Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 21.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189601213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-21
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Amts- M ÄUiMt für den Dkükk ^tö ^mlslltnchlö Elütlläölli tag und Sonnabend. In- c > Expedition, bei unfern Bo- sertionspreis: die klemsp. c- ten, sowie bei allen Reichs- Zeile 10 Pf. und dessen Mrngevung. Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ' ' ' ' 43. Jahrgang. > — A Dienstag, den 21. Januar 18NS. Wir, Albett, von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. wollen, um die 25jährige Wiederkehr des Tages, an dem das Deutsche Reich neu be gründet wurde, durch einen Akt umfassender Gnade zu begrüßen, allen den Personen, gegen die bis zum heutigen Tage, diesen eingeschlossen, in Unserem Lande durch Straf befehl, durch polizeiliche Strafverfügung oder durch Strafbescheid oder durch Nrtheil eines Unserer Civilgerichte wegen Uebertretung Haft oder Geldstrafe oder wegen Ver gehen Freiheitsstrafe von nicht mehr als 6 Wochen oder Geldstrafe von nicht mehr als 150 Mark rechtskräftig ausgesprochen worden ist, diese Strafen, dafern und so weit sie noch nicht vollstreckt sind, in Gnaden erlassen. Haftstrafen bleiben von dieser Gnadenerweisung ausgeschlossen, sofern zugleich auf Ueberweisung an die Landespoli zeibehörde erkannt ist. Ist in einer Entscheidung eine Person wegen mehrerer strafbarer Handlungen verurtheilt worden, so greift diese Gnadenerweisung nur Platz, sofern wegen Ueber- tretungen nur aus Haft oder Geldstrafe und ivegen Vergehen nur auf Freiheitsstrafe von nicht mehr als 6 Wochen oder auf Geldstrafe von nicht mehr als 150 Mark er kannt ist. Wegen der von den Militärgerichten erkannten Strafen haben Wir entsprechen den Gnadenerlaß durch besondere Verfügung ergehen lassen. Gegeben zu Dresden, am 18. Januar 1896. u 8 Albert. Heinrich Rudolph Schurig. Heorg von Wetzsch. Aauk von der Slanitz. Raut von Scydewitz. Werner von Watzdorf. Wir, Albett, von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. wollen, um die 25jährige Wiederkehr des Tages, an welchen, das Deutsche Reich neu begründet wurde, auch hinsichtlich der Armee durch einen Akt der Gnade zu begrüßen, denjenigen Militärpersonen, gegen welche bis zum heutigen Tage im Bereiche der sächsischen Militärverwaltung 1) Strafen im Disciplinarivege verhängt sind oder 2) durch ein Militärgericht auf Freiheitsstrafen von nicht mehr als sechs Wochen oder Geldstrafen von nicht mehr als Einhundertfünfzig Mark oder beide Strafen vereinigt rechtskräftig erkannt worden ist, diese Strafen, soweit sie noch nicht vollstreckt sind, und die noch rückständigen Kosten in Gnaden erlassen. Ausgeschlossen von dieser Gnadenerweisung bleiben: 1) die wegen Beleidigung, vorschriftswidriger Behandlung oder Mißhandlung Untergebener (88 121, 122 des Militärstrafgesetzbuchs) verhängten Strafen; 2) Freiheitsstrafen, neben denen zugleich auf eine militärische Ehrenitrase er kannt ist; 3) die gegen Fahnenflüchtige in, Ungehorsamsverfahren verhängten Geldstrafen. Ist in einer Entscheidung die Verurtheilung wegen mehrerer strafbarer Hand lungen ausgesprochen, so greift diese Gnadenerweisung nur Platz, sofern die Strafe insgesammt das obenbezeichnete Maß nicht übersteigt. Dresden, den 18. Januar 1896. gcz Alber t. ggz. von der HKa«ih. In -em Konkursverfahren über das Vermögen des Materialwaarenhündlers ^.«luirr«!lelekel hier soll die Schlußvertheilung erfolgen. Die dabei zu berücksichtigenden nicht bevorrechtigten Forderungen betragen 2557 M. 4 Pf., der verfügbare Massebestand, von dem jedoch noch die Kosten des Verfahrens zu kürzen sind, beläuft sich auf 477 M. 48 Pf. Eibenstock, am 18. Januar 1896. Justizrath I^arrttrooL, Verwalter des Konkurses. Holz Versteigerung aus dem Staatssorffrevier SchönKeide. Im Hotel „Nathhaus" in Schönheide sollen von um 13—15 16—22 23—29 30—53 8—12 8—15 Stangenlilützer Derbllangen Dienstag, den 28. Januar 188«, von Norm. 8 Uhr an folgende^ in den Abtheilungen 1, 4, 18, 25, 39, 40, 49, 73, 75, 86 u. 90 aufbereitete Oberstärke, i » 3,s m lang, » 4m lang. Unterstärke, Mittwoch, den 28. Januar 1888, von Vorm. 8 Uhr an Nutzhölzer und zwar: 710 Stück weiche Klötzer 1022 481 108 1693 222 sowie die in den vorgenannten Abtheilungen aufbereiteten Brennhölzer, als: 151'/, Rm. weiche Arennlchcite, 220, Rm. weiche Aelle, 57 Areunknüppel, 1234 „ weiches Streurcistg und 627 Rni. weiche Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königliche Iorllrevierverwaltung Schönheide und Königliches Iorllrentamt KiSenllock, Arancke. am 15. Januar 1896. Gerlach. Aus Deutschlands großer Zeil. Zur Erinnerung der 25jähr. Gedenktage de« Kriege» 1870/71. 53. (Nachdruck verboten.) Der Krieg gegen die Ostarmee III. (An der Lisainc.) Auf jenem, etwa« entlegenen, jedenfalls den Hauptope- rationen ferner gelegenen Theile de« französischen Kriegs schauplatzes, der da nahe der deutschen (badischen) und schwei zerischen Grenze sich hinzieht, dessen Mittelpunkte die starke Festung Belfort und Dijon bildeten, sind unter den großen Waffenthaten de« 7V. 71 er Kriege« vielleicht die größten ge schehen. ES ist bekannt, daß im Kriege nicht immer die sieg reichen Schlachten da« Ausschlaggebende zu sein brauchen, daß unter Umständen selbst eine gegen ungeheuere Uebermacht erlittene Niederlage, sehr ehrenvoll und für den Krieg bedeut sam sein kann. Jene« Häuflein tapferer Badenser u. Preußen, da« gegen eine mehr al« dreifache Uebermacht nicht nur Stand hielt, sondern schließlich sogar siegreich war, da« mit einer Ausdauer, mit einem Muthc und einer Opferwilligkeit, ohne Gleichen den Feind an seinem bedeutungsvollen Durchbruche und ev. Einfälle in deutsche« Gebiet verhinderte, jene« ver- hältnißmäßig kleine Truppenkontingent, in dem er auf die Pflichttreue jede« einzelnen Mannes ankam, verdient die höchste Anerkennung und Dankbarkeit der Nachwelt. General Bourbaki, aus welchen die Franzosen nun noch ihre ganze Hoffnung setzten, war mit einem Theile der Loire- Armee immer weiter östlich gezogen und marschirte, nachdem seine Streitmacht auf ca. I60,0M Mann angewachsen war, »en Belfort vor. Ob e« wirklich seine Absicht war, nach Deutschland durchzubrechcn, oder ob er diesen Einbruch in deutsche« Gebiet nur im günstigsten Falle im Auge hatte, oder ob er zunächst nur die Festung Belfort entsetzen, dann weiter nach Norden ziehen, dort ebenfalls die Festungen frei machen und dann auf Pari« marschiren wollte, ist kaum fest zustellen; phantasiereich waren die Pläne, die Gambetta und feine Leute entworfen, alle und sic rechneten wenig oder gar nicht mit der Wirklichkeit. General von Werder, der die Be deutung der ihm zugewiesenen Aufgabe voll erkannte, erhielt bereit« Anfang« Januar die Nachricht von der Bedrohung Belforts durch französische Truppen. So schritt er denn auf Hericourt und Billersexel los. Westlich von Belfort, fast in gerader Linie damit, liegt Veso ul. Auf der Straße, die von hier nach Süden führt, kam es zu einem Gefecht am 5. Januar mit der französischen Avantgarde. Nach hartnäckigem Kampfe, bei dem besonder« die badischen der und 4er zur Thätigkeit gelangten, wurden die Spitzen der französischen Truppen zurückgedrängt und viele Gefangene gemacht. Durch diese« Gefecht und andere kleine Gefechte erlangte man die Gewißheit über die Stärke der Franzosen und erkannte, daß eine ganze große Armee im Anzuge sei. Dem General Bourbaki, der sich auf die problematische Expedition eingelassen hatte, traten bald Hindernisse entgegen: die Eisenbahntransporte mit Truppen u. Proviant verzögerten sich, der Mangel an leitenden Kräften brachte Störungen und Aufenthalte hervor, die bei der strengen Kälte, der mangel haften Bekleidung u. Verpflegung die Truppen sehr erschöpften. Die Vorwärtsbewegung der Bourbaki'schen Heere« verzögerte sich sehr; die zu solchen Thaten, wie die beabsichtigten, nöthigen Truppen mußten marsch- und schlagfertig sein, während sie in Wirklichkeit bereit« so heruntergekommen waren, wie nach einer verlorenen Schlacht, noch bevor e« zur Schlacht ge kommen war. Al« erst einmal die deutschen Truppen die Absichten de« Feinde« erkannten, kamen sie diesen zuvor und ergriffen die Offensive, indem sie vorwärt« rückten. So wurde die erste Absicht Bourbaki«, sich zwischen da« Corp« Werder und de« Belagerung«-Corp« vor Belfort einzuschieben und beide Armee- theile zu trennen, von vornherein vereitelt. Am 8. Januar erhielt General v. Werder über Basel die genaue Nachricht über die Stärke der Bourbakischen Armee und sofort rückte er mit seinen Truppen auf Billersexel vor. Hier, süd östlich von Vesoul, kam e« am 9. Januar zu einem Treffen. E« standen sich hier 15,000 Deutsche unter Werder« Befehl und 64,000 Franzosen unter Bourbaki gegenüber. Der An griff auf die Stadt mißlang zuerst, al« jedoch Premierlieute- nant Hertel eine Drahtseilbrückc entdeckt hatte, überrumpelte er da« die Front beherrschende Schloß; damit ward man Herr der großen Ognon-Brückc und die 25er drangen in die I Stadt ein. Inzwischen wurden die von den Franzosen sehr I tapfer vertheidigten Dörfer Momay und Marat genommen. Jndeß gestaltete sich der Kampf in der Stadt sehr cigenthüm- lich und schließlich für die Deutschen nachtheilig. Die Fran zosen hatten mit überlegenen Massen Schloß und Park wie der gewonnen und General v. TreSckow hatte die Räumung der Stadt angeordnet. Ehe diese jedoch völlig durchgesührt war, befahl General von Werder die sofortige Wiedcr- nahme der Stadt, da er den Vormarsch der Franzosen hier durchaus aushaltcn wollte. Nun entbrannte ein wüthendcr Kampf. Der östliche Stadttheil ward von den Deutschen wieder genommen, der südliche jedoch nicht. Am furchtbarsten aber war der Kamps um da« Schloß. Während die untern Schloßtheile von den Deutschen genommen waren, wurden die oberen Stockwerke von den Franzosen ausdauernd gehalten; so wüthcte der Kampf hier um jeden Zoll breit Raume« auf Treppen und Gängen, während da« Gebäude selbst lichterloh brannte. Auch in den Gassen tobte fast in der ganzen Nacht der wilde Kampf, an dem sich immer neue französische Truppen betheiligtcn. Al« man sah, daß der Schloßberg den Fran zosen nicht entrissen werden konnte, wurde nach Mitternacht die Räumung der Stadt angeordnet, die erst am Morgen beendet war. Die deutschen Verluste betrugen 26 Offiziere und 553 Mann. Die der Franzosen 1427 Mann, darunter 800 Gefangene. Die Hauptaufgabe war nun, Belfort gegen den Ansturm Bourbaki« zu decken. Zu diesem Zwecke suchte Werder im Einvernehmen mit General v. TreSckow die Stellung an der Lisaine au«. Diese Stellung war den Umständen nach ge boten, aber keineswegs eine gute; ihr größter Nachtheil war ihre Frontlänge, die von Montbsliard bi« Frahicr, von Süd nach Nord, 22 Kilometer betrug, die sich aber sogar noch weiter südöstlich bi« zur Schweizer Grenze hinzog. E« ist klar, daß man für diese außergewöhnliche Frontlänge sehr starker Truppenmassen benöthigte, wenn man den Stoß der Gegner aushalten sollte. Jndeß standen Werder nur 45,000 Mann mit 181 Geschützen zur Verfügung, während die Fran- zosen mit 150,000 Mann und 382 Geschützen heranzogen. Kaum glaublich erscheint e« deshalb, daß die Minderzahl der Uebermacht stand hielt und so nachhaltigen Widerstand leistete,
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