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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191201147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19120114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19120114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 18-21 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-14
- Monat1912-01
- Jahr1912
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2. veil««». Llinnms, X Iiinusr bslitizche Umschau. Sur Lrükknung ües preutzllchen Lanütsgs. Am kommenden Montag treten die beiden Häuser tx, preußischen Landtags zur dritten Session der laufenden Legislarurpenod« zusammen. Als am 28. Juni v. Z. die zweite Session geschlossen wurde, da gab die innerpolitijch« Lage Preußens ein wenig erfreuliches Bild. Eine allgemeine Nervosität machte sich bemerkbar, die letzten Sitzungen des Parlaments waren sehr unruhig gewesen, und man hatte sogar zu dem Mittel der Obstruktion gegriffen, um die Be- schlußunfcchigkeit des Abgeordnetenhauses herbeizu führen. Inwieweit die damalige erregte Stimmung in die neu« Session hinübergreifen wird, mutz sich bald zeigen; es ist nicht unmöglich, daß schon zu Be ginn der Verhandlungen der Regierung Verwürfe darüber gemacht werden, datz sie den Landtag nicht früher einberufen und die in der letzten Session ein stimmig angenommene Resolution unbeachtet gelassen habe, die Einberufung schon vor Weihnachten zu be werkstelligen, damit der Landtag sich zur Etatsbe ratung mehr Zeit gönnen könne. An Arbeitsstoff wird in der beginnenden Session kein Mangel sein. An neuen Gesetz, entwürfen sind angekündigt worden das Wasser gesetz mit dem Jischereigesetz«, das Gesetz über die organische Neuordnung der direkten Steuern, das Fursorgeerziehungsgesetz, das Fiderkommitzgeietz, das Schleppmonopolgesetz, das ParMiervngsgesetz für die Ostmarken, eine Vorlage gegen die Vernachlässigung der Unterhaltungspflicht für Angehörige, ein neuer bergrechtlicher Gesetzentwurf, betreffend die Ue'oer- tragung des Rechts zur Gewinnung von Steinkohlen an Privatpersonen. Damit ist das Pensum des Land tags noch nicht erschöpft, aber man sieht Loch schon, daß die Abgeordneten die Hände nicht in den Schoß legen dürfen, um allen Anforderungen gerecht werden zu können, und Lag das Verlangen nach eine: srüh- .eitigen Einberufung des Landtags berechtigt war. Es mag sein, datz die Regierung diesem Verlangen mit Rücksicht auf die Reichstagswahl nicht Rechnung getragen hat. Bekanntlich wird bei der Präsidenten wahl an Stell« des bisherigen ersten Präsiden ten v. Kräcker, nachdem derselbe am eine Wieder wahl verzichtet hat, ein anderer Konservativer, ver mutlich Freiherr v. Erffa. ausgestellt und auch ge wählt werden. Sonst dürste es bei der bisherigen Zusammenietzung des Präsidiums bleiben. In mehrfacher Beziehung hat man Grund, den kommenden VerhanLlunaen des Landtags mit Inter esse entgeaenruiehcn. An Kämmen wird es nicht fehlen, und die Negierung muh auf manchen Ansturm gefotzt sein. Roch der Einbringung de--- Etats und noch der Präsidentenwahl wird eine kurze Pause ein treten mit Rücksicht auf die demnächst stattsindenden Reichslagsstichwahlen. Snsurörtiges gmt unü vertmltuny zur See. Sind drahtlose Verhaftungsbefehle an Bord gültig? Wie der „Inf." mitgeteilt wird, ist es zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Norddeutschen Lloyd zu Meinungsverschiedenheiten über Verhaftungen zur See gekommen. Seit die deutschen Handelsschiffe in Leipziger größerer Zahl mit Einrichtungen für drahtlose Tele graphie ausgerüstet sind, ereignete es sich öfter, daß Staatsanwaltschaften auf diesem Weg« um Festnahme eines Beschuldigten ersuchen. Schon des öfteren wurde die Verhaftung von Verbrechern durch draht lose Telegraphie aus dem Schiffe, auf dem sie flohen, ermöglicht. Tatsächlich ist es aber noch durchaus un entschieden, ob dem Kapitän das Recht der Vcrhastung »usteht. Der Münchner Rechtsgelehrte Professor Dr. Reu- meyer wird, wie wir erfahren, in der demnächst er scheinenden „Deutschen Iuristcn-Zeitung" über diese wichtige Frage des internationalen Rechtes einige Aufklärungen geben. Die „Schifssgewo.lt" des Kapi täns erstreckt lick' zum Teil über di« Mannschaften, nicht ater über die Reisenden, die in keinen diszi plinären Unterordnungen zu dem Kapitän stehen. Wenn auch der Kapitän manche obrigteitlichen Be fugnisse hat, wie z. B. Beurkundung des Personen standes, Akte der Nachlatzvfleae usw., ko ist er doch nicht „Hilssbeamter der Staatsanwaltschaft". Auch zu dem weiteren Kreis der Polizei- und SicherhKts- Lcomten, die nach H 127 ll Strafprozeßordnung Fest nahmen vornehmen dürfen, darr der Kapitän nicht gezählt werden. Nur in dem Falle des ? 127 der Seemannsordnung ist der Kapitän verpflichtet, einen Schiffsmann wegen bestimmter, an Bord begangener Handlungen festzunehmen. Für Verbrechen, die vor der Einschiffung begangen wurden, gab es in 8 I7ü'> des allgemeinen Landrechts? eine Bestimmung, datz Hochverrat und Aufruhr den Kapitän zum Einschrei ten veranlassen sollten. Durch das preußische Gesek vom 21. März 1811 ist aber diese Bestimmung weg gefallen. Der Kapitän hat demgemäß nur das sogenannte „Jedermannsrechl" zur Verhaftung. Nach 127 der Strafprozetzordnung darf einen Verdächtigen nach Maßgabe der gesetzlichen Voraussetzungen jedermann festnehmen. Es mutz sich da allerdings um eine Ver folgung auf frischer Tat" handeln. Eine Verhaf tung wegen Fluchtgefahr ist auf dem Schiff ausge schlossen. Es kommen noch andere Fragen hinzu, durch die die Angelegenheit noch schwieriger wird, so z. B. die Frage nach dem Schicksal des Festgenom- mencn nach d«r Landung, da das deutsche Schiff mit der Einfahrt in einen fremden Hafen unter die Hoheit des llferstaates tritt. Es werden zur Regelung aller dieser Fragen, die durch die drahtlose Telegraphie hervorqerm'en worden sind. Verhandlungen mir allen Auslandssiaatcn erforderlich sein, durch die eine internationale gesetzliche Regelung der Frage der Verhaftung auf See erfolgt. Oer österreichische /elümsrschsileutnsnt Schleyer öder üen Sriegswert üer Flugzeuge. Feldmarschalleutnant Schleyer, dem die hervor ragende Entwicklung des Militärflugwesens bei un seren österreichischen Bundesgenossen in erster Linie zu verdanken ist, und der auf dem Gebiete des Flug wesens als Autorität gilt, hat, wie uns aus Wien ge schrieben wird, in Wien im Militärwissenschaftlichen Verein über die militärische Verwendung der Luft fahrzeuge einen Vortrag gehalten, der durch die neuen Forderungen besonders bedeutsam erscheint. Feldmarschalleutnant Schleyer erklärte nämlich in längeren Ausführungen, datz ein Flugzeugtyp, und selbst wenn es der hervorragendste wäre, für das Heer nicht ausreiche, sondern datz für die verschiedenen Tageblatt. militärischen Aufgaben auch verschiedene Flugzeug typen notwendig leien. Das Flugzeug wird nämlich für den Festunaskrieg und für den Fcldkrieg zur Nah und Fernaufklärung von unschätzbarer Bedeutung werden. Im Feldkriege wird das Flugzeug noch wirksam sein, wenn alle anderen Aufklürungsmittel versagen. Es kann selbst hinter die bewährte und geschlossene Front des Gegners blicken und jo ver hindern, daß die Artillerie tagelang teure Munition in falsches Gelände hineinfcuert. Für die Fern aufklärung sind besonders gebaute Flugzeuge von größter Schnelligkeit ersorderlich. Purer Umständen mutz die Schnelligkeit sogar auf Kosten des sonst wünschenswerten Beobachters erreich! werden. Für die Aufklärung im einzelnen ist wiederum die Mitnahme des Beobachters, also ein tragfähigercs Flugzeug, unumgängliche Vorbedingung. Not wendig ist auch die Fähigleit, sich durch rasches Aus steigen feindlicher Feuerwirkung zu entziehen. In einer Höhe von 1000 Metern ist das Flugzeug nach den bisherigen Erfahrungen völlig »»verletzlich. Für Heereszwecke werden noch verbesserte Motor« not wendig sein. Im Festungskrieg weiden die Flug zeuge auch wieder eine bewnderc Eigenschaft haben müssen, die sich aus der Praxis ergeben wird. Daraus geht hervor, datz die Schaffung von Armee-Einheits typen unzweckmäßig ist. Das Luftschiff hält Fcld- marschalleutuant Schleyer für iveniger wertvoll, da es zu sehr vom Nachschub an Betriebs- und Füll material abhängt. Der Fesselballon mutz heute am geringsten bewertet werden, da die stündig verbesserten artilleristischen Mittel ihn immer mehr gefährden. Ein« ungewöhnlich« Bedeutung werden di« Flugzeuge auch im Seekrieg« haben. Exzellenz Schleyer ist de: Ueberzeugung, datz die Schaffung einer Luftflotte uno die rasche Förderung der Militäraoiatik in kurzer Zeit eine Lebensfrage für jedes modern« Heer bilden wird. Matznstrmen liegen Spionage unü verrru üer Kitstenbekestigunyen. Um den Verrat von Einzelheiten unserer Küsten befestigung und anderer militärischer Einrichtung«», für die nach den Ergebnissen der jüngsten Lanoes- v«rratsprozesse fremde Staaten ein ganz besonderes Interesse zeigen, zu verhindern, sind, wie der Korrespondent „Heer und Politik" mitgetctU wird, in Erweiterung älterer Vorschriften Bestimmungen getroffen worden, welche die Geheimhaltung aller Neubauten Fortifikationen usw. bezwecken. Die Leurr der Bauten, di« Ingenieure, müssen sich schriftlich ver pflichten, alle Einzelheiten aufs strengst« geheim zu halten. Zeichnungen von Fortifikationen, Geschütz«» usw., die gebraucht werden,, werden den Ingenieuren nur gegen Quittung ausgeliefert und müssen sofort wieder zurückgegeben werden. Außerdem besteht das strengste Verbot, Kopien der Zeichnungen an.uiier- tigen. Die Baustellen der Festungswerke, Küsten befestigungen usw. werden von einem dichten Zaun umgeben, der einen Einblick in die Werke unmöglich macht. An der Eingangspforte ist ein Posten aus zustellen, die jedem Unbefugten den Eintritt ver bieten. Um das Betreten der Werke durch einen Fremden unmöglich zu machen, werden Einlaßkarten von der Militärbehörde nusgegeben. Ohne diese Einlaßkarten erhalten auch die leitenden Ingenieure nicht das Recht, den Platz zu betreten. Fernerhin müssen vvn jedem Arbeiter, der auf derartigen Wer ken und Bauten beschäftigt ist, vorher die Arbeiter karten eingereicht werden, die van der Behörde genau geprüft werden. Es ist auch darauf hingcwiesen wor Nr. 24 lcö. Istrrysns. den, datz nur zuverlässige und dem Bauunternehmer seit längerer Zeit bekannte Arbeiter verwendet werden. So sind in dieser Beziehung alle Maß nahmen zum Schutz gegen Verrar getroffen. Ueb«r den Spion von Memel, von dessen Festnahme jüngst berichret wurde, erfahren wir. daß cs sich um «inen Bäckergesellen namens Alben Prusseit handelt, der im Alter von 22 Jahren stehl und rn Graß-Pillkallen im Kreis Ragnit geboren ist. Irgend welchen Schaden hat der Verhaften: anschei nend bisher noch nicht angestiftet, da er keinerlei Be ziehungen hatte, durch di« er Kenntnisse von Einzcl- heiren unserer Landesverteidigung hätte erlangen können. Es wurde allerdings bei einer Haussuchung bei ihm einig«« belastendes Material gefunden, durch das die Behörde in di« Lage gesetzt wurde, von dem Verhafteten ein Geständnis zu erlangen. Die Vcr Haftung erfolgrc übrigens bereits am 20. Dezember des vorigen Jahres, nachdem der Bäckergeselle schon vorher längere Zeit beobachtet worden war. An scheinend hatte der Verhaftete von der russischen Ne gierung oder ihren Mittelmännern hi» und wieder Geldbeträge erhalte», uni seinen Auftraggebern Mit teilungen über militärische Dinge zakommen zu lassen. Deutsches Lttüuntzswelen in Grrlatz. Wie sehr im Auslano eine deutsch« Schule üb«: den engeren Rahmen ihres Lehrbetriebes hinaus ein Ausstrahlungozcntrnm deutscher Bildung und Kultur fein kann, zeigt die dcntjche Schule in der rumänischen Hafenstadt Galay unter der zielbewussten. Leitung ihres tüchtigen Dircstors F. Luckau. Sie veranstalret regelmäßig Vorträge für Deutsche und Freund« deutscher Kultur, dcre» Erträge dem Erweiterungs bau der deulschen Schulen zu gute kommt. Die Mit teilungen des Vereins sür das Deutschtum im Aus land nennen aus dein ihnen vorliegenden Vortraar« plan folgende Redestofsc: Pater Paul Rubens (Lickn- bilder): Im heiligen Land (Lichtbilder): Nichtig deutsch (Vom deutschen Stil, seine» Arten und Un arten): Felix v. Mendelssohn Bartholdy (mit musika lischen Darbietungen)^ Bo» deutscher Kunst un neuei Reich (mit Lichtbildern': Von deutsche: Arbeir im schwarzen Erdteil (mit Lichtbildern): Deutsche Schulen und deutscher Unterricht im Ausland. Die Vortragenden fink durchweg Lehrkräfte der Schule. Man kann nur wünschen, oatz das vortreffliche Bei spiel der Galatzcr Schule überall im Ausland Nach ahmung findet. LZ LZ ------- - >, — > o kZ " Vk. Mm Xui-lieiln ttstiu. xslvltet) -- 8ao»tortuwk.Ivaere-. Xerreukravü« E— u. I rdo uns »deck Urlti^e. — (Obei-L.) 6«shbtrc«8Uckla^ e, ora-r-'f parp m küorm'stua.-Zls-Iü-der Lomkort. l.jk» K mrer- spo, t. — Da« «so?:? üadr xc-iffaet. 2 I'roüpckre. :t .lerrto. ei LIO- —« ». ---- - - - Air Mllllmill! d 4 < bi !'> !n o o Aß roo/zoo cm M wj- A7. 75-- ^c>s/«o cm//s» M r/S - E -s/n/^e/- Me s„//'6e w/Ve/OsM /üb TTezzszWsFzzziFez? <5>MMNFez? z'z? Az'mzzMz'-^eMz'cBe »' * 'rl /Mi) D7ez7 /ezz/?ez- S/o Mo.- / Hi^/76 2 Me/V /ezz/zez- Sz§ M. §.75 / M / 1 "!i^.!:. . r in > z-zz/z'c'/'olez-§sz7^z?zz//s^e zz./>/<?(-Fs/zö/rz-A^zk. 4^0/250mz 7A ^-75 L/' zzzz'k <5zzz/shezz rzzzc) 77o/szz/. 750/250 czzz 77?. 6). 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