Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321010013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932101001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-10
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Montag, 10. Oktober 1-LL — „Drss-vsr Nachrichten Montag. 1t Nr. 47S Seit-r Der freiwMse ArdettsdieiiN mmMIett Rach < so. r i Möglichen ^»stellen. Am Z fischen Mitgliede Sächsische nnd ist di Wärter in Ht VL j K Im v< der Zeit vo von Arbeit, werden mit Lause der l rückgangeS geworden v mangels g« sind aber i gängig, unt betbehalten seboch als mehr versl Dresden n -eS Arbei unter Ina »ierung bc wonnen w, zahl ums ten in A bisher zur, 1V00 ne« die an g! Kurt Scl gestellten Vokalwer und sür licher Ba tisch acsä von Hert sesseln ur die getstlt gewählte, Stngstim Böhme Altsänge: Kurt W I sicheren Geigerin Vetter, 1 Sammel! sUr -reiaktig Hamel Haus zu: ist ein i Sohn* v ten Sag enthält ! Mangel Zuscham gemäß , Feinheit siir M iSptelle zielte ei k« Im «1. Dramat arbeite» Kahane sein eis Von dc bis zu »eit. « Mitarb lassen. Deutsch -um sti geführt, war der fanatische GlaubenSctferer, der Schulmeister von Altötting, von Otto Melcher. Guter Anzengruber auch der lebfrische Bua von HanS Gtrnth: in kleinen Nollen Bcudcy als Gras von Finsterbcrg, Jähntg als Ncvicriäger, Eos kamp als greiser, doch etwas allzu breit ansgemalter Pfarrer zu St. Jakob, Charlotte Fried rich als Haushälterin Brigitte. Auch die Volksszenen mit ihrer volkStheatermäßigcn Buntheit und Lautheit sind bei diesem noch ganz in altem Theater steckenden frühen Anzen gruber hinzunehmcn. Die Bühnenbilder hatte Hans Kämmerling gleichfalls mit den szenischen Mitteln alten TheaterstilS, aber ganz geschmackvoll anfgcbaut, so bah diese erste Negieleistung Max JähntgS im ganzen wohl gelungen war. L. 2. Sie LMvvIlvmlei stellt eigene Asten auf Berlin, ü. Oktober. Der ParteiauSschuh des Deut schen Landvolkes beschloß in seiner Tagung am Sonn tag einstimmig, bah die Landvolkpartci bei den ReichStaaS- wahlen mit eigenen Listen vorgeht. Maßgebend für diese Entscheidung mar die Ausfassung, daß für den Gedanken der autoritären StaatSsührung die breiteste Front geschaffen werden müsse. Gleichzeitig erblickt daS Deutsche Landvolk in der bernsSständischen Sammlung der Landwirtschaft nach wie vor eine Notwendigkeit zur Sicherung der Lebenögrunl - lagen des deutschen Bauerntums. Verhandlungen zum Zu sammengehen mit anderen Gruppen, durch daS die Aus wirkung iedcr abgegebenen Stimme sichergestellt wird, stehen vor dem Abschluß. RMsvarteitag dn NMnMvarüt Leipzig, 9. Okt. Die VolkSrechtpartei hielt heute !n Leipzig unter Vorsitz des NeichSparteisührerS Neicbs- tagSabgcordneten Bauser, Stuttgart, einen Netch>- parteitag ab. Nach eingehender Aussprache wurde be schlossen, sich mit aller Energie am ReichStagSwahlkampse zu beteilige». Der Neichsparteisührer wurde ermächtigt, weitere Verhandlungen über eine eventuelle Listenverbindung mit anderen Parteien zn führen. Ein sich anschließender stich- fischer LandeSparteitag der Volksrechtpartei beschäftigte Verlli ' «m I« der 4 »ine grobe iS, vv« bemZchei mensckmuck a, Dankbarkeit i Predigt bankt vielen Bewet! nur bet sein, iOjährtgen A wären. Er get und seiner tr wort: «Der E er hin auf r während sein nur, dah sich Willigkeit ein immer enger hätten sich bi einander ent! nur danken i habe zu den auch »um Ei ans dem An der KriegS- Jm Na gcmeinbeveri dem scheiden! der er sich s sei reich gese Kenntnisse v sei. Seiner die Gemeint vertrauenSm AmtSbrüder bestimmte, a t»ng des er wort dankte bah er auch könne. Nach Ktrchenchore Kirchenspiel Pfarrer. I, nungsrat 6 boten die t der Verein der Männe: Elternverei: licher Berel Kronprinzessin Cerilte spricht Kundgebung des LuisenbundeS in Magdeburg Berlin, o. Okt. Der Landesverband Niedersachsen- Nord des Königin-Luts«.Bunde« veranstaltete am Sonntag in Magdeburg in Anwesenheit der Schirm herrin des Bundes, der Kronprinzessin Ce eilte, seinen dritten LandeSvcrbandStag. Nach einem FestgotteSbtenst fand in der Stadthalle eine Kundgebung statt, bei der die Kronprinzessin, von den Anwesenden lebhaft begrübt, daS Wort ergriff und zum Ausdruck brachte, »ab nur tu der festgewurzelte« Tradition rwu Generation zu Generation ein Boll i« seiner seelischen Bersassung gedeihen könne. SS könne nicht lebendige Kräfte entwickeln, wenn eS seiner lebenspendenden Vergangenheit entsagen zu müssen glaube. Wollten wir Deutschen unsere starken Volkskräfte für den Wiederaufbau unseres Vaterlandes nutzbar machen, fo mühten wir unsere grobe geschichtliche Vergangenheit festen Willens und klaren Blickes entwickeln und ausbauen. Die Fugend brauche etwa», zu dem sie begeistert aukblicken könne. Durchdrungen von dem zuversichtlichen Glauben an Gott und die Zukunft unseres Volkes würden wir unser Land stark erhalten, wenn wir den festen Willen dazu hätten. Unter den wetteren Rednern befand sich auch der 1. BunbeSslihrer deS Stahlhelms, Kranz Gel die, der die innere Verbundenheit des Stahlhelms mit den deutschen Frauenbünden hcrvorbob. Der Stahlhelm werde, betonte der Redner, keine Bindungen mit einzelne« Parteien eingehen. Die Richtung des Kampfes werde durch seine groben unveränderlichen Ziele gekennzeichnet: Starke StaatSsührung, unabhängig von Parteien, bedingungslose Wehrboheit, Neuaufbau des Reiches, Eingliederung aller Deutschen in die Erzeugung nnd den Genuß des VolkS- vermögenS und Eigentum für jeden Deutschen. sich mit der Frag« der Gemeindewahlen. Auch hi«rbei wurde beschlossen, -ah die VolkSrechtpartei überall wo eine Möglichkeit besteht, sich an den Gemeindewahlen beteiligt. DaS Arie» in Dun-lau Liegniß, 0. Okt. Im Bunzlauer LandfriedenSbruch- prozeh verkündete der Vorsitzende des Ltcgniher Gonder- gerichtS bas Urteil. Es lautet gegen vier NetchS- b a n n e r a n g e h ö r i g e auf je drei Monate Gefängnis. Die übrigen angeklagten drei Reichs- banncrleute und alle angeklagten Nationalsozialisten wurden fretgesprochen. — In der Urteilsbegründung wurde au»- geführt, -ah die Nationalsozialisten an dem Bunz- lauer Zusammcnstoh keine Schuld hätten, was durch die Beweisaufnahme einwandfrei erwiesen sei. Wer den RetchSbannermann Schreiber erschossen habe, habe leider nicht geklärt werden können. MtUVVWMPNNwtNl varin- m VrMMMVttg Vra««sch»«ia. 9. vkt. In einer nationalsozialistische» Versammlung führte am Sonntag ReichStagSprasident Göring Unter anderem au»; Die Wahle« vom 81. Juli seien überflüssig gewesen, weil man der Willens- kunbgevung eine» großen Teile» de» deutschen Volke» nicht entsprochen habe. Am 18. August habe Hitler nicht dl« gesamte Macht gefordert, sondern die Staat«, füvruug. Sr habe den Reichskanzler poste« ge- sordert, um ein« dem BolkSganzen bienende Innen- und Aubenpoltttk führen zu können. Den RetchSprästdente» habe man falsch unterrichtet. Jnnerpolittsch hab« da» Kabinett Papen erreicht, daß der Klassenkamps wieder beginne. Außenpolitisch reih« sich Mißerfolg au Mißerfolg, und wirtschaftspolitisch könne man nur Schein- erfolge verbuchen. Die Deutfchnattonale« seien von jeher erbitterte Gegner de» Nationalsozialismus ge wesen. In Harzburg habe man versucht, Hugenberg zum Führer der gesamten nationalen Opposition zu machen. Die Harzvurger Front habe zusammenbrechen muffen, weil man unaufrichtig gegen den Partner gewesen sei. Göring befaßte sich dann mit der Stellung des Na« tionalsozialiSmuS zum Stahlhelm, der seiner Ein- stellung nach »um Nationalsozialismus gehöre und nicht zu Papen. Man habe niemals den Stahlhelm bekämpft und werbe ihn auch niemals bekämpfen. Der National- sozialiSmuS müsse jedoch die Führung bekämpfen, weil sie sich hinter die Negierung Papen und damit gegen da» Volk stelle. Man verlange von keinem Kämpfer dieser Be- wegung Treubruch. Verlangen müsse man aber von ihm, daß er sein« Führung aufforbere, den Mitgliedern die Frei. Helt des politischen Handelns wtederzugeben. RSDAV.-Kun-vebunv in Berlin Ausführung eine» FtlmS über Sowjetrußland verboten Berlt«, 9. Oktober. Die GS. der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei veranstaltete heut« im Konzerthaus «Clou'' eine Kundgebung gegen den Bolschewismus. LanbtagSabg. Henze hielt eine Ansprache über die Ent- Wicklung der NSDAP, und ihre Kämpfe gegen den Bolsche- wtSmu» und Marxismus. Als er mitteilte, daß die Urauf, ftthrung des Dokumentenfilms aus dem sowjelrusflschen Wundergebiet „SOS* nicht stattsinden könne, ba er ver- boten worben sei, erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Anstelle de» Film« wurden dann in Sowjetrußland auf- genommene Lichtbilder gezeigt. Drei nattonalfo-taltMlche Zeitungen verboten Düffeldorf» 9. Okt. Der Oberpräsibent der Rheinvrovin, hat die Gauorgane des Gaues Düsseldorf der NSDAP., die „Volksparole*, die „Wuppertaler Zeitung* und den „Bergischen Beobachter* für die Zeit vom 10. bis ein schließlich 11. Oktober verboten. Wie verlautet, ist der Grund der Verbote in dem Artikel „Weg mit der Herren- klub-Sippe* in den Ausgaben vom ü. Oktober zu suchen. Kunst UN- Wissenschaft Atbertheater „Der Pfarrer von Kirchseld* Ludwig Anzengrubers Volksstück „Der Pfarrer von Kirchseld", am Albertthcater wiederholt gespielt, wurde wieder cinstubiert, diesmal unter Spielleitung von MaxI ä h n t g. Anzengrubers erstes Erfolgsstück hat 1879 in Wien volle Häuser gemacht, weil es durch seine religions politische Tendenz in die damaligen Krisen und Kämpse zwischen den Klerikalen und den Liberalen ctngrtff. Wenn in der heutigen Ausführung einmal ausdrücklich von 1000 gesprochen wird, so ist daS kein hinreichendes Mittel, daS, was an dem Stücke überholt oder veraltet ist, uns In gröbere Nähe zu rücken. Besser war das andere Mittel, das Jähntg zu diesem Zwecke anwendete: das Stück in seinem mensch lichen und gefühlsmäßigen Gehalt möglichst kräftig herauS- zuarbcitcn. DaS gelang sehr schön in den Szenen vor dem Hause des Pfarrers Hell, sowohl in der zarten und keuschen Tönung der verhaltenen Liebesbeziehung zwischen Hell rin der Anna Birkmater, wie in der ungehemmten Aussprache des Hanes, der den Wnrzclsepp treibt, dies gefährliche Ge heimnis des Pfarrers für seine Rache an der Kirche auszu nützen. Ebenso war der Abschied Annas vom Pfarrer und die Ueberivindung des Wnrzclsepp durch die Menschlichkeit des Pfarrers, der der selbstmörderischen Mutter SeppS die kirchliche Bestattung zusagt, von großer Wirkung. In diesen Szenen offenbarte sich sowohl der dichterische Gehalt, der dem in anderen Teilen sehr alimodisch wirkenden Volksstück ge blieben ist, wie auch das beste Können der beteiligten Dar steller. Scbade, daß Herbert Mühlberg, von seiner schönen Ausgabe sichtlich crgrissen, der Meinung gewesen ist, den Pfarrer so ziemlich in allen Lagen mit einer pathetischen Inbrunst sprechen lassen zu müssen, die doch gerade einem so menschlichen Geistlichen nicht ansteht, außer vielleicht in -en großen Erhebungen seines Erleben«. Denn sonst war dieser Pfarrer Hell eine liebenswerte und würdige Eriche!- nung, die für sich einnahm. Der Wurzelsepp, den Albert Willi in sehr echten Farben malte, war in seiner seelischen Verwilderung mitunter ergreifend, von starkem Realismus und jenem Gefühl für das Wesen einer Bolksgcstalt, das schon so manche Leistung dieses Darstellers ausgezeichnet hat. Schmuck und natürlich gab sich die Anna Birkmater der Margot Schönberger, die damit zeigte, daß ihr neben dem Mondänen auch das Volkstümlich« liegt, und ba» ist viel. Gut gedacht und angelegt, aber etwa» z« hitzig au». Razzia argen Schmuggler in Köln Köln, 9. Oktober. Sonnabend abend nahm die Zoll- sahndungSstellc Köln und ein Aufgebot von Schutzpolizei eine große Razzia im sogenannten Grtechenmarkt-Btertel gegen Schmuggler vor. Zehn Personen wurden fest- genommen. Ein Kraftwagen, der zum Schmuggeln benutzt wurde und dessen Kühler gepanzert war, wurde be schlagnahmt. s Dresdner Th«aterspielplan für heute. Opernhauör „Don Carlo»* <7,80); Schauspielhaus: „Alle Wege führen »ur Liebe" <8); Alberti Heater: „Der Pfarrer von Kirchseld" f8): Die Komödie: „Donnerstag, 17. April* f8,1v); N e s i d e n »t h c a t e r: Heute geschloffen: Centraltheater: Heute geschloffen. 1 Beranftaltnnge». Heute um 8 Uhr: 1. Vorstellung ter Opern- gemetnschast In ter Kaufmannschas». — Konzertabenb des Dresdner Frauenclubs. — Lieder »ur Gitarre gesungen von Ilse Helm tm kleinen Kaufmannschaftssaal. s DaS Sentraltheater beginnt ab Dienstag 11. Oktober, mit der Erstausführung der Operette „Dte Dubarry* bereit« So Uhr, nicht wie bisher 20,15 Uhr. s Alberttheater. Mittwoch, den IS. Oktober, abend« S Uhr, zum ersten Mal«: „Jugend*, ein LiebeSdrama tn drei Akten von Max Halbe. ES sind beschäftig«: Gretel Fiedler «Annchen), Stellt Kawalek tMaruschka), Albert Willi lPsarrer Hoppe), Han» Ep». kamp lAmandu»), Lothar Koerner lKaplan Gregor) Han» Ulrich «Han» Hartwig). Inszenierung: Lothar Koerner, Bühnenbild: Han» Kämmerling. s Kirchenkonzert zum Besten der Winterhilfe. Aeltere, neuere und romantische Kirchenmusik stand tn einem sorg- sältig vorbereiteten Kirchenkonzert tn der JohanneS- kapell« zu Naundorf-Zitzschewta am Sonntag abend tn reizvollem Wechsel. Für ihre stilgerecht« Wieder- gäbe waren «ine Reihe soltsttscher Kräfte gewönne» worden, „Naver unter -em Sammer" Bo« HanS-Chriftoph Kaergel Uraufführung tm Görlttzer Stadttheater Im Görlitzer Stabttheater, von dem in den letzten Jahren schon so manches erfolgreiche Stück den Weg zu den deutschen Bühnen gefunden hat — erinnert sei nur an dte Leo Lenz- schcn Lustspiele —, kam mit einer Uraufführung des Schau spiels „Bauer unter dem Hammer* am Sonn abendabend der tn Dresden lebende schlesische Dichter HanS- Chrtstoph Kaergel zum Wort, und dieses Wort war wert, gehört zu werben I Heimatverwurzelt wie seine Romane ist auch das Schau- spiel „Bauer unter dem Hammer*. In seiner realistischen Art greift Kaergel aus dem Gegenwartsgeschehen der ge samten deutschen Not dte Not des Bauern heraus, dem bis vor kurzem erbarmungslos HauS und Hof weggesteuert wurde. Den BauerngutSbesitzer Gaup hat da» Schicksal hier am Kragen und stellt ihn auf eine hart« Probe. Im Karten spiel am Abend vor der Versteigerung seines Hose» gewinnt Gaup, ohne eS selbst zu wollen, das Geld, das ihn retten kann aus seiner wirtschaftlichen Bedrängnis. Doch Blut klebt daran, weil sich der Verlierer erhängt. Seelisch un körperlich selbst ein fast zu Tode gehetztes Wild, will sich Gaup kur» vor der Versteigerung nicht von dem „Sünden gelde* trennen, bis doch sein besseres Ich siegt und er der in Not geratenen Witwe des Erhängten das Gelb zurück schickt. Freunde aber, durch diese Tat zum Gegenopser an gefacht, erhalten Gaup HauS und Hof, den sie für ihn er- steigern. Um diese» Sinzelschtcksal flicht Kaergel mit dramatischer Wucht und sprachlicher Konzentration den LetdenSkranz d«S deutsche«, de» schlesische» Bauer«, Schlagltchtarttg flackert övrltcmdMlma der Deutschen LolkSpaktei Erfurt, 9. Oktober. Der Zentralvorstand der Deut schen BolkSpartet trat am Sonntag tn Erfurt unter Vorsitz des Parteiführers Dtngeldey zusammen. Er be schloß, dem Parteiführer größere Vollmachten für dte Wah rung der Schlagfertigkeit der Partei zu geben und wählte Dingeldey wiederum zum Führer. Der Parteiführer Dingeld«, erstattet« dann den politischen Bericht. Er führt« unter anderem aus: Wir sehen die Auslockerung derKro«. ten. Das Weimarer System brachte ba» Jagen nach der Gunst der Masse. DaS wieder führte zur Erschütterung der finanziellen Grundlagen des öffentlichen Leben», zur Partei- politischen Korruption und zur Gefährdung deS Vertrauen» de» Staatsbürgers tn seine Obrigkeit. Heute kommt eS nicht auf Programme an, sondern auf die Tat. Weil wir Taten von der Regierung Pape« sehe«, deshalb stehen wir hinter ihr. Die vordringlichste Aufgabe ist, einen WtrtschaftSausbau zu gestalten, der die Möglichkeit einer Wiederbelebung gibt und die Not der Arbeitslosigkeit bekämpft. Keine StaatS- vollmacht, sondern mir freies Schaffen kann dieses Ziel erreichen. Dte Negierung ist nicht gut beraten, wenn sie ein seitigen Gebankcngängen in handelspolitischen Fragen huldigt. Wir dürfen nicht durch ein« Politik der Kontingente die deutsche Ausfuhr schädigen. Die DVP. steht hinter Hindenburg tn der tiefen Ucberzengnna. daß seine Größe unserer gärenden Zett Inhalt gibt. Jetzt gilt eS. die Autorität zu schützen. Wenn aber eine neue Epoche an brechen wird, dann wollen wir nicht, baß ein Unter tanenstaat wieder auflebt. Aeber 2«« ovo Teilnehmer - Halle, 9. Oktober. ReichSarbettSminister Sch äffer be- sichtiate am Sonnabend in Begleitung de» RetchSkommtffar» für ben Freiwilligen Arbeitsdienst, Präsident Sorup, bi« soziale» Einrichtungen und die Maßnahmen de» Frei- willigen Arbeitsdienstes deS Stahlhelms in und bei Halle. Im Anschluß führte der ReichSarbettSminister t« einer Ansprache auS, die RelchSregterung sei sich selbst verständlich klar darüber, daß -er Freiwillige Arbeitsdienst, NotstandSarbeiteu und Kredttmaßnahmen nur LinberungS- mittel seien. Die Hauptsache bleibe die Anregung deS Unternehmer» geisterS. ES möge sein, baß die eine oder andere der verschiedenen von der Regierung tn diesem Sinne getroffenen Maßnahmen nicht den erhofften Erfolg habe: aber tm ganzen lasse sich doch erkennen, daß das Programm wohl erfolgreich sei. Jedenfalls sei der saiso »mäßige Rückgang nach der Leptemberstatistik unterblieben, vielmehr fei tm Gegenteil eine kleine Belebung festznstellen. Er habe das Vertrauen zur deutschen Wirtschaft, daß sie nicht ver sage und nicht verzage. Präsident Snrup machte Ausführungen über den Stand deS Freiwilligen Arbeitsdienstes, seine Kosten und Probleme. Der Gedanke deS Freiwilligen Arbeitsdienstes hat sich durch gesetzt. Vor einem Jahre waren «S dreihundert Arbeitswillige in Deutschland, im Juli b. I. 19 000. Heute ist die Zahl LOO l)I)I) überschritten. Dies dürst« die Jahresdurchlchnittszahl für den Freiwilligen Arbeitsdienst bleiben. Dte Beschäftigung dieser Zahl bedeutet einen Aufwand von 120 Millionen Reichsmark auS NetchSmitteln. Damit ist aber der Freiwillige Arbeitsdienst erst zu drei Fünfteln finanziert. Die zwei Fünftel Restkosten von 89 Millionen Reichsmark sind von den Trägern der Arbeiten aufzu bringen. Ein ArbeitSdienstwilliger kostet also tm Jahre rund 1999 Reichsmark. Ein Jahrgang Jugendlicher im Alter von 18 bis 25 Jahren umfaßt nach Abzug von 5 bis 10 v. H. Untauglicher etwa 599 009 Mann: feine Beschäftigung tm Freiwilligen Arbeitsdienst würde einen jährlichen Aufwand von 500 Millionen bedeuten. Augenblicklich sind an Arbeiten tn Ausführung: An Bodenverbefferungen und Wasserregulierungen 1250 Maß nahmen, an VerkehrSverbcsserungen, besonder» Ver besserung ländlicher Verkehrs- nnd Forstwege, 1050 Arbeiten, Wald- und Fvrstarbeitcn über 500, Siedlungen etwa 800. RtiKKan-Ier von Raven besucht ten StaMlm Silm Berlin, 9. Oktober. Am Sonntag wurde der Film vom 18. ReichSsrontkoldatentag Berlin 1982, „DerStahlhelm marschiert", zu gleicher Zett tn sechs großen vichtsptel- theatern der Reicbshanptstadt uraufgeführt. Der Vorstellung im Ufa-Theater Universum am Kursiirstendamm wohnten Mißverstehen zwischen Dorf nnd Stadt auf. Sorgsam über- brückt Kaergel diese Kluft und läßt sein Kunstwerk zu keiner Plattform tendenziöser Einseitigkeit werden. Auch in der Einstellung deS einzelnen zum Staat und zum Gcsamtvolk findet er das auSgleichenbe Wort und bei der anklingenden Bauernrevolte gegen dte zur Pfändung schreitende Obrig keit setzt er besinnlich als zukunftsweisenden Schlußakkord die helfende Tat an Stelle der Revolte. Diese unendlich fetnabgewogenc Schlußszene, wie die lebendig erfaßte Wirts haus- und Sptclerszene des zweiten Aktes, tn dem die Re volte beschlossen wird, sind die dramatischen Höhepunkt« des Schauspiels. Die Ausführung unter Intendant Walter Stahl war bewegt, farbig und lebendig gestaltet. Dte Dar steller brachten tn allen Nollen dte echten Kaergelschen Bauernsiguren dem Publikum so nahe, al« wären sie von ben herbstlichen Feldern heretngekommen in die Stabt, um ihr dte Not des deutschen Bauern zu künden. Mit tn Görlitz seltener Wärme dankte da» Publikum nach dem »wetten Akt dem Dichter und rief ihn zum Schluß de» aufwühlenden Schauspiels mit den Darstellern und dem Intendanten immer wieder vor dte Rampe. U. 1. «. a. Reichskanzler vo« Pape«, mehrere Reich»mi«ister sowie Vertreter der Wehrmacht und der Behörden det. Ferner sah man ben Kronprinzen, de« Prinzen Ettel- Friedrich, ben Prinzen und dte Prinzessin OSkar von Preußen. Zunächst liefen zwei neue Filme de» Stahlhelm». „Urb er be« Parteien* ist der Titel des Bildberichte» von -er groben Führertagung tn Magdeburg, dte die poli tische Marschrichtung de» Bunde» bestimmte. Der Film „Freiwillige vorl* gibt einen umfassenden Quer schnitt durch den Freiwilligen Arbeitsdienst be» Stahlhelm». Bundeskanzler, Major a. D. Wagner, wie» in einer kurzen Ansprache darauf hin, daß -er Stahlhelm wie bisher unabhängig von Parteien seinem Ziel« folgen «erd«. All« drei Filme fanden «inen überaus starken Beifall. Di« Zuschauer stimmten nach Beendigung der Vorstellung da» Deutschlandlied an. Reichskanzler von Papen sprach zum Schluß die Worte: „Der Stahlhelm hat dreizehn Jahre für die Grundlage eines neuen Reiches gekämpft. Er wird nicht umsonst gekämpft haben*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder