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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320218010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932021801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932021801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-18
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1932
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I». AI -aß sich der Erwerb der Skodawerke zu einem ganz groben > Bedeutung zurttckgegangen sind. SeiamlauMMk im Reichstag er vs.^okrONlal' ^«Svnpulvvk mm« H d«l V««t»uuny»»töwuy»n, Mayend-ennen u»a »»petsttoelptia« >«»»»»»1» WIVNMISOB»« MtmAs M »mtnsaKuna vraktwelckano uns Berlin, 17. Febr. An ljat man sich in der letzte Reichs hauShaltpla gediehen sein soll. Ma» hi nächster Zeit bereits dem Die in der letzten Zeit au Fehlbetrag im neuen Ha belaufen würbe, wird als Reichsregierung lege Wei Reichstag einen auögegltk Beträge zur Schuldentilg -ung mit dem Etatausg! erörtert worden, die La für die Arbeitslosci mindern. Auch der Neil wachung, Oberbtlrgermctst Nessortbesprechung, an l Kunst uni Aufführunvsabeni Unbekannt« Der vierte und für k abend des Tonkünstlerver al- Vorfeier des 2it0. Gel an dem stets sehr guten vereinsabcnde ^u finden dieser Feier auberordentli daß die gute» Musikkretse zu dem älteste» der drei t nicht von seiner volkstün bekannten Seite her in t Denn abgesehen von gebrachten, allbekannten man nur Seltenheiten. Als erste eine V-D Entwicklungszeit des Mess Band der GesamtauSgab, ans Licht gelangt. Sein zeigt die bekannte konze Jugendsinfonten; eS ist gesangreichcs Cello-Solo, Hesse mit gewohnter M erfolg gewann. Das erf noch bedeutsamer theoretis schon viel frischer und geb Meisterwerke gemahnt. A auch bereits daö Menuett, hat, sondern selbständiges ES folgte ein K o Orchester. Auffällig is der langsame Sah fast b beiden Ecksätze sich sehr si falten. Es ist freilich fehl es das srtthklassische Hl liebte, brinnen; immerhin in Philipp Emanuel Ba< Älavterkomponlst fand, i das Konzert mit seinem Geschick einer bewährten Nun kam auch der ! Arle und einigen Liedern di« Wiedergabe al- solche Künnert« und Gestalterir Zentrumsebm Karlsruhe, 17. Febru Badischen Landtages kam ZentrnmSabgeordneten Hi Deserteur!" zwischen Pa Nationalsozialisten sowie zu heftigen Auöeinandert« reiten führte», in deren Abgeordnete Kraft den das Dazmischentreten i weitere Handgreiflichkettei Der Bertraucnsmäni tags hat beschlossen, den n Kraft aus SO Tage von al Blutige Ohrs, Königsberg, 17. Febi Verordnetenversammlung regten Szenen. Der S zeichnete den nationa Grotzherr, unterstütz! da» Schicksal de» Kabinett- Brüning entschiede» werben. In diesem Sinne dürste sich der Aeltestenrat am Montag aussprechen. Wie wir weiter erfahren, ist bisher nicht vorgesehen, bab die grob« politische Aussprache etwa durch längere Darlegungen des Reichskanzler» Dr. Brüning einaeleitet wlrd. «S ist vielmehr beabsichtig», bab nur Reich-Innenminister Groener zu Beginn der Sitzung bas Wort nimmt, um den Vorschlag der ReichSregierung für die Präsidentenwahl zu begründen Dr Brüning hält sich sedoch zum Eingreifen in die Debatte bereit Je nach dem Verlaus der Aussprache, werben der Reichskanzler oder auch andere Regierung-» Mitglieder da» Wort nehmen. Da« Schicksal de» Kabinett- Brüning wird wieder, wie schon mehrmals, im wesentlichen von der Haltung der Deutschen Volkspartei, bei» Landvölker und der WirtschastSvartei gegen» über den MiktrauenSanträgen abhängen. Diese Fraktionen werben ihren Entschlub wahrscheinlich wieder dl» zum letzten Augenblick zurückhalten. Ihre Fraktions sitzungen sind für Montag und Dlen-tag anberaumt. Sentralstestr -er Aln-enbursatrSschüsse Berlin, 17. Febr. Für di« in den einzelnen Ländern und in den preubtschen Provinzen schon bestehenden und noch in Bildung befindlichen H i n d e n b u r g»Wahlausschüsse ist «in« zentral« Geschäft» stelle «ingerichtet worden. Sie führt den Namen „Hauptgeschäftsstelle der Hindenburg» Ausschüsse". Für die Zentralstelle wird ein überpartei liche« Kuratorium gebildet, besten Zusammensetzung al-bald bekanntgegeben werden wirb — Di« ..DAZ." mel det, bab wegen der Uebernahme ber Führung der Haupt geschäftsstelle mit dem Vorsitzenden de» Kysshäuservun-eS, General v. Horn, verhandelt werde Geschäft fit» Schneider gestaltet«. Während sich da» fran zösisch, Stammhaus mit Dividenden von Sv bi» 40 Prozent begnügte, erzielte» di, Sk-danrerke 1VW mit so Prozent de» Höchststand aller RüstunaSdivlbenden, verteilte allerdings im Jahre 1W1 „nur" «och WA Prozent. Dasür hat sich aber Skoda^chnetder t» letzt«» Jahre in d«r Tschechoslowakei außerordentlich auSgedreitet. Der Konzern drang in di« Prager Eisenindustrie «in, in di« Pankrae-Miuen, dl« Stahl- werk« Hrader-Sralvve und erwarb Berg- und Hsittenwerk« in Mährisch-Ostrau. Kur, und gut, »t, »edentenderen tschechischen Werk« gerieten tu die Abchängtstett des Rtlstungrtonzern». Bon da ging Schneider «in«* Schritt weiter. Er erwarb üö vom Hundert der rumänischen metallurgischen Werke in Ploestl und der rumänisch«« Flug- zeugfabrik in Kronstadt, sowie Wafsenfahrtken tu Steden bürgen. In Polen tvurbe «ine Flugzeugsadrtk so wie die Friedensbütte erworben. Der Konzern de» schäftigte sich in Polen hauptsächlich mit dem strategischen Bahnbau. Bekannt ist die gegen Deutschland und Danzig gerichtete Bahnlinie Kattowitz—Sdiugen. 1081 schnappte der Kon-ern mit Hilse seiner volnischen und tschechischen Zweigunternehmungen ber deutsche» Wirtschäst einen groben Austras auf Erneuerung ber lettischen GtaatSeisenbabnen weg. Die sofortig« Bereitwilligkeit d«S sranzösischen Staat,», mit seinen Mitteln dem Konz«»» bei ber Kreditierung zu Hilfe zu kommen, war dafür entscheidend. Die» in Umrissen die phantastisch« Ausdehnung de» französischen RttstungSkonzern», der zu einer ber besten Klammern für das französische Bündnissystem in Europa geworden ist. Seine enge Verflechtung mit maßgebenden Pariser Abgeordneten und Staatsmännern läßt sein«» Sin» sluß aus die RüstungSpolitik ber französische« Staaten» gruppe ermessen. In dem Rüstungvkonzern Schneider» Sreuzot selbst liegt eine der größten Gefahren für den Weltfrieden, zumal ihm gegenüber die anderen Konzerne, namentlich die englischen Armstrong-VickerS-Werke, stark an ««GS Berlin, 17. Sehr. fE Leitung »es früheren Re» schuß, der auf Grund de Ministerium die zu L Avtturtenten nach i «nterdrtngen soll, hat sei, schuß hat sich in einem R bände, die an der i stertum teilgenommen ha gewandt mit der Bitte, l EtnstellungSmögl sofort in Angriff zu neh fchüsse gebildet werde« Jndustrieverbände und dl beteiligen sind. Der An großen Optimismus in einzelne Firmen bereit e darf hinaus Abiturienten Lehrlingen sei jedoch mss Wetterbeschästtgu, rechnen könnten. Ein sichtSvollen Lage für AI eine Darstellung des N schen Industrie, t Arbeitgeberverbände und mit ber sich der Unterrie tage- zu beschäftigen hat I« dieser Eingabe w Akademiker sämtliche, auf 1 Mit aller Entschiebenhess ItgungSwesen Front Wicklung zur Folge statt faffung Geltung vcrschasss Tätigkeiten, die weder akademisches Studium erf kein Nachweis für eine d den darf. Alle Kreise Sinne mit den Behörden mungSlosen Zustrom zur zu den Hochschulen einzul Um tat SAMI »et Mtmttt NrSntns Berlin, 17. Febr Zu Beginn der Pl«narv«r» Handlungen des Reichstag» in der nächsten Woche werben die Nationalsozialisten, wie der VDZ. meldet «inen Mißtrau ensantrag gegen das Gesamt kabinett Brüning und einen Antrag auf Auflösung de» Reichstag» etnbringen Gleichartige Anträge sind von den Deutschnattonalen zu erwarten. Die Kom munisten haben bereit» am heutige« Mittwoch einen MtbtranenSantraa gegen da» RetchSkabinett und «inen be sonderen gegen Minister Groener etngebracht. Der Aeltestenrat de» Reichstag», ber für Montau einbrrusen «st. wirb sich mit der Frage zu beschäftigen haben, ob diese MtbtrauenSanträge mit der Beratung über den Termin für die Reich-Präsidentenwahl, der vorläufig al» einziger Punkt aus ber Tagesordnung der ersten RrichStagSsitzung am Dienstag steht, verbunden werden sollen oder ob die Mißtrauensvoten al» besonderer Punkt aui die Tagesord nung gesetzt werden. In dem letzten Fall würde immerhin die Möglichkeit bestehen bab eine Mehrheit de- Reichstag» der Aussetzung ans die Tagesordnung widerspricht und da durch ein« baldige Entscheidung Uber di« Mißtrauens- anträg« verhindert. Da sedoch di« Regie«««» wi« in parlamentarisch«« Kreisen verlaute», selbst »«« Wunsch hat, schon an» außenpolitisch«« Gründe« «in« klare Entscheid««» her- beizusühren, so rechnet man damit, daß die Beratung über de« Vorschlag der ReichSregieruug zur Festsetzung de» Termins der Präsidentenwahl zu ein«, großen AnSsprach« übe, di« gesamte Polilik der Reichsregierung in de« vergangene« Monate« a«S» gestaltet wird. an ber sich von feder Fraktion mehrere Redner beteiligen, bi« also drei bi» vier Tage in Anspruch nehmen dürst«. Nach Abschluß dieser Aussprache würde dann nicht nur über den Termin für die Präsidentenwahl, sondern auch Uber dir MtbtrauenSanträge und damit über . > »mua m, . l>>, ,i.»m»UM>EamnM»»«» vkusWUßAMV UvVk vuv VmWGßpUUAVMWG IVOS - Konservalive BolkStzStztSI ^vstt» W» Grsfsn Westarp gewonnrn, um am Mittwoch «t Hotel Bristol vor geladenen, zahlreich erschienen«« Säst«» »der daSThema »«spreche«: „D aS Entscheid««-»» ahr 1ÜÜÜ." Vir stünden im Enbkampf «m dÄ 5«ide« gan- großen Schicksalsfragen unseres Volk«»: vehrtzohett und Trtb»tsr«ih«it. Dazu komm« die R««wähl hetz Reichspräsidenten« D«r Redner gab «inen Rückblick auf di« Geschichte der bis herige» Verhandlungen, vo« de» Vrüningaktiv» an. Wen» sie gelungen wäre, wenn Hindenburgs Amtszeit a«f parla mentarischem Wege verlängert worden wäre, dann hätte Deutschland seinen Abgesandten nach Gens und Lausanne einen einstimmigen Entschluß de» Volke» mit auf de« Weg geben können. Eine nicht zu unterschätzend« Rückenstetsungl Ob Brüning» Weg richtig gewesen sei, soll« dahingestellt bleiben; nachdem die Frage einmal angeschnitten war, sei «S au» politischer Anständigkeit, Dankbarkeit und Ehrfurcht notwend tg gewesen, dem Reichspräsidenten die Kandt- batur noch einmal anzutragrn. Da« der SahmauSschub g» AmtSz«tt auf parla- kde» wäre» dann hätte ch Gens und Lausanne luß de» Volke» misauf den Weg zu unterschätzend« Rückeusteisungl :g» Weg richtig gewesen sei, soll« dahingestellt chdem die Frage einmal angeschnitten war, sei ..ittscher Anständigkeit, Dankbarkeit und Ehrfurcht dtg gewesen, dem Reichspräsidenten die Kandt- b einmal anzutragen. Da« der SahmauSschub «in« vinkSfärbuna erhielt, sei wohl nicht seine Schuld, da viel« Persönlichkeiten der Rechten sich ihm versagt hätten. Hier übt« ber Redner Kritik an der varzburaer Front; ihr.^amps gegen das System" nutze die Sttm - mung n unserem Volke aus, die radikal« Stimmung der Berzwei lung. Der Redner bekannte sich als scharfer Gegner des „System-", d. b. der Herrschaft der Masse, de» Parla- mentari-mu», des Kuhhandels usw„ aber die rechtsradikale Opposition versteh« unter „System^ bi« gegenwärtig« Mehrheit, ihr Kampf vollzieh« sich innerhalb be» Systems. S» wäre zu begraben gewesen, wenn di« Präsi dentenwahl ohne Beeinträchtigung durch diesen innenpoli tischen Machtkampf hätte vor sich gehen können. Und auch jetzt noch sei das zu erstreben. Hindenburg sei ein natio nale» Gut. Der Redner legte in ganz persönlicher Weis« ein Bekenntnis zu dem Menschen Hindenburg ab; seine Entschließungen seien absolut individuell und selbständig. Sein Ansehen im Ausland sei gar nicht zu überschätzen; «r geniebe di« Achtung und Ehrfurcht, „ttw ürsut oick man", wie sie historische Grüße erheische. Nur unter seinem Namen hätte da» Chaos der Parteikämpfe einen Moment beendet werden können, damit unsere Unterhändler in Gens «i» geschlossenes Deutschland hätten repräsentieren können. — Der Redner gab seiner Meinung Ausdruck, dab die Harz« burger Front der wahren Verantwortung au» dem Wege ginger di« „Bedingungen" an Hindenburg seien unmöglich gewesen; ein Hindenburg nehme keine Wahlkapitulation an, und er halte seinen Mitarbeitern di« Treuer Brüning habe ja de» öfteren bereit» sein Amt zur Verfügung gestellt. Neber die Widerstände der Harzburger Front müsse die Wtederivahl Hindenburg» zu einem groben Erfolg werden. Dann gab Gras Westarp einige leitende Gesichtspunkte zur außenpolitischen Lag«. Brüning« Genfer Rede weise ein« ganz« Reihe von Passiv posten auf. Er hätte schärfere Worte finden müssen gegen die Verdächtigungen und Vorschläge Tarbteu»; aus der Aktivseite stehe bi« klare HerauSarbeitung unsere» Rechts anspruchs ans radikale Abrüstung ber anderen. Be schränkte Abrüstung sei Nichterfüllung de» Versailler .Vertrag»", er werd« damit automatisch aufgehoben, und Deutschland hab« seine RüstungSfreiheit wiodergewonnen; da» bedürfe nicht einmal einer besonderen Proklamation: die praktische Durchführung unserer Ausrüstung sei fretlich eine innenpolitische und finanzielle Frage. — Der Memeler Vorgang sei «in Menetekel. Ostpreußen sei mehr gefährdet al» wir ahnen, e» herrsch« furchtbare Sorge und Trost losigkeit in den Ostmarken; deswegen müsse man dem Phrasenaedresche de» Völkerbünde» scharf «ntgegentreten und auf den unveräußerlichen LebenSrechtr« mit unbedingter Hartnäckigkeit bestehen. Die Trivu »frage sei seit einem Jahr« in «in san neue» Sicht gerückt. Deutschland» Zahlungsunfähigkeit — Unfähigkeit ohne seine Schuld! — sei internattonal turch das Baseler Gutachten festgestellt. Die deutsche Propaganda habe die These zu vertreten: Gewiß hoffen auch wir wieder auf stabile KirtschastSverhältnisse, aber diese Stabilität kann nicht etntreten, solang« da» Damokles schwert -er Tribute über uns hängt; und dies« Stabtlttät bedeut« auch nie und nimmer Tributsähigkett. SS komme im Juni auf die Entschlossenheit unsere» Volke» an, auf den Willen, «in gesährltche-Gptelzu spiele«. Komme es zum Scheitern der Lausanner Verhandlungen, so könne da» die ernstesten und schwersten Situationen her- brtslthren. Darauf müßten wir gefaßt sein. Gewiß hab« Frankreich nicht da» Recht zu Sanktionen, aber wohl den Willen und die Macht. Zivang». und Kampsmöglichkeiten seien vorhanden. Trotzdem müsse da« „Nein I" Brüning» aufrechterhalten werben, auch aus di« Gefahr weiterer Opfer und Kämpfe hin. Der entscheidende Faktor ltWe bet un» selbst. Der Fübrergvdank« lege den Geführten Pflichten aus. Sollten die Unterhändler die Nerven behalten, dann müßten wir in Geschlossenheit hinter ihnen stehen. — An den interessanten Vortrag schloß sich «in« lebhafte Aus sprache an, in der Graf Westarp ein« ganze Reihe von Fragen in intimer Kenntnis der politische» Vorgänge be antworten konnte. sein« Zugehörigkeit zum Parteivorstand al- et« sichtbares Zeichen der engen und treuen Verbundenheit der Deutsch nationalen VolkSpartet mit dem Hause Hohenzollern. So- dann wie» Dr. Hugenverg daraus hin, bab seit einigen Wochen — als Ergebnis de» klaren und unentwegten Kampfe» der Partei gegen die verderbliche Herrschaft der schwarz-roten Parteien, insbesondere auch gegen das Kabinett Brüning und da» von ihr vertretene System — i« steigendem Maße el« Zustr»m vo« Kräfte« z«r Partei elngesetzt habe, die bisher anderen Parteien, vor allem ber Landvolk-, Wirtschaft»- und Deutschen VolkSpartet, an gehört haben, unter anderem in Sachsen, Hessen, Anhalt und am Nieber-Rhein. Insbesondere gilt dteS auch für Ab geordnete verschiedener Länderparlamente. Dr. Hngenberg berichtete darauf über die durch die RetchSprästdcntenwahl geschaffene politische Vage. Dabet wurde auch über die bet der NSDAP, bestehenden Absichten Mitteilung gemacht. In vollständiger Ueberetnstimmung aller Landes verbände und Vorstandsmitglieder begrübt« ber Vorstand bi« Stellungnahme des Parteiführer» gegenüber dem ver such Brüning», den Reichspräsidenten durch den Reichstag wiederwählen zu lassen und die Berössentltchung der Partei, lettung, die den Kamps gegen die von ber schwarz-roten Koalition getragene Kandidatur Hindenburg» ankünbigt. Der eng« Zusammenhang »wische« Preußenmahle« ««» RetchSpräsidentenmatzl - -i wurde eingehend erörtert and dabei betont, baß ber Reicks- Präsident von Hindenburg durch die Politik des Reichs kanzlers Brüning, die seit Gommer 1SS1 auf «in Statt- stnden der Preubenwahlen nach ber RetchSvräsidentenwahl gerichtet war, in ein« für ihn recht peinliche Lage hinein manövriert worden ist, in ber er sich zur Zett befindet, und in den letzten Wochen befunden hat. Der Vorstand billigte die Zurückhaltung, die seitens ber Deutschnationalen Partei au» besonderen Gründen in ber Nennung von Kandidaten geübt wurde. Allseitig wurde betont, daß der ausschlaggebende Gesichtspunkt für die Behandlung der ReichSpräsidentensrage der in Harzbnrg verkündete Kamps gegen das System sei« nmß. Dabet würde di« Frage geklärt, bei welchem Vorgehen bi« größte Anzahl von Stimmen sttr die national« Opposition erzielt werden kann. Zum Schluß der Beratungen erklärte der Vorstand einstimmig, daß er alle wetteren Ent scheidungen in der Frage ber RetchSpräsibentenwahl ver trauensvoll in die Hand von Dr. Hugrnbe»s lege. Der Vorstand faßte ferner eine Entschließung in ber Memelfrage und zur Aushebung ber die MeinungS- sreiheit einschränkenden Notverordnungen, die am Donners- tag verössentlicht werden. -K. rr s«ns r der französische RüstungSkonzern, ber Hand in Hand mit seiner Regierung arbeitet, zu mächtig geworde«. U»d Frankreich beherrscht mit Unterstützung seiner Vasallen ja leider nur zu sehr di« Genfer Atmosphäre. Der «usstiea des französischen SchneiderkonzrrnS, dessen Stammhaus sich in Le Crcuzot befindet, steht mit der französisch«» BündniSpoltttktn engstem Zusammenhang. Während alle NttstungSindustrien der Welt nach Beendigung des Krieges wieder auf ihr ursprüngliche» AuSmab »nrttckgtnaen, hat der französische Konzern e» »ersta«b«n, seine «ns da» Zehnfach, der Vorkriegszeit gestiegene«,», duktton zu behaupte«. Er gliederte vielmehr seine« Artilleriewerken in Le Srenzot, de Breuil u«d Henri-Pa ul entsprechend -er Motorisierung der fran zösischen Armee in Le Havre und Harsleur Fabriken für Heercsautomobile, in Shampagne-sur^Seine für Elektro- motoren und in SHLlonS-snr-Gadne für Pionterbebarf, sowie «in« Werst an. Darüber hinaus wurden Spezialfabriken für Kupfer- und Messtugröhren in Bordeaux, eine Fabrik für Militärflugzeuge und Motoren in Le Hoo und Prä- zisionSwcrkstätten in Paris, für den modernen Material krieg bekanntlich unentbehrlich, dem Konzern etnverletvt. Die reichen Erzgruben Elfab-Lothringrn» kaust« der Konzern mit Hilse von StaatSkrediten, bevor die Frie- densverträgc unterzeichnet wurden. Die Kredite wurden später in entwerteten Franken wieder -urückgezahlt. Aber mit dieser Ausdehnung innerhalb brr französischen Grenzen gab sich Schneider nicht zufrieden. IMS erwarb der Konzern die Aktienmehrheiten der früher für Oester reich tätigen Brünner Waffenfabrik und ber Skodawerke, die das Zentrum für die Ausrüstung ber französischen Vasallenstaaten Tschechoslowakei, Polen, Rumä- nien und Jugoslawien wurden. Lediglich 20 Prozent ber Skodaaktien erhielt der tschechische Staat. ES ist angesichts der emsigen Rüstungen dieser -nrch französische Anleihen finanziell über Wasser gehaltenen Staaten kein Wunder, i daß sich der Erwerb der Skodawerke zu einem ganz groben I RtMlandbun» mm« Kandidatur Sindenbmg Mir Mlrnlichkett Mr nationalen VvmMn vradtroolänng avaaror AorUnor Soirrlttlaltnug Berlin, 17. Febr. Der NeichSlanbbunb veröfsent- licht beute eine Stellungnahme zur ReichSpräsidentenwahl im Nahmen einer längeren Mitteilung, in ber e» heißt: Es ist der Veskentlichkeit bereit» bekannt, daß ber geschäfts führende Präsident de» Reichslandbundes, Gras von Kal ck- renth, sowohl für seine Person wie auch kür den ReichS- landbund es abgelehnt hatte, dem sogenannten Sahm- ausschuß betzutreten. Hieraus wurde schon mit Recht geschlossen, daß der Retchslandbund einer Wahl Hindenburgs, die vo« der Linken und der Mitte propagiert nud gestützt würde, ablehnend gegenüberfteht. Die Stellungnahme deö Landbundpräsidenten zur Kandida tur Hindenburgs, die auch der de» Bundesvorstandes des NcichSlandbundeS entsprach, halte Gras von Kalckreuth in einem bisher unveröffentlichten Schreiben an die Führer der nationalen Opposition wie folgt zum Ausdruck gebracht: „Den Gedanken, bei einer Volkswahl die Wiederwahl Hindenburgs durch die nationale Opposition zu «nterftiitzen, halte ich nur dann sür möglich, wenn Hindenburg dnrch ent scheidend« Schritte eine Trennung von der Linken und et« Bekenntnis znr nationalen Seite vollzogen hat. Solche Schritte könnte« in der vernknng «ine» «attanalen ReichSkabinettS oder in der Anslvsnng dev jetzige« Reichs- tag» liegen. Ohne dab Hindenburg für seine Person eine klare politische Entscheidung znr nationale« Seit« znm Aus druck gebracht hat, kann ich mir «in Eintreten sür die Per sönlichkeit Hindenburgs bei der ReichSpriistdentenwahl nicht vorstellcn. Rücksichten aus Hindenburg, etwa a«S seiner Ehrenmitgliedschast im ReichSlandbnud oder seinen früheren historischen Leistungen als Führer i« Weltkrieg, können mich nicht von der Feststellung entbluden, dab die Wahl Hinden burg» im Jahre Ivrs nicht die von seine« damalige« Wählern erstrebte Wendung in der Führung de» deutschen Staate» ge bracht hat, sondern im Gegenteil sich al» Stütze des von u«S als schädlich festznstellenden gesamtstaatlichen «nd gesamt- wirtschastltchen Zustandes in Dentschland anSgewirkt hat. Die Beslissenheit, mit der jetzt Mitt« «nd Linke siir die Kandidatur Hindenburgs «intrete«, erweist die Nichtigkeit meiner Ausfaffnng. In ber Tat enthüllt da» Scho der Linkspresse nach der Annahme der Kandidatur durch Hindenburg bereits ietzt eindeutig den Zweck, den di« Linksparteien bet dieser Kandidatur verfolgten, Zwiespalt «nd Unsicherheit in die Reihen der nationalen Opposition z« tragen." Der Reichslandbund müsse daher insalge der durch de« Entschluß de» AelbmarlchallS geschossenen Lage seine Wiederwahl ab lehnen, unabhängig von der noch r« er wartenden Lösung der Kandidateusrage dnrch di« nationale Opposition. Der RelchSlandbund kämpse für die Besetzung des ReichSpräfidentenpostenS durch eine Persönlichkeit, die Deutschland von der Beherrschung »urch di« Verhängnis, »ollen Kräfte befreie, die siir die Jrrmeg« ««lerer btS- berige« nationalen «nd Wirtschaftspolitik verantwortlich seien. Vollmacht für Kugen-ers Vraktmvläang an««r«r S«rUn«r Svl»rUtI«1tnn> Berlin, 17. Febr. Die Sitzung deS dentschnationalrn Parteivorstandes, die mit Ausnahme einer Mittagspause von Mittwoch vormittag 11 Uhr bis in die späten Nacht stunden andauerte, hat nicht di« erwartete Ausstellung d«S Gegenkandidaten znr PrästdentschastSwahl gebracht. Die Mitglieder des ParteivorstanbeS haben sich vielmehr ent schlossen, alle Bollmachten in dieser Angelegenheit in die Hände des dentschnationalrn Führers Dr. Hngenberg z« legen. Diese Bevollmächtignng läßt daraus schließen, daß die Verhandlungen zur Herbeisiihrang einer EinheitS» kandidatnr der Harzbnrger Opposition noch nicht er schöpf« sind. Der Führer der Nationalsozialisten Adolf Hitler trisst morgen, Donnerstag, in Berlin «in. Ebenso wird sich ber «nndeSsührer des Stahlhelms in Berlin anshalten. SS kann als sicher angenommen «erden, daß neue Besprechungen zwischen diesen «rnppen ftattslnden «nd baß erst dann di« Nominierung deS »der der Kandidaten erfolgt. In der 1». Nachtstunde «ab di« bentsch. nationale Pressestelle über de« «erlanf der vertraulichen Besprechungen folgenden Bericht aus: Der Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei trat am Mittwoch tn Berlin zu ber angekünbtgten Sitzung zu sammen. Der Sitzung de» Vorstandes wohnte der tn b letzten Tagung der Partetvertrctnng tn den Parteivorstand gewählt« Prtn, OSkar von Preuben erstmalig bet. Dr. Hugenberg begrüßte ihn auf daS herzlichste und ehrte
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