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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320801022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932080102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932080102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-01
- Monat1932-08
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Nr. ZSS Setter —* »Dresdner Nachrichten" — Montag, k. August 1SZ2 «dutgg, r. A«t s und Iin sind bekanntlich eine sestbcgrenzte Zahl er wie folgt auSsehen: taatsp. 01W 1:18 167, - Die erste Zahl in 1» r» 10 Ge- der sein stürmischen Bets übrigen Opern-' sührung auS de ohne Schatten" Walter, Fritz ! Niveau stehen, i Jahr wieder zu rielle Erfolg ist waren bereits » Der Kurios! Heinz Martin i von Lotte Schll sungcne Aufsüh« Wiener StaatSc allesamt in Pre «inen Meibner soll aus den Leit bei Berlin vertt Einen »weiten U am 2. Mai d. I wo sie einem Be —* stahrplanS Dlenila« tc«l«n n X, und ln Ar. stunden wie folgt: Linie Nlumeni Abstände stall 10 l bot.'l-Minnlen-rib strabe—NcnstZdtcr Linie L: Mockritz » Minulen. vint stände stall lü Mi —* «aSoerzts milt-a in der 12. Dori war «in SS «a« bewuhllo» g< Nichwertlstliesten i fteuerwehr tnballi wurde dann mil d -* Dl« A«n« dom l. bi» S. Au, and ,S bl» 1V l «rwerbunaen ll«at Marlenstrabe SS, > stoben swie weisen, dast sei, wird tl ««sser- un- Während des schweren Gewitter Dresdens mehr i so dast die Fe auöriickcn mu bald da, bald do> sie zur Bekamp durch Blttzsss alarmiert; hier st Klammen. Ä St raste einige auch hier konnte die Gefahr bann« München, 1. August. Das Ergebnis der NeichStagSwahl wird, wie die Pressestelle der NSDAP, mitteilt, von der NSDAP, mit größter Befriedigung ausgenommen. Der un aufhaltsame Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung findet seinen Ausdruck in der gewaltigen Stimmcnzahl, die die Partei erreichte. Damit ist auch die Stellung der NSDAP, gegenüber den übrigen Parteien gekennzeichnet. DaS Necht auf die S t a a t ö s ü h r u n g im Neich kann ihr uicht mehr streitig gemacht werden. -* Der Sät kehrStag am 8. ur Minister a. D. D schusseS für Frem! vortrag halten. —* Lvbe verz »Ichtet der Spitz, sachten, der bst die Annahme des dat behalten will. ReichstagSabgeor Reichstag ein. —* DaS Schi aus Berlin geme Schieberei in T Das letzte Wahlkretsergebnts Berlin. 1. August. Das noch ausstehende Ergebnis aus dem U>. Wahlkreis: Südhannover-Brcmnschweig, lautet folgendermaßen: Soz. 300608 slliOltl, —Otatsoz. 571 812 l283130, 468 ,M), Komm. 100 086 <63 764, »7»8«), Zentr. «il:16« (.'>4 470, —>, Deutickniat. 63 161 stillt, 71881Z, D.Vp. 16 4l7 (78 244, —), Wirtsch. 1818 (3l l1si8, " —), Ebr.-soz. Bolksd. 5616 (1Ü84S, der Klammer bedeutet die Ltimmenzahl von der Reichstags wähl 1030, die zweite von dem ersten Wahlgang der Prasst dentenmahl 1032. Ithaka" sMünchcn 1027) finden können, liefern genügend Beweise, dast Lenkas Alt-Ithaka sein bürste. Wie sich aber jede neue Idee schwer gxgen althergebrachte Lehren durchsetzt und kühne Bahnbrecher immer Widerstand und Gegnerschaft erleiden musttcn, bis sich ihr Forscherergeb- nis durchsetzen und Allgemeingut werden konnte, so musite auch Dörpsclos Theorie viele Anfeindungen erdulden. Mit Bestimmtheit kann man aber schon heute annelnncn, dak Professor DörpfcldS Auffassung über die Heimat des Odysseus die richtige ist, und somit Lcukas das alte Ithaka barstellt. (Geschrieben Ende Juli >»32 tm Dvrpfeld Houle tn Sitdrt. aus Lenkas.) Oerttich -2 Million« Nach -em fetz! »ahme» und AuSa «ungSjabr 1981 bi 2» 102 000 Mark. S kührung de» Staat! dann, wenn an di nilses das sogenan gesetzt wird. Hier nete Jstzufchust de» Mark um den G< dem Stande am S um -en Betrag d< Händen gewesenen Soweit sich bis fetz mäbiger Bert 32 170 000 Ma nahmen im ord, schwebenden jahrrs 1081 betrug Derffehlvetrc Steuereinnak der Ueberschüsse be erheblich« Senkuni konnte. An Steuc gesetzt, eingegange Einnahmen der B schüssen an solche < jione» Boranschla ist nunmehr zur weitaus stärksten Partei des Deutschen Reichstags emporgesttegen. Diese in der Geschichte unsere» Volkes einzig dastehende Entwicklung ist das Ergebnis einer ungeheuren Arbeit, einer immer gleichblcibenbcn Beharrlich keit. ES kann angesichts dieses gröstten Erfolges unserer Bewegung für niemanden einen Dank geben, sondern für uns alle nur die Pflicht, den Kamps nunmehr mit erneuter und erhöhter Kraft auszunchmcn und fortzusühren." Kerner richtete er an die SA.» und SS-Männer, an die Mitglieder des NSKK. und an die Jugend den Aufruf: „Ein unerhörter Sieg ist erkämpft worden. Kühne Kameraden haben ihn durch schwerste Opfer ermöglicht. Die Toten sind für uns eine heilige Verpflichtung, nunmehr erst recht den Kampf für Deutschlands Freiheit wetterzuführen." Sozialdemokraten , , , , , Thür. Landbnnd . , , , , Nationalsozialist««» , , . , Kommnmste» ...... Deutsch« Bolköpartei . . < Deutschnationale BottSpartet Staatspartei -t- Zentrum . < s* Univerfl für gerichtliche Dr. Frtedrti -f* DaS P» Die Leitung kn Programm für nach werden in klassischen Mus! »ur Ausstthrur gcsehen: Paul Neunte Sinfov gelassene V-M, werben gesptel von Ernst Kr« Werke der Lei tlurt Thomas. Winsky, Prokos gramm. Fern: niker vorgesehc st Theaters Vertrag wurde sich vorläufig > Intendant beS nimmt die Lei st* Maler kulssen Erkrai chen der bekai Felber, E> Wenn auch der Sächsische Landtag neugtwM worden wäre Wenn man das NeichStagSwahlcrgcbniS tn Sachsen auf den Landtag umgclegt, der von 06 Mandaten besitzt, so würde Sozialdemokraten Nationalsozialisten Kommunisten Zentrum Deutlchnationale Deutsche Volkspartei Wirtschaft Deutsche StaatSpartci Christl.-soz. Volksdienst VolkSrechtpartct Zur beutschnationalen Fraktion Blutige Anschläge tn Königsberg D«r bisherige Regierungspräsident verletzt Königsberg, 1. August. Nach bisherigen Ermittlungen wurden in den frühen Morgenstunden in Königsberg verschiedene Anschläge verübt, darunter einer auf den bis. herigen RegteruugSpräsidentcu v. Bahrfeldt, der seiner ctgeuc» Mitteilung -usolgc dabet drei Schnst Ver letzung en erhalten hat. Er besindct sich aber den Per- hältnissen entsprechend einigermatzen wohl nnd wird znr Zeit von der Kriminalpolizei vernommen. Weiter wurde ein Sprenganschlag gegen da» Königsberger Ottv-Braiui- HauS in der Zweiten Flietzstratze, in dem sich auch das Organ der SPD., die „Königsberger Volkszeitung",besindct, verübt. Personen sind dabet nicht zu Schaden gekommen. Die Polizei verweigerte bisher nähere Auskünfte hierüber. Ferner wurden Anschläge gegen den setzt gewählten kommunistischen Rcichstagüabgevrdnetcu Schütz und den Führer der Königsberger Kommunisten, Sa uff, in ihren Wohnungen verübt. Bei Schütz kam die Tochter zu Ccha- den, Saufs soll ebenfalls verletzt worden sein. Ein weiterer Anschlag ist nach den bet der Polizei einaegangencn Meldungen gegen den Chefredakteur der.„Königsberger Volkszeitung", Wyrgatsch, verübt worden, der erheblich verletzt worden sein soll. WirtschaftHiartet, Chrtstltch-soztaler BolkSdienst und Sozialistische Arbeiterpartei blieben ohne Mandate. — Mii diesem Ergebnis ist eine absolute Majorität der N a t i o n a l s oz i a l i ste n, der Deutschnationalcn und des Landbundes gesichert. Die Deutsche Volks. Partei hat ihre Schlüsselstellung, die sie im alten Landtag inne hatte, verloren. Kunst un» Wissenschaft Auftakt zu -en Salzburver Festspielen Von unZoronr Sonckvrderlokteretattsr Satzburg, 81. Juli. Schon vor Beginn der Festspiele war Salzburg von Fremden überfüllt. Auf den Plätzen der ehrwürdigen Stadt parken Autos aus allen Herren Ländern. Bon der Welt wirtschaftskrise scheinen die Besucher -er Spiele verschont geblieben zu sein, im „Europe" wirb Abend für Abend ein unheimliches Geld auSgcaeben. Der einzige Salzburger Prominente, der sich «inschränkt, ist Max Reinhardt, die pompösen Empfänge und Feste auf Schloss Leopoldskron finde»« — sehr zum Mißvergnügen der weiblichen Highlife — Heuer nicht statt. Die diesjährigen Festspiele stehen im Zeichen -er Musik, die üblichen Komöblen-Äufftthrungen im Stabttheater fallen au». Al» einzige» Schauspiel wird da» von Reinhardt inszenierte ,Aebermann"-Sptel mit Paul Hartmann In -er Hauptrolle gegeben; 10 Orchesterkonzerte, 0 Serenaden und 8 Domkonzert« stehen auf dem Konzertprogramm. Die Reihe -er Konzerte eröffnet Fritz Busch mit den WtenerPhtlharmontkern. Zwei Mozart-Sinfonien, das G-Dur-Klavierkonzert, von Rudolf Serkin ge spielt, und Mozartscke Arien von Julia Nesfy, Prag, gesungen, errangen -le ersten Triumphe. Den Auftakt der Spiele bildete die A u ff tt h r u n g - « S „N o s« n ka v a l i« r S". Die von Clemens Krauß geleitete Aufführung -er Wiener SiaatSoper hatte szenisch wie musikalisch wahrhaft festliche» Format, die kostbarsten Stimmen der Wiener Oper ersangen dem scharmante» Werk Der deutsche Gesandte in Warschau wird provoziert veal»1u»alcknug arwarar SerUnvr Svbrtttlaltaug SaabgranatenanschlSoe in Rordwestbeutschlim» Hamburg, 1. August. Am Montag früh wurden In mehreren Orte» -er Kreise Pinneberg und Norder- dith Marschen von unbekannten Tätern Handgranaten anschläge aus Gebäude oder VerkausSstellen der „Produk tion" verübt. In der Stadt Pinneberg wurde die Hand granate aus einem offenen Kraftwagen gegen da» Haus geschleudert, tn dem sich die Büro- und Verkaufsräume der Konsumgenossenschaft „Produktion" befinden. Aehnltchc An schläge werden ans Elmshorn, Barmstedt, Uetersen und drei Orten ln Norderdithmarschen gemeldet. Personen sind in keinem Falle verletzt worden. Dagegen wurde Sachschaden angerichtet. Autzerdcm wurde, wie aus Heide gemeldet wird, eine Handgranate gegen die Wohnung eines Hausbesitzers geworfen, der politisch rechts steht. Die polizeiliche Unter suchung ist im Gange. Eine Wtmimio »es preußischen AeichttvmmissarS vradtmalckung nuearar varlluar SoürUtloltnng Berlin, 1. August. Der RetchSkommissar von Preußen, Dr. Bracht, hat heute einen Aufruf erlassen, den sämtliche prcutzischcn Zeitungen in der nächstfolgenden Ausgabe an auffallender Stelle zu bringen haben. In diesem Ansrus wird darauf verwiese», datz d c v W a h l k a m p f zu Ende sei, und daß jetzt unter allen Umständen mit dem blutigen Bürgerkrieg und den Ausschreitungen gegen Menschenleben radikal Schluss gemacht werde«« «nützte. Der Aufruf besagt, baß der RetchSkommissar entschlossen sei, drakonische Mittel gegen alle diejenigen anzuivcndcn. die sich an diese Anord- nungcn nicht halten und die weiter mit Schuß- und sonstigen Waffen das Leben anderer Bürger bedrohen. Gleichzeitig ist in den« Ausruf eine Warnung an diejenigen Zeitungen nötig, die durch falsche Berichterstattung ober anshetzende Artikel zu Mordtaten und blutigen AnSschreitungen den An reiz geben. Der Ausrnf ist sehr diktatorisch gebal- ten und dürfte nicht zuletzt im Hinblick aus die letzten blutigen Zwischenfälle, insbesondere in Königsberg, abgrsatzt worden sein. Die Man-atsverteUung tn Thüringen Weimar, 1. August. Auf Grund der bereit» mktgeteiUen Ergebnisse zu den LandtanSwahlen sind nun amtlich folgende endgültige ManbatSztffern festgestellt worden: S« alt«» L«i»t«, 118» 1« ti! li 2j llj Lause der Tagung zivct bisherige Vertreter der Wirtschafts partei und vier Vertreter der Landvvlksraktion über getreten. Außerdem gehören dem jetzigen Landtag noch an zwei Volksnationale, ein Konservativer und ein Partei loser. Odysseus Setmat Von Kurt RöSner sAthen) Seit dem Altertnme bis an die Wende unseres Jahr hunderts galt Ithaka als die Heimat des „großen Dulders Odysseus". Nun aber soll Ithaka nicht mehr Ithaka, sondern die Insel Lenkas Ithaka sein. So hat cs ein großer deut scher «belehrter, der Altmeister der Archäologie, Professor Dr. Wilhelm Dörpscld, vor nunmehr 82 Jahren herausgesunden. Zwar ist diese Frage heute noch heiß um stritten, und wenn vielleicht auch der Laie Zweifel an der Gewichtigkeit eines solchen Gelehrtenstreites hegt, um so heißer entbraunte der Kamps aber ii« den Kreisen der Archäologen. Doch Professor DörpfcldS Begründung seiner Auffassung gewinnt von Jahr zu Jahr an Boden; schon heute laufen große Dampfer, die mit Touristen die homerischen Stätte,« besuchen, auch Ntdrt aus LeukaS an, um da» wahre, alte Ithaka zu sehe». Wie kommt nun Professor Dr. Wilhelm Dörpseld dazu, LeukaS als Ithaka zu erkennen? Weil Professor Dörpseld auf seinen Homer sozusagen schwört, ihm glaubt und an nimmt, baß der alte griechische Dichter alles ans eigener Anschauung beschreibt. Wo Schliemann und Dörpseld ihrem Homer vertranten, machten sie wichtige Entdeckungen. Wer erinnert sich nicht an Troja und Mykene, die beide ans Grund der Angaben Homers cntdeckt wurden. Homer spricht nun in der Odnssee von vier Inseln, voi« denen heute nach der alte«« Aufsassung, das« Ithaka daö alte Ithaka sei, nur noch drei Insel,« vorhanden sind, die vierte fehlt. Man ver- sticg sich so wett, zu behaupten, daß die vierte Insel ein Erdbeben verschlungen oder baß Homer Ne erdichtet habe, was ja schließlich jedes sreien Dichters Recht sei. Wer aber Homer gelesen, der ist erstaunt über all die knappen Einzel heiten, über die bis an äußerste Gcwissenhasttgkeit grenzende Genauigkeit seiner Beschreibungen. Ein altes antike» Tür schloß wird tn der Dichtung genau beschrieben, so baß man cs heute fast danach rekonstruieren kann; und da sollte er eine vierte Insel hinzugedtchtet haben? Wer Homer liest und hernach LeukaS besucht und selbst die Insel mit Interesse untersucht, der ist fast sprachlos über die vielen Ueberein- sttmmungen, die er mit der Dichtung wieberstndet und die a«f das heutige Ithaka tn keiner Weise passen. Während tn Ithaka alle» nicht stimmt, stimmt geradezu überraschend alle» aus LeukaS. Mir habe»« bei Nidrt den Stabthasen und Proscssor Dörpseld bat tatsächlich dort Gräber und Mauern ausgcfnndeu, die er als KöntgS- gräber und Palastmauern kennzeichnet. Wenn e» heute noch -in« Sy vota- und PhorkySbucht aus LeukaS gibt, woraufhin plötzlich drei polnische Polizei» beamt« in seine» Parten und in jein« Wohn»«« ein» drangen n»d znr Feststellung seiner Persona» lte» schritte» i Die polnischen Polizisten entfernte» sich nunmehr, un- am Nachmittag mußt« -er deutsche Geschäftsträger erneut -te Feststellung machen, daß die Flagge abermals, wen»« auch an -er Straßenseite seines Gartenzauneü, angebracht worden war. Selbstverständlich hat Herr von Rtnt«len sofort die polnischen Behörden auf diese Verletzung -er Ex territorialität, die eine«« ausgesprochen provokatori schen Charakter hatte, htngewlesen. ES war aber am Sonn tag keine polntsche Amtsstell« zu erreichen. Die gesamte polnische Presse ist heute mit einer wüsten Hetze gegen Dentschland und die -entsche diplomatische Vertretung in Warschau er füllt. Infolgedessen bat sich Herr von Rintclen genötigt ge sehen, heute vormittag beim polnischen Auswärtigen Amt eine osfiztellelcharfeVer Wahrung gegen die Ver letzung der Exterritorialität seiner Wohnung vvrzubrtngen. Die Reichsreoierunv ist zuversichtlich I vraktmolckung uneorar AerUnor Sodrlttlottnng Berlin, t. Angnst. Ueber die Pläne der RetchSregierung nach der Reichstaaswahl liegen an, Montagmittag erste Nach- richten vor, die Anspruch erheben können, authentisch zu sein. Aus diesen Mitteilungen scheint hervorzugehen, daß die Reichs regierung entschlossen in, zunächst aus ihrem Platze zu ver bleibe«. Wie miigeteilt wird, hat die ReichSregiernng das Wahlresultat v o r a u ö g e s e h e n. Sic sühlt ihre , Existenz durch dieses Resultat gerechtfertigt. Der frühere Reichstag, so wird mitgetcilt, habe nicht mehr den, Volkswillen entsprochen. Jetzt sei die Volksstimmung im ganzen Reiche einwandfrei sestgestellt, und alle ausbauwilligen Kräfte müßten znr Mitarbeit herangezogen werden. In einer Verlautbarung zur Reichotagüwahl heißt es ferner, datz die Größe der durch die Reichötagöwahl vor aller Augen demon strierten kommunistischen Gefahr die scharfen Maßnahmen der Reichsregierung im allgemeinen und in Preußen ins besondere vollauf gerechtfertigt habe. Jetzt habe die 'Regie rung Boden und Basis, ans der sie fruchtbare Aufbauarbeit leisten könne. Einige Andeutungen, tn welcher Richtung diese Ansbauarveit gehen werde, seien schon von« Reichskanzler in seiner letzten Ruudsunkredc gemacht worden. ES sei selbst- verständlich, daß die Rcichsregierung vor den Reichstag gehen »»erde, und man ist der Zuversicht, datz sie dort eine Mehr heit erhalten werde. Der Reichskanzler und ein großer Teil der Minister gehen von morgen ab für etwa acht Tage aus klr» taub. Während dieser Zeit werden größere politische Beratungen insolgcdessen nicht stattsinden. Reichspräsident V. Hindenburg wird zum Ver- sallungstag seinen Urlaub unterbrechen und für zwei bis drei ?age nach Berlin kommen, um an der Versassungsseier der ReichSregiernng teilzunehmen. Huoenbery zum Wahlergebnis Berlin, 1. August. Der Führer der Deutschnationalcn, Dr. Hu gen berg, hat an die Mitglieder der DNVP. folgenden Aufruf erlassen: „Wieder liegt ein Abschnitt unseres nun schon viele Jabre währenden Kampfes hinter nnS. Die ReicbStagswahl hat für die Deutschnationalcn gegenüber den letzten Wahlen einen Gewinn gebracht. In der Mehrzahl der Wahlkreise ist auch ein erfreulicher Fort schritt gegenüber der Reichstaaswahl von 1036 zu verzeichnen, der sich aber wegen der Verluste in einigen östlichen Wahl kreisen nicht ans das gesamte Ergebnis auSwerten konnte. Die Deutschnationale Volkspartei hat allem zum Trotz er neut ihre Lebenskraft bewiesen. Allen denen, die sich libcr- zeugnngStren und opferfreudig für unsere dentschnationale Bewegung eingesetzt haben, spreche ich Anerkennung und herzlichen Dank aus, insbesondere auch der in unseren Kampsbündcn organisierten Jugend. Sie haben alle dazu beigetragen, das« die Dentschnationale Volkspartei in Ehren ans diesem Kampf hervorgegangcn ist." §wet Aufrufe Hitlers München, 1. August. Adolf Hitler hat an seine Partei genossen einen Ansrus erlassen, in dem es-heißt: „Ein großer Sieg ist errungen. Die Nationalsozialistische Arbeiterpartei gerade an der Stelle, wo sie nach Homer sein sollte, wenn cS noch die Höhlen gibt, in denen der Schweinehirt EumaioS gehaust haben könnte, wenn beide Dinge von« Palast des Odysseus so weit entfernt liegen, wie es Homer angibt, wenn ferner heute noch eine Quelle besteht, die im heutigen Griechisch Mavroncrt (Schwarzwasser) heißt und bei Homer Melanhydvr lebensallS Schwarzwasser) vorkvmmt, dann sollten doch die Zwctsel schwinden. Aber noch andere Ucbcr- cinstimmungcn hat Professor Dörpseld festgestellt, die auch der Laie leicht nachprüsen kann. Nach Homer konnte man die Insel Ithaka zn Fuß oder durch Schiss betreten — ein Ting der Unmöglichkeit beim heutigen Ithaka —, dagegen kann man die Insel LeukaS auf dem See- und Landwege erreichen, denn LeukaS liegt so «ahe am Festlande, daß man an der engsten Stelle eine Fährverbindung ctnrichtete. So mit kann heute noch jeder Einwohner die berechtigte Frage wie Telemach, Odysseus Sohu, an Neuankommende stellen: „Bist du zu Wasser ober zu Lande gekommen?" — Engländer und Griechen graben heute aus dem heutigen Ithaka, um den Palast des Odysseus zu sinken. Beide werden auch auf Ueberreste a«S jenen grauen Borzetten stoßen (wie dies mich Dörpseld voraussagt), aber zu be weisen, daß das heutige Ithaka bas homerische Ithaka sei, wird ihnen schwerlich gelingen. Wie nun aber kam bas heutige Ithaka zu se ncm Namen Ithaka, den eS nun schon durch Jahrtausende tthrt? Von den vier von Homer angesührten Inseln hat nnr eine, die Insel Zakynthos, ihren Namen beibehalten; das homerische Dnltchion verwandtste sich tn Kephallonta, bas homerische Sama in Ithaka und da» homerische Ithaka tn LeukaS; denn es setzte eine Völkerverschtebuna ein. Gegenüber LeukaS wohnten die Kephallenen, die, von den Doriern gedrängt, hinüber nach Dulichton wanderten und der Insel den Namen Kephallonta gaben. Infolge des leichten UeberschrettenS der Meerenge bet Lenka» drohte den Einwohnern die Gefahr der Unter jochung, weshalb sie vom alten Ithaka Züchteten und auf bte Insel Sama übersiedelten. Eie nahmen außer thren Sttten und Gebräuchen auch den lteb gewonnenen Heimatsnamen mit und machten Sama zu Ithaka,Io baß die heutigen Ein wohner Ithaka» sich stolz als bte Nachkommen -er wahren Jtyakesen und -es Odysseus bezeichnen können. Die Ein wohner der homerischen Insel Sama scheinen auch mit den Kephallenen nach Dultchion gegangen zu sein, denn noch heute findet man aus Kephallonta eine Ortschaft Sama sSamoSI. Diese NamenSlibertragung erfolgte tn Zeiten von Völkerwanderungen ost und zahlreich und ist ja selbst noch in unseren Zetten gang und gäbe. Diese und noch so viel« andere Feststellungen, die Freunde -er Frage „LeukaS" ober »Ithaka" tu -em Buche Professor Dörpseld» „Alt- Berlin, 1. August. Wie in der Wllhelmstraße verlautet, haben sich polnische amtliche Kreise gestern einer unerhörte» Provokativ» gegenüber dem deutsche«« Geschäfts träger in Warschau, v. Rtntele n, schuldig gemacht. In ganz Polen wurde gesterir das sogenannte „Fest de» polni schen Meeres" gefeiert, dessen Hauptveranstaltung tn Gdingen lag, an der auch der polnische Staatspräsident teilnahm. Sinn dieses Festes ist es, zu unterstreiche««, daß Polen einen Zugang zum Meere habe, und in entsprechen der Deutschfeindlichkeit gegen jede Revision der Ostgrenzc zu demonstrieren. In Warschau hatten die polnischen bäude alle F l a g g e n s ch m u ck angelegt. Als nun deutsche Geschäftsträger v. Rintclen an« Vormittag HauS verlieb, sah er, daß man in seinem Garten, also aus exterritorialem Boden, eine polnische Flagge gehißt batte. Der deutsche Geschäftsträger hielt cS selbst verständlich für ausgeschlossen, daß man an einem Tage, wo überall dentschseiudlicve Demonstrationen stattsinden, eine polnische Flagge im Garten seiner Wohnung auszöge. Des halb entfernte er die Flagge. AIS er ain Vormittag von einem Spaziergang znrückkam, war die Flagge, die er eben entscrnt halte, erneut angebracht. Er entserute sie abermals. 28 lieht 82); 40 Ui); 17 (13); 1 l-); 8 NO); 2 <8); —— (8); 1 l8); 2 (2 und 2).
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