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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194106194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19410619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19410619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1941
- Monat1941-06
- Tag1941-06-19
- Monat1941-06
- Jahr1941
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1941
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tFortfetzung von Mette 1j Wenn die asmanifche Türkei sich «ach deutschem Vor bild in einen modernen Staat umzuformeti versucht«, so wurde andererseits die Erhebung, mit der Kemal Atatürk sein Volk zum Widerstand gegen die Sieger des Welt» krieges emporriß, mit znm Fanal für äh-nliche Kräfte, die sich in Deutschland regten. In Ermangelung eines eigenen Führers, der den Traum der nationalen Wiedergeburt hätte verwirklichen können, sah da» deutsche Volk damals aus seinen alten Bundesgenossen, verfolgte es mit heißem Her zen den unvergleichlichen Siegeszug, mit dem Kemal Pascha die Feinde der Türkei zu paaren triebe» um mitten im Kampfgctöse den Grundstciu zu einem wahrhaft moder nen Staat zu legen. Das Aufbauwerk dieses als Staats» mann wie al» Heerführer gleichermaßen hervorragenden Mannes übte aus die deutsche Ocffcntlichkeit stärksten Eindruck aus. Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus, der eine vollkommene Umstellung der deutschen Außenhandels wirtschaft herbeiführt«, knüpften sich auch die wirtschaft lichen Bande zwischen dem Reich und der Türkei fester und fester. Ter Handelsaustausch wurde dadurch geregelt, daß Deutschland bald al» bester Kunde der Türkei gelten durfte, wobei e» gerade, auch jene türkischen Srzeuaniffe kaust«, die auf den Weltmärkten nicht konkurrenzfähig waren. Im Tausch dagegen erfreuten deutsche Industrie produkte sich eines ständig erweiternden Abnehmerkreise» in der Türkei. Diese Entwicklung schien durch den Krieg zunächst unterbrochen. Aus einer Einstellung, in der die Erinnerung an den „längeren Atem" der Weltmächte im Weltkriege wohl eine übertriebene Rolle spielte, ging die Türket ihre bekannten Abmachungen mit England ein. Der Schatten dieses Vertrages mußte sich naturgemäß auf. da» deutsch-türkische Verhältnis legen. Er verlor jedoch an Kraft, je mehr der Ablauf des Kriege« die klare Neber- legenheit der deutschen Waffen und die Kriegs- und Krisen festigkeit der organisatorisch bis in das letzte vorbereiteten, dem Stande der Autarkie angenäherten deutschen Wirtschaft enthüllte. Mit jenem Realismus, der alle türkischen Staatsmänner anszeichnete, die in der Schule Atatürk« aus gewachsen waren, erkannte man in Ankara nun die Un angreifbarkeit der deutschen Position. Als bann Deutschland zum Eingreifen gegen die bri» tisch« KriegSausweitungSpolitlk auf dem Balkan ge zwungen wurde, verstand man auch in Ankara sehr wohl den Sinn dieser Aktion. Die Skepsis, mit der die vorher gehenden verschiedenen Besuche Edens und britischer Ge nerale in der türkischen Hauptstadt ausgenommen-morden waren, rechtfertigte sich vollkommen. Deutschland siegte in Griechenland so schnell, wie e« da« militärisch geübte Auge der Türket vorausgeschaut hatte. Politisch aber fand bi« Türket alle Versicherungen bestätigt, die der Führer dem Staatspräsidenten Jnönü zu Beginn der Balkanaktion hatte zugehen lassen. Damit aber ergaben sich für die tür kische Politik ganz bestimmte Folgerungen. Der jetzt geschloffene deutsch-türkische Freundschaftspakt ist der äußere Ausdruck dafür. Er beseitigt vor allem eine Gefahr, vor brr die türkische Regierung von manchem ihrer Kritiker bereit» gewarnt wurde, nämlich die Gefahr, daß dir Türkei sich wie i« Weltkrieg« aus bi« «rite derjenigen begibt, die letzten Endes verlieren müsse«. Daß Italien den deutsch-türkisch«« Pakt vorweg begrüßt, geht au» der letzten Rebe Mussolini» klar hervor. Mit besonderer Genugtuung wird man in Deutschland davon Kenntnis nehmen, daß dem Freundschaftsvertrag et« Protokoll über dir Herstellung besserer Presse beziehungen betgegeben sst. Türkische Zeitungen haben e« in der Vergangenheit an jener Einsicht fehlen kaffen, der sich die verantwortlichen Vetter -der türkischen Politik niemals versagten. Sie haben manchmal voreilig bestimmte Ereignisse eine Deutung unterschoben, die in Deutschland um so mehr mit Bedauern aufgeommen wurde, al» sie den Tatsachen oder den Absichten der deutschen Kriegsführung keineSweg« entsprach. Wenn hier jetzt ein Ansatz »um Besseren gemacht wird und die türkisch, Press« sich jener Objektivität befleißigt, wie sie den türkt- schrn Interessen und der geographischen vage der Türket als Wächterin de« Bosporus entspricht, so wird viel ge wonnen sein. Und die dentsch-tttrkischen Beziehungen wer- den damit auch äußerlich wieder jene« Gepräge erhalten, da« dem Herzensbedürfnis der beiden Völker, dem Willen ihrer Führer und dem Gedächtnis an «ine gemeinsam« große Vergangenheit entspricht. „Eln wichtiges historische- Dokument der Freundschaft"' V Berlin. Nach einer von Radio Ankara verbreite ten Meldung hat der Außenminister Tükru Saracoglu an läßlich der Unterzeichnung de« deutsch-türkischen Vertra ge» folgende Erklärung an di« Presse gerichtet: Deutsch land und die Türkei, die im Lause der smicksalvollen Welt ereignisse seit Jahrhunderten niemal» im Widerstreit zu einander standen und deren Stellung zueinander immer klar und korrekt blieb, haben soeben durch den Vertrag ihre Freundschaft auf die festesten Grunalagen gestellt und ver sichert, daß sie auch in Zukunft nicht zueinander in Wider spruch treten werden. So haben sich wieder die deutsche und die türkische Ration iu einer neuen Atmosphäre der vollkommenen Sicherheit die Hand gereicht. Die schon be stehenden- vertraglichen Verpflichtungen der beiden Par teien blieben unberührt, und e« wird versichert, daß die Verpflichtungen nicht im Widerspruch zu dem Vertrag stehen Ich nehme mit Freuden die Unterzeichnung diese« Ver trages an, der ein wichtiges historische» Doku ment der Freundschaft darstellt und betrachte eS hierbei al» meine Pflicht, die wertvollen Bemühungen meine« Freunde« von Papen, der mein Land kennt, um die Erreichung diese» Ergebnisses besonder- zu erwähnen. Nach Abschluß der Vertragsverhandlungen sind wir dem Gesandten von Papen in dein Wunsche begegnet, daß die Verüssentlichungen der Presse und de- Rundfunk» unserer Länder vvn dem Geist der Freund>ch.ift und de» gegen seitigen Vertrauen« erfüllt sein mögen, durch die da- Ver hältnis »wischen der Türkei und Deutschland gekennzeich net werden. „Ein schlechter La« für L»ad»n" Stärkste Beachtung des Abschlusses des deutsch-türkischen Freundschaftsvertrages in aller Welt ft Rom. Ter am Mittwoch abend in Ankara zwischen dem deutschen Botschafter von Papen und dem türkischen Außenminister Saracoglu abgeschlossene deutsch-türkisch« Freunbschastsvertrag findet in Italien stärkste- Jntereffe und wird von den Blättern seiner politischen Bedeutung und Tragweite entsprechend unter mehrspaltigen Uebrr- fchriften wtedergegebcn. „Popolo di Roma" schreibt u. a.: Da» deutsch- türkische Abkommen werde das bisherige politische Bild stark ändern. Man müsse da» kluge und weitsichtige Ab- wägen der türkischen Politik im Vergleich zu anderen Balkanländern anerkennen. Dank der Umsicht des türki schen Staatspräsidenten Jnönü arbeite die Türket an der Errichtung des neuen Europa mit, das sich aus den Trümmern jenes Europa erheben werbe, bas von der durch die westlichen Demokratien genährten Rivalität und Zwietracht beherrscht wurde. ft Madrid. Tie Nachricht von der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Freundschastsvcrtragcs verbreitete sich in politischen Kreisen Madrids wie «in Lauffeuer. Allent halben wirb der Bewunderung über die Leistungen der diplomatischen Mitarbeiter de» Führers Ausdruck gegeben. In der heutigen Morgenpreffe ist die Unterzeichnung de» deutsch-türkischen Abkommens die Sensation des Tage». Die Zeitungen heben in großen Schlagzeilen die wrsent- lichsten Punkte de» neuen FrcundschaftsvertrageS hervor und bringen Bilder des Botschafters von Papen und des türkischen Anßenministerö. Die Leitartikel beschäftigen sich in der Hauptsache noch mit dem Sieg der Achsenstreitkräste tn der großen Wüstrnschlacht bet Sollum. Es erschienen jedoch auch schon erste kurze Kommentare zu dem Pakt abschluß in Ankara. „Ein schlechter Tag fürLonbon" sagt „Arriba", während der «ußenpolitiker de» „ABE" erklärt, baß die deutsche Diplomatie ihrem Gegenspieler Eden «ine neue schwere Schlappe zugefügt habe. ft Sofia. Da» deutsch-türkische FreunbschaftSabkom- mrn wird von den bulgarischen Morgenblättern in größter Aufmachung verüfsentlicht. Di« Zeitungen bringen gleich zeitig Bilder de« Führer«, bc» Botschafter» von Papen, de« türkischen Staatspräsidenten Jnönü und de» Außen minister» Saracoglu. In politischen Kreisen der bulga rischen Hauptstadt wurde di« Nachricht überall mit ausrich- tiger Befriedigung und Anerkennung für di« deutsche und türkische Politik begrüßt. Allgemein wurde unterstrichen, daß durch diese» Abkommen da» letzte Beunruht- gungsmoment au» dem Sübosten entfernt werde. Nicht zuletzt öffne «S auch den Weg für rin« Er- Neuerung und Bekräftigung guter Beziehungen zwischen Bulgarien und der Türkei. ft Stockholm. Die Stockholmer Press« vom Don nerstag steht völlig im Zeichen de« deutsck-türkischen FrrunoschaftSvertragrs. Durch große Schlagzeilen machen die Blätter auf die Bedeutung dieses politischen Sreigniffes aufmerksam. In einem Londoner Eigenbericht von „Dagens Nnhe- ter" wird festgestellt, daß der Vertragsabschluß für die englische öffentliche Meinung ein saurer Apfel sei. ft Helsinki. Die heutige finnische Prefl« steht ganz unter dem Eindruck de» deutsch-türkischen Freundschasts- vertrage». Alle Blätter bringen die Meldungen unter großen Schlagzeilen. „Helsingin Sanomat" bringt dazu die Ueberschrist: „Der neueste Sieg der deutschen Diplomatie". ft Schanghai. lOstasiendienst des DNB.j Die Frontseiten der intconationalen und der chinesischen Presse Schanghai» werden von den Meldungen über den Abschluß des deutsch-türkischen Frrunbschaftsvertrages beherrscht. In politisch interessierten Kreisen wirb der Ansicht Ausdruck gegeben, baß der Paktabschluß ein schwerer Schlag für dir englische Politik sei. Die» geht auch sehr deutlich aus dem Leitartikel der nordamerikanischen „Schanghai Evening Post" hervor. Generalfeldmarfchall List beim Führer Lank uud Anerkennung der hervorragend«» Leist»»» von Führung nnd Trnpp« ft Berlin. Der Führer nnd Oberste vesehlShaber der «ehrmach, «mpsiug den W-hrwachtSbesehlShaher Sftdvft, Generalseldmarschall List. Generalfeldmarfchall Lift, der während de» siegreichen Feldzuges anf de» Balkan, tn Eüdserbie« nnd «riechen- land, de» deutschen Oberbefehl sührt«, berichtete dem Führer eingebend über die große« Lmftnngen der Heer«»- «erblind« t« Verlass des Feldznge», Der Führer dankt« «eneralseldmarschaü Lift mit Herz, liche« Worte« und uneingeschriknkter Anerkennung der her, »orrageudeu Leistungen von Führung und Truppe. Gene» ralseldmarschall Lift »ar anschließend Gast de» Führers. Abschluß der ReichSkulturtaae der Hitler-Jugend StabSsührer Mückel verabschiedet die ausländische« Delegationen ft Weimar. Mit einer festlichen Verabschiedung der ausländischen Jugendabordnungen durch den bevollmäch tigten Vertreter des ReichSjugendsührers, Stabsführer Helmuth , Möckel, fanden die diesjährigen ReichSkultur- tage der Hitler-Jugend in Weimar ihren Abschluß. Angeführt von der italienischen Abordnung, hatten sich die Delegationen au« Norwegen, den Niederlanden, Däne mark, Finnland, Belgien, Thailand, Japan und der Slo wakei zu einem letzten Beisammensein mit den Kameraden der Hitler-Jugend versammelt. Stärksten» beeindruckt be richteten sie dem StabSsührer von den mannigfaltigen Eindrücken ihres diesmaligen Aufenthaltes in Deutschland, tm besondere« in der Goethestadt Weimar. Neben den kulturellen Darbietungen, die diese Tage in auSgewähl- tester Form brachten, hatten die ausländischen Abord nungen Gelegenheit, die weihevollen Stätten Weimar» rennenzulernen. Darüber hinaus wurde die Zeit auSge- nutzt, um auch Eindrücke von der Arbeit der Hitler-Jugend wäyrend de» Kriege» zu gewinnen. S0 Norwegerinnen be suchten darüber hinaus vor ihrer Abreise au» Weimar «in deutsches Lazarett und beschenkten die dort zur Genesung weilenden Soldaten al- Ausdruck ihrer Verbundenheit. Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ bei allen die am letzten Abend zur Aufführung gelangende st. Lnmphonie von Beethoven, bei der Shöre der Hitler-Jugend mit wirkten. Sin Teil der ausländischen Abordnungen reiste nach Berlin weiter, wo sie am Mittwoch abend am Großkonzert der italienischen Musikakabrmie der faschistischen Staat»- jugend Gil teilnahmen. General vvn Schröder zum Militärbefehlshaber in Serbien ernannt js Berlin. Zu« Militärbef«-l»hab«r in Serbien wurde der Präsident de» Reichsluftschutzbunde», General der Flak artillerie von Schröder, ernannt. Er hat tn diesen Tagen sein neue» Amt angetreten. Der Kommandant der Ordensburg Vogelfang gefallen )s Berlin. ReichSorganisattonSletter Dr. Ley widmet dem Kommandanten der Ordensburg Vogelsang, Han» Dtetel, der al» Leutnant in einem Fallschtrmregtment auf Kreta gefallen ist, «inen Nachruf. Danach hat die Orden», bürg Vogelsang und mit ihr die gesamte Partei «inen ihrer treuesten und besten Kämpfer verloren. Der Ordensburg, kommandant hat, obwohl er durch einen Brustschutz schwer verwunbet war, sein« Soldaten noch zum Angriff geführt und hat durch eine weitere Handgranatenverwundung den Heldentod erlitten. So war er den OrbenSjunkern auch noch im Tode ein leuchtendes Beispiel, wie er «S bereit» tn seinem Leben war. Z«m W. J«Ut 1S41 Heute vor einem Jahr Weitere planmäßig, Besetzung der Normandie, der Bretagne und des Raumes zwischen der Loire-Mündung und dem Rhone-Tal. Vyvn genommen. Der Hartmanns- weiter Kops in deutscher Hand. Angriffe der Luftwaffe auf Rückzug»straßen des Geg ner» und auf die Befestigungen der Maginotlinte. Unter stützung des Heeres durch Flakverbände im Einsatz gegen Erdziele im Elsaß sowie bei der Oeffnung der Burgundi schen Pforte. Versenkung eines Transporter» von 10 NM BRT. sowie eines Hilfskriegsschiffes. Schnellboote und Unterseeboote versenkten 4 Dampfer und einen Tanker. Steg iu Afrika Aus den britischen Propagandalehrlingen werden nie. mal» Gesellen oder gar Meister werben. Diese Herren be trachten es offenbar als ihre Hauptaufgabe, jede Nieder lage, die England einstccken muß, propagandistisch noch zu verdoppeln. Wenn sich der britische Generalstab einmal etwa» vornimmt, so müßte es den Leuten auf der Insel nach allen Erfahrungen doch angebracht erscheinen, zunächst einmal die Entwicklung mit äußerster Vorsicht und Zurück haltung zu verfolgen, statt viel Geschrei über -en einge leiteten Kampf zu machen und über die gesetzten Ziele hin- aus GiegeSsanfaren auzustimme« und Vorschußlorbeeren zu geben. Da» machen sogar wir nicht, obgleich wir nach allen Ersahrnnacn wissen dürfen, baß von vornherein die Gewähr de» Erfolges in vollem Ausmaß gegeben ist, wenn der Führer zu einem neuen Schlag« ausholt. Was haben die Briten nicht wieder von der Vsfenflve an der Sollumfront unmittelbar nach ihrem Beginn zu sammengeredet. Das Kort Eapuzzo und den Sellfirepaß hatten sie natürlich tm Handumdrehen den deutschen und iralienischen Truppen entrissen, und nach den sonst heraus- geaebenen Berichten hätte man annehmen müssen, daß die britische Offensive bereit» am ersten Tage bi» Halbwegs Barbia—Tobruk gekommen sei. ES ist ganz osfenkundig, daß sich da» Oberkommando der britischen Streitkräfte im Vorderen Orient diesmal etwas ganz Große- vorgrnom- men batte. ES waren auf britischer Seite so stark« Streit kräfte zusammcngezogen worden, daß da» Ziel Le» Angriffs zumindest die Entsetzung Tobruk», wenn nicht viel mehr aewesen fein muß. Wahrscheinlich sollt« der SiegeSzug de» General Wavell vom vergangenen Winter noch einmal wiederholt werden. Die Zeit drängte offenbar, weil man zu der Erkenntnis gelangen mußte, daß die Lage der Eng länder in Tobruk von Tag zu Tag schwieriger wird. Dann aber auch mußt« e» Churchill jetzt darauf ankommen, end lich einmal mit einem militärischen Erfolg auswarten zu können, nachdem der verräterisch« Uebersall auf Syrien bereit» zu einer Enttäuschung geworben ist. Immer deut- kicher äußert sich in der englischen Presse da» Unbehagen darüber, daß der Plan nicht gelungen ist, endlich einmal «inen Blitzsteg zu erringen. Da» Vorgehen in Syrien er folgt wesentlich langsamer, al» man sich da» in Lopdon gedacht hatte. Wa» nun die Pläne de- britischen Oberkommando» an der Lollumsrout betrisft, so hatte der Gegner da» Wort de» Führers überhört oder vergessen, daß der deutsche Soldat, wo er steht, nicht mehr weggehen wird. Die eng lische Osfenstve an der Sollumfront hat in diesem Sinn« «tn (krempel statuiert. Di« Smpiretruppen wurden gerade zu vernichtend aus» Haupt geschlagen. Starke größere Panzerverbände wurden nach seitlicher Umgehung gerade zu vernichtet. Die Zahl der zusammengeschoffenen Panzer wagen unterstreicht die Schwere der Niederlage. Wenn früher die Laudkämps« tn Norbasrika aus britischer Seite von der Flotte wirksame Unterstützung finden konnten, so hat jetzt auf deutscher und italienischer Seite die Luftwaffe mit einem noch höheren Wirkungsgrad die Aufgabe der Unterstützung übernommen. Auch die Schlackt an der Sollumfront zeigt wieder, wa- die beutscke Luftüberlegen, heit bedeutet. Die britische Kriegsberichterstattung stoppte die über triebenen ErfolgSmeldungen zu spät, als nämlich in Eng land selbst schon maßlos übertriebene Hoffnungen geweckt waren. Zunächst war von einer „wirklichen Schlacht" die Rede. „ES gab", so hieß eS weiter, „keine Operationen in der «üstenebene vor Sollum, die in ihrem Ausmaß irgend wie mit den wirklich heftigen Kämpfen dieser Schlackt ver gleichbar wären." Jetzt aus einmal soll eS sich nur um eine Kampfhandluna von rein örtlicher Bedeutung gehandelt haben. Tatsächlich bat es bisher im Weltkriege nnd in die sem Kriege noch keine Panzerschlacht gegeben, in der io viele Panzer vernichtet wurden wie bet Sollum. Staatssekretär Backe auf einer Dienstreise in Dänemark ft Kopenhagen. Staatssekretär tm Reichsernäh- rungSministerium Backe hat in Begleitung von Ministe- rtaldtrektor Dr. Walther vom IS. bi» 18. Juni Däne mark einen Besuch abgestattet. Der Staatssekretär besich tigte verschiedene dänische landwirtschaftliche Betriebe und führte Besprechungen über landwirtschaftliche Verhältnisse. Vertreter brr dänischen Landwirtschaft und Landwirtschaft«- Wissenschaft hatten dabei Gelegenheit, die dänischen Wünsch« vorzutragen. In dieser Unterhaltung gab Staats sekretär Backe dem Gedanken «»«druck, daß Dänemark auch in Zukunft Innerhalb de» Rahmen» der neuen euro päischen Ordnung seine nationale landwirtschaftliche Pro duktion aufrechterhalten und «in großer Lieferant veredel ter landwirtschaftlicher Srzeugniffe an die übrigen Länder in Europa, besonders an Deutschland, und zwar unter stabileren Verhältnissen al» tn der Vergangenheit, bleiben könne. Kurznachrichten vom Tage Neuyork. Di« Wochenschrift „Life" bringt einen Ve- richt ihre» Lissaboner Korrespondenten über da» Schma rotzerleven der au« England nach Portugal geflüchtete« Plutokraten. Gens. Der Londoner „Daily Expreß" schilderte in einem sehr offenherzigen Artikel die Folgen der wachsenden Tonnageknappheit Englands für die argentinische Wirt schaft, die ganz auf englische Kohle eingestellt war. Der Artikel bildet gleichzeitig ein offenes Eingeständnis der britischen LieferungSunfähigkeit. Rom. Die schwere und vollkommen« Niederlage der Engländer tn der Schlacht von Sollum sinket in der römi schen Morgenpreffe. stärksten Widerhall. „Popolo bi Roma" schreibt, Sollum lehre, daß die Atmosphäre des Mittel- meereS für die Briten immer brückender werb«. Vichy. Nach einer Meldung aus Beirut haben die französischen Luftstreitkräfte am Mittwoch abend feindliche Panzerabteilungen in der Gegend von Saida mit Ersolg bombardiert. Weiter wirb berichtet, daß französische See- streitkräft« die britischen Stellungen in der gleichen Gegend beschossen batten. Aus dem syrischen Kriegsschauplatz seien 17 gegnerische Offizier« und VM Mann gefangengenomme» und bedeutende Materialvorräte erbeutet worben. Kabul. Wie aus Bombay gemeldet wirb, erklärte Gandhi einem Pressevertreter, daß der zivile Ungehorsam- kettsfelbzug gegen die britischen Unterdrücker tn Zukunft noch intensiver als bisher gestaltet würde.
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