuen Scheine werden in einer äußerst widerstandsfähigen Papierart hergestellt. Versuche, neue Geldscheine nach einem Spritzverfahren mit Metall, vor allem mit Gold, Silber und Kupfer, zu bespritzen, um sie widerstandsfähiger und möglichst unverbrennbar zu machen, sind in der RcichSdruckerei wiederholt vorgenom- men, aber als unzweckmäßig wieder ausgegeben worden. —* Getrennte Stimmabgabe und Wah rung des Wahlgeheimnisses. Die Retchsstimmord- 'mng läßt bei Reichstaaswahlen eine nach dem Geschlechte der Wähler getrennte Stimmabgabe zu. Für kleine Ge meinden ist die getrennte Stimmabgabe nicht unbedenklich, da sie das Wahlgeheimnis gefährden kann. Der Reichs minister des Innern hat daher die Landesregierungen «r- sucht, bei allen ans eine getrennte Stimmabgabe abzielenden Anordnungen besonders sorgfältig zu prüfen, ob eine ge trennte Stimmabgabe ohne Gefährdung des Wahlgeheim nisses angeordnet werden kann. Eine Trennung der Wahl berechtigten nach Geschlechtern kann zur Vermeidung einer Verletzung deS Wahlgeheimnisses nur in solchen Gemeinden vorgesehen werden, die nach ihren Gesamtverhältnissrn hierzu geeignet ,iin^ d. h. wo Hurch Hie Grütze Her Ltimm- Lertlichcs und Sächsisches. Riesa, den 6. August 1V30. —*Wettervorbersaae kür den 7. Ananst. sMitgeteilt von der Sächs. LandcSwctterwarte zu Dresden.) Allmählikbe BewölkunaSabnabme, aber moraen möaiicher- weise noch nicht völlig störungsfrei. Tagsüber warm, Winde auS westlichen Richtungen an Starke nachlasiend. —* Daten für den 7. A « gust 1930. Sonnen« Gnfgang 4,32 Ubr. Sonneunuleraang 19.39 Uhr. Mond» buigang 19.26 Ubr. Monduntergang 1,40 Uhr. 1848: Der Chemiker Job. Jakob Frbr. von BerzelinS in Stockholm aestorben (geboren 17791 1898 : er Aecwplolooe Georg Eber? in Tutzing ge- üorben weborcn 1837>. 1902: ^cr C'aat>°mann Rudolf u. Bennigsen gestorben (geboren 18241. Lande, vermißt einen Bc entspricht, als die sonst kann Landpflegeschwester >vr,>» ,»r »r gute Schulbildung hat, mit christlichem S natürlichen Gemüt und der Bereitwilligkeit und Dienen bei Bekenntnisses bezirke und bei Berücksichtigung aller Verhältnisse eine Ge fährdung der Geheimhaltung der Wahl ausgeschlossen ist. —* Kohlmann nicht zurück« etretcn. Wie vom Verband der Sachs. Grund- und Hausbesitzerveretne e. B. mitgeteilt wird, ist die Nachricht, Rechtsanwalt Kohl- nrann habe sein Amt als 1. Vorsitzender deS Verbandes ntedcrgelegt, nicht zutreffend. Rechtsanwalt Kvhstnann hatte zwar in der Landesausschußsttzung auf Grund einer unzu- treffenden Ausfassung der Ausführungen eines Mitgliedes erklärt, daß er den Vorsitz niederlege, den Vorsitz aber wenige Stunden später wieder übernommen, nachdem rin vom Laudesausschuß bestimmtes Komitee ihn darum ge beten habe. —* Bon der Landes Universität. Die Privat« dozentcu in der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig Dr. med. Alfons Kotzcborn, Dr. mcd. Willibald Scholz und Dr. med. Martha Schmtdtmann sind zu nichtplanmäßigen außerordentlichen Professoren in dieser Fakultät ernannt worden. —* Die Notlage des Stellmacher Hand werks. Vom Verband sächsischer Wagenbauer und Stell« inachermeistcr wird unS geschrieben: War schon das Jahr 1929 im allgemeinen ei» ausgesprochenes Notjahr für unser Sächsisches Stellnracherhanvwerk, so hat das Jahr 1930 die schlimmsten Befürchtungen leider bisher noch Übertroffen. In Stadt und Land find die Arbeitsaufträge ständig weiter zurückgegangen. Die überwiegende Mehrzahl der berufSangehörigen Meister und Gesellen befindet sich seit vielen Monaten ohne Arbcits- und Verdienstmöglichkeit. So ist die wirtschaftliche Not und Sie Sorge um die Extstenzerhaltung täglich größer geworden, und eS muß das Stellmacherhandwerk im höchsten Maße als not leidend bezeichnet werden. Die so katastrophale Entwicklung der Geschäftslage zwingt nun dazu, alle Schritte zu einer Erleichterung zu tun. Nach dieser Richtung hat sich der Landesverband Sächsischer Wagenbauer und Stellmacher meister an die maßgebenden Behörden, bezw. Dienst- und Beschasfungsstellen mit der dringlichen Bitte gewendet, die einschlägigen Arbeiten in weitmöglichstem Umfange dem selbständigen Stellmacherhandwerk zu übertragen. Durch die Beschaffung von Arbeitsmögllchketteu erfährt der Be rus eine wertvolle Fbrderung und die Arbeitslosigkeit-unter den berufsangehörigen Arbeitnehmern wird gemildert. ES möge auch an dieser Stelle der Hoffnung Ausdruck ge geben werden, daß der Appell auf fruchtbaren Boden fällt und dem Gewerbe Aufträge zur Linderung des äußersten Notstands erteilt werben. —* Die Rüben selber werden fetzt mancherorts in unserem Bezirke, so in Neuseußlitz, von der grünen Rübenwanze in so starkem Matze durch Zerfressen der Blätter beschädigt, daß nur noch die stärkeren Teile der Blattstiele übrig bleiben. Der Schädling hat ein grau grünfleckiges Aussehen und ist ungefähr ü Millimeter groß. Beim Fraß werden die Blätter durchlöchert, bis schließlich der größte Teil der Blattfläche zerstört ist und ein Blatt- rest verbräunt und verkümmert übrig bleibt. — Es dürfte sich emviehlen, auf diesen Schädling, der in Deutschland schon 1903 einmal stark -ruftrat, zu achten und beim Vor finden sogleich mit Sprltzmtttcln dagegen einzuschreitcu. Wlausch-Grotzenhain. —* Erfrorene Bäume vernichten! Bon Fach- leuttn wird immer wieder darauf hingcwiesen, wie not wendig es ist, die durch den Frost des Winters 1928/29 zugrunde aeaanaenen Bäume abzuholzen. Leider sieht mau überall noch eine große Zahl solcher Bäume, zuweilen ganze Alleen von Kirschbanmen. Abgesehen davon, daß die erfrorenen Bäume öem LandschaftSbilde durchaus nicht zur Zierde gereichen, sind diese Bäume geradezu eine ideale Brutstätte für allerlei Insekten und Ungeziefer und dein Obst- »nd Feldbau schädlich. Für die gesunden Obstbaumbestände sind enrorene Bäume eine direkte Gefahr. Biele Obstbaum besitzer haben Bäume, die hier und da noch Saftstellen hatten, stehen »elassen in der Hoffnung, der Baum werde sich doch noch erholen, eine Hoffnung, die bei einiger Fach kenntnis sich schon von Anfang an als nichtig erweisen inttßte. Man sehe sich nur einmal die Hohlränme zwischen Holz und R nde an. und man wird das Ungeziefer in Waffen finden. ES liegt daher im allgemeinen Interesse, wenn man auf schleunigste Abholzung aller vertrockneten Bäumc dringt. —* Vier Klausurarbeiten für Gemeinde beamte. Nachdem der Vorstand des Sächsischen Ge- mcindetages die Einsühruug einer vierten Klausurarbeit an Stelle der bisher bestehenden Hausarbeit bei der Prü fung der Gemetuocbeamtcn beschlossen hat, hat das Innen ministerium dieser Aeuderung zugestiinmt. Nach der neuen Prüfungsordnung soll schon bei den Herbstprüfungen 1930 verfahren werden. —* Reichs-Werbetag für deutsche Jugend herbergen. Zuin ersten Mal soll am 21. September l930 in ganz Deutschland ein Reichs-Werbetag zugunsten des Jugendberbergs-Werks stattfinden. Zweck der Ver anstaltung soll sein, über das Aufgabengebiet des Jugcnd- Herbergs-Werks aufzuklären. Es soll die Notwendigkeit einer stärkeren Unterstützung dieses, der gesamten deutschen Jugend dienenden Werkes aufgezeigt und ihm neue Hilfe zugeführt werden —* Spenden zur Grubenkatastrophe im Neuroder Steinkohlen bezirk. Wie di-- Presse stelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, nimmt die Reichs geschäftsstelle der Deutschen Nothjlfe, Berlin W. 8, Wihelm- stvaße 62, im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden für die Hinterbliebenen der ums Leben gekommenen Berg leute anläßlich der Grubenkatastrophe im Neuroder Stein kohlenbezirk Geldspenden entgegen, und zwar auf Postscheck konto Berlin 156 000 oder auf Konto „Deutsche Nothilse". —* MittelstandsauSschuß der Konserva- tiven VolkSpartei. Der frühere langjährige Vor- sitzende des Bezirksverbandes Dresdtzn-Ncustadt-Land und der Ortsgruppe Lößnitzortschaften der Deutschnationalen VolkSpartei, Generalleutnant a. D. von Schmieden " ' . D, 2"'kl.'s- der Konservativen Volks- . .... -ablkretS Ostsachsen hat sich konstituiert und wählte den LandtagSabgeoroneten Kaufmann Fritzsche zu seinem Vorsitzenden. —* AuS der Parteibeweaung. Der General leutnant a. D. v. Schmieden ist, wie gemeldet wird, von der Deutschnationalen Volk-Partei zur Konservativen Volkspartei übergetreten. —* Tausch der Rundfunksender Gleiwitz und Leipzig. Aus Betriebsgründen werden demnächst die Wellen der Rundfunksender Gleiwitz und Leipzig ge tauscht. Gleiwitz erhält die Melle 1157 kHz. (259,3 Meter) und Leipzig die Welle 1184 kHz. (253,4 M-ter). Der Zeitpunkt der Umstellung wird durch Rundfunk be- kannt gegeben. —WK. Die Landschwester. Manch junges Mäd chen. namentlich aus den mittleren Städten und aus dem Lande, vermißt einen Beruf, der ihr besser und innerlicher entspricht, als die sonst üblichen weiblichen Berufe. Sie kann Landpflegeschwester werden, wenn sie gesund ist, eine gute Schulbildung hat, mit christlichem Sinn, frischem natürlichen Gemüt und der Bereitwilligkeit zum Helfen und Dienen begabt ist. Jungen Mädchen evangelischen Bekenntnisses öffnet sich das Mutterhaus deS Deut chen LandpftegeverbandeS zur Aufnahme als Landvflege- schwester. Der Eintritt kann im Alter von 18 bis 30 Jahren An 1A bi« 2 j^g^ Le^it >^n R-sunaen Lehrschwestern M Her «amwkmaelwme m au« ^owetse oer trat zur Konservativen VolkSpartei über. Der Mittel standsaus Partei für zu feinem Vorsitzenden. kindlichen HcmVvirischaft theoretisch und praktisch einae- führt. Sie lernen ferner im Kindergarten das kleine Kind betreuen und in Iungmädchenvereiiien die Jugend arbeit pflegen. Eine statttich anerkannte Prüfung schließt die Lehrzeit ab. Es folgt eine zweijährige Ausbildung in der Krankenpflege in einem Krank-nhause mit staatlicher Abschlußprüfung. Alsdann werden die Lehrschwestern zu einem vierteljährlichen Lehrgang ins Mutterhaus zurück-' gerufen, in dem sie weiterhin in de« Geist und die Ziele der Schwesternarbeit eingeführt werden. Nach Beendigung dieses Lehrganges erfolgt die Aufnahme als Probeschwestcr und dann nach mehrjähriger Bewährung endgültig als Schwester. Die Prob«- und Vollschwestern erhalten vom Mutterhause Verpflegungsgeld und «in nach dem Dienst alter gestaffeltes Taschengeld. Tie Landpflegestationen ge währen ihnen freie Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Für ihre Altersversorgung ist gesorgt. Die Berufsaus sichten sind gut; die Nachfrage nach Landpflegeschwesteru ist groß. Alle nähere Auskunft erteilt gern das Mutterhaus deS Deutschen Landpflegeverbandes e. V., Sangerhausen, Ludwigstr. 8. —WK. Ausführungsverordnung zum Gast stättengesetz. Das Sächsische WirtschastSmiisistc ium er läßt soeben eine erst« Ausführungsverordnung zum Gast stättengesetz, die sich jedoch zunächst einer Anregung des ReichswirtschaftsmiisisterS zufolge, auf eine Auslegung bestimmter unklarer Gesetzesbestimmungen im Interesse einer einheitliche« Haudhabung des Gaststätten- gesebes beschränkt. Es wird vor allem näher erläutert, was unter „Branntwein" im Sinne d^ Gesetzes zu verstehen ist, so z. B. das branntwcinhaltige Arzneimittel, Genuß mittel, Parfüms und Zubereitungen, die nicht als Getränke dienen, nicht unter diesen Begriff fallen. Das Gaststäten- gesetz findet also auf Apotheken und Drogerie» keine An wendung, soweit hier der Branntwein als Arzneimittel ver abreicht wird. Ferner enthält die Verordnung mehrere Erläuterungen über die Voraussetzung der Versagung oder Zurücknahme der Schankerlaubnis. Bei Verstößen gegen die Bestimmungen über die Beschäftigung der Arbeiter und Angestellten soll die Eigenart deS Gastwirtsbetriebes z. B. als Saisonbetrieb oder bei plötzlichem Anschwellen der Zahl der Gäste und dergl. beachtet und der Mangel sozialer Zu verlässigkeit des Inhabers sorgfältig geprüft werden. Schließlich wird auch litzr nochmals auf die besondere Bedeutung des Ausschanks von Milch bei Versammlungen, Umzügen und anderen Massenveranstaltungen hingcwiesen. —WK. Herauslösen von Invaliden mar ken ist strafbar! Der Vorstand der Landesversiche- rungSanstalt Sachsen macht darauf aufmerksam, daß sich in letzter Zeit die Fälle gehäuft haben, in denen aus Quit- tungskarten eine Anzahl Beitragsmarken nachträglich herausgelöst worden sind. Dies dürfte deshalb erfolgt sein, weil die zweijährige Umtauschfrist der Quittungs karten versäumt und die darüber hinaus eingeklebten Mar ken dann für die folgende Karte verwendet werden sollten, um ihre Anrechnunysfähigkeit zu ermöglichen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß jede in eine QutttungSkartc eiugeklcbte Marke verbraucht und ein rechtlich untrennbarer Bestandteil der Quittungskartcn geworden ist. Herausgc- löste und wieder verwendete Marken sind ungültig, außer dem ist die Wiederverwendung strafbar. Eine nachträgliche Berichtigung der Quittungskarte darf nur von Ämtswegen und mit Einwilligung des Karteninhabers vorgenommen werden. —* Nun laßt uns wieder von dem Ofen reden! Viele mögen schon während t>er ganzen lebten Wochen geneigt gewesen sein, von ihm zu reden. Viele hätten ihn vielleicht sogar gern ein bißchen geheizt, wenn sie sich nicht ein bißchen geschämt hätten, weil es doch schließlich Juli im Lande war. Und viele haben sich viel leicht nicht einmal geschämt und haben ihn wirklich geheizt, als es hier und da auf einmal so kühl wurde, daß man sich in den Spätherbst versetzt glauben konnte. Aber so oder so — jetzt kommt die Zeit, wo man sich nach dem guten alten Kachelofen etwas mehr umsehen müßte, als das wäh rend des Sommers der Fall zu sein pflegt. Wenn draußen die pralle Sommersonne vom Himmel brennt. Pflegt man leicht zu vergessen, daß da drin in der Stube ein Ofen steht, der in d«r kalten Winterszeit die Sonnenhitze zu ersetzen hat. Unbeachtet fristet er dann sein Dasein, und gar arg wird er vernachlässigt. Jetzt aber kommen die Tage, wo man ihm wieder einige Sorgfalt und Pflege an gedeihen lassen sollte, denn er könnte während seiner großen sstuhepause einigen Schaden gelitten haben, und das rächt sich dann, wenn er wieder ersucht wird, Wärme zu spenden Mau muß ihn gründlich nachprüfen, damit er in den Frosttagen nicht zuviel von den teueren Kohlen verschlucke Die Feuertüren müssen ordentlich schließen, damit das Herausfallcn von Glut und Asche vermieden werde. Risse und Sprünge im Ofengehäuse sind fachgemäß auszubcssern. Das gleiche gilt für undichte Ofen- und Herdplatten und für schadhafte Abzugsrohre. Solch ein beschädigtes Ofen rohr ist nicht selten die Ursache lebensgefährlicher Kohlen oxydgasvergiftungen. Vor allen Feuerungsanlagen muß auch ein feuersicherer Bodenbelag angebracht sein. Natür lich sind auch die Kamine des Hauses auf ihre Fmersicher- heit zu untersuchen, und der Schornsteinfeger kann da manchen guten Rat geben. Falls Reparaturen erforderlich sind, sollte man sie nicht erst aus die lange Bank schieben. Vernachlässigungen und Beguemlichkeiten solcher Art haben schon manches Haus und manchen Hof in Schutt uns Asche legen helfen. Es liegt daher im eigensten Interesse des Hausbesitzers oder de« Wohnungsinhabers, rechtzeitig für die Instandsetzung der etwa schadhaften Herde und Oefen zu sorgen, auf daß Brände verhütet werden. * Glaubitz. Der Wohltötigkeitsverein Sächs. Fechtschule, Zweiaverein Glanbitz kielt am Sonntag, den 3. Anauft, von abd». 7 Uhr ab im Konzert« und Ball« Haus Wolf, Glanbitz ein» Weror-Veranftaltiina ab. Hieran war da« Dresdner Knaben« Orchester (80 kleine Künstler) unter Leitung seine« bewährten Dirigenten, Herrn Junge-Dresden mit beteiligt. Bereit« beim Eintreffen der Musikschule am Nachmittag batte sich am Bahnhof Glanbitz «in« stattliche Anzahl Schaulustiger eingefunden. Unter Vorantritt des Wesamtvorstand«« obengenannte» Vereins gruppierte sich das Knabrn-Orchetter zum Umzug, der seinen Weg durch Ortsteil Langend,rg bi« Nünchritz Kriegerdenk« mal. daun durch Glauksitz A und v nahm. S« war ein« Lust, zu beobachten, mit welcher Begabung und Eifer die 60 kleinen Künstler, voran rin SpirlmannSzug, ins Zeug ginge». Die Stunde de« Konzertes rückte rasch heran. Kurz nach 7 Ubr trat der Spielmannszug (Trommler und Pfeifer) auf, «lach diesem folgt« da« Blasorchester. Es war ein reichhaltige» Vrogromm vorgesehen. Das Hau« war gut besetzt, und nach jedem Musikstück wurde dem Orchester starker Beifall entgegenaehracht. Leider konnte da« auf« gestellt« Programm nicht ganz durchgeführt werden. Da etliche Musikschüler durch Krankheit verhindert waren, muhten «wel Fanfarenmürsch« auf Feidtromprte» und Veuken «»«falle», aber es sollt« niemand zu kur» kommen. Ss wurde al« Ersatz «In votooneri nnd der.Zapfenstreich" nut» ftarkrm vrttall »u Gehör gebracht. Nach dem ersten Teil ergriff Borfitzend, der Sechtschule, Herr Richard Scheib», da« Wort, Er beantwortet« di, Frage: .Welchen Zweck verfolgt bi« Sächsisch« Sechtschule?" Unterstützung Hilfsbedürftiger, insbesondere Jugendpflege, Ferienaufent- halt für erholungsbedürftige Kinder, Errichtung von Kinder- rr-okungsbeimen. Buch hat di« Sechtschule ihr« eigen« EterbokaL«. Mit Men übe» LOO Lwetsoeretsea. di« übe,
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