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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330328013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933032801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933032801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-28
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1933
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Nr. 14- Selker . - -ck i . Ihrem TeU schuld an der Krise de» Vinnenmarkte» und da mit auch Ursache de» Elend» eine» Großteil» der städtischen Erwerbslosen. Aus diesen Erwägungen heraus hat der Ernährung»- Minister Dr. Hugenbrrg bewußt die bisherigen agrar- politischen HilfSmethoden verlassen, di« dadurch gekenn zeichnet waren, daß man zufrieden war, durch Einzel maßnahmen vorübergehende PrciSbesserungen erreicht zu haben, ohne sedoch eine dauernde Gesundung der Land« wirtschaft erreichen zu können. «Schließlich waren di« StützungSversuche, Verwendungszwänge, Beihilfen und ähn liche Mittel so zahlreich geworden, baß selbst der Landwirt nicht mehr aus und ein wußte und die vorhandenen Mög lichkeiten gar nicht mehr auSnuden konnte. Die Einzel- Maßnahmen batten weiter zur Folge, daß sich die Land wirtschaft ans die nxnigen begünstigten Betriebszweige warf und hier durch eine ungesunde Ueberproduktton die Hilfsmaßnahmen gewissermaßen von innen heraus selbst unterhöhlte. Aus diese Weise Nnd große Mittel nutzlos ver tan worben und erhebliche Verwirrungen in der landwirt schaftlichen Betriebsorganisation entstanden. Bet ihren Maßnahmen hat die Regierung darauf ver zichtet, Butter- und Fettetnfnhr aus dem Ausland grund sätzlich zu sperren, um dadurch den Export unserer Jn- dustrieprvdnkte nicht zu gefährden. Sie ist deshalb den Weg gegangen, dietenigen Produkte zu kontingentieren, die im Inland dem Butter- und Fettverbrauch Konkurrenz machen. Das bedeutet Beschränkung der Margarineproduk- tion. Wird diese Margarineproduktton aus SO oder 60 Proz. ihrer jetzigen Leistungsfähigkeit herabgesetzt und gleich zeitig der Margarinepreis durch eine Steuer zwangsläufig aus 60 Pf. erhöht, so öffnet sich gewissermaßen eine „Fett lucke". An die Stelle der Nachfrage nach Margarine tritt -wangSinäßig eine verstärkte Nachfrage nach But ter und Schmalz. Die deutsche Landwirtschaft wirb da mit von ihren Ueberschüssen, bi« sie nicht unterbrtngen konnte, befreit. Ein erhöhter Zustrom billiger Auslands- wäre wird jedoch durch entsprechende Zölle verhütet. Da mit ist, wie wir bereits auSaesührt haben, nicht nur die Rentabilität der deutschen Milch, sondern auch der deutschen Bicherzcugung und damit auch der deutschen Roggen- und ttartvfselproduktion in die Wege geleitet. Der Konsument wird naturgemäß den Einwand erheben, daß er Margarine nicht zum Vergnügen esie, sondern weil er kein Geld habe, die teure Butter zu kaufen. Man wird zunächst dagegen cinznwendcn haben, daß ja die neue Verordnung nicht nur das Elend der Landwirtschaft beseitigen soll, sondern gleich zeitig den Binnenmarkt so weit stärken, baß ein großer Teil der städtischen Bevölkerung, der infolge der Krise nicht mehr in der Lage war, Butter und heimische Fette zu verwenden, wieder so kauskrästig wird, daß er vom Margarine- zum Butterverbrauch übergehen kann. Gewiß kann sich der Erwerbslose keine Butter leisten, aber wenn er durch die Nachsrage einer kaufkräftiger geworbenen Landwirtschaft selbst wieder Arbeit und Verdienst findet, dann ist «r auch dazu wieder imstande. Und noch etwas anderes ist zu bedenken: «in großer Teil der deutschen Margarincerzeugung ist sa nicht einmal von der Stadt, sondern von der Landwirtschaft selbst verbraucht worden, die infolge ihrer Notlage ihre ganze Buttererzeugung auf den Markt warf und selbst die billigere Margarine verzehrte. Das mar zwar im Einzel falle verständlich, hat aber im letzten der Landwirtschaft nur wieder selbst geschadet, weil dadurch das Ueberangcbot ge steigert und damit der Butterpreis nur noch stärker ge senkt, die Milchwirtschaft und alle damit zusammenhängen- — »vr«d«r Nachrlchtm" — den Zweig, der Laubwirtschakt nur noch in höherem Maße unrentabel wurden. Man darf bröhalh hoffen, da bei einer Besserung der vage der Lanbwtrtschast auch deren Margarineverbrauch in ihrem ureigensten Interesse zu gunsten der eigenen yetterzeugnlsse verschwindet. Während aber die Reichsregierung mit diesen Hilf». Maßnahmen sür dt« Lanbwtrtschast auch da» städtische Arbettblosenvrohlem an einem zentralen Punkte anpackt und die etwa» teureren Fettpreise gewtfser- maßen vom Städter al» eine leicht zu tragende Ber, stcherungSprämte gegen die weit größeren Opfer ber Erwerbslosigkeit aufgefaßt werben müssen, wird gleichzeitig dafür gesorgt, baß die bedürf tigen BevölkerungSkreise «ine Verschlechterung ihrer Lebenshaltung nicht zu giwärttgen haben. Denn die ge- samten Einnahmen aus ber Maraartnesteuer und au» den Fettzöllen fließen nicht ber Staatskasse, sondern in ihrer vollen Höhe den bedürftigen städtischen Bevölkerungs schichten in Gestalt der Fett karten zu, die zum Bezug« von stark verbilligten fetthaltigen Lebensmitteln berechtigen. Der Kreis der dadurch erfaßten Bevölkerung geht erheblich über den Rahmen der Arbeitslosen hinaus. Es werde» wahrscheinlich rund 2ö Millionen Deutsche in den Genuß solcher Fettkarten kommen. Da» bedeutet, daß eine fünf köpfige Familie im Jahre einen Fettzuschutz im Werte von rund SO Mark bekommt. So hat die Regierung für «inen gerechten sozialen Aus- «eivkaa. -- Mlrz 1«, gleich gesorgt. Zu beachte« ist sedoch nicht zuletzt, »ch durch 4ie Umorganisierung der deutschen yettwirtschast aas beutlchk Frzeuaniffe nicht nur ber bestehenden Lar», wirtschaft geholfen wird, sondern daß dadurch für di, neuengroßenStedlungövläne.dtein engem g» sammenbang mit ber Verwirklichung de» Arbeitsbiene vklichtgedanken» stehen, überhaupt erst die wtrtschaltlW Grundlage - lich. wenn i-, Solange da» ch -die Umorganisierung der deutschen yÄtwtrtschasi aÄ tlchk Frzeuaniffe nicht nur ber bestehenden San», itschaft geholfen wird, sondern daß dadurch für die benStedlung»vlän«,dtetn engem So mit ber Verwirklichung de.» Arbeitsbiene , 77-. 77..7—7 .... ' .77-77^1 geschaffen wirb. Denn Siedlung ist nur mb-, die schon bestehende Landwirtschaft rentabel ist. _ ..I» nicht der Fall ist, bedeutet sie schwere Snt- tätFchungen und unnütze Kapitalverlusten Die Wiederher, ftellung ber Rentabilität ber Landwirtschaft ist aber nicht nur notig, um den Binnenmarkt wieder auszubauen, sie ist auch nötig, um da» große Werk der Siedlung zu sichern. Die Siedlung und die Zurücksührung «ine» Teiles der ar. beitSlosen städtischen Bevölkerung auf da» Land ist aber auch deshalb unbedingt notwendig, weil dte Abschlußtenden- »en unserer ehemaligen industriellen Abnehmer in den itber- eeischen Gebieten in starkem Mabe zunehmen. Damit ent. allen dte Möglichkeiten, unseren industriellen Export so zu teiaern, baß er ber ganzen, in früheren Jahren für ihn be< chästigten Bevölkerung Nahrung und Brot gebe» könnte. So hat da» Fettprogramm der RetchSregierung in ieber Hinsicht «ine wett über den Rahmen der davon berührten Erzeugnisse gehende grundlegende Bede u tu n- für dte Gesundung und den Ausbau der deut, schen Nationalwirtschaft. Mdmbing «nb Mer Sresbner Ehrmbtirm sFortfetzung von der 1. Seite.) Volk»- und StaatSleven», de» Wiederaufbaues auf alle« Ge bieten des Gemeinschaftslebens im Volke müsse« wir ««» als Kämpfer der nationale« Erhebung des Sieges wert erweise«, das vertraue« rechtfertige«, da» wir forderte«, nachdem die Macht «rruuge» ist. Zum äußeren Zeichen des tiefsten Danke» und der hoben Verehrung, welche auch die Dresdner Einwohnerschaft den beiden obersten Führern der deutschen Nation entgegen bringt, bitte ich die Mitglieder der beiden städtischen Kollegien, sich jetzt von ihren Plätzen zu erheben und da durch ihren einmütige« Beschluß kundzutn«, daß der Herr Reichs präsident, Generalselbmarschall v. Hindenburg, nnd der Herr Reichskanzler Adolf Hitler z« Ehrenbürger» der Landedhanptftadt Dresden ernannt werbe«, - der Herr Reichspräsident «als ber ruhmreiche Feld herr im Weltkriege und al» Schirmherr ber natio nalen Erhebung des deutschen Volkes", ber Herr Reichs kanzler „in Würdigung seiner unvergänglichen Verdienste um die politische Wiedergeburt und Einigung Deutschlands". Mit dem gleichen Wortlaut wurde im Jahre 187t dte Ehrenbttrgerurkunde für den Altretchs. kanzler Otto v. BtSmarck von ber Stadt Dresden über reicht. Vorsteher Dr. Klane stellte fest, daß die Ehrung dnrch Erhebe« einstimmig beschlossen worden sei. Dte Urkunden sollen nach einem bereits vorliegenden Ratsbeschlusse von Künstlerhand angeferttgt und durch Ber- Ab 1. Avril große Msattton des Reiibes Butter für -ebn Mmttge, auch Brot verbilligt Berlin, 27. März. Die grobe NaturalhtlfS- aktion der RetchSregierung, bet der eö sich um die Ver teilung von 40 000 Zentner Butter und 700 000 Zentner Roggen an die Hilfsbedürftigen der Notstandsgebiete, zu denen auch Sachsen gehört, handelt, wird vom 1. April ab praktisch in Gang gesetzt. Dte BeztrkSfürsorgeverbände bzw. die Gemeinden der Notstandsgebiete bestimmen den Kreis der Hilfsbedürftigen, die in den Genuß der Beihilfe gelangen. Daü Reich ha« inzwischen die 40 000 Zentner Butter aufgekaust und sie in Sühlhalle« gelagert. Um Frachtkosten zu ersparen, wird für die Unterverteilung der Buttermengen die Organisation der Winterhilfe eingeschaltet, der die Reichsbahn Frachtfretheit zu gestanden hat. Die beim Umwiegen und Verpacken ent stehenden Kosten hat der Unterstützungsempfänger zu tragen, doch handelt es sich dabei lediglich um einen Betrag von etwa 1 0 Psennigfür das Pfund Butter. Die 700 000 Zentner Rogge« werde« de« HilsSbebürf, tigen in Form erheblich verbilligte« Brotes zur Ver, süg««g gestellt. Hier läuft die Aktion so, daß dte BeztrkSfürsorgeverbände bzw. Gemeinden bei nahegelegenen Mühlen ein bestimmte» Noggenkontingent anfordern. Die Mühlen lassen auf ihre Kosten Bezugsscheine Herstellen, die an dte Hilfsbedürftigen verteilt werden. Mit diesen Gutscheinen geht ber Hilfs bedürftige zu irgendeinem B ä ck e r, der ihm das verbil ligte Brot auShändigt. Die Bäckereigcnossenschaften haben sich bereit erklärt, die Backkoste» im Rahme« dieser Aktion «m 10 Prozent z« senke«. Der Hilfsbedürftig« wird das Brot auf seinen Gutschein daher für etwa die Hälfte des Ladenpreises erhalten können. Ergänzend hört das Nachrichtenbüro des VDZ. noch, daß die ganze Hilfsaktion sich über einige Wochen er strecke» soll und daß die Ausgabe der verbilligten Nahrungsmittel in zwei Raten erfolgen soll. Den Ge- meindcu entstehen dabei keine besonderen Kosten. Die auf dte Einzelbczugscheine entfallenden Mengen werden sich erst genau fcststcllen lallen, wenn sich bei Ausgabe ber ersten Nate die Zahl der in Frage kommenden Personen in den verschiedenen Bezirken endgültig ergibt. Ausbau des Arbeitsministeriums Oberst Hier! Staatssekretär, Mahnken Organisator de» Arbeitsdienste» Berlin, 27. März. Nachdem die Pläne fallengelassen wurden, die darauf hinausltesen, die sozialpolitischen Fragen, namentlich die deS ArbeitS- und Tarifrechtes dem RcichSarbeitSministerlum abzunehmen, und einem großen Wirtschastsrenort zu unterstellen, wird in den Kreisen der Rcichsregierung erwogen, eine Zweiteilung im Arbeitsbereich des RetchsarbeitsministeriumS eintreten zu lassen. Ter bisherige Staatssekretär Krohn würbe danach die alten Aufgabengebiete des Ministeriums, also die Sozialpolitik, weiterverarbeitcn, die sowohl dte arbeitsrechtlichen Fragen wie dte ber Sozialversicherung um faßt. Daneben aber lost ein zweite» StaatSsekretariat ge schaffen werden, das die neuen Aufgabengebiete der Jugendpflege und Jugenbertüchtigung ver walten soll. Als Staatssekretär ist ber nationalsozialistische Oberst Hier! i« Aussicht genommen. Die wichtigst« Abteilung des neuen StaatSsekretariat» würde »er freiwillige Arbeitsdienst bilde», der nach de« Absichten ber ReichSregiernna zur Arbeitsdienst, pflicht auSgebaut werde» soll. Leiter dieser Abteilung dürste der Stahlhelmführer Gustav Mahnken bleibe«, ber vom ReichSarbettSminister Seldte znm Bevoll mächtigte« des Reichskommissars kür den FAD. bestellt worben ist. Mahnken würde etwa die Stellung eines Ministerialdirektors erhalte«, doch ist zur Zeit im Reichs» arbeitSmtnisterium keine Etatsstelle frei. Mahnken hat bereits am Sonntag öffentlich darüber ge sprochen, wie er sich den Ausbau des FAD. zur Arbeits dienstpflicht denkt. Er dürfte leine Pläne auch schon dem ReichSarbettSminister unterbreitet haben. Eine Entscheidung darüber ist sedoch noch nicht gefallen und wird wohl auch erst im Zusammenwirken mit dem neuen Staatssekretär getroffen werden. «öring über die „Soheitsregierimo' Ihre Vermögenswerte werden beschlagnahmt Berlin, 27. März. Der preußische Minister des Innern «Kommissar des Reiches» hat an alle preußischen Poltzeibeamten folgenden Erlab gerichtet: „Die Minister ber sogenannten preußischen HoheitSregio- rung haben 1,4 Millionen N M., die für euch zur Ver besserung eurer Unterbringung und Ausrüstung bestimmt waren, für rein parteipolitische Zwecke der Ne gierung Braun-Severtng verwendet. Die Mehrzahl der Schuldigen hat sich der Verantwortung vor den preußischen Gerichten durch die Flucht entzogen. Ich werd« nicht rasten, bis diese gewissenlose Handlungsweise ihre verdiente Sühne gefunden hat. Für die Wiedergutmachung des euch zugefttgten Schaden» werbe ich durch dieBeschlag. nähme aller Einkünfte und sonst greifbarer Ver mögenswerte der ehemaligen Negierung». Mitglieder Sorge tragen." Rrlch-kan-ler Mer wieder in Berlin vrnlUmslckoug nonoror vorlioor SedrlltloUuug Berlin, 27. März. Reichskanzler Hitler trifft am DienStagvormittag aus Berchtesgaden kommend wieder in Berlin ein. Am Mtttwochmtttag wirb dann die attgekün- digte Kabinettssttzung stattslnden. Am Montag be faßte sich der Wirtschaftsausschuß des Kabinett», der aus dem ArbeitSmintster Seldte, demc-ErnährungS- und WlrtschaftSmintster Hugenberg und dem Finanzmtntster Schwerin-Krosigk besteht, mit den Fragen ber Neu- regelung des GewerkschaltSwesenS. Der Ausschuß arbeitete hierzu bestimmte Vorschläge aus, die dem Kabinett unterbreitet werben. —— . «egen die Sreuelprovaganda Der Abwehrkampf der NSDAP. München, 27. März. Znm Abwehrkampf ber NSDAP, arger, die internationale jüdische Greuel- nnd Boykott hetze wird von der «ati»»alsozial»'"'che« Parteikonferen- ergänzend gemeldet; Gleichzeitig mit de« übrige« Maßnahme« foll in einer «ngehenre« Pro- pagandawell« der Fordern«» «ach sofortiger Ei«, führ««« des bknruarna olnanan in bestimmte« akademtsche«verufe« und öffentliche« Einrichtung«« Ausdrnck gegeben «erde«. Zur Abwehr der Lügen propaganda wird ««««ehr die Forderung erhöbe« «erde«, dem Judentum in Deutschland an de« Hochschule«, i« de« Berufe« der Rechtsanwälte «nd der Aerzte «nr dieselbe O«ote znznbilltge», die sie in der Gesamtzahl der Einwohnerschaft Deutschland» auSmachen. Der Abwehrkampf soll durch Bildung besonderer Aktionskomitees nnd mittels ei««r riesenhafte« Ans» klärungSpropaganda geführt »erde«. i tretrr ber beiden städtischen Kollegien den beiden Ehren bürgern überreicht werden. Das Wort nahm nun ber Vertreter de» Rate», ViiMkMistrr Sr. Nahm, ber folgende» darlegte: Hindenburg und Hitler, ber Reichspräsident und ber Kanzler, Helden und Führer de», deutschen Volkes ia schwerster Zett, stehen vereint und getragen von ber Ber- ehrung und ber Liebe einer in stürmischer Begeisterung er- schlossenen und vorwärtSgerisscnen Nation vor uns, aH dte wahren Retter Deutschlands, als die un- gebeugten Sühne eine» gebeugten Vaterlandes, als Deutsch- land» Befreier in Kampf und Steg. In «ine unsere», Be- wußtsein schon entrückt« Vergangenheit deutscher Geschichte hinein ragt die ehrwürdige Gestalt des greisen Feld- Marschall». Unvergänglicher Ruhm windet sich um seine Stirn, feine und seiner Soldaten Taten, die Deutschland vor dem Einfall der Feinde schützen, sind ewig elngegraben in die Ruhmesblätter deutscher Geschichte. Der Reichs- Präsident ist -um Symbol des alten Reichs geworben, mit dem sich die neue Wirklichkeit willig verbindet. Neben ihn tritt die Gestalt unseres obersten Führers, des Kanzlers Adolf Hitler. Er ist ein Freiheitskämpfer in des Wortes tiefster und bester Bedeutung. In Adolf Hitler- großer Seele zuerst entstand aus Liebe zur blutenden Heimat, aus dem unbändigen Drang nach der Befreiung des Vaterlandes und aus dem heiligen Zorn gegen die Unterdrücker deutscher Freiheit und Größe, gegen die ver- blendeten Zersetzer deutschen BolkStumS, jener orkanhaste Sturmwind, der da» Feuer der nationalsozialistischen Frei- kettSbewegung schließlich zu jener versengenden Glut ent fachte, vor der alle Widerstände dahtnschmolzen. Der Reichspräsident und der Kanzler in gleichem Maße sind Kinder des PslichtgedankenS, wie ihn Fichte und Arndt geprägt haben: »Nicht darauf kommt eS an, was angenehm ist, sondern was Pflicht ist." Hlnbeubura und Hitler, Beschützer deS deutsche« Staates in schwerster Notzeit, find unsere Führer, mit denen wie das Reich neu schasse« müsse«: Das Reich der Freiheit, des Friedens nnd deS Rechtes, das Reich der Ehre nnd Lauter keit, das Reich der Kraft «nd Größe, das Reich, daü sich gründet aus die Urkraft des Bauerntums, den Freiheits- willen des MerkmanneS «nd den Opferst«« des Front, soldaten, das Dritte Reich, das Deutsche Reich! Stadtvmrdmter Sr. Reumann rief die Ereignisse ber letzten Jahre ins Gedächtnis zurück, weil man erst bann die Grüße und Bedeutung dieser Stunde voll würdigen und verstehen könne. Heute ist es unsere Aufgabe, den Männern zu baitken, dte^sich am 80. Januar gefunden haben, um in gemeinsamer Arbeit das Schicksal des neuen Deutschlands zu lenken: Hindenburg und Hitler. Irr der Bereinigung dieser beiden Männer, so verschieben sie erscheinen mögen, sehe ich das glückverheißende Zeichen für dte künftige Gestaltung des erwachten Deutsch lands. Der Reichspräsident, der in drei Kriegen erprobte Feldmarschall, der Sproß eines alten preußischen AdclS- geschlechteS, dte Verkörperung bester deutscher Tradition. Der Reichskanzler, der im jugendlichen Feuer himmel stürmende Kämpfer Adolf Hitler, der Sohn aus dem Volke, wie er immer wieder betont. Beide Männer schöpfen ihre Kraft aus dem ewigen Quell christlichen Glaubens Die «atiouale Erhebung, die Dentschland diese» Männer« verdankt, hat all« die Pessimisten Lügen gestraft, die von dem deutschen Volke als einem sterbenden Volke rannte«. Et« Volk, da» in Zeiten schwerster No« solch« Männer hervorbringe« kann, ist kein sterbendes Volk. Dentfchland konnte eS nicht besser beweise« als durch Hinben- barg und Hitler, welche «ngehenre Kraft im dentscheu Volke ruht. Daß die deutschnattonale Fraktion freudig dem Anträge der nationalsozialistischen Fraktion, mit der Ne in treuer Waffenbrüderschaft verbunden ist, aus Ver- leihung des EhrenbttrgerrechteS an Hindenburg und Hitler zustimmen würbe, ist selbstverständlich. Aber auch dte anderen in der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft vereinigten Fraktionen und Vertreter haben im vollen Verständnis der historischen Bedeutung dieser Zeit diesem Anträge ohne jede» Bedenken zugcstimmt. Das Stadtverordnetenkollcgium in Dresden bietet deshalb heute das gleiche Bild, das der Reichstag in der denkwürdigen Sitzung am 28. März zeigte, al» außer den Nationalsozialisten alle bürgerliche» Parteien durch bedingungslose Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz in gläubigem Vertrauen die Führerschaft des Reichspräsidenten v. Hindenburg und des Reichskanzlers Hitler anerkannten. Vorsteher Dr. Kluge bat nunmehr alle Anwesenden, sich zum Schluß der Kundgebung nochmal» zu erheben »nd aller Liebe und Verehrung, die man dankbaren Herzens den Ehrenbürgern der Stabt, den obersten Führern der deutschen Nation entgegenbringe, gleichzeitig dem Gelöbnis unerschütterlicher GesolgschastStreue zum Wohle des ge liebten deutschen Volke» Ausdruck zu geben. Alle erhoben sich, auch die zahlreichen Tribünenbesucher, Fanfarenklänge ertönten, und e» brausten Sieg-Heil-Ruse auf Htndneburg und Hitler durch den Saal. Dann sang man tiefbewegt da» Deutschlandlied. Mensumebot ia Nahem aufgehoben München, 27. März. Nach einer Unterredung deS Leiter» ber bayrischen Studentenschaft, G e n g e n b a ch, mit dem kommissarischen Justizminister Dr. Frank Hai der Iustizmlnister den Letter ber Studentenschaft ermächtigt, den studentischen Verbindungen und ber Oesfentlichkeit mit- zuteilen, baß das Mensur verbot in Bayern auf gehoben ist und die Gerichte angewiesen Nnd, Vergeh"» »egen da» Mensurverbot nicht mehr zu verfolgen.
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