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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330907
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-07
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1933
- Autor
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Riesaer Tageblatt «nd Anzeiger sElbeblM vn-Ameigerj. Tageblatt Riesa. v Dresden 1880. . Fernruf Nr. so. Da» Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Girokaffe: Postfach N-. »2. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. 82. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 209. Donnerstag, 7. September 1933, abends. 86. Iahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, abend« '/,« Uhr mit «uSnahm« der Sonn, und Festtag«. Bei»,«»«««, gegen Barauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSaebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preis- erhdhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen undi PlLf^n wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breit«, S mm hohe Brundschrift-Zeil« (S Srlben) 2S Gold-Pfennig«; di« 8S mm breit« Reklamezeil« 160 Gold-Pfrnnig«: zeitraubender und iv bell arisch er Satz 50'/. Ausschlag. F«st« Tarif«. Bewilligt«» Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« -ingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, un» Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elb«-. — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa, SeschiftSstel«: Goetbrftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa, für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ausruf der ReichSremecuna zur bevölkerungspolitischen AuskläeungSaktion. Lord Grey s fs London. Lord Grey, der englische Außenminister bei Kriegsausbruch» ist heute Donnerstütz morgen im Alter von 72 Jahren gestorben. Mit Lord Edward Grey ist eine während des Krieges und lange nach dem Kriege vielgenannte Persönlichkeit ge storben. Erst jüngst hat Lloyd George ein Charakterbild dieses 'Mannes gezeichnet. Er sah den alten englischen Edelmann jedoch in dem wohlwollenden Licht der englischen Einstellung zu führenden Persönlichkeiten. Dennoch wagte Lloyd George die Behauptung, daß England in den Krieg ging, sei die Schuld Lord Greys gewesen. Er ist sogar der Auffassung, baß Lord Grey die eigentliche Schuld am Kriege trug, da er ihn hätte vermeiden können. In seiner diplo- matischen Korrektheit hätte er eS unterlassen, Deutschland aus den englischen Entschluß, am Kriege teilzunehmen, falls die Neutralität Belgiens verletzt wurde, zu benachrichtigen. Doch bas allein genügt nicht, um das Wirken des Verstor benen vor und während des Krieges zu kennzeichnen. Seine Liebe zu Deutschland war nie groß. Dagegen fühlte er sich stark zu Frankreich hingezogen. Als Minister des Aus wärtigen förderte er das Einvernehmen zwischen England und Frankreich und suchte enge Beziehungen zu Rußland. Er war an der Einkreisnngspolitik gegen Deutschland tätig. Deutschland trat er stets schroff entgegen. Wer sich noch der Zeit erinnert, da der Krieg ausbrach, wird an den Mann, der damals am meisten genannt wurde — und das war Lord Grey — Lenken. Sein scharfes Profil trat damals in Erscheinung, wenn man seinen Namen nennen hörte, und dieser harte Gesichtsausdruck wirkte auf Deutschland abstoßend. Man sah in Lord Grey den Gegner, mit dem nicht zu reden war. Seine Verhandlungen in «den letzten denkwürdigen Tagen waren durchaus korrekt, aber, wie jeder verspürte, von der großen Abneigung gegen Deutschland durchdrungen. Der ganze Lebenslauf dieses Politikers freilich wies ihn auf die Sette Frankreichs und Rußlands. Auch auf die Bereinigten Staaten von Nord- amerika übte er während des Krieges seinen Einfluß auS, um eS in den Krieg zu führen. Seine vorzüglichen Verbin dungen mit der Washingtoner Gesellschaft und Diplomatie aus der Zett, da er dort Botschafter war, verstand er glück- ltch auSzunutzen, Am 28. April 1862 geboren, kam er schon 1888 inS Unterhaus, dem er bi» ISIS angehvrte. England ehrte seine Verdienste auch durch die Ernennung zum Vis count of Fallobon. Ob diese Ernennung mit dem Erfolg Lord Greys im Jahre ISIS zusammenhing, die letzten Frie- üenSmöglichkeiten unterbunden zu haben, ist nicht bekannt geworden. ES war jedenfalls einer jener Mäner, die jeden Frieden ablehnten, ehe Deutschland nicht am Boden läge, und er war es, der alles daran setzte, daß England immer mehr Truppen nach Frankreich sandte. Seine Zeit ging vorüber, als man in England friedens- veneigter wurde. Das bewies eigentlich schon, baß der Ver storbene jedem Frieden entgegenarbeitet«. Er hat auch so fort nach dem Kriege die alten Beziehungen mit Frankreich hergestellt, die englisch-französische Freundschaft, wie der Pakt sich nannte, erneuert. Nur eines kann Deutschland von ihm sagen, baß er sich bemühte, die deutsche Aufnahme in den Völkerbund gegen den französischen Willen durchzu setzen. Freilich waren vorher bereits alle Maßnahmen ge- trosfen, um Deutschlands Bedeutung im Völkerbund so ge ring wie möglich zu machen, da die Entente dort Deutschland als geschlossener Block gegenübertrat. Ein Mann ist ge storben, dem die Nachwelt keine Kränze flechten wirb, denn an ihm bleibt hasten das Omen, den Krieg verschuldet zu haben, den frühzeitigen Frieden verhindert zu haben, För derer des Krieges gewesen zu sein. Eines Krieges, an dessen Folgen die Welt heute noch leidet. An alle verbände und Vereine. 1 s Berlin, 6. Sept Das NeichSministerium für Volksausklärung und Propaganda richtet an alle Organisationen, Verbände und Vereine im Deut schen Reich folgenden Aufruf: Einer der grundlegend wichtigsten Programmpunkte der nationalsozialistischen Bewegung war von jeher die Durch dringung deS politischen und wirtschaftlichen Lebens mit erbbiologisch"« Gedanken. Nach der Machtergrei fung ist es mithin selbstverständliche Pflicht der nationalen Negierung, dieser programmatischen Forderung der Kampf jahre zum Durchbruch und Sieg zu verhelfen. Das ganze staatliche «nd völkische Leben wird in Zu kunft durch stärkste Einwirkung bevölkerungspolitischer nnd erbbiologischer Gedanken beeinflußt und gestaltet werben. Erbbiologisches Denken weist über den Kreis des Einzel individuums und seiner Enge hinaus in die Weite von Generationen, von Jahrhunderten u. Jahrtausenden. Es ist klein und erbärmlich, die eigene winzig kleine und bedeutungslose Person, das eigene Wohlergehen, in Gegen satz zu stellen gegen das Leben und die Entwicklung der Nation. Denn bet aller Zuversicht zu dem gesunden Kern im deutschen Menschen und in der deutschen Seele wollen wir uns der bitteren Erkenntnis nicht verschließen, daß es um Sein oder Nichtsein, um Leben oder Sterbe» des deutschen Volkes geht. Darum mutz das zum selbstverständlichen Allgemeingut des ganzen Volke» werden, was jetzt schon die Wissenden und Denkenden längst kennen und fühlen. Die einfachsten Grund lagen erbbiologischen Denkens müssen ebenso in bas Be wußtsein jedes einzelnen eingehämmert werden, wie die statistischen und volkswirtschaftlichen Tatsachen das ganze Volk erfassen und erschüttern müssen. Hierzu ist eine groß angelegte Ausklärungsaktion nötig, die nicht nur in der täg lichen geistigen Nahrung der TageSpresse, des Rundfunk programms und der Zettschrtftenlektüre gelegentlich mit dahinplätschert, sondern die wie eine Sturmwelle das Land durchzieht, aufrüttelt und wach macht. Zwei Forderungen richten wir an alle die vielen Orga nisationen, Verbände und Vereine, in denen sich der deutsche Mensch freiwillig organisiert etnordnet und zusammenfindet. Hier zahlt er freiwillig in Form seiner Beiträge nicht un erhebliche Summen an indirekten Steuern. Bevölkerungspolitisches Denken verlangt Senkung aller Lasten für die Väter «nb Mütter von Kindern. Die deutschen Vereine jeder Art und Prägung sollen voran ¬ gehen mit einer Entlastung ihrer kinderreichen Mitglieder durch prozentuale Senkung der Bciträgel Außer dieser Maßnahme im Eigenleben werden aber auch alle Verbände und Vereine aufgeforbert, praktische Mitarbeit zu leisten bet der großen Aufklärungs» und Propagandaaktion, die daS erbbiologische Denken in die Ge hirne und Herzen aller Deutschen hineintragcn soll. Jeder Vorstand muß es als Ehrenpflicht ansehe«, mit dem Aufklärungsmaterial, das offiziell heransaegcbe« wird, jedes Mitglied der ihm unterstellten Organisation zu er fassen. Der gemeinsame Bezug in Sammelbestellungen muß zielbewußt und folgerichtig organisiert werden. Anmeldungen des Bedarfs sind örtlich an die zustän digen Ortsgruppen der NSDAP, zu richten, die die Bestellungen an die NS. Wohlfahrt als Treuhänderin weitergibt. Bei richtiger Organisattonsarbett können die entstehenden Kosten so verteilt werden, daß auf den einzelnen ein geringer Pfcnnigbctrag entfällt. Der Erfolg für die Gesamtheit und für die Zukunftsentwicklung wird aber von größter Be deutung sein, wenn es gelingt, jeden Deutschen bis in bas letzte Dorf hinein mit dieser Aufklärung zu erfassen und innerlich zu durchdringen. Gleichzeitig wird diese Propa» gandaaktion zu einer praktischen Hilfe für Kinderreiche, denen der Ueberschutz der Einnahmen über die Herstellungs kosten der Aufklärungsarbeit zugute kommt. Propaganda, die sich aber nur an den Verstand wendet, kann nie eine durchgreifende Wandlung der geistigen und sittlichen Struktur des deutschen Menschen erzielen, wenn sie nicht gleichzeitig die Herzen erobert. Das herrliche hohe Wort „Gemeinnutz geht vor Eigennutz- ist fast schon abge griffen im Munde allzuvieler. Hier gilt es mehr denn j« das Sinnen und Trachten jedes Menschen völlig zu erfüllen. Der trotzige Kampfruf „Sieg oder Tod" gilt, vom Stand punkt der Erbbiologte gesehen, für diesen Kampf mehr al» in einem Krieg mit den üblichen Waffen. Die Männer und Frauen, die Verantwortung tragen für das Wohl und Wehe der ihnen unterstellten Organisationen, seien sie auch im Nahmen des Ganzen noch so klein und bedeutungslos, sie alle tragen mit der Aufgabe, die ihnen heute zuerteilt wirb, eine gewaltige Verantwortung, der sie nicht ent rinnen können. Nur wenn sie ihre Pflicht freudig mit ganzer Hingabe erfüllen, werden sie das Ziel erreichen, das wir alle zusammen mit höchster Anspannung unserer Kräfte erreichen müssen, wenn Deutschland leben soll. Neun Todesurteile Düsseldorf. sFunkspruch j Im Mordprozeß Hil mers wurde heute vormittag daS Urteil verkündet. Es wurde« verurteilt: Der Dreher Emil Schmidt wegen Anstiftung znm Mord und Mordversuch zum Tode «nd zu 12 Jahren Zuchthaus, der Arbeiter Kurt Arnstedt, der Arbeiter Paul Masgai, der Schreiner Paul Tibulski, der Arbeiter PetexRohleS, der Schleifer Hermann Eggert, der Dreher Heinrich Rieband, der Arbeiter Josef Herr «nd der Dreher Peter Hnbertz wegen Mordes und Mordversuch zum Tode nud zu 16 Jahren Zuchthaus. Der Maurer Otto Lukat wurde wegen Bei hilfe zum Mord zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt. Di« Arbeiter Adolf Man, und Josef Esser wurden freigefprochen. im Silmer-Vrozetz. Die Verurteilten hatten am 26. Juni in Erkrath einen Ueberfall aus Nationalsozialisten verübt, bei dem der SS - Mann Hilmer erschaffe« und der SS-Mann Groß verletzt wurden. * r MeMtelle w Migsderg derniiW. Königsberg. sFunkspruch.j Die Staatsanwaltschaft beantragte wegen Mordes an dem SA-Mann Hölger gegen die Angeklagten Lange nnd Siedelmann die Todes strafe. Bet dem dritten Angeklagten Rogalla wurde auf Freispruch plädiert. Als der Angeklagte Siedelmann -en Antrag des Staatsanwaltes hörte, brach er ohnmächtig zu sammen. ZN Mzltt Sei Sen NNUN dkl s. MW js Ulm. Der Reichskanzler wohnte gestern den kleinen Herbstübungen der württembergischen Truppen im Raum von Ulm und Umgebung bet. Im Anschluß an die sehr interessant verlaufenen Hebungen richtete der Retchswehr- miutster von Blomberg eine Ansprache an den Kanzler. Sie haben alle erlebt, führte er auS, wie die Stimmung begei stert und welche Wärme des Volkes zu diesem Mann kund getan wurde. Sie haben auch erlebt, baß auch unsere Sol daten in derselben begeisterten Weise den Herrn Reichs kanzler in unserer Mitte begrüßt haben. Ihre Augen legten Zeugnis davon ab, wie die Wehrmacht zu ihm steht. Tas dürste kein Wunder sein, denn wir seken in diesem Mann den Soldaten, der während des Weltkrieges 4 Jahre Frontkämpfer war un- der dann in 14 Jahren politischen Kampfes zum Wohle Deutschlands der Führer war. Wir verdanken ihm viel, denn er hat im neuen Reich der Wehr macht den Platz angewiesen, der ihr gehört. Wir sehen die Sorge, die Arbeit, die Verantwortung und die Entschluß freudigkeit dieses Führers und fragen uns, was geben wir. Nun, wir geben unser vollstes Vertrauen rückhaltloser Zu verlässigkeit, unerschütterlichen Glauben an unseren herr lichen Beruf und sind entschlossen, in dem neu durchbluteten Reich zu leben, zu arbeiten und wenn es nötig sein sollte, zu sterben. Diesem Gelöbnis wollen wir Ausdruck ver leihen in dem Zuruf, der über Hunderte Schlachten freudig brauste: Adolf Hitler, des Deutschen Reiches Kanzler, des deutschen Volkes Führer: Hurra! Der Reichskanzler dankte dem Reichswehrminister für seine Worte mit sehr herzlichem Ausdruck der Verbunden heit mit der Wehrmacht. Im Laufe des Nachmittao bat der Reichskanzler Ulm wieder verlassen.
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