Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.09.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320912015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-12
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.09.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
* * Eine fleißtae Leserin <1.20 M.j. „1. Die Völkischen haben sich daS Hakenkreuz als Symbol ihrer Gemeinschaft aeivählt. Ist das Hakenkreuz ein uralte» Sumbol arischer Weltanschauung, und wo findet man ge schichtliche Quelle» dafür. 2. In welchem Werke Holtet» ist seine Freundscßgft mit Anglist von Goethe eingehend geschildert. 8. Ich las neulich, daß der Dichter Dante gotischer Herkunst sei. Ist dies genealogisch nachgewicsen?" — 1. DaS Hakenkreuz ist ein sehr alte» Symbol, vielleicht älter, als all unser kulturgeschichtliche» Wissen. Ob e» nur „arisch" ist, kann wohl bezweifelt werden, denn e» kommen sogar ans amerikanisch indianischen Bauwerken hakenkrenzähnliche Zeichen vor. Die merkwürdige Figur hat mit dem Begriff dcö Kreuzes vo» Anfang her gar nichts zu 'tun; sie ist daS Symbol des rollenden Sonnen- rundes. Erhalten hat eS sich allerdings vorzüglich bet den Slawen und Germanen des nördlichen Europas. Literatur in sehr verschiedenen Schriften über Kulturgüter der diesem Kreis angehörenden Völker ist in den öffentlichen Bibliotheken in Massen zu finden. 2. Holtet» biogra phisches Hauptwerk heisit „Vierzig Jahre". 8. Nein; an einen genealogischen Nachweis der Verwandtschaft Dantes mit den Goten ist gar nicht zu denken. Sogenannte For scher, bei denen alles, mit oder ohne Gewalt, germanisch gemacht werden muß, haben sich zu Behauptungen in dieser Richtung verleiten lasten, da sie eine Nehnlichkett de» Namen» Alighieri mit deutschen Namen, wie etwa „Aldinger", zu sehen meinten. Aber das beweist natürlich gar nicht». Namenlos. f5N Pf.) „Meine Fran und ich waren in Wiesbaden. Haben mit einer Auto-VerkehrSgescllschaft AulvauSslnge unternommen. Bei einem AuSslng hat sich das Kleid meiner Frau ohne ihr Verschulden zwischen die freiliegende Eisenstange der Armlehne und dem Sitzpolster, infolge des Rüttelns de» Autos, unbemerkt hineingearbeitet. Dadurch wurde das Kleid zcrscheucrt und hatte außerdem einen schmierig schwarzen Fleck bekommen Dieses Vor kommnis wurde »ach der halbe» Fahrt bemerkt. Da nach unserer Ansicht ein Beschmutzen und Zerreiben der Kleider im Auto nicht Vorkommen darf, wenn nicht ein Fehler im Fonds des AntoS vorhanden ist, so baten wir die Firma um einen Teilersatz der NeinignngSkosten. Die Firma gibt aber meiner Frau die Schuld. Sie hätte beim Fahren im Auto ihr Kleid beieinander halten sollen. Auch sei die Polsterung im Fonds des 'Wagens absolut einwandfrei hergestellt. Wenn aber letzteres der Fall war und kein Konstruktionsfehler be standen hätte, so konnte doch da» Kleid nicht kaputt gehen und beschmiert werden. Auf Grund von Vorstehendem bitte ich um Dein Urteil, ob wir mit unserem Ersatzanspruch im Recht sind." — Wenn Du dem Onkel die Reisekosten nach Wiesbaden und die Kosten für einen mehrtägigen Aufent halt dort lind die Koste» für einige Fahrten mit dem Omnibus, denen genaue Bezeichnung Dn natürlich angeben mnbt, gewährst, will er Hinreisen, die Dinge gründlich in Augenschein nehmen und Dir dann sagen, ob er meint, dab sich ein Rechtsstreit lohnt. Aber ein paar Scböppchc „Appelwoi" ans der Rückfahrt in Lachsehause-Franksord muht Du auch noch auSgeben. Inceie- A'o-s»«- *** Besorgter Vater. <1 Mk.s «Ich habe einen S2fährigen Sohn, der ohne Stellung ist und leider wie so viele da» Arbeiten verlernt hat. Vor 2 Uhr nachmittags erhebt er sich nicht ans dem Bett nnd nacht» geht er meisten» nicht vor l Uhr zu Bett. Da» Esten wird vom Mädchen im Kommandoton verlangt sich bin ohne Fran, die Mutter ist vor Jahren verstvrbeni, 4 Mark wöchentliches Taschengeld znm Rauchen nsw. wird als Selbstverständlichkeit gefordert und ich als Baler werde noch dazu beschimpft. Der Sohn wein, da» ich mich in ärztlicher Behandlung befinde und vor allen Aufregungen bewahrt werden mub. Daraus wird aber nicht die geringste Rücksicht genommen. Ich habe meinen Solm wiederholt anfgesordert, mein Hau» zu verlosten. Er will nur gehen, wenn ich ihn standeSgcmäb unterhalte und ihm Ml bis l'>0 Mark monatlich bezahle. Wie ist das Rechts verhältnis? Kann ich den Lohn aus dem Haute weifen? Zu welchem UntcrhaltSsatz bin ich verpflichtet? Ich möchte meinen Sohn manchmal züchtigen, aber ich fürchte, er geht gegen mich handgreiflich vor. ES wird sicher vielen Vätern so ergehen wie mir, die besorgt in die Zukunft blicken, denn was soll an» den heutigen fnngen Leuten werden? Wann endlich wird die Arbeitsdienst p f l t ch t eingesührt »»erden? Tann bekämen die sungcn Menschen wieder Pflichtgefühl beigcbracht. Viele Väter mit mittlerem Einkommen würden sicher zu den Unkosten der Dienstpflicht 2ll bi» 40 Mark im Monat beisteucrn, nur nm ihre Söhne au» der Faulenzerei, die den Eharakter verdirbt, herauSznreiben Auch kleine Beiträge von 8 bis 5 Mark würden sicher von Vätern in schlechteren VcrmögenSverhältnisten monatlich gern geschasst, um solche junge Menschen wieder in Zucht und Ordnung zu wissen. Wie erzieherisch wirkte doch die alte Militärdienst pflicht! Väter, seid in der Jugend streng zu Euren Kindern, allzngrobe Liebe rächt sich später bitter und wird selten ge dankt, wie in meinem Falle. Bitte, drucke obigen Sch>ner>e»öschiet eines besorgte» Vaters ab und gib Deine immer !o treffliche Ansicht kund." — Zu Deinem Gedanken über die Arbeitsdienstpslicht gibt Dir der Onkel recht..., mit Deinem Verhalten gegen Deinen Sohn nicht. Wenn Tu Ihm vollen Unterhalt gewährst, bist Du nicht verpflichtet, ihm „Taschengeld" zu geben. Erste ErztehungSmabnahme: Streichung dieses Taschengelde». Zweite: Wer nicht zu den regelrechten Mahlzeiten da ist, kriegt nichts zu essen. Körper liche Züchtigung an einem Zweiundzwanzigfährigen aber ist Unsinn. Fall» Tu ihn au» dem Hause weist, bist Tu auch weiterhin zu seinem standcsgemäben Unterhalt verpflichtet, soweit Du dazu in der Lage bist. *** Nichte Unbekannt füll Pf.s. „Trotz aller gewiß gut gemeinten republikanischen Neuerungen, kann ich mich doch nicht lo ganz in die neue Zeit hinetnfinden. Ich be trachte deshalb manches mit kritischen Augen, wa» vielen vielleicht nicht so ansfallen mag. Mir fällt nun aus, daß zum Beispiel die Wachtparade, die bis vor kurzem jeden Sonntag an meiner Wohnung vorbcizog, seit einiger Zeit zu dritt in der Kolonne marschiert, während früher bei der Reichswehr und auch beim alten Heer die Kolonnen aus vier Mann bestanden. WaS hat das eigentlich zu bedeuten nnd woher kommt diese Aenderung?" — Der Zug ist neuer dings bei allen Bewegungen der Truppe nicht mehr in Gruppen von vier Nollen geteilt; die Gruppe umfaßt jetzt nur noch drei Rotten. Man ist zn der Erfahrung gekommen, baß die Gruppe aus drei Rotten besser zu verwenden ist, sie ist gewandter nnd in ihren Bewegungen flüssiger. Vor läufig ist diese neue Einteilung nur bei der Infanterie «tn- gesührt. Nichte Erika. „Wie entsernt man einen Mop- ölslcck aus einem Boucleteppich?" — Man macht aus Ton und Essig einen dünnen Brei nnd streicht ihn ans die Flecke, ist der Brei trocken, so bürstet man ihn ab und reibt mit Terpentinöl auf einem weißen Lapven nach Ober man streut weißen Bolus fingerdick daraus und fährt mit einem warmen Plättetsen darüber. Außerdem findest Du tn jeder Drogenhandlung geeignete Fleckurtttel. iS— Mr^" *** MehrereAnsrager. »Fvoher stammt eigentlich die Bezeichnung für den Deutfchen mit dem Spottnamen „Deutscher Michel"?" — Der erste deutsche Michel war «tn Han» Michel von Obentreut, der 1V74 tm HunSrück geboren wurde. Der lange, blonde und blauäugige Mann zeichnete sich im Dreißigjährigen Kriege au». Er wurde der Schrecken seiner Feinde, die ihm de» Spitznamen „Der deutsche Michel" gaben. Er starb 1628 al» Generalleutnant in dänischen Diensten. Nach ihm nannte man von da an deutsche Soldaten mit seinem Spitznamen. Nun trugen aber später vom spar samen Friedrich Wilhelm l. an bi» 1868 die Soldaten Zipfel mützen. Und so bekam der „Deutsche Michel" in der satiri schen Darstellung die Zipfelmütze. DaS Wort ist also ursprünglich ein Ehrenname. *" Nichte Obenhinaus. „Kannst Du sagen, ob „Mark Twain" der richtige Name de» amerikanischen Humoristen oder ein Pseudonym ist?" — Mark Twain" ist der Deckname für Samuel Langhorne ElcmenS. Da dieser zuerst Seemannsgeschichten schrieb, wählte er als Schriftsteller namen dieses unö merkwürdig scheinende Wortaebtlde. DaS „Mark" hat nämlich mit dem im Niederdeutschen als Ab schleifung dcö Namens Markus nicht» zu tun. Er heißt vielmehr „die Marke". In einem SchtsfStau. das der Messung der Fahrtgeschwindigkeit bient, der Loggleine, sind bestimmte Stellen mit einem Knoten gekennzeichnet ober „markiert". Diese Knoten heißen nach einem wahrscheinlich dem Nord friesischen entstammenden Ausdruck „Mark". „Mark Twain" ist der „Zweite Knoten". Mark Twain ist also der Name sitr einen Schriftsteller, der „mit zwet Knoten Geschwindig keit" zu segeln verspricht. "* 8! esse Günther. <1,20 M.) „1. Ich nehme e» mit Rechnungen und Quittungen recht genau und hebe mir deshalb auch die kleinsten Quittungen auf. Nun habe ich seit Jahren Quittungen dalicgen, die ich bestimmt nicht brauche. Wie lange ist ein Geschäftsmann iSchustcr, Schneider) berechtigt, von mir Geld zu fordern oder besser gesagt, wie lange muß ich die Quittungen ausheben, um sicher zu lein, baß der Geschäftsmann den gleiche» Posten nicht zweimal von mir fordern kann? 2. Ich erbe siOOO M. 'Welche Steuer und wieviel Mark muß ich da bezahlen? Werde ich zur Zahlung aufgcsordert oder muß ich die Erb schaft anmcldcn. Frage 8 und 4... siche unten." — 1. An- spräche von Kaufleuten und Handwerkern für Lieferung von Waren nnd Ausführung von Arbeiten verjähren am Schluß des zweiten Jahres, das ans das Jahr folgte, in dem der Anspruch entstanden ist. Du brauchst also solche Quittungen nicht länger als bis zu diesem Termin aufzuhcben. Denn von da an kannst Du Dich aus die Verjährung berufen, wenn nach diesem Termin der Anspruch noch einmal er hoben werden sollte. 2. Ohne Angabe darüber, in welchem Verhältnis Du zum Erblasser stehst, ist die Frage nicht zu beantworten. DaS zuständige Finanzamt gibt Auskunft über die „Erbschaftssteuer". Du tust ans alle Fälle gut, dem Finanzamt den Erbanfall zu melden. Frage 8 und 4: Versuche eS mit Anzeigen l *** Nichte Hausfrau. „Wie behandelt man am besten weiße Schleiflackmöbel?" — Um Schmutz, der durch Handschwetß, Bestoßen mit Stiefeln oder Sonstige» an Möbel in Lackmattschltsf gekommen ist, abzurciben, nimmt man aus ein reines, weiches, weißes Läppchen ein paar Tropfen Petroleum und reibt damit die Schmutzflecken ab. Sind sie entsernt, so nimmt man ein zweite», ganz reine» Läppchen, und reibt damit das Petroleum vollständig ab, so daß nicht die geringste Fettigkeit zurückbleibt. ES ist dabet zu beobachten, dab immer von oben nach unten gerieben wird, nicht im Kreise, wie beim Polteren. Dann pudert man mit einem Specksteinbeutel die ganze Fläche und poltert dann mit einem gleichfalls ganz reinen Lappen da» Möbelstück... immer wieder von oben nach unten. Da der Fachmann nur ans diese Weise matt schleift, würde man durch andere» Reiben die ganze Lackierung verderben. Alle Arten Seife greifen den Lack an und würden häßliche Flecken hinter lassen. Upp, -j» 4400^6 I *** Telephonische Anfrage. „Gab e» in Dresden etwa kurz vor dem Krieg und biö 1016 auf den Fußsteigen Spncklöcher?" — Gewiß, da» hat'S gegeben. Und zwar in den von Dir angegebenen Jahren. Aber nun nicht etwa in der ganzen Stadt, sondern nur in ein paar Straßen im Ltadtinnern: Prager Straße, Teile dcS Ring», An der Krcuzktrche. Man wollte offenbar nur versuchen, ob sich die Einrichtung bewährte. ES ergab sich nämlich, daß sich die Unterhaltung nicht regeln ließ. Die Spucklöcher wurden dort angebracht, wo die Dachrinne» hcrunterkommen und wo sich zur Ableitung des Rcgcnwasscrs Senkkästen befinden. Tic Ableitung des Rcgenwassers nun ist Sache der Haus eigentümer, diese Spncklöcher aber waren städtisch . . . man kann sich denken, daß sich da die beiderseitigen Interessenten bald in den Haaren lagen . . . zumal da die Dresdner tm wohlbcrcchneten Ziclspucken noch Anfänger waren und öfter die Hauöwand als da» Gitterloch trafen. UebcrdteS ... die ganze Sache war doch überflüssig; tm wohlerzogenen Dresden sieht man wirklich nur recht selten einen Menschen auf der Straße ausspukcn. Nesse Namenlos. <1 Mk.) ,Zch habe eine talergroße Goldmünze, die aus einer Seite eine Taufe dar stellt und am Rande die Inschrift: U40 l<81- MITU8 kckttU8 t)ll,ttci'U8, ans der anderen Seite ein Lamm mit Fahne. Ein kleiner goldener Anhänger ist an der Münze. Wetter: eine goldene Münze tn Größe eine» Einmarkstücke» mit der Inschrift: Wal ciom, ckvr l-'rsucko an soinon Klncksrn vrlodt, tn der Mitte Krone und Degen; andere Seite: Ullk l)u siolliKv vroikaliigkeit, 1616. Schließlich ein Dukaten von 1851, Maximilian, König von Bayern. Wa« sind diese Münzen wert?" — Die erste Münze ist eine Taufdenkmünze, die »wette ein häufig vorkommendcr „Dukaten". Alle drei haben kaum einen Sammlerwert, sondern lediglich den Gold- wert, und den sagt Dir nach dem Gewicht jeder Goldwarcn- händler. -*»» Nesse B. B. B. <1,20 Mk.) „Darf die Frau elneS Beamten tn ein Warenhaus als Verkäuferin gehen, um ihr Wochenendheim davon bezahlen zu können?" — Ja; Beamtensrancn bedürfen nur zur Ausübung eine» selb- ständigen Gewerbe» der Genehmigung der Behörde des Manne». Ruhestörer <80 Pf.). „NnS schrägüber ist «in Restaurant. Es Hal öfters lange Nacht und es geht so laut zu, daß alle Bewohner der Nachbarhäuser auswachcn. Sie gucken dann alle zum Fenster heraus. Was kann man machen?" — Anzeige an die Polizei wegen ruhestörenden Lärms. Wenn Dein« Nachbarn Zeugen sind, oder gar selb- ständig Anzeige erstatten, ist es um so besier. *** Ein« Unwissende. „Meine Tochter hat di« höhere Schul« bis 16 Jahre besucht und verläßt sie Ostern mit dem Einjährigen. Sie beabsichtigt, Laborantin zu wer den. Lernt Ne am besten im Krankenhaus, in einer chemi- schen Fabrik oder an der Hochschule? Wie 'lang ist di« Lehrzeit? Wie ist die GehaltSsrage während der Lehrzeit?" — Deine letzte Frage zeigt, daß Du Dir eine ganz falsch« Vorstellung von dem Werdegang einer Laborantin oder <wa» oft mit dieser Bezeichnung tn einen Topf geworfen wirb) einer technischen Assistentin hast. SS handelt sich da- bet nicht um eine „Lehre" mit VehrlingSentlohnung, fon- bern um eine Schule, an der der Unterricht Geld kostet. Nach zweijähriger Ausbildung darf die Prüfung erst mit zwanzig Jahren abgelegt werden. Der Besuch solcher Kurse kann also erst nach vollendetem 18. Lebensjahre beginnen. Für die Ausbildung zur chemischen Assistentin kommt die Shemicschule an der Technischen Hochschule tn Frage. Al» staatlich anerkannte Lehranstalten für technische Assistentin nen an medizinischen Institute» gibt eS die „Höhere Lehr- anstalt für Chemie, Bakteriologie und Röntgen" von Dr. Ende, Leipzig, Emiltenstraße 18, das „Medizlnisch-chemtsch- bakteriologische Lehrinstitut" von Dr. BuSlik, Leipzig, Keil straße 12, und die „Vereinigten öffentlichen Laboratorien" von Dr. FIlsinger und Dr. Bötticher, Dresden, Johann- Georacn-Ällee 27. UeberdicS untersteht der Oberaufsicht de» WtrtschaftSmIntsterium» die „Chemie- und Bakteriologie- schule" von Apotheker Schmidt tn Kötzschenbroba. *** Saxonia. Du fragtest vor einiger Zett nach dem Namen der aus dem Gottcs-Segen-Schacht in Burgk verunglückten Bergleute. Ein aufmerksamer Leser teilt mit: „Der Nesse mag von Dresden über Gtttersee »ach Burgk zu dem Denkmal hinauSwandern, daS sich hinter dem cingcgangenen Schachte befindet. Dort ist die Ruhe stätte der verunglückten 200 Bergknappen. Auf großen, steinernen Gedenktafeln sind sämtliche Verunglückte nach Familien- und Vornamen und Alter verzeichnet. Da kann der Neffe sofort den 'Namen seines Großvater» herauS- stndcn. Der meine war auch dabei." *** M. K. <1 M.). „Wieviel Prozent dürfen Lokal- richter und Nachlaßverwalter für ihre Mühe außer den BarauSlagcn bei Nachlaßverwaltnng in Anrechnung brin gen?" — Ein Prozentsatz dafür ist nicht sestgelegt. Es sebt vielmehr das Gericht bei Vormundschaften und Nachla»- verwaltungen das Honorar de» Nachlaßverwalter» unter selbständiger Beurteilung seiner tm Einzelsalle geleisteten Arbeit fest. Für kleine Etnzelhandlungen des LokalrichtcrS <zum Beispiel Versiegelung eines Nachiasseö) gibt es natür lich eine vom Ministerium festgesetzte Gebührenordnung. *" Alter 'N a ch r i ch t e n l e se r. Ein aufmerksamer Leser des Briefkastens teilt mit: „Ein Bild, drei Veilchen, tn denen Köpfe versteckt waren, habe ich jahrzehntelang im Hanse eines QnkelS gesehen. ES wurde mir damals erklärt, daß die drei Profile Napoleon l., seine Frau und seine» Sohn darstellcn sollten." — Solche Vcrstcckbildchen waren um die Zeit der französischen Revolution und der Napoleonszeit sehr tn Mode. * Sn tiefer Hetrat»lehnsucht»eckr will Onkel Schntirk« nur d e Wittlich« lecner Stichle» und Stessen zum Aut- truck bringen. Dagegen kann er es nichl übernehm!», die hieraus eingehenden Nriese an diele weicerzuleil!». Wer mic den Heiraislusttgen in vrieswechiel zu Iren» wiinichl. wird gebeien. sich de» Anzeigenteil» unser«« BlaneS zu bedienen. Stichle Sehnsucht >1 M), Anfang SO, trägt den einzig«» Wunsch tm Herzen, einem ausrichliacn, ehrbaren und liebevollen Stessen tn sicherer Stellung ein glückliches Heim zu bereiten. Li« ist gruiidsoiid, ivtrlichasllich, vollschlank und von verträglichem Wesen und angenehmer Erscheinung. Moderne Aussteuer Ivivir lo 000 M. sind vorhanden. — Aich le echter Kamerad WO Pf>. 85, jünger aussehcnd, sucht distinguierten, in jeder Beziehung kultivierten Kameraden. Sie ist mit irdischen Gütern nicht mehr sonderlich gesegnet, dafür aber jeder Lebenslage gewachsen und be ruflich tätig. Am liebsten Mächte sie Stahlhelmer, dem als Front, soldat der Wind um die Stase geweht ist. — Sticht« Di«r- j r e u n b i » t-00 Pf.s, 28, ausgebildet Im Schneidern, Glanzplättr» und Kochen, wünscht »lerltebcn Mann, am liebsten Inhaber einer Zoo-Handlung, auch Witwer mit Kindern. Sie ist dunkelblond und erhält gute Aussteuer. — Nesse Alsred s2 M.I, 4l, Kaul- mann iitid Fabrikant, weitgereist, gebildet, gut auSsehend. gan, alleinstehend, mit schon eingerichtetem Eigenheim, Unternehmen seht slillgelcgt, sucht vorurteilsfreie, gebildete, hübsche und u». abhängige Frau bis Anfang »ü mit entsprechendem Vermögen oder auch Einheirat in gutgehendes Geschäft, auch gastronomischen Be trieb. — Nichte W a l d e S h e I m a t t48 Pf.), 83, fragt, wer sich nach inniger Verbundenheit ml« einem lieben Frauchen lehnt, die sinnenden Ernst, goldigen Humor, Zufriedenheit und HerzenSgllt« als Grundton ihres Lebensbildes bezeichnet. Sie ist jiiaeudlrilch und gesund und versteht, Behaglichkeit zu verbreiten. Al» jungt StaatSbeamtcnSwitwe mit vollständiger Ausstattung ersehnt sie echt deutschen, guten Mann bis 43. — Nichte Hildegard s24 Pf.) 80, arm wie eine Kirchenmaus, wünscht vornehm denkenden, gebildete» Neffen zum treuen Lebensgefährten. — Nichte be tör g l e M u t t e r >50 Ps.i, sucht sttr ihr« Dochte«, 80, gut«, schlank« Erscheinung, tüchtig und sparsam im Haushalt, gesund, mit un geziertem Wesen, akademisch gebildeten Herrn zu harmonisch«« Ehe. — Nichte Nebchen il M.i, 24, wünscht gebildeten Maa» nicht unter 28, am liebsten Zahnarzt oder tüchtigen Dentisten, dem sie fleißige ArbettSkameradin sein würde. Sie ist schlank, lebens lustig und musikalisch. AIS geschäftstüchtige Frau versteht sie, Geld zusammrnzuhalten, FNr schöne Ausstattung ist gesorgt. — Nicht« Slavenherz <75 Ps), 25. gebildet, wirtschaftlich und lehr be- scheiben, nicht hnpermodern, sondern mehr vom alten Schlage, mit vielseitigen Onteressen, sucht liebevollen, ernsten Neffen in ««- reisteren Fahren, dem sie ein glückliche» Zuhause bereiten will. Nüsse oder Deulschriilse lkein Sowsetanhängerl) bevorzugt. Haupt- wert wird auf Bildung und gutmütige Wesensart gelegt. Möglichst Nichtlportler und Nichttänzer. Später erhält dle Nichte klein«» Vermögen. Reichliche Ausstattung vorhanden. — Nichte Dor« sl M.i, 8l, verwitwet, in angesehener Stellung, sehnt sich nach klugem, großzügigem LebeuSkameradcn. „Glaubst Du", schreibt sie, „daß sich etu Nesse findet, der zwei Kinder mii In Kans nimm«, wenn ihm eine srische, humorvoll«, «atkräfttge, kleine Frau nach längerem Prüfen gefälli?" Sie ist: warmherzig, feinssihlend, be- lesen, wanderlustig, viel gereist, blond und recht ansehnlich, hat Sinn sttr häusliche Wemittlichkeii. Da sie selbst Norddeutsche ist, wlirde ihr ein Mann von der Wasserkante besonder» behagen. — Nesse Frohgemut <1.50 M.i, 84, selbständiger Kaiisman», natnrliebend, solide, such« sröklichc» Menschenkind zwischen SS und 80 mit ausrichligem Eharakter, gebildet, wtrtschastlich, geschickt und sparsam. Etwa» Vermögen erwünscht, jedoch nicht Bedingung. Sprechstunde« »r» vrieskastenonkel»! «»rmlttag» tauber an Sonn, und Feiertagen) täglich von 11 bi» Hl Uhr: nachmittaa« nur Montag» nnd Mittwoch» vo» 5 bl» » Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantwort«! werden, wenn Nttckporio beigesligt Ist. * Bei den Im Brleskasten erteilten Antworten gnUtiere« wir »der »I« den Anträgen delgesligien Beträge Dies» Meßen nngekürz« dem Ge meinnützigen Verein zur Unterstllftnn« bedürstig«, Ferien kinder z«. Wir würde« r» begrüßen, wenn sich alle Einsender, bi« sich «« An»»««» oder Rat an den Brlejkasten wenden, erinnert«^ wie sehe ein «eine» Opfer sür ein« jo I « »ach« erwünscht »st.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite