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Der sächsische Erzähler : 22.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187001227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18700122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18700122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-22
- Monat1870-01
- Jahr1870
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.01.1870
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Walde wieder erlangt, sich iin dasigen Gerichtsamts- Gefängnisse durch, Erhängen dem Transporte, sowie überhaupt dem weiteren Einschreiten der irdischen Justiz für immer entzogen hüt. Wir hören, daß vor einigen Tagen sehr leicht eine Explosion des Dresdner Pulver-Laboratoriums hätte stattfindcn können, da durch irgend einen Um stand ein Oessenbrand daselbst entstanden war, welcher bereits eine mehrere Ellen hohe Feuersäule gezeigt haben soll. Durch das energische Handeln des da selbst befindlichen Cemmandanten ist es gelungen, das Feuer sofort zu tilgen. (Dr. N.) In einem Berichte über die Leipziger Neujahrs messe heißt es: Voigtländische Weißwaaren hatten wieder kein Glück, es versprachen sich aber die Fa brikanten ein gutes Frühjahrsgeschäft. Auf dem Leipziger Postamt waren während der Weihnachtszeit mehrere, wie man sagt 12, an dortige Adressaten gerichtete Poststücke — in einem hatte sich auch undeklarirt Geld befunden — abhanden gekommen. Als Thäter wurde alsbald ein aushilfsweise Ange stellter eingczogen, bei dem man auch einen Theil des Inhaltes jener Sendungen wiedergefunden hat. Während des Nachtdienstes war es dem Thäter möglich gewesen, Bcgleits-Adressen an sich zu bringen und somit leicht die Gegenstände durch dritte Personen bei der Packetausgabe abholen zu lassen. Groitzsch, 18. Jan. Der Schuhmachergeselle Bernhard Oscar Zettermannn von hier, 26 Jahre alt, welcher bei seinem Bruder, dem Hausbesitzer und Schuhmacher Robert Zcttermann, hier in Arbeit stand, kam mit letzterem bei der Arbeit in Streit, gerieth in Aufwallung, ergriff das auf der Werk statt gelegene Zuschneidemesser und stieß es seinem Bruder unmittelbar in die Herzgrube, so daß der selbe wenige Minuten darauf an Verblutung starb. Der ermordete R. Zettermann ist 32 Jahr alt und hinterläßt eine Frau und 5 unerzogene Kinder. — Der Mörder ist dem Gerichtsamte Pegau übergeben worden. (L. Z.) Am 14. Jan. wurde in Venusberg bei Thum eine Frau aus Schloßchcmnitz todtgefahren. Sie hinterläßt einen Gatten und 6 Kinder. Auf einem Wagen, in der sogenannten Schooßkelle, mit dem Fuhrmann sitzend, springt der Letztere herunter, um das Schleifzeug in Ordnung zu bringen, kommt aber zum Fallen und verliert dabei die -Zügel. Die Pferde kommen zum Schuß, die Frau springt auch herunter, fällt und der über sie hinwegfahrende Wagen drückt sie todt. In Chemnitz sowohl wie in Schloßchcmnitz und Limbach sind neuerdings Fälle an ächten Menschen blattern vorgekommcn. — In Pleißa herrscht eine sehr ausgedehnte Masern-Epidemie von gutartigem Character. Am 15. d. M. Abends gegen 5 Uhr brannte auf dem Dominium Kauppa eine nur noch zur Hälfte vorhanden gewesene Torffeime, welche aus 8—10,000 Stück Torfziegeln bestand, total nieder. Preußen. Viel besprochen wird ein in der Garnison von Grebenstein bei Cassel vorgekommener Fall von Mißhandlungen der Mannschaft eines Husaren regiment-, dessen Aufdeckung dem enkrgischm Bor gehen des Commandeurs zu danken ist. Gn Husar hat sich darüber das Leben genommen, nachdem er den Grund zu seinem verzweiflungsvollen Schritt seiner Mutter nach Weimar gemeldet hatte. Auf den Jammer der Mutter klagte der Fürst bei dem König, der strenge Untersuchung anzuordnen befahl. Dieselbe soll zwei Offiziere auf das Schwerste gra- virt haben, da die brutalen Unteroffiziere sich mit ihrem Befehle zu decken vermochten. Als Thatsache wird versichert, daß ein Leutnant mit mehrjähriger Festungssträfe bestraft, dem Rittmeister der begehrte Abschied bis zum Austrag der Sache verweigert worden ist. Dis beiden Offiziere, die man nennt, sind Hessen. Oesterreich. Cattaro, 14. Jan. Das Verbot, Waffen zu besitzen und zu tragen, sowie das Standrecht für den ganzen Bezirk Cattaro sind aufgehoben. Die Communication mit Dragalj ist frei. In Wien haben die Minister Taaffe, Potockh und Berger ihre Entlassung erhalten, nachdem sich das Herrenhaus in der Adresse gegen sie ausgesprochen hatte. Sie wollten den Czechen, Polen rc. weitgehende Zugeständnisse machen, wie es schien, auf Kosten der für Alle gemeinsamen Verfassung. Am 23. Januar trifft Erzherzog Carl Ludwig in Berlin ein, um den Besuch des Kronprinzen in Wien zu erwidern. Italien. Viele Leser haben sich unwillkürlich' gefragt: Ist der kroatische Bischof Stroßmeher des Lebens müde, daß er so rückhaltslos die Jesuiten angreift? Ihre Ahnung hat sie nicht getäuscht. Schon ist das Leben des tapfern Mannes bedroht gewesen. Zwei Ban diten griffen ihn neulich Abends an,-als er in sein Quartier heimkehrte, und er wäre verloren gewesen, wenn nicht Leute dazu gekommen And die Banditen ausgerissen wären. Die Polizei in Rom vertuscht die Sache. (Werren's die Banditen nicht übel nehmen, daß man sie nachträglich zu „etwas unverschämten Bettlern" degradirt?) Aus Rom", 16. Januar, schreibt man: Mehr als 300 Prälaten haben sich bereits geweigert, die Petition zu unterzeichnen, welche die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit verlangt. Mehrere andere Prälaten gaben ausweichende und hinhaltende Ant worten. Die Gegner der Erklärung sind entschlossen, gegen die Petition aufzutretcn, sobald die Frage im Concil discutirt wird. Man glaubt, daß die definitive Abstimmung Einstimmigkeit nicht erzielen wird. Frankreich. Die Freiheit zu reden, läßt in Paris nichts zu wünschen übrig. Ob das Volk losschlagen solüe oder nicht, darüber wird von Rochefort und seinen Anhängern in den Zeitungen so ungenirt verhandelt, als beträfe es einen Ball oder einen Spaziergang. Die Freunde Rochefort's waren für das Losschlagen beim Leichenzug und machen ihm in den Zeitungen Vorwürfe, daß er es Hintertrieben. „Was wollt Ihr? antwortet er in seiner Zeitung, das Volk fragte mich um Rath; wenn es entschlossen ist, loszuschlagen,
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