XVII. Jahrgang No. 11. 179 14. März 1908. Verlesung gelangt und soll Beschluß hierüber erst in nächster Monats versammlung gefaßt werden. Zu dem am 22. März er. stattfindenden Vereinsvergnügen erlaubt sich der Verein alle Sportskameraden hier mit freundlichst einzuladen und sieht zahlreichem Besuch gern ent gegen. Mit sportlichem Gruß „All Heil“ Anton Rehm, 1. Vorsitzender. Gustav Rattke, 2. Schriftführer. Bezirk Zwickau. R.-V. „Wanderfalke“, Zwickau. Bundes-Verein im S. R -B. Veieinslokale ..Goldener Becher“ und „Rönieihalle“. Nächste Ver sammlung am 20. März im Restaurant ..Römerhalle“. Die Haupt versammlung findet am 3. April im ,.Goldenen Becher“ abends 8 Uhr statt. A. Bretschneider. 1. Vors. W. Dorsch el, 1. Schriftf. Rundschau. John Stol im New-Yorker Sechstagerennen. Der diesjährige Sieger des Sechstagerennens hat während der Winterruhe in seiner Heimat einen ausführlichen Bericht über seine Erlebnisse in diesem größten aller Rad-Dauerrennen verfaßt. Sein Partner war bekanntlich der Rheinländer Walter Rütt, dessen Zähigkeit und Ausdauer John Stol sehr erfolgreich unterstützten. Der interessanten Einzelheiten wegen lassen wir Stol selbst erzählen: Der Sonntag Abend des 8. Dezember war heran gekommen. Rütt und ich begaben uns etwa um 7 Uhr zum letzten Male vor dem 142 Stunden rennen zu Bett, um noch einige Zeit vor Beginn des großen Wettstreites zu schlafen. Um 11 Uhr nachts gingen wir nach Madison Square Garden. In unserer Kabine wurden die Rennmaschinen und das Reservematerial geprüft, hierauf der Straßenanzug gegen das Renntrikot vertauscht und die Glieder durch zwei Masseure kräftig massiert. Ein dumpfes Brausen ging durch die weite Halle, als die 36 Teilnehmer vor den anwesenden 15000 Zuschauern auf der Bahn erschienen. Nach Absolvierung der üblichen Vorstellungsrunde wurde zum Start angetreten. Zahlreiche Kodaks- richteten ihr gläsernes Auge auf uns, so daß ich, aus Ärger darüber, von allen Seiten photographiert zu werden,, eine schreckliche Grimasse schnitt. Im übrigen war ich völlig ruhig. Mein Partner und ich hatten ein strenges Training von einigen Wochen durchgemacht, welches uns in beste Verfassung brachte, so daß wir mit guten Aussichten in den Wettkampf gingen. Die Startpistole, von dem Weltmeister im Boxen Jim Corbett abgefeuert, krachte Punkt 1 Uhr und das Rennen begann. Bereits in der ersten Stunde kamen einige Stürze vor, die auch Rütt in Mitleidenschaft zogen, glücklicherweise ohne Nachwirkung. Auch ich wurde im Laufe des Rennens in einen Sturz ver wickelt, der mir einige Hautabschürfungen ein brachte. Wir stürzten im vollen Spurt, der dem