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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-18
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1933
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Sl. M verklW N. M öttotzrr. * München. Claatsminister a. D. Dr. Frick stellt gegenüber einer Bebauptung der »Schwarzen Front", Dr. Frick habe keinen Strafantrag gegen Tr. Otto Straßer gestellt, in einer Erklärung im „Völkische» Beobachter" fest, daß er di« angekündtgte Strafanzeige gegen Dr. Ott» Straßer «nd den verantwortlichen Schriftleiter A. Franke» Tricksch (Hildebrand) wegen Zumiderbandlung gegen 8 13 Absatz 3 und 8 11 des Reichspreffegesetzes am 7. Januar 1V3S mit Einschreibebrief an die Staatsanwaltschaft beim Landgericht l (Berlin-Moabit) erstattet habe. Wegen der Bebauptung, die Feststellungen Dr. Fricks in einer der »Schwarzen Front" gesandten Berichtigung zu der Hündchen-Szene" seien erlogen, bat Dr. Frick weiter am Wiens!ag Ttr«fa»tras gegen Ott» »trat» und öea M «M WMW M AMMMU. X G « nf. Nut der N«chmittaa»fft«ns d«r internatio- nalen Konferenz über die Sinkübrnna der vlrrzsgftündiaen, Arbeitswoche wurde die astaemein« SlnSkvrach« zu Ende gefiibrt und der Text «iner «ntkchltestnng b«kanntg«geben. Di« Entschließung d«rm«t-«t jede Festlegung i« «tnzelueu. Si« stellt fest, daß dir Arbeitszeitverkürzung eine» der Mittel lei, die zur Verminderung der Arbeitslosigkeit geeignet f«irn. Da» Ziel der Einzelberatnngen sei, «ine international» Ab» machnng »uttonde zn bringen, deren Durchfübrnna so »u »rftaltensel.daßdieErbaltungdkSLebenSftandardSdrrArbeit. nebmer ermöglicht werde. Di« Entschließung, die vom Internationalen Arbeitsamt vorbereitet wurde, ist im Namen der Regierungen Frankreichs, Belgien», Holland«, Spaniens, Lbile«. Deutschlands und Italiens eingebracht morde«. Don den Regierungen baden sich England «nd Portugal dagegen ausgesprochen. Im weiteren Verlauf der allgemeinen Aussprache er griffen noch einmal der deutsch« RegierungSvertreter Ministerialrat Dr. Sttzler «nd der deutsch« Arbeitgeber vertreter Dr. Pfeffer kur, da« Wort. Den Abschluß der allgemeinen AnSfvrach« über die Verkürzung der Arbeitszeit ans internationaler Grundlage bildete eine Rede drS Direktors deS Internationalen Arbeitsamtes, Butler. Er führte n. a. au», die Aus sprache babe aezeiat, wie schwer «S fei, zu einem Ab komme« »« gelange». Es muh aber der Versuch gemacht werde». Die Abstimmung über dir vorliegenden Entschließungen wurden auf bent« Mittwoch vertagt. 40-SlWewOr MIL Semte? »de. Berlin. Im Zusammenhang« mit den Arbeit». beschaffungSplSnen, di» zurzeit im Vordergrund dr« Jnter- rffeS stehen, ist wiederkolt auch der Gedanke erörtert wor ben, di« kentige 48-Stundenwoche ganz allgemein in eine SV-Stundenwoche nmzuwandeln. Die Ansichten über die Möglichkeit einer generellen Durchführung der -tO-Stunden- moch« find verschieden. In den kurzarbeitenden Betrieben ist ff« »m»r schon löngft vorhanden, soweit aber die Betrieb« nur «in« Verminderung der Belegschaft, nicht aber auch »ine Kürzung der Arbeitszeit baden «intreten lassen, begegnrt dieser Vorschlag Bedenken, wenn nicht gar entschiedenster Ablehnung. ES konnte selbstverstöndlich nicht «uSbleiben, daß anch di« öffentlichen Betrieb« stch «ine» Tage» mit dem Vroblem einer g«nrr«llen Arbeitszeitverkürzung auSein- anderfetzen würden. E«it einig«« Wochen baden nun, wie die .Beko" «it- teilt, Vertreter der nerschirdensten NeichSbehördtn, u. a. Vertreter der ReichSpast und der Reichsbahn »usammenge- sessen, um stch Sder di« Möglichkeiten und Auswirkungen einer derartigen ArbeitSstreckung, soweit die Behörden und öffentlichen Betriebe in Fraa« kommen, klar zu werden. Di« »um Teil recht schwierigen Verhandlungen sollen zn dem Resultat geführt haben, daß der Gedanke, auch die öffent liche Hand auf di« 4V Tt««denwoche zu verpflichten, fast «inhellig abgelebnt worden sei. Die Auffassung soll über wiegend dahin gegangen sein, dass, um da» gleiche Arbeits pensum »u bewältigen, »erhältnismästig mehr Ersatz- personal «ingestellt werde« müßte, als aus der vorzu nehmende« GebaltSreduzierung besoldet werden könnte. Nachdem auch di« Vertreter der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft errechnet batten, daß bei de» ReichSbabn ein« Mehrbelastung »an rund 400 Millionen berauskommen würde, hab« stch der Widerstand der RetchSstnan,Verwaltung derartig verstärkt, daß das End» der Verhandlungen herbei» gekommen »ar. Ob damit endgültig di« Anregung be graben sei, »der ob mit ihrer gelegentlichen Wiedererweckung s» obsebbarer Leit dennoch gerechnet »erden müsse, lass« stch t» Augenblick noch nicht abseben. M 700« MeWrMleltea m Sem ötzlwn. vdz. Nach den Feststellungen deS Statistischen Reichs- amt» wurden im Jahre 1VS1 insgesamt «888 Verfahren »ur Schlichtung von «rbeitsftreitigkeiten vor den staat- lichen EchlichtungSbehörden «ingeleitet gegen 4017 im Jabrc 1V8O. Di« Inanspruchnahme der SchlichtungSbebörden bat danach gegenüber 1V3O um mehr als 70 Prozent »«genom men. Von der Gesamtzabl der Verfahren entfielen 6 830 auf die SchlichtungSauSschNffe, 457 auf die ständigen Schlich- ter «nd 111 auf die besonderen Schlichter. 5 639 Verfahren »der 81,7 Prozent aller Sachen betrafen Arbeiter, 1171 Augeftellte und 88 Arbeiter und Angestellte zusammen. Di« Mehrzahl der VchlichtungSfälle, nämlich 61,5 Pro zent aller, erstreckte stch ausschließlich ans Lohn- und Gehalts- fragen. Da aber in einer Reibe anderer Streitigkeiten gleichfalls Lobnfragen in Verbindung mit der Megetuna der Arbeitszeit oder sonstigen Arbeitsbedingungen »u ent scheiden waren, betruaen fast neun Zehntel aller Schlich- tangSvrrbandlungen Lohn- und GehaltSregelung. Dir Zahl der durch VerbindlichkeitSerklärung erledigten Verfahren belief sich im Berichtsjahr auf 1 830. 224 Ver« bindlichkeitserklärungen-ergingrn durch den Reichsarbeits- «inistrr, 1 606 durch den ständigen Schlichter. Der Antrag auf Verbindlichkeitserklärung erfolgte bei 32,5 Prozent der Verfabren durch die Arbeitgeber, bei 65,5 Prozent durch die Arbeitnebmer. In 28.7 Prozent der Fälle erging auf den Antrag die BerdindlichleitSerklärung. M MOllWMSWß M ülMlllM «urde am Dienstag «in Antrag der Bäurischen Volks partei angenommen, wonach al» »uschustfäbig nur Instand setzungen, WohuungStrilungen und Umbauten bei> den jenigen Hausbesitzern anerkannt und behandelt werden dürfen, die die bezuschußte Arbeit solchen Gewerbetreibenden übertragen, welche die Mitgliedschaft bei einer Berufs genossenschaft besitzen, nicht gleichzeitig in einem Arbeit- nehmerverhältnis stehen und schließlich ihren Arbeitern den Tariflohn zahlen. Bei der Beratung von Eingaben wurde von der Ne gierung die Erklärung wiederholt, daß zwar da« Woh nungsinangelgesetz aufgehoben werde, daß aber da» Reichs,ntetengrsetz und das Mietrrschutzgrsetz über den 1. April ds. Js. hinaus in Kraft bleiben sollen. antmortlichen Schriftleiter A. Franke-Grickfch (Hildebrand) wegen Beleidigung gestellt und die Offfzialklag« durch di« Staatsanwaltschaft beantragt. Besserung im Befinde« de» ehemaligen deutsche« Kaisers. )( Doorn. Di» von bestimmter Seit« erneut in Um- lauf gesitzten Gerücht« von einer Verschlechterung des Te- sundheitSzustandeS de» ehemaligen deutschen KaistrS ent sprechen nicht den Tatsachen. ES ist vielmehr »ine Besserung zu verzeichne», wofür am deutlichsten der Umstand spricht, daß der Kaiser gestern wieder in gewohnter Weil« «inen Tpaziergaug durch den Park seiner Besitzung unternahm. Aenderurrg im Mitgliederbestand des Reichstages. * Berlin. Für den verstorbenen volkSparteilichen RrichstaaSabgeordnrten Dr. Rudolph Schneider (Dresden), der Spitzenkandidat im Wahlkreis 28 (DreSden-Bantzen) war, txjtt Rechtsanwalt Höhn« (Dresden) tn de» Reichs tag »in. ver Me WeiM Mi Mer. * London. An« Sdarbi« wird aemeldrt: 8V 80« Man« chinesischer Truppe» rücken auf Tungliao vor. Si« beabsichtigen, Mukden anzugreifen. Man siebt in der Mandschurei der Entwicklung der Lag« mit großer Besorgnis entgegen. Zwei Todesurteile der Poseuer Standgerichts. DaS Urteil bereits vollstreckt. D o s« n (Funkspruch». Das Posener Standgericht ver urteilte gestern nachmittag nach zweitägiger Derbandlung die Mörder deS Präfekten des Posener Lehrerinnrn-Semi- nars zum Tode durch den Strang. Während der eine Ver brecher geständig war, leugnete der andere bis »um letzten Augenblick. Der Staatspräsident bat da« Gnadengesuch ab gelehnt. Heute srüh 6 Uhr «urde dann da» Urteil im Posener GerichtSgesängniS durch den Warschauer Henker vollstreckt. Rätselhaftes verschwinde» eines Ingenieur» Salle, ver Ingenieur Aarwig, eia Mann von 61 Iah- ren, ist feit Sonnlagmittag spurlos verschwunden. Aarwig ist noch am Sonntag in einer Gastwirtschaft gesehen worden. Seit seinem Fortgang von dort fehlt jede Spur. Die Ange hörigen erhielten einen Vries mit folgendem Wortlaut: »wir haben Ihren Vater au» Versehen erschossen, Geld obgenom men und dafür auch begraben. — KPD. Die Polizei stehl den Vries als offensichtliche Irreführung an. E» besieht die Möglichkeit, daß Aarwig den Vries selbst geschrieben hat. Schwere Grippe-Epidemte in Amerika. "Newvork. In zahlreiche» Gegenden der Ver einigte» Staaten ist infolge der außerordentlich starken Temperatnrfchwaukungrn «ine schwer« Grippe-Epidemie auSgebrochen. 'In der Stadt Waterville (Maine) mußten all« Schulen ohne Ausnahme geschloffen werden, weil Tausende »on Kindern von der Krankheit befallen wurden. Di» Grippe hat auch die Besatzung des Ozeandampfers „Alanuia" mitten aus dem Ozean erfaßt. Bei der Ankunft des Dampfers in Halifax wurde frstgestellt, daß ein Offizier tot und zahlreiche Matrosen erkrankt waren. Auch der Schiffsarzt litt an Grippe. Der „Regenbogen" in Rio de Janeiro gelandet. )( Rio de Janeir». Das französische Flugzeug „Regenbogen" landete um 18,40 Uhr örtlicher Zeit in Rio de Janeiro. Zugzusauimeultob in Spanien Madrid, 18. Januar. Der Schnellzug Madrid Barcelona stieß bei Letina sProv. Saragossa) mit einem Personenzug zusammen. Lin Eisenbahnbamlex nnd ein Reisender wurden getötet. Sieb zehn Reisende wurden verletzt. Starke Schneefälle und Kälte in Spanien. "Madrid. In Nord- und Mittelspanien sind starke Schneefälle ringetreten. Desgleichen ist auch Madrid von einer mehrere Zentimeter hohen Schneedecke eingebüllt. Der Schnee ist überall liegen geblieben, was zum ersten Mal seit zehn Jahren tn Spanien vorkommt. Auch herrscht im Lande starke Kälte. So weift z. B. Burgos eine Tem peratur von 10 Grad unter Null auf. Infolge des starken Schneefall» sind zwei Güterzüge entgleist. unLI RIsS^si'-relHrSnkK MoriQN suk Mr Lüsnakl Wann gcht's los? Wann sagen Sie ben tausenden Hausfrauen, was Sie alles im Inventur-Verkauf und in der Weißen Woche zu bieten haben? Verges sen Sie nicht, daß diese wartenden Hausfrauen das Riesaer Tageblatt'Iesen. Also darin müssen Ihr« Anzeige« rmd PreiSangedste stehens W IM MMWMWMWW vorn 17. Januar ISS». Berlin. (Funkspruch.) Anläßlich -er Verordnung über de« Bollstreckungsschntz vom 17. Januar ISS» wirb von zuständiger Stelle ein Uedcrblick über die bisherigen Maß nahme» auf dem Gebiete des Vollstreckuugsschutzes gegeben. Durch die Verordnungen vom 8. Dezember 1931 mit den Acnderungen vom 14. Junt 1932 und vom 27. September 1932 wurde für das gesamte Reichsgebiet zweimal eine Vollstreckungöeinstellung für je 6 Monate gewährt. Die neue Verordnung vom 17. 1. steht jetzt die Mög lichkeit einer dritten Eiustellnng vor. Die 2. «ud S. Ein stellung sollen aber ausgeschlossen sein, wenn der Schuldner bei- Stellung des Antrages mit wiederkehrenbeu Leistung«« i« Höhe eines vollen Jahresbetrages im Rückstände ist. Landwirtschaftliche« Betriebe« wird, im wesentlichen mit Rücksicht darauf, daß der Teil der WirtschaftSperiode, in -er der Schuldner erst wieder in der Lage ist, größere Erträg nisse zu erzielen, der kommende Herbst ist, ein erweiterter Bollstreckungsschutz gewährt: Ausdehnung der Einstellungs bauer auf mehr als 6 Monate, bis längstens 31. Oktober 1938; Unzulässigkeit der erneuten Einstellung erst bei Rück ständen in Höbe 1)4 Jahresraten. Ferner ist der Mobiliar vollstreckungsschutz für landwirtschaftliche Betriebe, der bis her bis zur Ernte 1932 bestanden hatte, jetzt wieder für die Zeit bis zur Ernte 1933 eingcfiihrt. Dieser Vollstreckungs schutz umfaßt das bewegliche Vermögen, das Zubehör und die noch im Besitze des Schuldners befindlichen Erzeugnisse des Grundstückes. Voraussetzung für den Schutz ist, baß dem Schuldner durch die Zwangsvollstreckung Mittel ent zogen werden würden» die er zur ordnungsmäßigen Fort führung des Betriebes bis zur Ernte benötigt. Der Schutz kau« von der Unterstellung unter einer Aussicht abhängig gemacht werben. Insbesondere kommt der Schutz dem Pächter zu gute. In einer Sondervorschrift ist jetzt dieser Schutz auf Wein ausgedehnt, der ausschließlich aus Trauben hergestellt ist, die im Betriebe des Schuldners gewönne» sind, 10000 MWllen MrWlM In vekllll MUMM. Berlin. (Fnnkspruch). Beamte des Dezernat? zur Bekämpfung des Rauschgifthandels baben gestern bei einem Spediteur annähernd 18888 Ampullen Morphium beschlagnahm». Bereits vor einiger Zeit war den Beamten z» Obren arkommen. daß im Westen Berlin? größere Mengen Morphium von einem unbekannten Mann in den Handel gebracht wurden. Gestern abend gelana eS den Beamten, einen Mann in einem Cass in der Nähe des Bahnhofs Zoo sestzunebmen, der zweifellos mit diesem verbotenen Handel in Verbindung steht. Weiter wurde bei einem Spediteur eine Kiste mit ungefähr 10000 Ampullen Morphium ent deckt. Der Spediteur gibt an, daß ihm vor etwa 10 Jabren von einem unbekannten Mann diese Kiste übergeben worden sei. Die Kiste lagerte bei dem Spediteur, ohne daß dieser — wie er angab — eine Ahnung von ihrem Inhalt batte. Erst vor 2 Jahren habe ihn der von den Beamten fest genommene Mann daraus aufmerksam gemacht, daß Kinder auf dem Hose mit Morphium-Ampullen spielten. Sie hätten dann die Kiste genau untersucht und auch das Morphium gesunden. Beide hätten dann den Plan gefaßt, sich durch den Handel mit dem Rauschgift einen lohnenden Neben- verdienst zu verschaffen. Tie polizeiliche« Ermittlungen haben ergeben, baff das Morphium auS HeereSbestünden vom Jahre 1818 stammt. Der Kaufmann und der Spedi teur werden heute dem VrrnehmungSrichter im Polizei' Präsidium vorgeführt werden. ölmer-Mle I» Allo ttmllekl. Tokio. (Funkspruch.) Die hiesige Filiale der Singer- Nähmaschinen war heute der Schauplatz wüster Aus' schreitungen. Um die Zeit, als das ausländische Personal sich zum Mittagessen begeben hatte,«drangen etwa 888 Javaner in di« Geschäftsräume ein, wo sse fast das ganze Mobiliar »nd wichtige Register zerstörten. Di« Polizei, die den Schaden nicht mehr verhindern konnte, nahm Über 100 Verhaftungen vor. Der Ueberfall wird auf die Unzufriedenheit der einheimischen Agenten der Gesell schaft mit ihren Vertragsbedingungen »urückgrfSbrt. Ein OenWS MMkklMW Ml) MlkM. Die Bataillonsfohne des NI. Garberegiments soll auS Frankreich in die Heimat znrjickkehre«. d. Der alte französische Oberst Guilleaume hat ir, Paris eine Tat militärischer Anständigkeit und Ritterlich keit vollbracht. Er hat Vie Verbände der französischen Kriegsteilnehmer zu einer Eingabe an den französischen Kriegsminister veranlaßt, in der die Rückgabe der im Juvalidendom zu Paris hängenden Fahne des 2. Bataillons des 111. Garderegiments zu Fuß gefordert wird. Tiefe Fahne ist 2 Jahre nach dem Kriege durch einen Zufall auf dem Schlachtfeld in der Nähe von Reims gesunden worden. Ein toter deutscher Soldat deckte sie bis dahin mit seinen Ueberrcsten. DaS Schicksal der Gardefahne klingt wie eine alte Heldenlegende. Ihre erste „Verwundung" erlitt die Fahne am 26. Sept. 1914 bei St. Lsonard. Sie wurde in zwei Teile zerschossen. Ten obersten Teil behielt der Fahnen träger, ein Sergeant, den unteren Stock mit den beiden Ringen übernahm ein Unteroffizier deS gleichen Bataillons. Bei einem späteren Gefecht mußte auch die Fahnentruppe eingesetzt werden. Ter Geschoßhagel traf zuerst den Unter offizier tödlich. Er blieb zwischen den Gräben liegen. Aber sofort krochen ein Unteroffizier und ein Gefreiter zu dem Fahnenträger vor. Tie Fahne wurde geborgen und einem Grenadier, der noch unverwundet war, übergeben. Bei einer späteren Beschießung wurde auch der neue Fahnenträger verwundet. Beim Zurückgchen sahen seine Kameraden noch, wie er das Fahnentuch von der Stange löste und an seiner Brust verbarg. Tann sahen sie nichts mehr von ihm. DaS Schicksal deS Verwundeten und der Fahne blieb dunkel. Erst sechs Jahre später, am 20. Januar 1920, stießen französische Erdarbeiter auf die Ueberreste des Vermißten. Bet ihrer Bergung entdeckten sie unter den Uniformrcstcn das Fahnentuch. Tie spätere Untersuchung ergab, daß der Verwundete, nachdem er von seinen Kameraden verlassen werden mußte, noch einmal schwer verwundet wurde- Später bewarf ihn eine schwere Granate mit einer Erdschicht. Er starb. Unter der Erde lag sein vielfach zerschmetterter Körper, darunter die Fahne. Schon damals wollte man die Beute, die nicht im Kampf errungen wurde, Deutschland zurückgeben. Ab'r die Zeiten ritterlicher Denkweise waren noch nicht ge kommen. So hing man die Fahne im Juvalidendom aui. Die Inschrift darunter besagte: „Garderegiment zu Fuß Nr. UI, Aüsilierbataillon, Fahne, vergraben gefunden unstr einem toten Deutschen am 20. Januar 1920 bei Sl. Lsonardt (Marne)." Nun soll der deutsche Reichspräsident als Gcncralseld- marschall. des Weltkrieges die Fahne zurückerhaltcn. Wir Krwarken <H.. i l r i i
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