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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.05.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320523025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932052302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932052302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-23
- Monat1932-05
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Nr. 239 Selker „Dresdner Nachrlchken* Montag. 23. Mat 1S32 Eiislanb kW SimmzWe für Sefkkkti» ab London, 23. Mat. Der diplomatische Korrespondent des „Dail» Telegraph" begründet in einem längeren Artikel eingehend die 'Weigerung Englands, Oesterreich weitere Anleihen zn neben und weist darauf hin, daß Eng land sich mit über 4b Millionen Psnnd an Völkerbund» anleiben beteiligt hat, wahrend der französische Anteil zwei Millionen Psund beträgt. Ehe den Staaten in Sübost- enropa finanzielle Unterstützung negeben werden könnte, mühten die Hindernisse, die dem internationalen Handel und insbesondere dem englischen AuSsnbrhandel durch die hohen Zolltarife, Beschränkungen im WährnngShandel usw. in den Weg gelegt seien, beseitigt werden. In London gebe man zwar zn, das« gewisse Mahnahmen zur Regelung des Hande'.' mit ausländischen Devisen notwendig seien, aber die zuständigen Stellen seien der Ansicht, das, das gegen- irärtigc Ansmah der BeschränknngSmahnahmen unberechtigt sei und berichtigt werden müsse. Die Höbe der Linnwidrigkett sei eS, wenn Staaten wie Oesterreich, die tatsächlich bankrott find, noch am Goldstandard scsthaltcn. Unter diesen Umständen sei cS vollkommen verständlich, wenn England seine finanziellen Hilfsmittel in erster Linie zur Enlwl .lnng des Handels im Weltreich beniihe und seine Anleil rpolitik dem Auslands gegenüber davon ab- hängig mache, wie weit hierdurch der englische Handel ge fördert werde, „Times" betont in der Begründung der englischen Haltung, dah man das Ansehen des BölkerbnndeS in finanziellen Fragen nicht weiter gefährden dürfe. An eine internationale B ö l k e r b n n d S a n l e t h e für Oesterreich nnd auch andere Länder müsse sich die Bedingung knüpfen, dah eine Kontrolle über die Verwendung dieser Gelder stattsinde und dah die Betroffenen dann einwandfrei den Beweis ihres gute» Willens bringen und alle Anstrengungen machen, ihre lausenden Verpflichtungen zu erfülle,». „Daily Mail" bringt ihre Sympathie für Oesterreich -um Ausdruck, erklärt aber, dah Anleihen an Oesterreich ganz auSgeschlofle« sind, solange England selbst erhebliche Schwierigkeiten -u überwinden hat. Schon letzt könne man die Hälfte der Gel ber, die England in Bolkerbundöanlcthen hineingesteckt habe, al» verloren betrachten. ES würde vollständig verrückt sein, wenn man weiter gutes englisches Geld in Oesterreich hineinstecke. Dr. Pfrimer unterstellt sich Kttlev Mtlnchen, LS. Mai. Dr. P s r i m e r hat die Bundes, sührung des Deutschen Heimatschustverbandeö, der steiermärkischen Heimwehrbewegung, übernommen. Zu die» scm Schritt fühlt stch Dr. Pfrimer, der eigentliche Grün» der des HetmatschufteS, wie der „Völkische Beobachter" be» richtet, berufen, da tausende deutsche Heimatschüstler erkannt hätten, dah die iestige Bundeösiihrung die Grundsätze beS nationalen Hcimatschutzgedankcns verlassen habe. Er unterstellt sich Adolf Hitler, um öffentlich damit kundzutun, dah die klare einheitliche Linie für den Heimat schutz ein für allemal gesichert ist. ZmikkM ln dir AibutpMik kimg „SS gibt nur inncrpolitislbi SegenM" Paris, 23. Mai. Die Pariser P re sie beschäftigt sich an gesichts deS HerailiiahenS der Lausanner Konferenz immer mehr mit der T r i b u t f r a g e. Während in der Oessent- lichkeit zum Teil ein gewisses Verständnis dafür zn erwachen beginnt, dah mit der 'Wiederaufnahme der deutschen Zahlun gen nicht mehr gerechnet werden kann, tnn die Blätter immer noch so, als sei die Frage der Zahlungsfähigkeit noch keineswegs geklärt und müsse im Sinne der französischen Forderungen gelost werden. Auch Herriot hat in seinem letzten Artikel ausdrück lich aus die Siede deS Reichskanzlers Brüning hin» gewiesen und dnrchblicken lasten, dah die französische Regierung stark sein müsse, um in Lausanne ihren Mann zu stehen. Man macht sich Sorgen darüber, das, die e n g l t s ch e S t i m- mung einer Streichung der Tribute zuneigt und bokst in London die notige Unterstützung für den Gedanken einer Verlängerung des Provisoriums zu finden. Jeden falls tritt in der Presse sehr deutlich die Tendenz zu Tage, sich unter gar keinen Umständen ans eine Endlösung ein- znlanen, die eine Preisgabe der französischen Forderungen bedeuten würde. Nach wie vor hält man daran seit, das, die bevorstehenden E n t i ch e i d n n g e n nur im Rahmen des AonngplanS gefällt werden dürften. Insgeieim scheint man vielfach damit zu rechnen, dah es einer so genannten französischen LinkSregierung unter Herriot leich ter fallen werde, die Weltmeinung zu beeinstuneu und ihre Sympathien auf die Seile Frankreichs zu bringen. In bezug aui die bevorstehende Aussprache zwischen Herriot und Tardieu beim Präsidenten der Re publik wird von wirtschaftlicher Seite bemerkt, dah zwischen dielen beiden Staatsmännern selbstverständlich Gegensätze auf dem Gebiet der inneren Politik seien, wenn es sich scdoch nm das Wohl Frankreichs handele, so verschwänden diese Gegensätze nnd Meinungs verschiedenheiten vollkommen von der Bildfläche. An ihre Stelle trete eine Harmonie des Geistes und des Willens. Zu viele Staaten hätten stch bereits aus eine Abenteurer politik eingelassen. Es sei daher notwendig, dah in Frankreich die Kontinuität aufrecht erhalten bleibe, um die internationalen Interessen gegen die Gefahren zu lchiitzen. Nur die französische Stabilität flöhe der Welt Vertrauen ein. Der „Figaro" schreibt in diesem Zusammenhang, dah man in Deutschland weitgehende Hoffnungen ailt daS französische Wahlergebnis gesetzt habe. Deutschland bilde sich ein, dah die zukünftige französische Regierung den Standpunkt der bisherigen Mehrheit in bezug auf die Frage der Reparationen und Kriegsschulden fallen lasten werde. Es sei ein wenig naiv, zu glauben, dah das neue Kabinett die Uebernahme der Macht mit einer Kapitulation einletten werde. Auch die zukünftigen Männer würden nicht die Ber, antwort»»» für neue französische Opfer ans sich nehmen. Sie Stvlsenvererdnungen in neuer Fassung Berlin, 23. Mai. Durch die Verordnung des ReichSpräsi- deuten vom 15. April 1032 hat die Rcichsregiernng die Er mächtigung erhalten, die gesamten Vorschriften über die Devisenbewirtschaftung in nener Fassung bekannt- zumachen. Diese neue Fassung steht nnmittelbar bevor. Im Zusammenhang damit sind einige sachliche Aende- r n n g en notwendig geworden, die den Inhalt der im „Deutschen ReichSanzeiger" veröffentlichten 12. Durch führungsverordnung vom 21. Mat bilden. Die wichtigste Be stimmung bezieht sich aus den R c i ch S m a r k z a h l u n g S- verkehr im Inland für 'Rechnung von Ausländern, der in den letzten Monaten eine wachsende Bedeutung gewonnen hatte. Seit der 10. Durchführungsverordnung bedurfte iede Verfügung über eine Reichomarksordernng an einen Aus länder der Genehmigung. Nunmehr wird bestimmt, das, dies auch sür jede Barzahlung an einen Inländer zugunsten eines Ausländers gilt. Schweres Autounglück - 1Z Fußballspieler verletzt Münchberg sObcrsrankcnf, 23. Mai. Ein Lastkraft wagen, in dem sich eine 3t ürnbcrüer F uhball m a n n- s ch a s t ans der Heimfahrt von einem Wettkampf befand, snlir beim Ausweichen ans einen Gartenzann. Der Wagen führer wurde so schwer verletzt, das, ihm im Krankenhaus das linke Bein amputiert werden musste. Austerdem wurden vier Personen schwer nnd elf leicht verletzt. Ein burgenlanbischer Landeshauptmann nie-ergeschossen Eisenstadt, 23. Mai. Ter frühere Landeshauptmann deS Burgenlandes, Greiner, Obmann der Chrtstlichsozialen Parteilung des Burgenlandes nnd burgenländischer Land- tagsabgeordneter, ist Montag früh im Verlaufe eines Wort wechsels von dem Bruder eine» entlassenen ZiegeleiarbetterS in Walbcrsdors erschossen worden. Der Täter hat sich selbst gestellt. Oertliches und Sächsisches Sn «ustav Wolfs «eist " Deutsche» Volk, vergiß nicht die Helden deiner Geschichte? Das war ber Rus zum 85. IahreSsest des Sächsischen LanbeSveretnö vom Evangelischen Bund in Letvzig.-Plagwitz. Nach BorstandSsitzung und ge schlossener Abgeordnetenversammlung Sonnabend nachmittag versammelten sich bt« Teilnehmer an der Tagung und Leipzi ger Gesinnungsfreund« zu einem öffentlichen evangelischen Bolksabenb im gewaltigen, mit Pftnastmaten geschmück ten Saale beS FelsenkcllerS in Letpzlg-Plagwttz. Der Bor- sitzende des Leipziger ZweigvereinS, Pfarrer Hofmann, begrübt« bte Gäste, bt« Vertreter der Landeskirche, des Staate», der Verbände und eine Vertreterin deS Schwedischen Konsulats. Für daS Ev.-luth.LandeSkvnsistortum sprach Geh. ttoiisistvrlalrat U. Hempel, sür bte Kirchgemeinden der Stadt Leipzig Oberkircheurat Sup. l). Hilbert, für die staatlichen Behörde» am Orte KretShauptmann Dr. Mar en», für den Rat der Stadt Schulrat Icntzsch, für die Hetlandskirche in Plagwitz Psarrer W ehr »i ann, sür den Gustav-Adolf-Verein Pfarrer l>. Geißler, für den Volks- kirchlichen Laienbnnd Professor Reinhard nnd sür die Ehrtstlichen Elternveretnc Pfarrer Jung e. Psarrer Heber lein, Zwickau, hielt einen Vortrag über „Mir kämpfen nach Gustav Adolfs Art gegen die römische Gefahr", die nicht in der katholischen Frömmigkeit, sondern Im politischen Katlwli- ziSmuS zu suchen sei. Er forderte Verzicht auf Proselnlen- machcrei In evangelischen Gemeinden. Den ergänzenden Vortrag hielt BundcSdirektor N. Fahr en hör st, Berlin, über „Wir rüsten in Gustav Adolfs Geist die Kämpfer mit der Kraft des Evangeliums". Sonntag vormittag predigte im FcstgotteSdtenst in der Nikolatkirche Oberkonststorlalrat Domprediger ».Richter, Berlin, über die Bibclslelle Römer >I,!13 bi» 30. „Deutsch und Evangelisch" sei die Losung de» Evangelischen Bundes, die aber nicht oberflächlich zu verstehen sei, da Gott leibst Deutsch und Evangelisch zusammengesügt habe. In der Hci- landSkirche tn Plagwitz predigte Obcrkirchenrat Lic. Dr. Kühn, Anervach, über 1. Joh.V,4: Gustav Adolfs Fcldltcd unser BundeSltcdl In der Hauptversammlung, die sich an den Gottesdienst anschloß, ries der Vorsitzende des Landesvereins, Sup. Jag sch, Löbau, in einer programmatischen Rebe dazu aus: Wir müssen die Revolution durch eine Reformation über winden. Konfessionelle Eroberungssucht zerstöre die Volks gemeinschaft. Den seiner Kürze und seine» Inhalts wegen packenden Hauptvortrag hielt Professor 0. Paul, GreiiS- wald, über die Frage: „Gustav Adolf — ein evangelischer Held?" Er suchte den großen Schwedenkönig aus seiner Zelt heraus zu verstehen und entwickelte das Verhältnis der schwedischen Reformation zum Staatsgedanken im Unter schied zu LutbcrS Auffassung. Politisch habe sich Gustav Adolf in der Verteidigung befunden, auch wenn er militärisch zum Angriff übergegangen ist. Die Rettung de» Protestantismus durch ihn sei nicht eine Nebenabsicht ber Politik gewesen, sondern ihr eigentliches Ziel. Die Versammlung nahm folgende Kundgebung an! „Der Evangelische Bund hält e» sür seine Pflicht, in diese politisch nnd weltanschaulich verworrene Zelt zu rufen: Evangelische Glaubensgenossen, sammelt euch fester und treuer als je um das GlaubcuSpanIer Martin Luthers, erkennt endlich klarer den unvergleichlichen Wert des Luthererbes für unser Volk und seine Zukunft. ES gilt auch jetzt, Rcttcrdieust mit Gustav Adolfs Entschlossenheit gegen alle Bedrohung, Bedrängung nnd Verflachung unseres evangelischen Glaubens zn üben." Am Nachmittag fuhren die Teilnehmer mit Sonderzug nach Lützen, wo sic mit dem Hauptverein der Provinz Sachsen znsammeiitrasen zn einer Kundgebung am Schweden stein vor ber zum Andenken an Gustav Adolfs Heldentod ge bauten Kapelle. —* Fabrikbesitzer Otto Baer s. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag verstarb im 80. LcbenSsahre der Fabrikbesitzer Johann Otto Baer, Gründer und Seniorches der Firma Farbenfabriken Otto Baer, Radebeul. Der Ver storbene war am 81. August 1810 tn Markdorf tn Baden geboren, hatte den KansmannSbcrnf erlernt und seine Kenntnisse durch verschiedene Stellungen im In- und Ans- lande erweitert. Im Jahr« 1805 übernahm er in Rade beul die Farbenfabrik Robert Gysae, die er mit großer Tat kraft immer mehr ausbaute und zu seiner heutigen Be- dentnng emporsührte. Die Firma Otto Baer stellt Farben für da» gesamte graphische Gewerbe her nnd hat einen be merkenswerten Export. Der Verstorbene hat sich auch län gere Jahre tm Gemeinderat zu Radebeul eifrig betätigt. Kunst UN- Wissenschaft Eröffnung -er Lauchstä-ter Festspiele Von uvsorom Sonckordorlektorotattor Der Lauchstädter Theaterverein, der seinen Sitz in Halle hat und von dem Archäologen der dortigen Universität, Ge heimrat Professor Dr. Otto Kern, geleitet wird, veranstal tet seit einem Vierteljahrhniidcrt in Goethes Theater zn Bad Lauchstädt Festspiele. Die diesjährigen sind im Hinblick auf das Goethejahr besonders reich ansgcstattet. An drei Wochenenden werden vom Weimarer Nationalthcatcr, vom Berliner StaatStheatcr und vom Augsburger Ttadttheater selten gegebene Biihnenwerke Goethes anfgesiihrt. Die Er- össniing sand am 21. Mai nachmittags statt Trotz der Hitze war das Theater bis zum letzten Platz gefüllt. Das Deut sche Nationalthcatcr in Weimar brachte in der aus gezeichneten Spielleitung deS Generalintendanten Dr. Franz U l b r i ch das Vorspiel „W aS wir bringen" und den „U rfan st" zur Aufführung. Goethe hatte daS Vor spiel iiir die Eröffnung des neu errichteten Lauchstädter Hauses, die am 28. Juni 1802, also vor nunmehr 130 Jah ren, stattsand, gedichtet. Ein liebenswürdig-heileres, froh gemutes Werk, daS in einer allegorischen Handlung dar stellt, welche künstlerischen Ziele in dem neuen Hanse ver folgt werden sollten. DaS Familien- und Unlerhaltungs- stück durste nicht fehlen, aber auch „zu höheren Regionen edler Kunst", zur Tragödie sollte das Publikum geführt werden. DaS Vorspiel land eine beschwingte, irische Dar stellung durch die Künstler des NationalthcaterS. Auch die Bühnenmusik war die gleiche, die bei der Einweihung des Lauchstädter Theater» das Vorspiel begleitete: sie wurde vom Orchester der Weimarer Hochschule stir Musik wir kungsvoll anögcsiihrt. ES folgte der „Urfaust" Goethes, den Erich Schmidt 1887 in Dresden entdeckt hat. Auch tn dieser Ausführung leistete die JnszeniernngSkunst UlbrichS sehr Bedeutendes. Ihm lag offenbar daran, diese kraftvollen Iugendsragmcnte durchaus als Werk de» jungen, frühen Goethe der Frank furter und Straßburger Zeit erscheinen zu lassen. Daher war das Stück zum größten Teil nur mit jungen Persön lichkeiten beseht. Damit war auch die Wahl be» Kostüms gegeben, das dnrchan» im Stil de» 18. Jahrhundert», etwa der Wertherzeit, gehalten war. Um einen raschen Ablaus der Haiidluug zu erreichen, war die Bühne dreigeteilt: tn der größeren Mitte spielten sich die Hauptszenen, auf den kleineren Bühnen links und rechts bte Nebenszenen ab. Richard Salzmann verkörperte eindrucksvoll da» leiden schaftliche Ringen des jungen Goethe um Erkenntnis und die ticke schmcrzcnsvolle Liebe zu Gretchen. Den Mephisto spielte Wilhelm Holtz nach dem lustigen Temel hin: aber seiner Anstauung fehlte der ZnniSmuS, der Tropfen Gikt. Elärc Kaiser war als Grelchen sehr reizvoll, am An fang noch fast ein Kind, -eignete sie die einzelnen Stationen ihres Liebes- und Leidensweges tick ergreifend. Tie Frau Marthe gab Gertrud Erland lebensvoll und charakte ristisch. Von Humor erfüllt war auch die Szene in Auer bachs Keller, in der sa nicht wie in der späteren Fassung. Mephisto, sondern Faust selbst die Studenten foppt und den Höllen-Wein herbcizaubcrt. vr. 8l. Die Deutsche ruberkulosetaouns tn Baö Harzbuey Der Kongreß der Deutschen Tnberkulose- gescllschast wurde ciugelcitct durch eine Tagung der T u b e r k u l o s c s ü r so r g e ä r z t e, aus der Dr. Rräcu - ii t ii g (Stetttn-Hvhenkrug) über Beginn und Berhiitnng der offenen Tuberkulose sprach. Er forderte dabet vor allem die sorgfältige Ucberivachung der geschlossenen Tuberkulösen nnd aller in der Umgebung Osscutuberkulöscr lebender Menschen. Seine Forderung wurde in der Aussprache lebhaft unter stützt, besonders im Sinne vermehrter Anwendung de» RöntgenverfahrenS. Dan die Röntgenuntersuchung fetzt auch Im entferntesten Dors vorgeuommen werden kann, zeigte der Bericht, den Dr. Köster-Brilon iWald) über die neuen trauovortablen Röutgcnapparatc erstattete. Die wissenschaftliche Tagung der Deutschen Tuberkulose gesellschaft selbst wurde eröffnet durch Vorträge von Pros. Loeschckc IGrctsSwald), Dr. tt l r i c i sSommerfeldj und Dr. Simon sAprathj über die ans dem Blutwege ent standene Tuberkulose, deren Ausslnbung, vor allem wenn sie stch tn der Lunge abspielt, fast nur mit Hilke de» Rvntgen- verfahrenS möglich ist. Die Aussprache ergab, daß diese Dinge noch viele sorgfältige wissenschaftliche Forschungen nötig machen. ES folgten Referate von Dr. Diehl und Dr. v. Berschuer über „E r bn n t e r sn ch u n g e n atz tnberku lösen Zwillingen". Der zweite Nerhanb- lungkstag war tn Erinnerung an die bedeutsame Entdeckung de» Tuberkelbazillus durch Robert Koch vor 50 Jahren zunächst einen Bericht von Prof. Bruno Lange «Berlins über neuere Forschungen zur Biologie de» Tuberkelbazillus gewidmet. Der Boriragende ver trat dabei den Standpunkt, baß bis heute keine experimen tellen Befunde nnd keine Beobachtungen am Menschen für die tn den letzten Jahren, vor allem von französischer Seite, ausgestellten Behauptungen sprächen, baß ber Tuberkel bazillus nur eine Phase tm angeblichen EntwicklnugSkrei» be» Tuberkuloseerreger» darstelle. Besondere» Interesse beanspruchten die von Prof. Kleinschmidt (Kölns und Pros. Schuermann (Berlin) gehaltenen Vorträge über Beobachtungen bet den Lübecker Säugling»- tuberkulösen. Prof. Kleinschmidt berichtete, wie man sich neben der Erforschung ber Ursache de» Unglücks darum bemühte, den erkrankten Kindern Rettung zn bringen. Von be» überlebenden Kindern ist nach dem ersten Lebensjahr kcinS mehr gestorben: tm einzelnen waren bte Beobachtungen dazu angetan, die Kenntnisse von den nnter natürlichen Ver hältnissen erworbenen Fütterungvlnfektioncn tn mannig faltiger Weise zu ergänzen, wa» natürlich in noch höherem Maße von den Beobachtungen ber pathologischen Anatomie gelten muß. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Tuberkulosegesellschaft beschäftigte stch anSgtcbig mit ber Tat- fache, daß aus der internationalen Tubcrkulosetagung nur Englisch und Französisch als offizielle Verhandlungssprache zugelassen wlrd, und faßte dazu einen einstimmigen Be schluß, wonach die Deutsche Tuberkulosegekellschaft für die Versammlung ber internationalen Tuberknlosennton tm Haag bte Forderung erhebt, baß bet zukünftigen Tagungen der Union die deutsche Sprache als gleich berechtigte offizielle Verhandlungssprache zugelasscn werde. Fall» sich daS tm Haag nickt erreichen ließe, würde sie ihre Mitglieder aufsorbcrn, in Zukunft keine Vorträge oder Anssprachcbemerkungen zu halte» und nicht mehr an den Tagungen tetlzunehmen. Mittttlunoen -er Sächsischen StaalScheater Opernhaus Mittwoch, den 25. Mai. Anrecht N, „Loh eng rin" mit Htrzel tn der Tttelpartte. Elisa Stitnzner, Burg. Eugenik Burkhardt, Bader, Nilsson. Musikalische Leitung: Striegle», Spielleitung: Schum. Anfang: 6.80 Uhr. Der Kartenverkauf zu der am 4. Juni tm Festspiel» hau» tn Hellerau stattfindenden Ausführung der Oper „Iphi genta In Aulis" von Gluck ist an der Opern- han-kasse, den bekannten VorverkansSstellen und bet der Konzertdirektlon Fr. MIe», Seestraße, bereit» im Gange. Kartenverkauf sür Klotzsche, Hellerau nnd ttmaebnna: Bücherstuben HanSfritz Lindenberg, Hellerau und Klotzsche lFernruf Klotzsche VIS und 420). . .
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