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Arbeiterstimme : 06.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193105064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-06
- Monat1931-05
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- Titel
- Arbeiterstimme : 06.05.1931
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pkroi.k7airi5ciik5 k-cuii.i.c70b Mai macht Mut Erinnerung an de» 1. Mai 1921 Wir Proleten und lku« 6er /Ksir«itung ck»r i(pv.) entwurzelten Gott trieben ihn aus seiner Sphäre, haben ausgelöst das „Ding an sich sanden die Lehre dialektischen Widerspruch. Sind zweierlei Worte Klasse kämpst Gegen Klasse. Winde. Und alle Kümmernisse der letzten Monate und alle M! richten über die Urteile gegen freunde und Genossen verschwand^ und der Hatz und der Kampsmut wuchs wieder angesichts de! Arbcitcrbataillonc. Und auch die Worte der alten Bauerregel wannen an Bedeutung: Mai «nacht Mut! lauter und d löste ich Kau: durch den sw: mehr hörten. Der so. Kote Fahrn «achnumme vrronlw-rlltch: Richard Kraasa,- Barlin Was nun kommen würde, war mir klar. Die Polizei würde nun in Stendal ansragen und den Bescheid bekommen, datz eine solche Person, wie ich angegeben hatte, nicht eristiert. Nach dieser Antwort wird der Gendarm wieder kommen. Diesmal werden noch ein paar dabei sein. Sic werden kleine Ketten aus der Tasche ziehen, sie mir um die Hände legen und dann würden sie schon seststcllen, wer ich denn eigentlich bin. Die Bäuerin, die wohl meine Niedergeschlagenheit merkte, sagte: „Na Ernst, was ist denn in Sie hineingcfahrcn? Sie sehen ja aus, wie ein krankes Huhn. Lassen Sie man. Heute noch und dann ist Mai.' „Mai macht Mut!" Das hat mein Mann schon immer gesagt." Diese alte Bauernregel schien zu stimmen. Abends, als ich in meine Kammer gehen wollte, kehrte ich auf der Treppe noch einmal um und ging in den Pserdcstall. Hier hing die lange Pslugleine. Ich steckte sic unter das Iaket und ging die Treppe hinaus. Bei Nacht und Nebel verschwinden, war die einzige Rettung. Am Tage, unter irgend einem Vorwand, ging es nicht. Meine armselige Sachen quetschte ich wieder in den alten Karton und verschnürte ihn. Die Augen sielen mir bald zu, aber ich mutzte wach bleiben. Durch mein Fenster sah ich die Licht- reslexe des Stubcniensters. Die Bäuerin und ihre Tochter arbeiteten noch an irgend welchen Sachen. Die Nacht war warm und still. Nach einer Stunde sprang der eckige Lichtresle? ans dem Garten weg. Eine Tür klappte. Bei mir war alles dunkel. Die Tritte der Bäuerin klangen vom Hof her. Sic sprach mit den In der -IUrtikels „ein HMr Polizeibc Smmende W Im Verc ßMichen Staat WWn gesagt se UUiniltcr Sev '-Musiiben. D< Wes verboten weiter Artikc - in denen sick nick) als Vc Roten Fahm Ausruf des He Volksrev Hclksrevolut Genossen Th Her bot sbe.gr i rii« Ltarit vnjsppostroi, sucff rsigsn, wsnn ikk' ru uns kommt, Wis wm ktisss Hwsiisilung suftzeffobvn f^nff ktis Griffest ksnysstofft ffaksn. ^'m, 6is Stsfft vnjsprosti-oi (o6vn wis sonst wm ffviffen müyvn wenn wm ru ^n6e ysksut sinkt), i-srlen ein Alls Stäctts 6sp ^/elt, t^ns ru besuctien. t-iönt, itm Ltäffts! In 8 ivier anbei SPD und mit dieser lsozialdem di>5 <t«m lts>c>, a« »o«gll»tl5ebvn Xukdsu? s-roü«, PI^n", lts» KNI« zpril im rr-cr' Otelcbrkiriz rr,ckein« „Ve, liroli« ?>»n" im verloz Kv;>isii in klink Lvrmtvm. Nkorgeu werden die Bauern sagen, daß h Ehausscchaus verschwunden ist. Den Ilmstänk! glauben, ich hätte etwas gestohlen. Warum siü dem Fenster gelassen haben? worden sie frag»! wird daraus kommen, datz sich hier ein Mar! an der Leine herablietz, um nicht von den bellenden Hunden vi ralen zu werden und den Henkern in den Arm zu laufen. Zu der Zeit, als die Bauern so dachten und redeten, mar schirrte ich in der Stadt als Bauer im Zuge der Arbeiter. „...in Stadt und Land ihr Arbeitsleute, ihr seid die stärkste der Parteien!" Nun sind es zehn Jahre her. Hörsings Ausnahmegerichte hatten die Kämpfer Le» mitteldeutschen Märzaktion in die Kerker gebracht und jene, denen es geglückt war, sich den Henkern zu ent ziehen, waren strahlenförmig nach allen Richtungen in die Welt zerstoben. Ich arbeitete bei einer Bäuerin, deren Mann kürzlich ge storben war. Das Gehöft lag an einer einsamen Landstraße ohne jede Nachbarn. Papiere hatte ich nicht, und so nannte ich mich Böttcher. Niemand glaubte daran, datz ich so einer sein könnte, den die Polizei sucht. Und ich selbst meinte, hier in der „Wildnis" existiert keine Obrigkeit. Am 30. April war ich dabei, die Wand der Schweinestalls auszubcssern. Eine Sau, ein sogenannter Wühler, hate die Lchmwand aufgcbrochcn. Ich machte aus Lehm und Weizcusprcn einen Brei, schlug in die Löcher der Wand Weidenknüppel und verschmierte das Ganze mit dem Brei. Jetzt machte ich der Sau einen Ring durch die Nase, damit sie nicht mehr wühlen könne. Mit einem Strick fesselte ich sie und Hand den Strick an einen Haken. Den Ring bekam ich schnell Hin er«. Gerade als ich dabei war. den kleinen Stift umzunicten, sagte jemand laut „Guten Morgen" zu mir. Zu meinem Schrecken sah ich, datz es ein Gendarm war. „Guten Morgen" erwiderte ich, als ob wir uns schon zehn Jahre kennen. „Wollen Sie die zum Eber bringen?" fragte er auf die Sau zeigend. „Nein, sie ist ein Wühler." „Na. es gibt noch andere W—ü—h—l—c—r, denen auch der Ning durch die Nase gehörte", erwiderte er rätselhaft. Der Gendarm sah aus wie ein Götzenbild. Aus seinem Rock, wo ein Knopf nicht zugeknöpft war. zag er ein langes Schriftstück heraus. Das Kouvert tat er dann wieder hinein. Nun trat er einen Schritt zurück und ohne sich zu bewegen und ohne mich an zusehen sagte er ruhig: „Herr Böttcher, ich mutz Sic mal sprechen." Ich nahm ihn genau unter die Lupe und sagte gelassen: ..Bitte schön, Herr Wachtmeister." Er nahm sein Notizbuch und fragte dann: „Tie haben doch an die Steuerbehörde eil» Gesuch für die Bäuerin geschrieben. Und für andere Bauer»» auch ?" „Ja, und...?" „Und Sie sind doch auch nicht gemeldet?" „Nein." ..Und warum nicht? — Nein, erst mal — Sic sprechen doch mit den Bauern aus dem Felde?" „Natürlich." „Und was?" „Na, so allerhand" „Ja, und warum sind Sic nicht gemeldet?" „Weil die Papiere noch nicht da sind." „Wo wohnten Sie zuletzt?" Jetzt hatte ich mir überlegt was ich sagen sollte und ant wortete trocken: „In Stendal." „Ach. da lagen ja die blauen Husaren?" „Ja, die lagen da." Als er nun nach der Stratzc fragte, mutze ich natürlich in der Kasernenstratzc wohnen. Der Gendarm crkundigte sich noch, ob sich Böttcher mit zwei „T" schreibe. Ich buchstabierte: B—ö—t—t—ch—e—r." ' „Nicht mit ,G'?" fragte er. „denn bei uns schreiben sich die Böttchers alle mit „G". aber das ist eben überall anders." „Da haben Sie aber wirklich recht, Herr Oberhauptmacht meister", sagte ich, „überall ist es anders." Er spuckte aus. steckte sein Notizbuch wieder ein, als hätte er eine riesige Arbeit hinter sich und ging ins Haus zu der Bäuerin. Er kam aber schnell wieder heraus. Die wir tief unter der Erde im Schachte graben weder Brot, noch Kohle, noch Sonne haben, die wir in giftschwaogrren Hütten schwitzen, nicht» als unser nacktes Leben besitzen, die wir den Acker im Sonnenbrand pflügen und wie Tiere beim Vieh im Stall« liegen, die wir gezwungen Kinder kriegen, Verhungern auf die Stratze fliegen, alle, di« wir schuften und fronen euch, «nersättlich« Drohnen, sind dir geknechteten von euch entrechteten, di« unterdrückten, Blei und Gummiknüppel beglückten, in Kerkern schmachtenden, Verräter verachtenden, ausgebeuteten Proleten — kennen das «ine nur zum Beten: Wir schwören, Ausbeuter, auf ewig euch Hotz und heißesten Kampf ohne Unterlaß! Wir werden bestehen trotz eurem Terror, siegreich steigt di« rote Fahne empor. Wir werden die Herrschaft antreten, wir Proleten! zum wir Ker 10 I< Partei ei ! In ! s-'im KI*, «und SA^ kd,« KPT FoMsmi tgeheuerlick kegründunj l untorstrei Icrbot erlie Die wii lc Aufkläru srcsie, die l kning. Bro le Brüninl limzcichnet Iurjes der ßolizeipräji Das V- Maisen mterparici, erccheit, du lir die ko X » e , g env S5 Pt., n ven vreilpa lo-veniaos von Im Großen Plan ist beschlossen worden, Uns, die Stadt Dnjeprostroi, Zu verwirklichen. Wir, die Stadt Dnjeprostroi, Sollten erbaut werde»» Innerhalb non fünf Jahren Inmitten der Steppen Am User des Dnjepr, Unweit der StromschnelleL. Bon Smolensk Bis ans Schwarze Meer Sollen in Zukunft die Schiffe fahre« Ueber dir Stromschnellen. Peter der Große Unternahm es, Zu bezwingen die Stromschvellen. Aber di« Stromschnelle« Blieben vor ihm steh'n Und zeigten di« Zähne. Da lud der Große Peter Seine Schiffe aus Räder Und führte sie hinweg Von den Stromschnellen, Groß war der Große Peter. Größer als der Große Peter Erwiesen sich die Stromschnellen. Der Große Plan Aber hat sie bezwungen, Die großen Stromschnelle«. Der Große Plan Hat Berge versetzt Und Sümpfe urbar gemacht. Ueber die Stromschnellen de, Dnjepr Hat er die Wasser getürmt Dreißig Meter hoch. So Hot er die Wasser Verwandelt in Kraft, Und die Kraft des Wasser, Wurde Elektrizität In den Kraftwerken. ^sp, rffs Tisfft Onjspnostnol, fflsbsn sucff slngolsrlsn, 2u uns ru kommsn. kommt unri sofft, >^/Io win 6ios sffos voNbnsekt ffsffonl Großes haben die Menschen geschaffen. Großes ist gescheh'», Seit der Mensch das erstemal Sich erhob und auf die Erd« trat Und mit seinen langen, hängenden Armen Ueber den Boden schleifte nnd um sich sah Und die Berge, der Wald und da« Meer Waren fürchterlich! Werkzeuge haben sich di« Menschen Geschaffen für jeden Bedarf, Maschinen konstruiert, Die spielend Ihr« Arbeit verrichten. Der Lust und dem Wasser Gaben sie eine Festigkeit. Hunden. Der große Bello pustete. Dann kamen die Schritte Treppe hinauf. Bald war alles still. Dann fchlug die alte PenkÄ uhr 12. Jetzt fängt der Mai ar», dachte ich. „Akai macht Mut" -- es mir wieder ein. Ich öffnete das Fenster, das nach dein Cain-Z ging, band die Pslugleine an das Fenstcrkreuz. Sie war ganz m-8 Daran ließ ich Karton und Schuhe herunter. Die Sterne le^ tetcn. Ich stieg aus dem Fenster, klammerte mich »nit der rechts Hand ans Fenstcrkreuz und griff mit Lee anderen den Ttij! Leise ließ ich mich hinab in den Garten. Der Karton schleifte^ der rauhen Wand. Der große Hund Inurrtc. Als ich am Stube fenstcr vorbciglitl, trat ich gegen eine Fensterscheibe, datz etwas hohl brummte. Der große Hund knurrte kleine bellte vorlaut. Das tat er immer. Schnell und Schuhe vom Strick und ging aus Strümpsen gegrabenen Garten, damit mich die Hunde nicht Am Feldweg zog ich die Schuhe wieder an und ging rask: Schrittes, ohne eigentlich zu missen wohin. An» anderen Knecht ans den» nach werden sic - er sich sonst aus Aber keiner Aneinander rückten die Kontinente. Gesügig machte den Raum Die Geschwindigkeit de» Verbrennungsmotor, lieber hundert Kilometer die Stund«. Unser« Arme wurden lang Wie die Längen- und Breitengrad«. Wir umspannten Den Aequator. Wir nahmen die Zeit Und legten sie zusammen, Bis sie uns paßte. Das Netz der Eisenbahnen und Schisfahrt^inien Ist dicht Wie die Linien einer Handfläch«. Wir kamen näher der Wahrheit. Wir haben kennen gelernt Di« wichtigsten Gesetze Der Natur und der Gesellschaft. Wir " Und Wir Wir Vom Alles war da, Um zu beginnen. Großes ist gescheh'n. Großes haben die Menschen geschossen. Aber das Größt« haben sie nicht erreicht. Es wohnen nebeneinander di« Mensche«, Eng wohnen sie nebeneinander in den Großstädten. Aber die Gedanken der «inen Sind nicht die Gedanken der anderen, Die Taten, die di« einen tun, Richten sich gegen die Toten der andere«, Die Worte, . ., Die sie i« derselben Sprach« sprech««, Gestern täln .zu g' Irkcitern l ierkehr beU er zusamm sierkotes d demonstrat perr werd« vicder besi tiupps vo sch aus ei» bewegte sie Fahnen un bat wurde» sich liberal ihrer Snm deren Stel Ueberall r Von Vaul Körner
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