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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.02.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140218010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914021801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914021801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-18
- Monat1914-02
- Jahr1914
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Döbeln, Roßweiner Etratze IS. im Erdgeschoß, eine eigene Geschäftsstelle errichtet. Die Geschäftsführung liegt in den Händen des Partei sekretärs Hilmer, der außerdem die Geschäftsstelle der nationallideralen Partei im 11. Reichstagswahl, kreise, Wurzen-Grimma, leitet. * Der Reichskanzler hat, wie die „Nordd. Allg. Zeitung" meldet, am Montag nachmittag den Prinzen zu Wied und am Dienstag vormittag den deutschen Gesandten in Belgrad, Frh. v. Griesinger, empfangen. * Die Regierung und di« „Zabern"-Kommission. Gegenüber irreführenden Meldungen möchten wir wiederholt feststellen, daß die Regierung an den Be ratungen der Kommission über die Anträge über den militärischen Waffengebrauch in Ariedenszeiten sich beteiligen wird. * Der Prinz zu Wied ist am Dienstag mittag 1 Uhr nach London abgeretst. Er wird seinen Rückweg über Pari» nehmen. * Besichtigung de» Dienstgebiiudes des Reichs- mariueamts durch Preßvertreter. Auf Einladung des Nachrichtenbureaus des Retchsmarineamts hatte sich am Donnerstag vormittag eine große Anzahl von Pretzvertretern am Hauptvortal des neuen Dienstgebäudes der obersten Martnebehörden an der Königin-Augusta-Straße in Berlin eingefunden, um unter Kapitän Löhlein und Kapitänleutnant v. Janson einen zweistündigen Rundgang durch die wichtigsten Räume des gewaltigen Gebäudes auszuführen, das in aller Schlichtheit unsere groß gewordene Flotte und die Marineverwaltung mächtig und eindrucksvoll repräsentiert. Der Bauleiter Baurat Schubert gav die technischen Erläute rungen. In den einzelnen bezogenen Abteilungen übernahmen deren Borstände die Führung. Bon der Größe des Baue» erhält man ein gewisses Bild, wenn man sich vorstellt, daß 1360 hettbare Räume sich um 25 Höfe gruppieren und die Länge der Korridore etwa eine deutsche Meile, die der Heizungs röhren 26 Kilometer beträgt. Ausland. Frankreich. * Aus der französischen Kammer. Aus Paris, 17. Februar, wird drahtlich gemeldet: Die Kammer hat das Marinebuoget angenommen. Bei Beratung des Budgets der Schönen Kün st e erklärte der Untersraatsiekretär aus eine Anfrage wegen der Ausgrabungen in den Departement» Gers und Dordogne unter der Leitung eines deutschen Professors, daß die Schätze sicheraestellt und die in Betracht kommenden Grundstücke staatlich angekauft seien. — Bei Beratung des Kriegsbudgets erklärte der Kriegsminister auf eine Anfrage: Das Lebelgewehr befriedigt uns vollständig; wir denken nicht daran, ein anderes Modell einzuführen, aber wenn andere Mächte ihr Gewehr verbessern oder ein automatisches Gewehr einführen, so können wir von einem Tage zum andern mit der Herstellung von solchen beginnen. Das Kriegsbudget wurde angenommen. Serble«. * Der neu« bulgarische Gesandte Ischapraschiko» hat, wie aus Belgrad telegraphisch berichtet wird, am Dienstag vormittag dem König in feierlicher Audienz im Beisein des Ministers des Auswärtgen Pasitsch sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Manko. * Der Priyz zu Wed in London. Wie au» Ber lin,^77 FsbruLr, gemeldet wird, ist der Prinz zu Wied am Dienstag mittag um 1 Uhr nach Lon don abgereist. Tr wird seinen Rückweg über Part» nehmen. Srasilien. * Die Zeitung „Rio de Janeiro" hatte, wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, ein Interview mit dem Admiral von Rebeur-Paschwitz, dem Kommandanten de» deutschen Geschwaders, ver öffentlicht, nach dem der Admiral erklärt haben sollte, daß mit der Division im äußersten Osten und der Mittelmeer-Division die atlantische Division die dritte sein würde, die Deutschland ständig in fremden Gewässern aufrechterhalten wolle. Amtliche deutsche Kreise stellen in Abrede, daß der Admiral die Aussage gemacht hat, daß Deutschland die Absicht habe, die atlantische Division aufrecht zu erhalten. Wie das Wölfische Telegraphen-Bureau auch auf Er- kundigung bei den zuständigen Stellen in Berlin er- fährt, wird die atlantische Division nach der Rück kehr der Schiffe in die Heimat nicht weiter bestehen bleiben. Nachrichten vom rage. * Feuer in einer Kirche. Aus MühlLeraa. d. Elbe, 17. Februar, wirb gemeldet: Am Montag vormittag brach in der "kiesigen Neustädter Kirche Feuer au». Al» die Feuerwehr an rückte, drang au, allen Oeffnungen und Luken des Turme» bi» -um Dach hinauf dichter Qualm, und» man wähnte da» Gotteshaus bereit» in großer Ge fahr. Der Feuerherd befand sich im Erdgeschoß «. des Turme», wo Kohlen lagerten und ein alter Schrank stand, von hier au» hatte das Feuer bereits all« in der Nähe befindlichen Holzteile, Bretter, Treppengeländer unv Balken ergriffen. Das Feuer war gerade noch zur rechten Zett entdeckt worden, ehe die Decke durchbrannte und die Flam men von da aus über di« Orgel hinweg in den eigentlichen Kirchenraum gelangten. Trotzdem es der Feuerwehr gelang, die Gefahr zu beseitigen, ist der angerichtete Schaden immerhin erheb lich, da auch am Ktrchengebäude sehr viel Fenster scheiben zertrümmert worden find. * Riesennuterschlaguugen. Aus Aalborg, 17. Fedr., wird telegraphisch gemeldet: In der La an«- L Disko nrobank-Aalborg haben zwei Be amte, die privatim an der Börse spielten, 841 WO Kronenim Laufe der letzten sechs Monate unter- schlagen. Da». Aktienkapital, die Reserven und der Garantiefonds der Bank decken die Unter schlagungen, so daß die Kundschaft keinen Schaden erleidet. * Sch»«»« Schneestiirme. Lu» London, 17.Februar, meldet «in Telegramm: Ungefähr 40 om Schnee sind seit letztem Freitag in New Pork gefallen, so daß der ganze Straßenverkehr zum Stillstand gekommen ist und di«Stadt vor einerKohlennot steht. Zwei schwere Schneestürme haben in der Zeit stattgefunden, und eine Armee von 70000 Schneeschippern ist nicht Hetzte Depeschen und Fernsprechmeldungen. imstande, die riesigen Schneemengen zu bewältigen. Der Fährdienst, der täglich Tausende von Personen über den Hudson zu befördern hat, ist durch starken Eisgang behindert, und die Schiffahrt wird al» ge- fährltch bezeichnet. Die Untergrund- und Hoch bahnen können ihren vollen Betrieb aufrecht erhalten, aber die Züge aus der Provinz treffen mit drei« bis zwötfstündiger Ver spätung in New Pork ein. Der Transport von Kohlen und Nahrungsmitteln ist tatsächlich zum Stillstand gekommen, worunter natürlich die ärmere Bevölkerung schwer zu leiden hat. Verschiedene Todesfälle infolge der Kälte sind vorgekommen. Zahlreiche transatlantische Dampfer haben infolge der Stürme große Verspätungen aufzuweisen. In einem schweren Schneesturm ist der französische Dampfer „Roma", der Firma Fabre L Co. gehörig, der 418 Personen an Bord hat, auf Grund gelaufen. Nach der ersten Meldung ist das Schiff nicht leck, später wurde bekannt, daß der Dampfer stampft. Der schwere Sturm hat an Heftigkeit zu genommen und zwei Kutter sind zur Hilfeleistung abgegangen. Das Unglück ereignete sich in der Nähe von No Man's Island, 15 km südlich von Gay Head in Massachusetts. Es ist ein 5290-To.- Dampser, in Marieille registriert und 1901 vom Stapel gelaufen. Nach einer späteren Meldung ist der Dampfer „Roma" bereits wieder flott geworden. * Uederfall einer Redaktion. Aus Barcelona. 17. Februar, wird gemeldet: Eine Anzahl jugend licher Anhänger des Prätendenten Don Äaimö drang am Montag abend in die Räume des Blattes „El Nereu" ein und gaben vier Schüsse auf den Direktor und den Redakteur ab, wodurch diese leicht verletzt wurden. Den Anlaß zu dem Ueberfall gab eine Karikatur, die in dem Blatt erschienen war und den Sohn des Führers der Jaimisten Arm in Arm mit dem Führer der Radikalen, Lerroux, darstellte. Nachtragsetat zum ordentlichen Etat für die Finanzperiode 1912/13. (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redaktion.) Dresden, 17. Februar. Dem Landtag ist heute abend mit Königlichem Dekret 28 ein Nachtrags etat zum ordentlichen Etat für die Finanzperiode 1912/13 zugegangen, der in Einnahmen und Aus gaben mit 13 898 742 balanciert. Beteiligt sind daran vor allem die staatlichen Hüttenwerke bei Freiberg mit 3 630 000 «K, die Staats- eisenbahnen mit 6 378 WO und die direk ten Steuern mit 1 162274 »il. Diese Zunahme ist lediglich zurückzufiihren auf höheren Ansatz der Staatseinkommensteuer, denn nach der Erläuterung gestatten die Erträgnisse in den Jahren 1912/13 die Erhöhung um den eingestellten Betrag. Die Uni versität Leipzig ist beteiligt mit einer Aus gabe von jährlich 22 660 ^ct, im ganzen also 45 320 ^(, für einen eingeschossigen kreuzgangförmigen Anbau an das Johanneum, zur Erweiterung der Räume für die kunstgeschichtlichen Institute und damit zusammen hängender Baulichkeiten, einschließlich innerer Ein richtung und Ausstattung. Die Erläuterung dazu besagt: Nachdem der Erweiterungsbau für die kunst- aeschjchlichen Institute nahezu beendet fft, hat sich perausgestellt, d«ß die Bewilligung von 260 000 infolge unvorhergesehener baulicher Herstellungen und Veränderungen nur zu den eigentlichen Bau kosten ausreicht, für die innere Einrichtung und Aus stattung bleibt nach den Abrechnungsarbeiten voraus sichtlich nichts übrig. Die Kosten der inneren Ein richtung und Ausstattung waren ursprünglich auf 24 908 abgeschätzt worden. Diese Angabe und die danach erfolgten Veranschlagungen haben sich al» unzulänglich erwiesen. Di« Anschaffung der nöligen Einrichtungsgegenstände erfordert vielmehr nach anderweiter Veranschlagung einen Aufwand, von 45 320 .E. Di« Eesetzgebungsdeputation der Zweiten Kammer beantragt, dem Gesetzentwurf zur Abänderung des Gesetzes über die Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über die Zusammenlegung der Grundstücke vom 23. Juli 1861 in allen Punkten zuzustimmen und die Regierung zu ersuchen, Maß regeln für eine bessere Üebersichtlichkett der Gesetz gebung über die Zusammenlegung der Grundstücke zu treffen. Der gleiche Antrag ist bereits in der Ersten Kammer angenommen worden. Ein Zeppelin für Bayern. (Eigener Drahtbericht unseres «. Mit arbeiters.) München, 17. Februar Die bayrische Heeresver waltung beschloß die Erwerbung eines Zeppelin- luftschiffes für die bavrrsche Armee. Zu folge einer Meldung der Münchner Neuesten Nach richten wird die Festung Germersheim Luft schiffhafen. Ans der reichslündischen Zweiten Kammer. Straßburg, 17. Februar. Die Zweite Kammer des elsaß lothringischen Landtags be schäftigte sich mit dem Etat des Statthal ters, wobei der Abg. Emmel (Soz.) die Re gierung fragte, was der Statthalter getan habe, um den Irrtum des Reichskanzlers im preußi schen Herrenhause richtigzustellen, daß der Kaiser die elsaß-lothringischen Bundesratsstimmen in struiere. Dies wurde mit den tatsächlichen ver fassungsmäßigen Bestimmungen in Widerspruch stehen. Redner vertrat die Ansicht, daß dem Landtag auf Grund seines Kontrollierrechtes eine Uebersicht über die Stellungnahme der Bevollmächtigten zum Bundes rate vorzulegen sei. Die Regierung solle sich darüber äußern, ob sie zu den Ausnahme gesetzen (Beschränkung der Preß- und Vereins freiheit) ebenso Stellung nehmen wolle wie die alte Regierung. Als der Redner noch eine große Reihe weiterer Fragen aufwarf, wurde er vom Präsidenten aufgefordert, zur Sache zu sprechen. Nach langer Geschäftsordnungsdebatte, nach dem Abg. Emmel geendet hatte, ergriff Staatssekretär Graf Roedern das Wort. Er verwies auf den z 2 der elsaß- lothringischen Verfassung, wonach der Statt halter die Bundesratsbevollmüchttgten ernennt und instruiert. E« sei ihm erinnerlich, daß der Reichskanzler nur gemeint habe, in der Praxis würde sich eine Diver- aenz nicht ergeben rönnen. Wer die Fälle, die den Bundesrat beschäftigen, kenne, werde zugeben müssen, daß eine Uebersicht der Instruktionen der Bundesratsbevollmächtigten praktisch nicht möglich ist. Bei großen wirtschaft lichen und allgemein politischen Fragen werde die Regierung stets über die Richtlinien ihrer Politik Auskunft geben. Die Frage einer Aende- rung der reichsaesetzlichen Bestimmungen auf den Gelneten des Presse- und Bereinsrech- tes sei an die Regierung nicht herangetreten. In den Grundzügen unserer Wirtschafts politik solle nichts geändert werden. Der Wasserwirtschaft unseres Landes sowie den R e ich s eis en b ah n en werde die Negierung volle Aufmerksamkeit zuwenden. Abg. Hauß (Ztr.) findet es erfreulich, daß sich auch die neue Regierung auf den 8 2 der elsaß-lothringischen Verfassung berufe. Es werde aber im Gegensatz zu der Meinung des Reichs kanzlers sehr häufig der Fall sein, daß eine Diver genz zwischen den preußischen und den elsaß-loth ringischen Stimmen eintreten müsse, denn die Landesinteressen Elsaß-Lothringens hätten doch den preußischen voranzugehen. Wenn der Staatssekretär gesagt haben wollte, daß er sich in Zukunft gegen Ausnahmegesetze wehren wurde, dann werde er die gesamte Zweite Kammer hinter sich haben. In der weiteren Debatte betonte Abg. Wolf (liberal), daß die wichtigste Er rungenschaft der Verfassung Elsaß-Lothringens eben die sei, daß der Statthalter dem Souverän gleichgestellt worden sei, hinsichtlich des Rechtes, Bundesratsbevollmächtigte zu ernennen und zu instruieren. Abg. Mäher (Soz.) forderte die Vertretung der Arbeiterschaft in der Ersten Kam mer. Darauf wurden die Repräsenta tiv ns ko st en des Statthalters be willigt, unter Aufrechterhaltung des frühe ren Beschlusses, daß bei dem künftigen Satt- lstllter lOOOOO Mark fortfallen sollten. Die be treffende Etatspvsition beträgt bisher 200 000 Mark. Den Titel Dispositionsfonds des Statt halters 100 000 Mark beantragten die Sozial demokraten gleichfalls zu streichen. Die Ab stimmung über diese Position wird ausgesetzt, bis der Bericht der Rechnungsprüfungskommis- sion vorliegt. Reichstagsersatzwahl in Köln-Land. Köln, 17. Februar. Bei der heutigen Reichstags ersatzwahl im Wahlkreis Köln-Land wurde Kuck- Hoff (Zentrum) mit 35 648 Stimmen gewählt. Der sozialdemokratisch« Kandidat Redakteur Soll mann hatte 24 630. der Kandidat der National liberalen Schlaffer Scaruppe 6563 Stimmen er halten. 148 Stimmen waren zersplittert. Bei der Hauptwahl im Januar 1912 erhielt der Zentrumskandidat 33 372, der Sozialdemokrat 24 288 und der Nationalliberale 8549 Stimmen. Anfrage im englischen Unterhau». Landon, 17. Febr. Im Unter Hause fragte Fred Hall bei dem Ersten Lord der Admiralität, Winston Churchill, folgendes an: Erstens, ob die Erklärung des Staatssekretärs des Reichsnrarineamts in der Budgetkommission des Deutschen Reichstags vom 4. Februar des Inhalts, daß von Großbritannien hinsichtlich der Einschränkung im Schiffsbau noch keine positiven Vorschläge an Deutschland ge macht worden seien, aber solche, wenn sie ge macht werden würden, wohlwollend geprüft würden, die Aufmerksamkeit Churchills gefunden hätte; zweitens, ob Churchill erklären wolle, welcher Art die Deutschland gemachten Mit teilungen wären, in welcher Form und wann sie gemacht worden wären. Churchill ant wortete schriftlich, daß dieser Gegenstand nicht geeignet sei für eine Diskussion in der Form einer Anfrage und Antwort. Soweit es das öffentliche Interesse erlaube, tverdc er selbst oder Staatssekretär Grey entspre hende Mit teilungen bei der Beratung des Martnebudgets machen. Endgültige Ernennung des neuen schwedischen Ministeriums. Stockholm, 17. Februar. Die Entlassung des Ministeriums Staufs ist bewilligt und ein neues Ministerium ernannt worden. Dieses setzt sich folgendermaßen zusammen: Ministerpräsident und Krieg: von Hammarskioeld; Aeußercs: Dmt Wallenbcrg, Mitglied der Ersten Kammer; Justiz: Hasselrot, Präsident des südschwediscbcn Hos- aerichts; Marine: Brostroem, Schittsrccoer- Gothenburg, ehemaliger Abgeordneter; Inneres: Landeshauptmann v. Svdow; Finanzen: Ven nersten, Fabrikbesitzer und Abgeordneter; Unter richt: Westmann, Universitätsprofessor; Acker bau: Baron Johan von Beck-Friis, Mitglied der Ersten Kammer. Drei Ministerien ohne Porte feuille erhalten: Oberst Moercke, Expeditions chef Stenberg und Expedttionschef Linner. — Der neue Ministerpräsident ist im Auslände als Mitglied des Haager Schiedsgerichts und als Präsident des Schiedsgerichts in der Casablanca- Angelegenheit bekannt. Der neue Finanzminister Vennersten ist einer der schwedischen Unterhändler für den neuesten Handelsvertrag zwischen Schwe den und Deutschland gewesen. — Wie das „Svenska Telegramburan" hervorhebt, ist es gelungen, geschickteund erfahrene Män ner mit politisch gemäßigten An chauungcn zu sammeln. Das hauptsächlichste Ziel des Mini steriums wird offenbar die Lösung der Landes- Verteidigungsfrage sein. Die abgelehnt« Dotation. Petersburg, 17. Februar. Kokowzew hat die Summe von 300 000 Rubel, di« ihm in Anerkennung seiner Verdienste vom Zaren angeboten wurden, zurückgewiesen, was hier in allen Gesellschafts kreisen viel besprochen wird. Kokowzew äußerte bei der Ablehnung, erseinichtso wie andere Minister, womit Graf Witte gemeint ist, der bei seiner Verabschiedung die gleich« Summ« ange nommen hat und jetzt gegenüber Kokowzews Aeuße rung meint, es wäre ehrenvoller, Gelder vom Zaren, als vom Vorsitzenden der Petersburger Diskonto bank anzunehmen. Vte bevorftehen-e Antwortnote Hrlechenlan-s. Athen, 17. Februar. Meldung der „Lgence d'Athenes": Die Antwort Griechenland» auf die Note der Mächte wird wahrscheinlich bis zum Sonn abend den Mächten überreicht werden. Man glaubt, daß Griechenland erklären werde, die gefaßten Beschlüsse loyal auszuführen und anzu wenden, doch werde Griechenland hinzufügsn, die Bedingung der Nichtbefesttgung der Inseln schließe di« Notwendigkeit von feiten der Mächte zu gebenden Garantien in sich, daß die Inseln nicht ange griffen werden. Deshalb werde Griechenland dementsprechende Versicherungen seitens der Mächte erwarten. Ferner werde Griechenland erklären, daß es die Rechte der Minoritäten achten, anderseits per sönliche. nationale, religiöse und Echulfreihett für Griechen, die albanesische Staatsangehörige werden, sowie für jene griechischen Inselbewohner, die tür kische Untertanen werden, verlange. Endlich werde Griechenland fordern, daß die Küste gegen Korfu nicht befestigt werde, angesichts des Umstandes, daß Griechenland Korfu in Beachtung der Verträge niemals befestige. Die Antwortnote wird auch der Verbesserung der Südgrenze Albaniens Er wähnung tun. Ueberrelchunfi des Befilmtbigmlgsschreibens des serbischen Gesandten in Sofia. Sofia, 17. Februar. „Agence Bulgare" meldet: Heute überreichte der neuernannte serbische G e - sandte Tscholak Antitsch dem Könige in feierlicher Audienz sein Beglaubigungs schreiben. In einer Ansprache betont« er, daß seine Mission das Ziel habe, die guten Beziehungen zwischen Bulgarien und Serbien wie derherzustellen und zu pflegen. König Ferdinand erwiderte darauf in herzlichen Worten. Ertrunken Frankfurt a. O-, 17. Februar. Der vierjähriae Sohn des Sekretärs des Stadttheaters. Decker, m Frankfurt a. O. brach auf dem Eise ein und er trank. Selbstmord auf Grund der Wehrsteuer. Altenkirchen, 17. Februar. In dem benachbarten Bachenberg wurde der reichst« Bauer des Dorfes, Baubach, in seiner Scheune erhängt aufgefunden. Vor seinem Tode hatte d«r Selbstmörder geäußert, die Heranziehung zur Wehrst euer habe ihm das Leben verleidet. Eine italienisch« Bark gescheitert. New Pork, 17. Februar. Bei Wellfleet im Staate Massachusetts ist die italienische Bark .Ehastagna" heute früh um 8 Uhr an der äußeren Barr« bei Eap Cod gescheitert. Acht Man» der Besatzung sind gerettet, fünf Mann einschließlich des Kapitäns sindumsLebengekommen. Letzte Lokatnachrichten Leipzig, 18. Februar. * Monismus und Sittlichkeit. Vom Verein zur Hebung der öffentlichen Sittlich keit war für Dienstag abend im Saale der Alten Handelsbörse ein öffentlicher Vortragsabend veran staltet worden, in dem Pastor Johannes Piersig - Bremen über das Thema .Monismus und Sittlichkeit" sprach. Der Redner erinnerte ein leitend an den gegenwärtig heiß tobenden Kampf um die Weltanschauung, skiuierte dabet das geistige Leben der Gegenwart nach der religiös-sittlichen Seite, um alsdann die Frage, was der Monismus ist und will, eingehend zu erörtern. Er verbreitete sich hierbei vorwiegend über jene monistische Be wegung, die im Kampfe gegen die christliche Welt anschauung an der Spitze der Propaganda für den Ktrchenaustritt steht, dann ferner über den Deutschen Monistenbund, den naturalistischen Monismus Haeckels usw. Wie die monistische Weltanschauung, die keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Tier und Mensch und keine unverbrüchliche sittliche Ver antwortung kenne, noch die Möglichkeit bieten solle, zur Begründung einer zureichenden Sittenlehre, die der chrfitltchen ebenbürtig sei, das einzusehen, er klärte sich der Referent außerstande. Er behandelte dann weiter die Frage: Werden die monistischen Otthiker wirklich imstande sein, denen erfolgreich zu wehren, die aus ihrem naturalistisch«» Monismus das Recht ableiten zu einem praktischen Materialis mus, zu einer Herrenmoral im Nietzschefchen Sinne? Die besonnenen monistischen Ethiker. so führte er aus, würden schließlich doch einseben, daß eine religionslose Ethik eine solche sei, die in die Luft gebaut ist. Schließlich stellte der Redner der moni stischen Weltanschauung das Christentum gegenüber, und schloß mit den Worten, daß dieses siegreich bleiben werde über alles moderne Heidentum, auch über den naturalistischen Monismus mit seiner Afterreligion und Sittlichkeit. Eine Debatte fand nicht statt. SS Seiten HE" Unsere gestrige Abend a»»g«b« umfaßt 8 Seite«, Vie »erliegend« Morgennnmmer 18 Seilen, zusammen bauoi Ulileitrr: Dr. Beruh. Wefteu»er»«r. Verantwortlich« Schristlem-r: sür ... Lr. Ar», Gguther; sür di« LoudkltMtun- Walther Schindler; für Leipziger und sächsisch« Angelegen'- »i">. ». Buttlar; sär Ituust und wissen» sch-st »r. Ariedrtch »«»recht i. sär Musik «»»«, «eeuttz; Sport und Spi«l Alfred Verl»; »«richt ». chaarfrl»; sär di« Netso-, Bäder» und Brrkehr-reitung Ludwin Metzer. — yär den Anzeigenteil cheiur. Balser. Verlag: Leip»i»«r r«ae»latt, cpesellschast mit beschränkter daftun, Druck: gischer t Pürsten. Sämtlich in Leivtig. äd t e r IM 8 d Ir r
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