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Anzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend : 28.01.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666397881-185101284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666397881-18510128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666397881-18510128
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend
- Jahr1851
- Monat1851-01
- Tag1851-01-28
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die Partei der Königin - Mutter (Madame Munoz) ihm nicht gewogen war. Er soll gefürchtet haben, daß durch die Jntriguen dieser Partei nachtheilig auf den Gang der Geschäfte eingcwirkt werden würde. (N. Z.) Vermischtes. Dresden, 23. Jan. Diesen Morgen hat sich auf der sächsisch-schlesischen Dahn rin bekla- genswcrthes Unglück ereignet. Als der früh um 6 Uhr von hier abgehende Postzug in die Nähe von Langebrück kam, brach bei dem Bahnwärter häuschen Nr. 11 Plötzlich die Are eines. Tenders. Durch diesen Unfall wurden in demselben Au genblicke die beiden Lvcomotivcn aus den Schie nen gerissen und nebst den 2 Tendern, 3 Koh lenwagen und 4 Packwagen den 8 —10 Eilen hohen Damm mit furchtbarer Gewalt binunterge- schleudert. In dem Augenblicke, als jene Axe ge brochen, hatte der Lvcomotivenführer versucht, ein Signal zu geben, die hercinbrechcnde Katastrophe hinderte ihn aber daran; die Schaffner hörten nur einen kurzen Pfiss, und ihrer raschen Ent schlossenheit ist cs zu danken, daß das Unglück nicht noch furchtbarer geworden und die Perso nenwagen durch rasches Bremsen zum Stillstehen gebracht wurden. Die in wenigen Augenblicken .angerichtete Verheerung bot einen traurigen An blick dar. Die Schienen waren aufgerisscn, auf der rechten Seite der Bahn lagen die Locomoti- ven und übrigen Wagen, die letzteren zum Theil zertrümmert. Unter den Trümmern fand man tobt und gräßlich zerstümmelt den Locomotivenfüh- rer Romberg und den Tcndcrwächtcr Noack; der Feucrmann Patzig von, der zweiten Locomo-, live lebt dagegen noch, ist aber bedeutend verletzt.' Der Obcrschaffner Krsiger hatte sich entweder durch einen Sprung vom Wagen zu retten gesucht, oder die Gewalt des Stoßes hatte ihn herunter geschleudert; er wurde aus der steinernen Böschung lodt aufgefunden. Der Führer der ersten Loco- motive, H almel,, wurde 8^-10 Ellen fortge- fchleudert» blieb, aber unverletzt; ebenso, ist der Feuermann dieser Locomotive und der in einem der Packwagen befindliche Packmcister Bach ohne erhebliche Verletzung davongekommen. Romberg hinterläßt eine Frau und 4 Kinder, Krüger eine Frau und 2 Kinder; Noack war ebenfalls verhei« rathet, aber kinderlos. Die Strecke, .aus welcher sich Laö Unglück ereignete, ist für den Augenblick un fahrbar geworden, und die Passagiere werden an jener verhängnißpollen Steile von einem anderen Hstge ausgenommen.. Aus Vorstehendem ist zur Genüge zu ersehen., daß , dieses in hohem Grade zu beklagende Unglück durch keine Fahrlässigkeit Mr Unvorsichtigkeit hervorgerufen -worden ist, wie sich denn das. Dienstpersonal dieser Bahn vom je ¬ her durch rühmliche Vorsicht und strenge Pünkt lichkeit ausgezeichnet hat. Den meisten Lesern wird bereits das furcht bare Brandunglück bekannt sein, welches am 14. Jan. die Bergstadt Oberwiesenthal hcimge- sucht hat. Abends in der 7. Stund« brachen die Flammen in dem am Markte gelegenen Hause des Bürgermeisters Arnd aus, welcher eine Zünd- hölzchensabrik darin betrieb; der wehende Sturm trug das verheerende Element mit reißender Schnelligkeit weiter, und nach einer speciellen An gabe des „Dresdener Journals", brannten in we nigen Stunden drei Seiten des Marktes und meh rere Seitengassen, im Ganzen 42 Wohnhäuser mit Seitengebäuden, mithin der 5. Theil der Stadt darnieder. 77 Familien oder 317 Personen, meist Posamentircr, Nadler, Waldarbeiter und Klöpp lerinnen, haben ihr Obdach und ihre Habe ver loren. Die größte Zahl der Abgebrannten gehört der ärmeren Klaffe an, und die Noth ist um so größer, je härter der Winter in jener rauhen Ge gend haust. Daö Ministerium des Innern hat sich beeilt, durch schleunige Absendung eines Eoin- missarS die nöthigen Anordnungen zu Gunsten der Verunglückten an Ort und Stelle treffen zu lassen, ferner ist von demselben ein Ausruf zur Bildung von Hilfskomitees erlassen worden; auch das Kriegsministerium hat, wie wir hören, durch schleu nige Absendung einer größeren Anzahl alter Milt« tärmäntel dem Mangel an Bekleidungsstücken ab zuhelfen gesucht. Hier in Riesa werden durch den Gewerbvercin Beiträge gesammelt, und unsre ge ehrten Leser aus der Umgegend finden Gelegen heit ihr Scherflcin niederzulcgen bei den Herren Schmiedemeister Hoffmann sen., Sattlermcister Weinert, Schneidermeister Lahl und Buch druckereibesitzer Grellmann. Möge sich auch in diesem Falle der oft bewährte sächsische Wohlthä- tigkcitssinn zum Segen unser leidenden Brüder recht reichlich bethätigcn! Mehrere sranzösiiche Blätter, unter andern das. Journal des Debats vom 4. Januar, enthalten den Brief einer kecken Pariserin aus Panama, die ihrem Manne nach Eolisornien vorausreist und sich durch alle Gefahren und Verlegenheiten bis nach Panama durchgearbeitet hat. Besondersan ziehend ist die Schilderung von Panama, die wir hier ausheben wollen: „Zu Panama herrscht Verwirrung. Man sieht, es ist eine traurige, alte Stadt, welche durch die Ereignisse wieder gehoben, und verjüngt wird, aber man ist doch nicht mehr in den Wäl dern; die Civilisation tritt, auf mit ihren Lastern und Vorzügen. Ich habe eiu leidliches Lett uird ein Mutzkitonetz gefunden, unter dem ich secks Tage voll Unruhe,. Leiden und Anstrengungen ei nigermaßen vergessen, habe. VomEruceS bis Pa nama soll bis zum nächsten Sommer eine Eisen bahn dem Verkehr geöffnet werden. Da muß mäh
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