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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.11.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131125028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913112502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913112502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-25
- Monat1913-11
- Jahr1913
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Ber legi ng: Des III. Bataillon* 177. 3nfanterie»Regtment» unb bes II. '-Bataillons 182. Jmanterie-Refliments oon Iruppenübungsplaß ÄiJntflsbrfltf nad) Tresben bjro. Freiberg; bes 111, Bataillons 179. 3nfanterie»Regiments oon ßeipjtfl nach ßeisniq; bes III. Bataillons 181. Fnfanterie-Regtments non 3toi<fau nach Glauchau; bes 3äger*Batainons Rr. 12 non Freiberg nad) L'öbau; bes 3äget>SataiUons Rr. 13 non Tresben nach Sleißen; — jäin11icf) jum 1. Ottober 1914 —. Tauernbc Unterbringung bes III. '-Bataillons 178. Jnfanterie» Regiments in «amcnj — jum 1. Oftober 1914 -. B. ©ei ben einmaligen Ausgaben. Bauraten: für bie burcf) bie Hecresveritärtung bebingte Grmei» teruna bet Biagajinanlagen in Bauten, Ghem* niß. Tresben, Birna unb ßeithain; für neue Äafcrnen ncbft Geräteausftattungen unb bie Grroeiternnq beflchenber «afcrncn für bie Unterbringung bet Gtatsoerftärfimqen; jur Erweiterung nefreßenber unb junt Reubau non CSarnijonl aja retten. IDlittel jur ©eräteausflatfung für 'JJiietlajarette fornie ionftifjc Befdjaffunpen 311 Berbefierunßen im Wlilitärmebijinalivefen. Größere Befcßaffungen auf ben Gebieten bes Train». bes Artillerie- unb üßuffenwcfens ioroie bes Fngenieur«, 'Bionier» unb Bcifehrsivcfens unb'JJlittel jum Bau non Unterbiingungsräum n bafür. Weitere Sejcßaffuii« oon 3ng» unb '.Heifpferben volljährigen Alters für .Kavallerie, Artillerie unb Reubau von Arbeitcrtni'ßnßäiiierii auf ben Rc* montebepois Öbcrjoßlanö unb Efaßa. Weitere Baumittel für bie Äaicrne bcr Unter* offisierfcbule in ^xantenucrg unb Bcränbcrungs» bauten iin .'tafernenient JLKcuicnbcrg Weitere Raten für ben Eriaij bcr alten Artillerie* SBerfftatti-anlaac unb bic Erweiterung ber eiet* trifdjen 3cntralc in ber AlbertjtabhTrcsben. * SEBäfjrenb bie fortbnr.ernben Ausgaben eine »eitere Steigung aufiveijcn. ift ben einmaligen Ausgaben gegenüber 1913 ein Rüctgar.g ju vcrjeidjncn. Politische Ueberlicht Wlflfenfdjaftlicfjc Crfctfdjung der Porten durd) das Keid). XaS JTaifcrlidjc GefunbljcitSamt foll öom nädjftcn Sabre ab eine neue wiffcnfdjaftlidjc Grforfdiung ber ^odcit in Angriff neßmen. Xie ReicßSrcgicrung ßai bau jcljcr bic F 0l 'tfcßnttc ber wiffcnfdjaftlidjen llnterfucßiingcn über bie Boctenfrantljeit für bie Bcrvollfommnung bes ympfwejend nuhbar gemacht Xie wi|fenjdjaft» lidjc Grforfdjung ber Boden unb ber Baccinc ift aber gegenwärtig nut jo ineßr geboten, als e3 bent preufiifdjen Stabdarjt Xr. ^ornet ge lungen ju fein fdjeint, ben ^pocTencrrcgcr in Rcinfultur barjuftcllcn. Seine Unlcrjudjungcn würben, falls fid) bic Grgcbniffc bcftäligcn, von außcrorbentlidjcr Widjtigleit für bic Xcl)u(j- pocfcnimpfiing fein, Sollten bie Grgcbniffc fidj nidjt als fticbljaltig erweifen, jo müffen auf anberent Wege Bcrfurfic gemaeßt werben, um bad 3icl 3 U erreichen unb jugleidj einen ^jnipf- ftoff in Reinfnltur ßcrjuftcllen, bcr in jeber ftmpjportion genau bofiert werben fann. Xiefer Fortfdjritt muß mit allen ‘Plittcln erftrebt wer ben, weit cd eine bem gefeßlidjen ^mpfjwang entfprerfjenbe ‘jßflidjt bes etaates ift, bad ijnipf- verfaßren jo vollfommcn als möglidj ju gc- ftaltcn. Seit Gnbe bcS 18. ^aßrßunbcrts wirb bic Uuhporfentmpfung mit Gr folg audgefüßrt, aber bis beute tonnte in bcr Wijfcnfdjaft nod) teine Giniglcit barüber crjiclt werben, weldjc Begießungen jwifdjen ben cdjtcn Boden bcS iRcnfdjcn unb ben Shißpvcfcn befteben. Außer beim 'Jiinbe gibt cS 'JJocfcncrfranhingen auch beim 'fjfcrbc, beim <Sd)t»ein, beim «Sdjaf, bei bcr 3icgc unb beim ipußn. Grfaljrungcn, bic beim elubium bcr Xicrpodcn gewonnen wer ben, fonncti wertvolle R-ingerjcige für bic wei tere Grforfdiung ber 9)len|d)cnpoden unb ihre 'Setämpfung geben. Xie g-orfdiungeu mü|jen fid) alfo aud) auf bic Xicrpoden im allgemeinen Die Hofburg. 15] Aoman von gtlij Sanier. (?iarfjbtucf Derbotcit) ^oljanncS GraSmuS unb feine ftrau ftiegen langiam fjinan. G>anj langfam. AIS fürchteten fie )id> vor bem Si^- Unb fo langfam, wie ihre Schritte fiel) an- cinanber fügten, famen bic 2öorte aus bem Aiunbc bes Grjäljlcrs. SEie fchwcrcS brolatencS Xud) waren bic Saßgcbilbc biejer Aebe. Xüftcrcr Gruft gab ben Sorten ben Solang, unb ein gcrcd)tcr 3orn fpann fid) bajwifdjcn unb ein tiefes Erbarmen. 2öie warb nur 'Jfegine GraSmuS bei btefem Gr^äplcn Sinn? £), gewiß, fie empfanb bic Wcjdjifbtc Antje .fjiolms als eine überaus trau rige. ätjre Xcclc crfriiauertc. *5ic hatte nidjt geglaubt, bafj es fo tiefe unb maßlos büfterc Abgrünbe auf ber AJelt gäbe. Aber! . . . Gin „gefallenes wläbdjcn'*! Xas war ein SJcfen, bem man nur Bcradjtung unb Abjcßcu entgegen bringen tonnte. Aud) Grbarmen, jüHtlcib, wie cS iqr jOlanit tat? '-Schauert man benn ben, bcr aus SRutwiilcn vom tlar vcrlaufenbcn Ä'cge abweidjt unb in bic liefe ftürjt? SSarum wid) er ab? Gr wußte borf), baß iljm 3turj unb Berberben brohten! fRcginc glaubte iljr reines Gmpfinben be- flcdt, baß fie genötigt war, ißre Gebanten mit bcrglcidten Xingen ju befcßäftigen. Unb fie ver- ftanb iljren Wann nid)t, baß er fie bavor nidjt bewahrte. Unb er? . . Ann ja, fein Beruf bradjtc cS mit fid), baß er and) in biefc Xiefcii Tiinabblirfcn mußte . . . unb er war erregt, weil ber galt Wäljrenb feiner Abwcfcnhcit nid)t mit bem nötigen Xatt bcßanbclt worben war . . . Unb baS Hinb . . . allerbingS . . . baS . . . 3a, baS war fdjulbloS an feinem Glenb. Wan be- mitleibetc cs mit voller Aufricfjtigtcit, cS tot einem wcl), baß ißm bic Wutter entriffen wor ben war. Unb cS war nötig, baß man fid) nad) ihm umfaß unb ber grenjenlofen Unwiffenßeit erftreefen. Xiefe burd)jufüf)ren erfrficint in erfter ßinie baS Slaiferlicße Ge)unbf)eitsamt berufen, ju beffen befonberen Aufgaben bie lleberwadjung unb (jortbilbiing bes QntpfwefenS gehört. fleue 6efe^e gegen die 6ütccrd*läd)terei. Xie Grfolge, bie baS b a t) r i f di e Güter* ',ertrümmerurgSgc|cß vom 13. Auguft 1910 nad, ber jeßt veröffentlichten ©tatiftif aufjuweifen hat, haben mehrere bunbcSftaatliche Regierun gen veranlaßt, oer ftrage einer Schaffung eines ioldjen GefcßeS näßer ju treten. ÜGeientltd) ba^n beigetragen ßaben Wirb bie Xatfadße, baß in folge bcr bahrifeßen GefcßeSbeftimmungen inner halb zweier ftaßre bie Aaßl ber gewerbsmäßigen Güterbänbler annähernd auf ein Xrittel jurüd- gegangen ift. (Gnbe 1910: 1321, Gnbe 1912: 495. Xer Rüdgang bcr burtfjgefüßrten 3c tr ttm m e r u n g e n ift nod) weit erljeblidjer. ^m ftaßre 1909/11 würben 1130 Anwefen mit 17 651 öeftar babon betroffen, im ^aßre 1912 bagegen nur 212 mit 2106 .heftar f^lädjc! Bon beit BunbcSftaaten, bie fid) mit bcr Ginfüßrung bes Gefef.cS gegen Güterfajlädfterci crnftlidi be- faffen, fteßt in erfter ßinie 3 a d) f e u - W c i - ningen, wo bic entfpredtenben Beftimmungen bereits ber fßrüfuna unterliegen. $n erfter ßinie ift eine Anscigepflidjt geplant, unb gleichfalls Wirb, wie man uns idjrcibt, eine Geneßmi- gungspflidit für ben Berfauf ber Güter vor* gefeßen. AIS ein wirtfamcS Wittel jur Ber» hütung bcr Güterfdjlärfjterei tommt weiter eine (Steuerpflicht in ft-rage, mit ber bcr Gewinn ber berufsmäßigen Gütcrirfjlädjtcr getroffen Werben fall. Xie Beträge bcr Steuer finb an bic Gcmcinben unb ben Staat abjufüßren. Xcn befteßenben Wißftänben joll weiter baburd) ent gegegengetreten werben, baß bem GurSvcriän* fer ein RüdtrittSredjt innerhalb einer beftimm» teil f^rift jufteßt, unb weiter fann ben Gemein den und gemcinnüßigen Gcfcllfdiattcn bei bem Bcrfauf von Gütern ein BorfaufSrcdjt gewährt werben. %id)t von b'cfcn Waßnaßmcn getroffen werben füllen dagegen Bertäufe von' Gütern geringer Größe (5 bis 8 fteftarl, wenn nad)» gewiefen Wirb, baß biefc von ben Bcfißern felbft im cinjelnen verlauft werben unb gewerbs mäßige Händler hierbei auSgcfcßaltet finb. Gbcn* fo treten bic gefeßlidjen Bcftimmungcn nicht ein, wenn SonlurSVerläitfc vorgenommen wer ben ober wenn Gltcrn Güter an ihre Stinbcr verteilen, wenn gemeinnüßige Gcnoffenfd)aftcn, Gcmcinben nfw. eine Aufteilung ber Güter vor* nehmen. Gs find überhaupt bcfonbcrc Waß* nahmen geplant, bic bic innere Stolonifation grunbfäß'lirfi begünftigeu. Bei ben Berßanblun gen beS ßanbWirtfawftSratS bcS Aöerjogtumd würbe aud) feftgcftcllt, in weldjer Sßeifc bic Unterhändler Vorgehen, um für ißre Bctfon Bor teile ju erjielcn unb fid) gleüßjeitig ben Rüd* tritt frcijuljalten. GS wirb erreicht, baß ein unb baSjefbc Grunbftüd an eine ganje Reiße von B^fonen verlauft Wirb, bis her 3 ltJ fcßlag erfolgt. (So ift nad)gettnefen, baß bic Güterßänblcr an einem Gut von 50 bis 100 Worgen in wenigen Tagen 10 bis 30 000 Warf Verbleuen! Cin übler Empfang für den ruflifdjen !Hfnff!erprä|identen. Xie Unterredungen, bie bcr Winifterpräjv* bent Stofowjow in Berlin mit Bcrtretern ber Brcffe über bie innere ruffifeße fßolitif geführt ßat, ßaben in Rußlanb ganj außerorbentlidj. verftimmt. Bor allem hat bie Acußcrunp über bie Xuma unb ißre Bedeutung, die für da§ ruffifeße B^lament allerdings nidjt feljr fcßmcicßelßaft war, die 'Parteien tief verleßt. £>err ftofowjow ßat infolgebeffen gegenwärtig eine feßr böfe fßrefi’e. Wit feltener Ucbercin- fiimmung wird er von den Blättern aller Bar- tciriditungen in jdjärffter Söeifc fritifiert. Gin mat ßeißt «S, der Brcmicrminifter ßabc wieder einmal einen vollftänbigen Wangel an Ber- ftändniS für Rußlands Bedürfniffe offenbart, was allerdings nidjt überrafdjen fönne, da er befanntlidj nnr ein mittelmäßiger Staatsmann wäre. Gin anderes Blatt jagt, wenn jemand nodj daran gezweifelt hätte, baß ber Winifter feine Aßnung von ben 3 u ftänben unb Bebiirf- nijjen bes Öanbcs habe, bann hätte er fid) jeßt davon üßerjeugen tonnen. Xie Acußerung bes WiniftcrS über bic beutfdj-ruffifcßen §am beldbejicßungen befunbeten eine volltommene AßnungSlofigfeit. Xer Winifter mußte berüdfidj- tigen, baß Xcutfdjlanb als ??olgc bes japanifeßen Krieges Rußlanb einen .Handelsvertrag aufge- jwungen hnbe, ber beffeit .^ntereffeu feßwer oe- eintreidjtigt. XaS Auftreten bes WinifterS in Berlin tonne gar nidjt fdjarf genug verurteilt werben. Gin anderes Blatt wieder erflärt, bie Aeußerungen beS Winifterpräfibenten bewiefen, baß Regierung unb Gciellfdjajt fidj vollfommen fremb gegenüberftänben; man fönne nur mit größ ter Sorge in bie 3 uIun ft dürfen. Gin Blatt findet bie Aeußerungen beS WinifterS fo un geheuerlich. baß cS ait bic Ritf)tigfeit nidjt glau ben will. An einem ber nädjften Tage werben in ber Xuma bie Aeußerungen bes WinifterS jur Spradje gebradjt werben. 3>cutjctycs * Soniäncnfondß. Gin Teilet an bic etänbe he* trifft bic Einnahmen unb Ausgaben bei bem To* mänenfonbs in ben Joßien 1911 unb 1912. Das To» mänengut ergibt einen Ucbcrfdjuß von 1 119 372 <.H, bas nidjt jum Tomänengut gehörige Staatsgut einen Fehlbetrag von 21147 Jl. Witljin beträgt bet B c ft a n b bes Tomänenfonbs am Stf)Iuffe 1912 1 (»98 225 .K. * 3»r einer llnivcrjität Ttesben mit ißrer ,,2ogit gcjtijidji-iffjer EntwiSlung“ wirb uns ge» id)r;cbcn: „Tic 3ufatnmenfteUung ber llnivcrfitäts» grünbungen natß ben „Tresbn. Aad,r.“ ift in ihrer „iicgii gejdjicßtlidjer Gntwicilung“ ratjädjlitß einfad) verbiüfjcno unb jwingenb, wie bas üeipjiger Tage» biait feßon in Ar. 592 fefiiteßte. tJefijuftcUcn ijt aber audj noiß bic (Scwanbtßeit, mit ber bic ganje Statifti! jnjtaiibc gebracht ijt. Ilm bic burdjfdjnittlid) „1—5“ Uiiivci)itäten in je einem 3 a hih un dcrt ßcrausjübclommcn, wirb mit ber rüctwärtsprojb gierten Reidjsgrengc von 1871 jiemlidj roilltürltch ein Stiüf aus dem bcutfdjcn Äulturgcbict ßerausgcbfjnittcn; äße SBelt nennt bodj Brag als erjtc o'cutjdjc Unioeriität (gegr. 1348), bann 'ißien (1365); weiter wären bann — wenn wir 5. B. Sam» predjts beutfdjer ©cirfjicßte V, 1 S. 199 f. folgen — ju crgär.jcn Söwen (1421), Bafel 1460), 3 n 9°nt a dt (1472), '-JEittcnberg (1502) unb grantfurt a. £). (1506). Tie Uebcrgchung bcr leßteii brei ift infofern feljr miß* türlicf). als bic Sngoljtäbter Univerjität 1800 nadj Sanbsßut unb 1832 nadj Wündjen verlegt würbe. Wündjen ijt alfo feine 'Jleugrünbung bes vorigen Fahrßunberis. ilßittenherg würbe mit Halle, 3rt<wk furt a. O. mit Breslau vereinigt (vergl. bic Be= jcidjnmig „Bereinigte Univcrjitäten"!). Wünfter ift „Univerjität“ feit 1902; als „Atabemie" befießt es fdjon feit 1832, wie Tresben ja jeßon als „S>x>djf(f)ule“ befteßt. — (Sewanbtijeit ift ganj fdjön, aber damit lann man in Statiftil alles mögliche madjen." * Älagc gegen bic „Trcsbnet Bolfsjeitung“. Ter 31 a t ber Stabt Trcsbcn befdjloß, gegen bie fojial» bemofratiftße „Tresbner Bolt5jcitung‘ r eine Älage cinjurcidjen, weil fic in einem SBaßlaufruf anläßlitß bcr Stabtverorbnetenwaßlen behauptet hatte, Stabt* rätc unb Stabtverorbnete bereicherten fidj an ben Sicferitngen von Arbeiten für bie Stabt, wäßrenb bic ftäbtifdjen Arbeiter mit fdjledjtcn Sößnen ab* gefneift würben. * Aus bem 21. färfjfiidjen RcitfjstogswafjHreiJe. Am lebten Sonntage ßicü bcr 3lationalliberale Ber* ein für ben 21. fädtfifeßen Reicßstagsmaßltreis in Sdjroarjenberg feinen Kreistag ab. Als Ber* tretet bes Sanbesoorftanbes wohnte (Seneralfelretär Tr. 3 r ü ß * Seipjig ber Sißung bei. Ter non bem SBahlfreisobmann, Stabtrat S l e f i n a = Sudjholj. er* ftattetc Ckfdjäftsberitßt ftreifte alle wichtigeren Bor* pängc im politifcßcn unb wittfdjaftlicßen Sehen bes verfloßenen Bereinsjaßrcs unb ließ erfennen, baß im SEaßlfrcife warfer gearbeitet wirb. Wit bc* fonbercr Befriebigung würbe feftgefteßt, baß man aßen Wöglidrfeiten gegenüber gerüftet ift. Gine cingeßcnbe Ausfpradje riefen bie näcßftcn Sanbtaqs* wcßlen hervor. Hicrju machte ©encralfefretär Tr. Srüß = Seipjia längere oeriraulidjc Wittcilungcn, bic aflfeitige Billigung fanben. * * Tie Aeiiebispofitionen bes Soifers finb jeßt, nadjbem jid) bcr Xaver von feiner Grfranfung wie» ber crßolt ßat, von neuem feßgclegt worben. IJljrvcn jufolgc reift ber ßaijer mit bcr Xatferin am 26. Ao» nember mittags von ber Station Wilbpart nad) B r t m t e n a u ab, um bem Herjog Grnft Günther ju Sdjleswig=fioritein, feinem Sdjroager. einen Befucß abjuftatten. Tic Äaifertn bleibt bei ißrem Stuber bis jum 29. Jloocmber, mäßrenb ber Äatfer bereits am 27. abenbs von Brimfcnau miebet abrefit, um, wie fdjon angefünbigt, jum 3®0bM u ^ J“” 1 3rßH ten von Sürftcnbcrg nad) Tonauefcßingen ju faß* ren, wo er am 28. Rooembet nachmittags erwartet wirb. Son Tonaueßßingen begibt jicß ber Änifer am 3. Tcjember jum Sefud) bcr Großßerjogin=A3ihve Suife von Baben nad) Baben*Saben unb reift am gleichen Tage wicber nadj Tonauefdjlngen wrücf. 3wet Tage fpäter, am 5. Tejember, wirb ber Äaifer von Tonauefd)ingen nad) Stuttgart unb non dort nad) Subwigsburg fahren, um an ber Jeier bes ßunbertjährigen Stijtungstagcs bes Tragonerregi» ments Königin Clga (1. rnürttembergifeßes) Str. 25 teiiiunehmen. Für biefc Feier ift ein Felbgottes* bienjt, eine Sarabe, ein Reiterfcftjpiel unb ein Früh* ftiidt im Rafiito oorgejeßen. Für bic Tauer bes Stutt* gartet Aufenthaltes nimmt ber Äaijer im Refibenj* [cßloB Wohnung. Am 6. Tejember reift ber «affet wieber nod) Botsbam jurürf. * Reue Äeicßstagsvorlagen. Eine Slovefle tut Gewerbeordnung jur Betämpfung bes fjaufierbanbels unb ber Wanberlager ift bem 'Jleicßstage beute ju* gegangen. Tie 3loveße verbietet ben Hanbel mit Roßbernjteinen, Sinnhfcßeineii unb mit Gemüfe» unb Slumenfamen im Hausierhandel als Wegnahmen, bie im Sniereffc bes Subltlums liegen unb Uebervortei* Lungen unb Setrugsoerjudien Vorbeugen foflen. Ten Sanbeejeiitralb’hörben wirb bie Befugnis erteilt, bie Errichtung von Wanberlagern nur ju gestatten, wenn eine brtngenbe 'Jlotwenbigteit für fie vorliegt. Tie Erteilung ber Wanbergewerbejcßeine von bet Be» bürfnisfrage abhängig ju machen, hat ber Bunbes* rat abgelehnt. Feiner ift bem Reichstage ber Ent» wurf über bie Wiederaufnahme eines Tifjiplinat» verfahrens jugegangen, beffen Snßalt fdjon be» tann: ift. * Tie Sluflöfung ber braunf<ßmeigifdjcn Welfen» partei, bic fürjlicß angetünbigt würbe, wirb bem» n ä d) ft erfolgen Wie ber „Hann. Cour.“ meldet, ift auf Sonnabenb, ben 6., unb Sonntag, ben 7. T e» jem6er, ein außerorbentlicßer Bottei* t a g nad) Sraunfdjweig einberufen worben, auf beffen Programm an leßter Steflc ber Antrag auf Auf» löfu’ng ber Bartei fteljt Ter Ausgang fann nießt jweifelfjaft jein. * Ter neue Dftmat!en»Tejernent. An Steße bes jum Bräjibenten ber Anneblunasfonnniffioti er* nannten ©eß. Dberregierungsrats Ganje, ber vorher bic Steßung eines Referenten für bie Dfimart im preuBifdjen 3Jüni)terium ber lianbwirtfchcift, Tomänen unb Forften einnahm, ift ber Geh. Regierungsrat Tr. Abicßt, bisher in bemfelben Wini|terium, ge= treten. Tr. Abidjt hat u. a. aud) bas Referat für Wonr* fultioieruiig inne, war früher Sanbrat unb gehört feit mehreren 3al)ten bem Winiftcrium an. * Ein iltterefiantes Urteil über bie 3ournaIiSten ßat bcr Bijcßof oon Speper, Tr. v. Faulßaber, in einer 3ufd)rift an bas Fiantfurter 3<ntrums= organ ausgefprodjen, bie in einer Werbenummer ver* öffentlidjt wirb. Ter Sifcßof Schreibt: „3n meinen Augen ift ein rechter Rcbatteur von heute ein Wärtprer unb Apoftel, unb ein Eljefrcbatteur ift ein Erjmärtprer. Es ijt ftefjer eine apoftolifeße Tat, foldjcn Wänncrn ju Hilfe jn fommen unb ber nun ins Große über* Seßtcn „Frantfurtcr Bolfsjeitung“ einen Baten» fegen ju fpenben." * Tie Tcuifdj*Siibameri!anifdje Gcfefli^oft in Berlin ßattc am Wontag abenb in ben Fefüäumcn bes Hotels „E £ j c 11 i 0 r“ ein Fcfteiicn ver» anftaltet. Erwa 150 Tarnen unb Herren, herunter ber jurseit in ber Heimat weilenbc beutidje Gkjanbtc i;i Eßile, oon Grdert mit Gemaßlin, waren bcr Gtnlabung gefolgt. Ten Reigen ber Irintfprücße er. öffnete ber Borjißcnbe ber GefeflSdjaft, F r e i ß c r r von (5 a i) l, mit einer ßerjlidjci Begrüßung ber Gäftc. Gr fcßloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf bie fübamerifanifeßen Staaten unb ißre Bräfibenten. Ten Irinffprucß auf ben Teutfdjen Statfer bradjte in beutfdjer Sprache ber braftlianifdje Wilitärattadjc 3 u Iicn aus. Ter itcllvertrctenbc Borjitjeube bcr Gcfeßjdjaft, Tr. Julius Wolff, feierte in fpanifdjer Sprache bic BölterfamUicn tas Ialeinijd)en Ameritas, unb Bfancr Faulßaber auf portugiefifd) bie pereinigten Staaten Brasiliens. Tann folgte bie <Veftrebe Tr. Baut Xraegers, Re» battcur ber 3citjd)rift „Süb* unb Wittclamcrifa“. Sobann erßob jid) Gjjeßenj von E r cf c r t, um auf Grunb feiner langjährigen biplomatifdicn Tätigten in Brafilien, Guatemala unb Eßile fowic feiner AtelierHoenisch, 13t erbittet Weihnachtsav/träge frühzeitig. JI2015 unb bem eilen Sdjmußc ge&ieterifcß in bie Arme fiel. Rcginc faß von neuem bic ärmlid)c (Stube in ber Burggaffc mit lebeiibiger Sdjärfc vor fiel). 5fßreS Wannes umfidjtigeö «Hanbeln fiel ißr n>ie ein harter Borivurf gegen“ ißre taten- lofe Scßroädjc in ben (Sinn. Gr ßattc rooßl von ißr etmaö gan^ anbereS ermattet, meßr Xeil- nahme, meßt Stätte, ein .ßufaffen unb Wit- ßelfen. Gang gewiß war er nid)t mit ißt jn* trieben. Xaßer baö Gleidjnis vorßiit unb nun bic Gefdiichtc Antje A?olmS. Gr wollte fie woßl erjießen, ißr bic Angen öffnen, um ißt jagen ju fönnen: ®ieß, ba jeßlt es bei bir, ba muß cs beffer werben! (Sie hatte jid) fo tief in ißre Bcrmutungen, BorftifliiHgcn unb Befürchtungen ßine:ngc;jrübelt, baß fie bie stimme ihres WanncS julc^t nur nod) als einen fie nicßtS angefjenben Solang ’ vernahm. Unb als er fdjwieg, fam ißr baS fauin jum Bcwnßtfcin. Gr ßeftctc feine Auaen erwartungsvoll auf bie fcßwcigfainc, buntle Gcftalt an feiner Seite, harrte einem Worte aus ißrem Wunbe entgegen unb war fidj über ben Grunb ißrcS ’Scßweigcns nidjt Har. ^ögernb erwog er: „Warte ich, bis fic felbft fpridjt, ober vcranlaffc id) fic baju?" Radj furjem Bcfinnen jog er fie bießter ju fid> heran unb fragte: „©ift bu fo erfeßüttert von ber Gcfdjidjte Antje <iolm3, baß bu nicßtS ju entgegnen vermaaft, Regine?" Gin mcrflichcS Rittern bureßbebte jic. GS war ihr, als müffc fic ihr Bermögcn, 311 fpredjen, aus weiter Ferne ßerbcißolen, cS aewaltjam von tncdjtcnben .^änben befreien. Grft nadj ge raumer 3eit war jic 311 einer Gntgegnung fäßig. „Grfcßüttert? . . . Rnn woßl, über vieles, über mancßcS . . . Johannes . . . $)dj weiß nicht . . Gincit Augciiblirf fd)>vieg fie, jdjritt bann haftender ju unb fuhr fort: „GS ift in mir bcS Wunbcrlidjcn, Bcrworrencn fo viel, baß id) nod) nidjt tlar ju feßen vermag, ^ebenfalls weiß idj, baß bu eine traurige Gefcfiiditc, eine überaus traurige Gcfdjidjte erjäßlt ßaft." „ßu ber baS ©djlufrfapitcl nod) 311 crjäßlcn ift,“ fußr er ergänjenb forr . . . „Unb baS follft bn tun.“ S>ie verftanb ißn nidjt. „Wie tonnte id) baS! Unb was wäre benn aud) nodj 311 cr- jäßlen?“ Gs tlang wie eine mübc Gleidjgültiglcit aus ißrer Stimme. ^oßamicS GraSmuS füßltc eine nagenbe Unruße in fid) auffteigen, bie er mir müßfam bejwang. „$dj wüßte woßl nod) etwa« . . . Aber id) ßättc eS gern, baß bu eS jagft. Xarf idj bir einige tyiitgcrjcißc geben?“ „Wenn bu mödjtcft, $oßanneS.“ „Griniierc bidj beS CrteS, an bem bu ßente abenb im Grjittern unb Grfdjrerfcn ftanbeft . . . Xcnte an Die Brürfe, von ber id) vorhin 311 bir jpraeß. Wenn ou bcibcS in Berbinbung juein- anber bringft unb baneben bebentft, baß auf ber Rotburg eine jdjwere Sdjulb laftet, bic wieber gutgemadjt werben muß, io wirb cs bir nidjt völlig unmöglidj fein, bic Schlußworte 311 fpreeßen.“ ^Xhrc Sdjrittc würben langfamer. Sie feßte bic §üße fo fdjwcr, jo jögernb, als quäle fic fieß mit einem angeftrengten Ueberlegen ab . . . „GS ßanbell fid) um baS JHnb . . .“ Sic fprad) mit trorfener, ßeiferer Stimme. 3ß rc Augen boßrten ließ in bie Xuntclßcit, als fürdjtc fic ein in ißr lauernbeS entfeßlicßeS GtwaS. „XaS weiß idj woßl, cS ift nidjt in guten jjänben.“ „WenigftenS meßt in verftänbigen. Seine Bflegeeltern finb oßne jebc Grfaßrung. Sic ver- fteßen nidjt baS geringste oon . . .“ „Alfo bu metnft, baS Gßepaar müßte häu figer tontrollicrt werben. GS i f t nötig, mit unter ßinjugeßen unb fidj nm baS Slinb 511 tümmern.“ GraSmnS fdjütteltc ben Hopf . . . „XaS genügt nidjt, Regine.“ „Xu benfft vielleicht an eine anbcrc Bifcge- ftcllc?“ „GS wäre alfo erfovberlid), nad; einer ge eigneten 311 fließen.“ „XaS ift nidjt nötig, id) ßabc eine foldjc fdjon gefunben.“ „Run, bann ift eS ja gut.“ „9(ber id) bcfitjc nod) feinen juftimmenben Sefcßcib, Regine.“ GS war ißr, als jagen fid) Fäbcn über ißr ju einem immer bidjteren Reßc jufaminen. Unbewußt madjtc fidj bei ihr baS Gmpfinben geltcnb: bie nädjftc iRinutc fießt mid) verftrirft in ben iRafrfjen biefcS ReßeS. „Xann wirft bu mit biefen iieuten nod) einmal fpredjen muffen,“ quälte fie cnblid) ßcrauS. ,,^d) fpredic mit ißnen, Regine . . . Wir felbft finb cd.“ Sic blieb mit einer harten Bewegung fteßen unb entjog ißre Hanb feinem Arm. „Wir, Johannes?" . . . Sie fdjrie eS faft. . . . Unb bann, beibe Hänbe erßebenb: „Um Gottes willen, taufenbmal nein, Johannes. XaS fann idj nießt, nein, baS fann idj niajt!...“ Gr 30g fie ernft weiter. Xiefernft ftang feine Stimme: „Üomm, wir wollen goßen . . . So ßabc idj alfo eine Hoffnung umfonftgeßegt.“ Sic fdjicu eS ganj ju überhören: „Berlangc alles von mir. Rnr baS nießt! Rur nidjt bad Slinb 511 und.“ Qoßanncd GraSmuS gitterte. „GS ift gut, Regine ... 3 a » »U • • • ^ er ba ift fd>ort bie Rotburg . . . Wir finb baßehn.“ * « • Xie Ußren wiefen ein Stücf nadj fRitter* nadjt. unförmigen, gewalttätigen Umriffen ragte bic Rotburg auf. XaS Xunfel lüftete auf ißr, fcftien ljineinjuwaeßfen in ißre Räume, um fie auöeinanber3upreffen unb ju jertrümmern. Stofiwcife fußr ber ungeftüme Atem ber Radjt gegen baS fefte 'Sollwert auf ber jerftob, jcrfplittertc an ißm unb ftürmte weiter, Wenn er fich wieber jufammengefunben, übet ben Ftvfe ßtn unb über ba$ ftille, bunfle Xillingen unb banadj über bie Berge unb Xälcr bcS £anbeS, Weit, weit in bic Ferne. Unb bad bunfle t’anb lag im Sdjlaf. — GFortfcfeung ht ber SRorgenausflaSe.)
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