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Sächsische Volkszeitung : 20.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-20
- Monat1937-12
- Jahr1937
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- Sächsische Volkszeitung : 20.12.1937
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Gkontag. ro. Dezember 1937 Sächsische Volkszeitung Nummer SS7, Seite 8 «Ivins Lk^onilc Der Führer stattete am Sonnabend der Mutter des Rcichs- krlegsministers, Frau Emma von Blomberg, in Eberswalde anläßlich ihres SO. Geburtstages einen Gratulationsbesuch ab. Der Führer hat dem italienischen Außenminister und Gräfin Ciano telegraphisch Glückwünsche zur Geburt ihres Soh nes ausgesprochen. In Anwesenheit des Führers fand am Sonnabend im Hause der Flieger eine Weihnachtsfeier statt, zu der der Chef der Kanzlet des Führers der NSDAP, Reichsleiter Bouhler, die Mitarbeiter dieser Dienststelle geladen hatte. In allen deutschen Gauen finden am 20. Dezember Weih nachtsfeiern der Retchsautobahner statt. Am Sonnabend wurde ein neuer Vertrag über die Rege lung der Zahlungen lm deutsch-niederländischen Warenverkehr unterzeichnet. Der Berliner Besuch der 2000 Reichsautobahnarbeiter fand am Sonnabendabend mit einer Aufführung im Deutschen Opernhaus seinen festlichen Abschluß. Der Iugendführer de« Deutschen Reich«» gab zu Ehren de» Präsidenten des TomltS France-Allemaane, Scapini, am Sonnabend tn der Deutsch-Französischen Gesellschaft «inen Empfang. Zahlreich« deutsch« Schmuckstück« wurden auf der Pariser Weltausstellung preisgekrönt. In «iner Feierstunde wurde am Sonntag in der Ludwig- Stebert-Festhalle de» 100. Geburtstage, Cosima Wagner» ge dacht. Auf d«r letzten Etappe seine» Rückfluges von Batavia mutzte Major Haerl« am Eonntagnachmlttag, aus Wien kom mend, infolge schlechten Wetters in Regensburg zwischenlanden, wobei di« Maschine beschädigt wurde. Haerle hatte seinen F«rnostNug über annühernd SO 000 Kilometer programmätzig durchgeslihrt. In Tsingtau soll ein riesiger Brand ausgebrochen sein, der angeblich von chinesischen Truppenteilen angelegt wurde. Der Pressechef des französische» Außenministeriums. Ge sandter Lomert, hat Sonntag abend Berlin wieder verlassen. Er hat während seines Berliner Aufenthaltes mit Reichspresse- chef Dr. Dietrich und der Presseabteilung des Auswärtigen Am tes Fühlung genommen. Hierbei haben erspriessliche Unterhal tungen Uber alle diejenigen Fragen stattgofundcn, die im allge meinen die beiderseitigen zuständigen Stelle» interessieren. Graf Eiano und Botschafter von Hassell unterzeichneten am Sonnabend mehrere WIrtschaftsvcrelnbarungen. In einer Erklärung des Amtes des Führers der Vater ländischen Front wird festgestcllt. das; die kürzlich gehaltene Rede von Dr. Seyß-Inquart in ihrer Grundtendenz zu den Auffassungen der Vaterländischen Front über das Abkomme« vom 11. Juli nicht in Gegensatz steht. In den Gärten der Villa Torlonia, dem Wohnsitz Musso linis, wurde dem italienischen Regierungschef der prächtkO Fuch»wallach Neander, ein Erinnerungsgcschenk der Stadt Han nover, übergeben. Das Reichsdeutsche Heim in Bukarest wurde am Sonn abend in einer Jeicrstnnde seiner Bestimmung übergeben. Das rumänische Autzcnministcrium hat eine Verfügung en lassen, durch dl« die deutsche Unterrichtssprache tn den stank ltchen Volksschulen wieder ringesührt wird, wenn die Schul» mindestens 30 deutsche Schüler ausweist. Gleichzeitig werden an diesen Volksschulen deutsche Lehrer eingestellt. Außenminister Delbo» erstattete am Sonntag dem Prä sidenten Lebrun und sväter dem Ministerpräsidenten Chautemp« Bericht über seine Rundreise. Garvin weist im „Observer" auf die ernst« Lage süe vrotzbrttannien im Fernen Osten hin und fordert erneut die Revision der britischen Politik. Der ehemalige österreichische Unterstaatssekretär im Mi nisterium des Aeußeren, Gesandter a. D. Pslügl, hielt in Wien «inen Vortrag über da» deutsche Recht aus Kolonien. Vie dslklseke knkenke Nach dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund und «ach der deutschen Erklärung, nie mehr nach Genf zurück- »ukehren, wodurch bekanntlich die Genfer Institution bei den kleinen Mächten auch den letzten Kredit verlieren muhte, durste man der alljährlichen Winterkonserenz der drei bal tischen Staaten mit besonderem Jnterelle entgegensehen. Allerdings lag die Bedeutung der diesjährigen Zusammen kunft der drei baltischen Außenminister weniger auf dem Gebiet der internationalen Politik, da von vornherein die «lockerten und teilweise auch gespannten Beziehungen der drei Staaten Estland, Lettland und Litauen untereinander im Vordergrund der Unterredung stehen sollten. Daran dürfte es auch liegen, daß das nach Abschluh der Besprechun gen herausgegebene Kommunique sich nur in sehr farb losen und abgegriffenen Wendungen über das Verhältnis der baltischen Entente zur Außenwelt verbreitet und neben der Feststellung, dah die drei Staaten am Völkerbund fest halten wollen, lediglich betont, Estland, Lettland und Litauen wollten sich auch hinfort außerhalb der ideologischen Kämpfe halten, „die auf das Gebiet der internationalen Beziehungen übertragen wurden". Wenn mit diesen For mulierungen auch keineswegs etwas Neues gesagt wird, so darf man doch gerade in diesem Augenblick die Erklärung, sich von jeder Blockbildung fernzuhalten, als den verstärk ten Wunsch der baltischen Entente betrachten, die eigene Neutralltär zu wahren und womöglich noch zu stärken. Was die Beziehungen der drei Staaten untereinander betrifft, so stellt die amtliche Vertlautbarung fest, daß eine weitere Annäherung erzielt wurde. Gelöst wurden die zur Diskussion gestellten Fragen nicht. Damit bestätigt das SchlußkommuniquL selbst, was man auch schon vorher wußte, daß die Entente der baltischen Staaten in gewißem Sinne fragwürdig geworden ist. Den Kern dieses Zusammenschlußes bildet bekanntlich das estnisch-lettischeMilitärbündnis. Gerade über deßen Wert gehen aber die Meinungen namentlich in Estland seit längerer Zeit auseinander. Verschiedene Preße organe zogen die Bilanz dieses Bündnisses etwa so, dah sie am Schluß ihrer Untersuchungen den großen territorialen und wirtschaftlichen Opfern Estlands nichts Reales gegen überzustellen vermochten. Selbst der Oberkommandierende General Laidoner fand zur Verteidigung des Bündnisses lediglich Worte, die, bei Licht besehen, die entgegengesetzte Tendenz auslösen dürften. Er erklärte z. B. nach der Er wähnung, daß die estländisch-lettischen Beziehungen in letzter Zeit nicht die besten gewesen seien: „Ich bin persönlich kein großer Anhänger von Vündnißen, aber es scheint doch, dah unser Bündnis mit Lettland ein positiver Faktor ist." Real betrachtet sei das Bündnis notwendig: wenn es aber ge kündigt würde, werde er, Laidoner, ihm keine Träne nach weinen. Der tiefere Grund für diese Viindnismüdigkeit scheint darin zu liegen, dah Estland sich im gegenwärtigen Augenblick weniger von Sowjetruhland bedroht fühlt als früher. Die estländische Preße begründet diese Ansicht da mit, daß dis strategischen Linien der UdSSR., die früher gegen die estnischen Grenzen gerichtet waren, heute süd licher verliefen. Wenn man demnach dem Militärbündnis Nttt Lettland in Estland keine übertriebene Bedeutung bei- «iht, so bedeutet das nicht, daß etwa an eine Lösung der be stehenden Bindungen gedacht ist. Lediglich ist damit der Grad der Abkühlung gekennzeichnet, die die estländisch- lettischen Beziehungen infolge verschiedener Streitigkeiten über die Minderheiten und aus handelspolitischen Grün den erfahren haben. Was letztere betrifft, so hat in Lett land insbesondere die Tatsache verstimmt, dah Estland ent gegen der sogenannten Baltischen Klausel Finnland die gleichen Vergünstigungen «inräumte wie Lettland und Litauen. Litauen selbst hat in der Entente schon lange die Rolle eines Außenseiters gespielt, was zusammenhängt mit seinem gespannten Verhältnis zu Deutschland und Polen einerseits und mit seiner Vorliebe für Sowjetrußland. Kowno ist sllr Riga und Newal im Hinvlick auf die Gestaltung seiner inter nationalen Beziehungen eben in gewissem Sinne eine Be lastung und darum das besondere Sorgenkind der Entente. Bei so auseinandergehenden Bestrebungen ist es natürlich nicht verwunderlich, dah die Konferenz der baltischen Aussen minister mit einer Frage endete und daß als positives Ergebnis der Besprechungen nicht mehr zu verzeichnen ist als der Beschluß, die bestehenden Mißverständnisse auf fried lichem Wege zu bereinigen und die Entstehung neuer zu verhindern. Ukas will «lie Soivjelllokke Im f«i-nen Osten? Vor dem Weltkriege, namentlich zur Zeit der englisch russischen Spannungen im vorigen Jahrhundert, hieß es, daß «in russisches Kricgsschiss in den Dardanellen das Gespenst sei, da» einen Krieg heraufbeschwören müßte. 1904/b, während des russisch-japanischen Krieges, bemühte sich Petersburg vergeblich darum, seine Schwarzmeerslotte zur Unterstützung seiner Kreu zer in Wladiwostok nach dem Fernen Osten senden zu dürfen. Infolge eines bedingungslosen Vetos Englands durfte der tür kische Sultan die Durchfahrt der Schiffe durch die Dardanellen aber nicht gestatten. Die Ostseeflotte unter Admiral Roshdest wensky erlitt zuerst den Zwischenfall an der Doggerbank, der beinahe zu einem englisch-russischen Kriege geführt hätte, und konnte dann ohne große Mühe von den Japanern vernichtet werden. Das Abkommen von Montreux hat die Durchfahrt durch die Dardanellen auf einer ganz neuen Basis geregelt. Die Tür kei muß die Durchfahrt gestatten, falls sie sich nicht selbst bedroht fühlt. Und England hat heute nicht das geringste Inter esse daran, die ehemaligen Bundesgenoßen in Tokio zu schützen. Wenn jetzt gemeldet wird, daß die Sowjetflotte durch die Dardanellen und den Suezkanal sich nach dem Fernen Osten ln Marsch sehen werde, so bleibt immerhin dle Frage ossen, welches der Zweck dieser Demonstration sein soll.. Der Hafen von Wladiwostok, der als Ziel der Sowjetflotte bezeichnet wird, bedeckt sich lm Winter mit einer so dicken Eisschicht, dah auch Eisbrecher dort nicht zu helfen vermögen. Die Sperre dauert bis zum April. Wollen dle Sowjetkriegsschiffe in stldchinesischen Häfen Überwindern, um, sollten sich dle Dinge zusplhen, helfend rlngreifen zu können? Man hat von einem chinesisch-sowjet- russischen Militärabkommen gesprochen, das jetzt in Kraft treten fall. Da aber dle südchinesischen Häfen unter dem Feuer der japanischen Kanonen liegen, so ist kaum anzunehmen, datz die sowjetrussische Schwarzmeerslotte dort Aufnahme finden wird. Ihr droht vielmehr das Schicksal der Flotte Admiral Roshdestwenskys, nämlich von den Japanern vernichtet zu werden. Es wird auch von riesigen Rüstungen der Sowjet» in Wladiwostok berichtet, die «n der Tat stattfinden mögen. Aber auch hier werden die örtlichen Verhältnisse vielfach autzer acht gelaßen. Herrscht In Wladiwostok auch nicht di« grausam« Kält« des sibirischen Hinterlandes, wo das Thermometer im Januar 40 Grad unter den Nullpunkt zu sinken pflegt, so daß jedes Leben abstlrbt, so bleibt doch auch an der Küste eine Winter kampagne ausgeschlossen. Flugzeuge sind bei der strengen Kälte so gut wie manövrierunfähig, die Flotte ist eingefroren und selbst dle Proviantbeschaffung dürste aus Schwierigkeiten stoßen. Der Winter schützt Japan vor sowjetrussischen Angrifssplänen. Da inzwischen Nordchina und die Innere Mongolei von den Japanern besetzt sind, so können die Sowjetrussen auch aus dem Landwege den Japanern kaum in den Rücken fallen. Tokio hat vier oder fünf Monate Zett, den Krieg in China zu be enden, ehe cs eine Einmischung Sowjetrußlands ernstlich zu befürchten braucht. Bei der Energie und bei dem Zielbewußtsein Japans mutz damit gerechnet werden, daß bis dahin das Schick sal Chinas entschieden ist. Die Entsendung der sowjctrussischcn Schwarzmeerslotte ln den Fernen Osten dürste also die japanische Machtentsaltung kaum bedrohen. Interessant bleibt aber trotzdem die Kreuz fahrt dieser roten Flotte. Welche Häsen wird sie anlausen? Welchen politischen Zweck verfolgt diese Reise? Besteht etwa die Absicht, in einem indochinesischen Hasen Anker zu werfen und dort sranzösische Kriegsschiffe zu ersetzen? Das sind Rätsel, deren Lösung noch manche Uebcrraschungcn bringen können. Das Befinden des Papstes Der stet» gut informierte vaiikanische Mitarbeiter der „Tribuna" selbst ein hoher Würdenträger der Kircke, beschäftigt sich mit dem Meiuudheitszustand des Papstes. Ausgehend von den Worten Pius' XI., denen zufolge dieses Konsistorium das letzte seines Lebens sein werde, vertritt er hierbei die Meinung, daß keine noch so beunruhigenden Gerüchte um das Befinden des Papstes in einer solchen Weise alarmierend seien wie die Worte, in denen Pius XI. gleichsam von seiner Arbeit und seinen Sorgen Abschied nehme. Das relativ gute Aussehen, die geistige Frische und die ungewöhnliche Tätigkeit des Pauste» dementieren allerdings die trüben Erwartungen, wie auch der große geistliche Mediziner Gemelli den Ausspruch getan hat, daß Pins XI. noch manches Jahr leben könne Die Vorgesetzten der Lehrer Der Reichsrrziehungsminister hat In der Zweiselssragc, ob der Leiter einer Schule der „Vorgesetzte"" oder der „Dienstvor- gesetzte" der Lehrer sei. entschieden, daß die Leiter öffentlicher Schulen aller Schularten gegenüber den Lehrern ihrer Schule lediglich die Befugnisse eines Borgcsetzten haben. Das deutsche Beamtengesetz unterscheidet diese beiden Begriffe vor allem für die Befugnisse zur Verhängung von Strafen nach der Reichs dienststrafordnung. und zwar von Warnungen, Verweisen und Geldbußen, die nur von „Dienstvorgesctztcn" ausgesprochen wer den können. Der Aufwand zur Erziehung der Kinder In einer kleinen Schrift, dte Dr. Arnd Jessen unter de .« Titel „Was kostet dein Kind?" herausgcgeben hat, berechnet er die aus verschiedenen Quellen entstehenden Kosten, die für die Erziehung eines Kindes von der Familie aufgebracht werden müssen, und den Anteil, den die Allgemeinheit auf dem Wege über den Staat durch Steuerermäßigungen. Schulgeldzuschüsse, Kinderbeihilfen und Vergleich» beiträgt. Jessen berechnet die Kosten getrennt für den Volksschiiler und Lehrling, für den höheren Säsiiler mit anschließender Lehre und für den Hochschii- ler bei verschiedenen elterlichen Einkommensköhen; er berück sichtigt besonders den Arbeiterhaushalt mit 2000 RM. Jahres einkommen und den Angcstclltenhaushalt mit 4000 RM. jähr lichem Einkommen. Die eigene Belastung des Vaters — unter Berücksichtigung der Kinderermäßigung bei der Einkommen steuer — beziffert er wie folgt: beim Volksschüler rund 4000 NM., beim Abiturienten mit kaufmännischer Lehrzeit rund 11000 Reichsmark und beim fertigen Hochschiiler rund 14 000 RM, dle Aufbringung dieser Beträge verteilt sich auf 19, 22 und 23 Jahre. Die mittelbaren Zuschüsse der Allgemeinheit berechnet Jessen mit 2000 RM. siir den Bolksschüler, 6000 RM. für den Abiturienten und 10 000 RM. für den Hochschüler. Sanitätsflugzeug stürzte ab — Krauler Soldat einziger Aeberlebender Paris, 20. Dezember. Ein von Fort-Allemand in Alge rien kommendes französisches Sanitätsflugzeug stürzte in den algerischen Bergen ab. Es war tn einen Schnecsturm geraten und hatte sich verirrt. Die drei Mitglieder der Besatzung kamen ums Leben, während der einzige Flugreisende, ein kranker Soldat, ohne jede Verletzung davonkam. Johann Peter Junglas -k Am 16. dieses Monats ist der Dogmatik-Professor an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn, Dr. I. P. Jung las, an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 62 Jahren verschieden. Umfangreiche SIndien auf dem Gebiet der Dogmcngeschichte, zu denen er an den Universitäten Bonn, Berlin, München und Breslau den Grund gelegt hatte, machten ihn zu einein besonders fähigen Religionslehrer. Von 1907 bls 1922 wirkte er in Koblenz und wurde dann zum Uni- versitütsprofessor ln Bonn ernannt. Seine aus reicher Er fahrung gewonnenen Kenntnisse der Methodik des Religions unterrichtes verbanden sich mit einem durch selbständige For schungsarbeit gewonnenen Fachwissen zu einer lebendigen und fruchtbaren Einheit und befähigten ihn in besonderer Weise zu einem Lehrer junger Theologen. Seine größeren wissenschaft lichen Arbeiten liegen meist in der Zeit, da er selbst Religions lehrer war, während er seit seiner Professur in Bonn grund legende Werke siir den Unterricht und siir weitere Kreise schrieb. Dle enge Verbindung von Wissenschaft, Lehre und Leben hat ihn seinen Schülern und weiteren gebildeten Kreisen sehr wert gemacht und wird ihm ein gutes Andenken besonders im Rhein land sichern. Leichter Aulounsall des Bischofs von Lüttich Aachen, 20. Dezember. Auf der Landstraße Lüttich-Aachen ist am Donnerstag der Bischof von Lüttich, der nach dem Grenzort Montzcn wollte, mit dem Kraftwagen verunglückt. Infolge der durch das Schnee wetter verursachten Glätte der Fahrbahn rutschte der Wagen ab; im Augenblick kam ein Lieferwagen heran und rammte den Personenwagen, der mit dem Bischof von Lüttich lind zwei Ca nonici besetzt war, die sämtlich leichte Verletzungen davontru gen. Der Bischof schlug init dem Kops gegen die Innenwand des Wagens, wobei er sich leichtere Kopfverletzungen zuzog. Nachdem er einen Ohnmachtsanfall verhältnismäßig schnell überwunden halte, konnte er seine Fahrt sortsetzcn. Zugzusammenstoß in Hildesheim 8 Reisende leicht verletzt. Hannover, 20. Dezember. Wie die Rcichsbahndirektion Hannover mitteilt, fuhr am Sonnabend gegen 22.30 Uhr ein aus dem Bahnhof Hildesheim aussahrender Güterzug einem Triebwagen in die Flanke. Acht Reisende wurden leichter ver letzt, von denen ein Teil nach ärztlicher Behandlung die Reise fortsetzen konnte. Eine Untersuchung ist cingelcitet. Drei Kinder verbrannt Brandenburg a. d. H., 20 Dezember. Ein furchtbares Un glück ereignete sich am Sonnabendmorgen in einer Siedlung bet Brandenburg. Aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache ent stand ln der Wohnung eines Arbeiters ein Brand, der das Ge- oäude völlig einäscherte. Drei kleine Kinder des Besitzers, die allein zu Hause gelassen waren, sielen den Flammen zum Opfer. Herbeieilend« Nachbarn hatten sie nicht mehr retten können. Schweres Verlehrsunalück bei Aschaffenburg 1 Toter, 3 Verletzte. Aschaffenburg, 20. Dezember. Am Freitagabend fuhr ein Kraftwagen aus der Landstraße zwischen Aschaffenburg und Haibach in ein« von einer Weihnachtsfeier heimkehrende Gruppe von vier Soldaten, die alle zu Boden geschleudert wurden. Einer von ihnen war sofort tot, während seine drei Kameraden zum Teil schwer verletzt wurden. Der verhaftete Fahrer gibt an, daß er wegen eines entgegenkommenden Fahrzeuges habe ab. blenden müßen und infolgedessen die Gruppe auf der Straß« nicht bemerkt habe. Folgenschwere Vrände in der Türkei 6 Tote, 69 Häuser zerstört. Istanbul, 20. Dezember. In der Ortscl>aft Gueöl bei Sam sun wurden 6b Häuser durch einen Brand zerstört. Eine Frau nam in den Flammen um. — In einem Ort bei Balikesir brach in einem Hause Feuer aus, wobei b Personen den Tod sanden. Drei weiter« Häuser wurden von dem Brand ergriffen und völ lig vernichtet. Ein Kind von Wölfen zerrissen Warschau, 20. Dezember. In der Nähe des Dorfes Ki« wance im Wilnagebiet wurde ein zehnjähriger Junge von einem Rudel Wölfen angesallen und zerrissen. Das Kind war an die sem Tage bis 7 Uhr abends mit einer Strafarbeit in der vom Heimatdorf entlegenen Schule sestgehaUen worden. Auf dem Nachhauseweg«, der durch einen Wald führte, wurde es dann von dem tragischen Geschick ereilt. Greta GarboS Weihnachtsurlaub in Schweden Stockholm, 20. Dezember. „Greta Garbo in der Heimat!" lauten die Ueberschriften, mit denen die Sonderausgaben der Zeitungen ihre spaltenlangen Berichte über die Ankunft der weltbekannten schwedischen Filmschauspielerin versehen. Greta Garbo ist am Sonnabend mit dem schwedischen Transozean- dampser „Gripsholm" in Gotenburg angekonnnen. Ein Korps »n Pressephotographen war vergeblich erschienen. Greta Garbo blieb ihreni bisherigen Grundsatz treu, sich außerhalb des Film ateliers keiner Kamera zu stellen. Indes sä-einl sie, wenn man den Berichten glauben soll, den Interviewern huldvoll gesinnt gewesen zu sein. Aber auch dieses Entgegenkommen beschränkte sich laut den Berichten nur auf mehrere Worte. Var allem soll sie den nach jedem neuen Film austauchenden Heiratsgerüchlen entgegengetreten sein, lieber ihre weiteren Pläne schwieg sich Greta Garbo aus. Sie wird, wie cs hcißt, die Weihnachlstage aus dem Gut ihres Bruders verbringen.
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