Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 06.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190104065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010406
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
- Monat1901-04
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Als- M MchMtl für deu Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl. des „Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Mjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint ivöchenltich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hanncbohnin Eibenstock. -- -- , »--—a 48. Jahrgang. 4S. Sonnabend, den 6. April Es rauscht im Wald, es klingt im Feld, Die Wasser rauschen und singen: Erschienen ist des Frtihlings Held, Den Winter nieder zu ringen. Das Leben siegt, der Tag erwacht. Die Sonne schwebt aus langer Nacht Empor auf strahlenden Schwingen. Oster«. Wie war die Seele so verzagt In bangen, traurigen Stunden. Nun hat sie, da der Morgen tagt. Die Hoffnung wiedergesunden. Wie lacht der Himmel so hell, so blau. Wie blinkt im Grase der Silberthau, Wie ist die Trauer geschwunden! Der Kranz verging im liescn Schnee, Den wir zur Sommerzeit wanden. Und keinem Trostwort wich das Weh, Als alle Blumen entschwanden. Doch nun erschließt sich des Himmels Thor, Die Lerchen jubeln zum Licht empor Und jauchzen ihr „Auferstandcn!" Was Staub ist, ward dem Staub geweiht. Als seine Stunde geschlagen. Dem Geist beginnt die Ewigkeit Am Ostermorgen zu tagen. Der Glaube und die Liebe spricht: „Aus Nacht und Dunkel wird Dich zum Licht Dein freudiges Hoffen tragen." Nun sollst Du wieder fröhlich sein Und bannen des Zweifels Sorgen. Nicht länger vor dem Sonnenschein Hält sich das Leben verborgen. Am Waldesrauschen, im Glockenklang Steig' auf der jubelnde Festgesang Am heiligen Ostermorgen! — Der Herr Bürgermeister von Grünhain, sowie die Herren Gemeindevorstände im Ver waltungsbezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft (mit Ausnahme der- ,enigen von Jugel, Wittigsthal, Breitenbrunn, Rittersgrün, Steinbach, Carlsseld und Tcllerhäuser) werden unter Hinweis aus 814 der Verordnung vom 4. April 1879 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1879 S. 165) veranlaßt, über die in ihren Gemeinden wohnhaften oder ansässigen, über 14 Jahre alten Katholiken, soweit dieselben ein eigenes Einkommen haben, einschließlich der nach 8 3 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 für ihre Personen beitragspflichtigen katholischen Ehefrauen ein nach Anleitung des der angezogenen Verordnung beigedruckten Formulars (Seite 171 und 172 des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1879) anzufertigendes Verzeichniß unter Angabe der von einer jeden Person zu entrichtenden, im Einkommensteuer-Ortskataster ausgeworfcnen Normalsteuersätze und der Zahl der auf den Grundstücken der nicht am Orte wohnenden Grundstücksbesitzer ruhenden Steuereinheiten, dafern aber anlagcnpflichtigc Katholiken nicht vorhanden sind, einen Vakatschein bis zum 30. April dieses Lahres hier einzureichen. Schwarzenberg, am 2. April 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. Krug von Nidda. Lr. In Erinnerung ivird gebracht, daß alljährlich die Feuerstätten zweimal (im Früh jahr und Herbst) und das Feuerlöschgerättze viermal unter Zuziehung des Bezirksschorn- fteinfcgcrs einer Revision zu unterziehen sind. Schwarzenberg, am 2. April 1901. Königliche Amtshauptinannschlift. Krug von Nidda. Lr Frühjahrs-Kontrolversammluu^cn 1901 betr. Die diesjährigen Frühjahrs - Kontrolversammlungen in dem Amtsgerichts bezirke Eibenstock, zu welchen sämmtlich« Mannschaften der Reserve und Landwehr I. Aufgebots, die Disposttionsurlauber, sowie die zur Disposition der ErsatzbehSr- den Entlassenen und die Ersatz-Reservisten - das sind die Jahresklassen 1900 bis mit 1888 — zu erscheinen haben, werden wie folgt abgehalten: 1) in Schönheide im Gasthofe „zum Kavrinus" Sonnabend, den 20. April, Bormittags 10 Uhr sür die Beurlaubten aus Schönheide. Nachmittags 2 Uhr für die Beurlaubten aus Schönheiderhammer, Neuheide, Ober- und Untcrstützengrün. 2) in Given stock im „Kel-schlößchen" Montag, den 22. April, Bormittags 10 Uhr sür die Beurlaubten aus Eibenstock. Mittags 12 Uhr sür die Beurlaubten aus Hundshübel, Neidhardtslhal Muldenhammer, Carlsseld, Wilden thal, Wolfsgrün, Blauenthal und Sofa. Besondere Gestellungsbefehle oder öffentliche Anschläge werden nicht ausgegeben. Befreiungsgesuche sind, gehörig begründet und ortsbehördlich beglaubigt, umgehend an das Hauptmcldeamt einzureichen Die Nichtbefolgung der Berufung zur «ontrolversammlnng hat Arrest zur Folg«. Diejenigen Mannschaften, welche in der Zeit vom 1. Oktbr. 1888 bis 31. März 1889 bezw. 1. Oktbr. 1893 bis 31. März 1894 cingetreten, sowie diejenigen Ersatz-Reservisten, welche im Jahre 1868 geboren sind, haben ihre Pässe bis 10. dss. Mts. an das Haupt meldeamt einzuscndcn. Die übrigen Leute bringen ihre Pässe zu den Kontrolversamm- lungen mit. Königliches Bezirks-Kommando Schneeberg. Wiesenverpachtunss Die der Gemeinde gehörige, neben der Haltestelle Obcrschönhcide gelegene sogen. Ochsen wiese, die einen Flächeninhalt von 66,s ar hat, soll anderweit auf 6 Jahre verpachtet wer den. Pachtgebote sind bis zum 9. April d. I. anher abzugeben. Die Gcmcindevcmnltung zu Schönheide. Holz-Versteigerung der in den hiesigen städtischen Anlagen aufbcrcitcten harten Nutz u. Brennhölzer Dienstag, den 9. April 1991, Nachmittag 3 Uhr. Zusammenkunft an der Meichsner'schen Konditorei hier. Zur Versteigerung gelangen gegen Baarzahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen: 51 Ahorn - Klötzer von 9—40 ein Oberstärke 14 Eschen - 9—39 - - 60 Linden - 9—26 3 Buchen - 11-20 4 Birken - 9—16 2 Aspen - 26 u. 35 1 Ulmen - Klotz 12 hierüber 1 Lärchener »e 17 ferner 23'/, rm harte Brennknüppel, 2 . „ Neste und 31'/, „ hartes Reißig. Eibenstock, den 3. April 1901. , Dcr Rath der Stadt. I. V.: Justizrath Landrock. Müller. Hstern! Die großen Feste der Kirche sind, so verschieden auch die Einzelnen zur Kirche stehen mögen, wahre Menschheit-feste ge worden, sie haben weit über die Kirchenmauern hinaus eine» uni versalen Charakter angenommen. Nicht allein deshalb, weil man die Feste eben feiert, wie sie fallen, sondern und in letzter Linie, weil aus diese Tage für Jeden etwa» fällt von dem Sonnenglanz großer, erhabener und göttlicher Gedanken, solcher Gedanken, die ein Echo finden im Menschengemüth, eben weil sic zugleich auch echt menschlich sind. Von keinem Feste gilt da« mehr al« vom Osterfeste. Die größten Gegensätze, die wir Menschen kennen; Tod und Leben verklärt e« mit einem wunderbaren Licht und gegen da« traurige Slcrbelied von der Vergänglichkeit und Endlichkeit de« staubge borenen Menschen stimmt e« an da« herrliche Siege«lied eine« Leben», da- stärker ist al« alle Mächte dieser Welt, stärker auch al« die letzte und größcste unter ihnen: der Tod. Ostern ist ein Fest de« Glauben», de« frohen Glauben« an den gewissen Sieg der Idee über die rohe Gewalt, de« Glauben« an die obsiegende Kraft guter, reiner Gedanken inmitten einer Welt voll Wider stand und Hindernissen, de« Glauben« an den Sieg der Persön lichkeit im Menschen an seine endliche Begrenztheit. Man kann aber die Idee nicht trennen von ihrem Träger, wenn ander« sie in Fleisch und Blut, in den geistigen Besitz Vieler übergehen soll. Man kann eine Wahrheit erst dann zu einem Feuer anzündcn, wenn darin da« Herzblut einer in ihr aufge gangenen Persönlichkeit pulsirt und sür sie zeugt. Daß die Wahr heit zwar verhöhnt, verachtet und verfolgt, verurtheilt, gekreuzigt und begraben werden kann, daß aber auch der stärkste Stein, den man davor wälzt, sic nicht sür immer zudecken, und der elendeste Tod der für dieselben sterbenden Menschen sie nicht auf ewig todt machen kann — dafür ist und bleibt der dessen Auferstehung-fest man Ostern heißt, da» ewig giltige Z-ugniß. Nicht deshalb, weil er e» ist und weil er so gesagt und gelehrt hat, auch nicht deswegen allein, weil e« wahr gewesen ist, wa» er lehrte, sondern darum, weil die Wahrheit bei ihm zur Seite hatte die unver gleichlichste Hingabe seine» ganzen Ich. die vollkommenste Auf lösung seiner selbstischen Interessen und schließlich, al« höchsten Prei«, da« erhabene, reine, große Leben, daß er dafür hingegebcn. Darum hat Jesu« von Nazareth nicht gelödtet werden können, obwohl man ihn den elendesten Tod seiner Zeit, den Tod de« Verbrecher» am Kreuz, sterben ließ, darum Hal vielmehr gerade sein Tod und sein Grab die Gcburt-ftättc seine« wahren, unsterb lichen Leben«, seine« Siege«, der werbenden und zündenden, der tröstenden und beseligenden Kraft seiner Gedanken und seiner Persönlichkeit werden müssen. Und wenn auch sein ihm eigen- thümlicher Beruf da« Gebiet de« religiösen und sittlichen Leben» gewesen ist, er hat diese« Leben befteien und wahr und rein machen wollen, und so ist auch er, wenn einer im Dienste der Freiheit und der Wahrheit gestanden, Ihr königlicher Priester. Und wenn er auch kein Politiker war und sein wollte, ein Mann dcr Oefscntlichkcit, ein Votkömann im besten Sinne de« Worte«, ein Mann sür da« Volk ist er wie nur je einer gewesen. Er hat dafür gekämpft und gelitten, und seine größten und besten Gedanken waren im weitesten Sinne Gedanken der Hilfe, der Gerechtigkeit, der Befreiung de« Menschcnworte» und der Men schenliebe, Gedanken, die durch hundert und tausend Kanäle in den großen Strom de« öffentlichen Leben« bi« auf diesen Tag hincinfließen und immer wieder aus « Neue ihre Ostern erleben. Doch nicht ihren Spuren wollen wir nachgehen am Feste der Ostern, sondern im Zeichen de« Auferstehung-feste« selber auferstehen zu einem neuen gewissen Glauben an ein Ostern auch unserer Ideale. Und wahrlich, dieser Glaube thut in unserer Zeit mehr Noth denn je, in einer Zeit, da da« Volk dcr Deut schen nur mit Mühe sich erhält, wa« c» an Rechten au« einer besseren Zeit überkommen hat. Link« steht die feste Masse, die sich berufen hält, der alleinige Erbe einer in ihren Augen über lebten Gesellschaft zu sein, und recht« die kleine, aber wie nur je mächtige Partei, die um die Wende de« 19. Jahrhundert« noch einmal den Staat ihren Souderinteressen beugen möchte. Und zwischen Beiden, aber zerrissen und in breiten Schichten innerlich zerrieben, da« deutsche Bürgeethum, trotz seiner gewaltig gewachse nen und immer noch wachsenden materiellen Kraft an politischer Bedeutung nur noch ein Schatten dessen, wa« e« einst war und wa« e« heute noch vielmehr sein könnte. Daß e« diese Bedeutung sich wieder erringen wird, daß der rückläufigen Entwicklung«phaie, unser« derzeitigen öffentlichen Leben« mit der Nothwendigkeit de«
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