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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 02.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190107022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
- Monat1901-07
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Aktionäre keine Veraulassunz zu Befürchtungen gegeben ist. Der »or wenigen Tagen veröffentlichte Stand der erworbenen Hypo theken und Grundrenten läßt erkennen, baß eine sehr reichliche Ueberdeckung unserer Obligationen besteht. Wenn di« Besitzer derselben gleichwohl sortsahren sollten, ihren Besitz an den Markt zu bringen, um sich desselben auch zu niedrigeren Eoursen zu entledigen, so können wir die« im eigenen Interesse derselben nur lebhaft bedauern, da unsere Obligationen durchaus voll- werthig sind und ihre Besitzer daher jeden au» unbedachter Ver schleuderung derselben entstehenden Verlust lediglich sich selbst zu zuschreiben haben. E» ist aber ganz selbstverständlich, daß die ohne jede rechtliche Verpflichtung bestehende Gepflogenheit, ihre eigenen Obligationen zurückzukausen, für jede Hypothekenbank ihre Endschast erreichen muß, sobald die» auf Kosten der Solidi tät geschehen müßte. Sitzung des Bezirksausschusses »er Aonigkicheu Amtshaupt- man«schaft Schwarzenberg, vom 26. Juni 1901. Der Bezirksausschuß genehmigt I) den Haushallplan der Bezirksanstalt Grünhain aus das Jahr 1901 1902 und die Gehaltsaufbesserung für den Aufseher Weber, sowie den Ber trag mit der Stadtgemeinde Grünhain wegen Entnahme von Wasser für die Bezirksanstalt aus der städtischen Leitung; 2^ empfiehlt wegen der Verordnungen des Königlichen Ministeriums des Innern l». da- Ergreifen von Maßregeln zur Vertilgung und Fernbaltung der Ratten und Mäuse betr., 3) nimmt Kenntniß von der Verordnung des König!. Ministeriums des 4) beschließt a. zu dem Anträge des Stadtrathes Aue aus Einziebung der Bockauer Gasse als öffentlichen Weges Beiziehung eines Lageplanes, I». ^u den: Regulative über Erhebung von Besitzveränderungsabgaben Branntwein mrückzugeben^ 0. den Nachtrag zum Anlagenregulativ für Neuwelt an den Gemeinde rath zur Aufklärung zurückzusenden, zu entsprechen. 5) befürwortet das Regulativ über Erhebung von Abgaben bei Besitzver änderungen in Lindenau und die Wafserwerksordnung für die Gemeinde Lauter, letztere auch soweit nöthig genehmigend . 6) genehmigt a. die Bestimmungen über die amtliche Verkündigung allgemeiner Anordnungen in Wittigsthal, I». die Ausbezirkung der auf Bahnhof Wilzschhaus erbauten Wohn gebäude aus dem Staatsforstreviere Earlsfeld und deren Einbe zur Errichtung einer Stauanlage, .1. daS Gesuch der verehel. Brückner in Obernnttweida um Erlaubniß zur Verbreiterung und Vertiefung ihres Betriebsgrabens beding- den 4. Nachtrag zum Ortsstatut für Johanngeorgenstadt, die An- stellungs , Bewldungs- und Ruhegehaltsverhaltnisfe der städtischen Beamten betr., mit dem Anheimgeben der Abänderung, t. das Regulativ über Erhebung von Abgaben von öffentlichen Musikaüfführungen :c. für Lindenau, den ortsstatutarischen Beschluß, die Bestellung eines zweiten Ge meindeältesten in Steinbach, I>. das Regulativ über Erhebung von Abgaben von öffentlichen Mu ¬ li. desgleichen für Niederschlema, I. das Gesuch Ernst Max Wühlers in Obersachsenfeld um Erlaubniß zur Errichtung einer Stauanlage in Beierfeld bedmgunsweise, m. das Kataster über die im Jahre 1901 zu erhebende Bezirkssteuer, 7) weiter die Gesuche ». Bernhard Emil Nestlers in Grumbach um Erlaubniß zum pacht weisen Äasthofsbetriebe, Tanzmusikhalten. Beherbergen, Ausspan nen, Krippensetzen und Abhaltung von Singspielen im Gasthofe zu Forstel, <r. der Ziegeleibesitzer Leistner und Georgi in Zschorlau zum Kan tinen betriebe, r. August Möckels in Antonsthal um Erlaubniß zum Bierschank in seinen: Garten und zum Krippensetzen, u. der Firma F. E. Weidenmüller in Antonsthal um Erlaubniß zuni Schankwirthschaftsbetriebe in dem neu vorgerichteten Garten, der erweiterten Veranda und dem Musikpavillon, Halle daselbst, >. Julius Schettlers in Albernau um Uebertragung der Eduard Meichsner in Bockau ertheilten Erlaubniß zum Bier und Brannt weinschank, und Branntweinschank und Ausübung des Schankbetriebes durch Ernst Otto Bretschneider und m>. Oskar Arlts in Schönheide um Uebertragung der Hermann Lenk Möge! in Eibenstock für Ermittelung von Baumsrevlern se eine Belohn ung von lO Mk. aus Bezirksmitteln; S) lehnt die Gesuche n. Karl Ernst Günthers in Schönheide um Erlaubniß zum Kantinen betriebe während seines Wohnhausbaues, Branntwein, .. Albrecht Holzhevs in Unterstützengrün um Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank, 'I. August MöckelS in Antonsthal um Erlaubniß zum Branntweinschank, Ernst Albin Bachs in Raschau um Erlaubniß zum Bierschank, sämmtlich im Mangel eines örtlichen Bedürfnisses ab; 10) ertheilt zu den Dismembrationen der Grundstücke Blatt 6 und 59 für Wildenthal, „ 29 und 52 für Sosa, „ 12 ' „ Albernau. „ 34 „ Reuheide, „ 3»i, 72, 284 und 287 für -chönheide, „ 57 für Niederschlema, „ 100 „ Grünstädtel, „ 135 „ Bockau, ,, 44 „ Lberschlema und „ 72. 97, 137, 154 und 155 für Zschorlau die nachgesuchten Dispensationen . Amtliche Mittheikuuze» an» »er Sitzung »es St«dtr«tßes z» chiöe»ss»ck vom 13. Juni 1901. Anwe'end 4 Sladträthe. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hess«. 1) Dem Stadtverordnetenbeschluffe, die Sparkasse, Schulgeldeinnahme und die Krankenkassen nicht nn Schürer'schen, sondern im Scheffler'schen Hause einzumiethen, tritt der Rath bei. 2- Ebenso schließt man sich dem weiteren Beschlüsse deS Stadtverordneten Collegium- an, eine neue Schutzmannstelle zu begründen. 3) Das durch Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau sestgestellte Stadtwappen nimmt der Rath an und beschließt, bei dem Königlichen Hauptstaatsarchive anzufragen, ob eine Abbildung des Wappens dem Stadtratbe überlassen wird. 4) Von dem Berichte des WasfermeisterS über den Zustand der Wasserbe kälter nimmt man Kenntniß. Es wird beschlossen, eine Wafferunter- suchung durch einen Sachverständigen vornehmen zu lassen. Man will hiervon der Firma Liebvld <L Co -Holzminden Kenntniß geben und ihr die Erwartung aussprechen, daß sie die Untersuchungskosten trägt, falls die Schuld an der raschen Abnutzung des Eementputzes an den Wänden der Wasserbassin- »richt der Beschaffenheit des Wassers zuzu schreiben i't t'»> Kenntniß wird genommen von n. der erfolgten Prüfung und dem Richtigbefunde der Rechnungen der Industrie'chul, Kochschul , Armen-, Pension-- und Schulden trlgungs-Kasse auf das Jahr 1900; 1». der Verordnung, die Verwendung theergetränkter Eementdachsteine betreffend; gehend eine Beseitigung der dem Dorfbache entströmenden üblen Gerüche eventuell durch Wetterführung der Bergstraßenschleuße nach der Breiten- nraßenschleuße durch die Brückenstraße vornehmen zu lassen bez. einen Be'ckluß wegen anderer Abbilfe zu fassen. Der Bauausschuß meint, daß den: Uebelstande durch Weilerführung der Bergstraßenschleuße durch Sürst Leopold I. von Anhalt-Dessau. Zum S28. Gebunslaze. — Geboren 3. Juli 1378. Von Albert Gillwald. Fürst Leopold I., auch unter dem Namen de» .alten Dessauer»" hochberühmt. ward am 3. Juli 1676 zu Dessau ge boren. Sein Vater war der regierende Fürst Johann Georg II., und seine Mutter, Henriette von Oranien, die Schwester der Gemahlin de» großen Kurfürsten. Prinz Leopold zeigte schon in früher Jugend die größte Ausdauer in körperlichen Uebungen und einen unwiderstehlichen Hang zum Miiitärwesen. Die geistige Ausbildung Leopold« wurde ganz vernachlässigt. Lesen und Schreiben war also seine Sache nicht, ja, er lernte kaum noth dürftig feinen Namen schreiben. Kaum 12 Jahre alt, ernannte ihn Kaiser Leopold zum Obersten und Ebes eine» Reiterregiment». Al» Leopold im Jahre 1693, nach dem Tode seine» Vater», unter der Vormundschaft seiner Mutter, die Regierung seine« Lande« übernahm, tra' er in die Kriegsdienste de» Kurfürsten von Bran denburg, welcher ihm da« Regiment seine» verstorbenen Vater« zu Halberstadt verlieh, da» er mit Eifer, aber oft mit grausamer Strenge ganz vortrefflich einüdte. Er führte den Gleichschritt und den eisernen Ladestoff ein und hielt sehr strenge aus Pünkt lichkeit und Ordnung. In dem Feldzuge gegen Ludwig XIV. (1696) bewies er sich bei der Eroberung von Namur so tapser, daß er zum General ernannt wurde. Mit eigener Hand machte er einen sranzösischen General zum Gefangenen, nachdem er ihm den Säbel au« der Hand geschlagen hatte. Nach dem Frieden zu Rvßwik (30. Okt. 1697) ging Leopold mit seinem Regiment« nach Halberstadt zurück. Eine« Tage» erhielt Fürst Leopold den Befehl, Quedlinburg, das der Kurfürst für 900,000 Mark von Lachsen gekauft hatte, zu besetzen, da die Bürger sich weigerten, brandenburgische Trup pen auszunehmen. Die» war für den Fürsten ein angenehmer Auftrag. Sofort brach er mit seinen Soldaten aus und zog nach Quedlinburg. Al» die Wachtposten an den Thoren preuß ische Truppen erblickten, ergriffen sie die Flucht, und ungehindert gelangte er in die Stad«. Auf dem Markte hielt Leopold an die verblüfften Bürger eine drohende Anrede, welche mit den Worten schloß: „Und wenn Ihr nicht wollt preußisch sein, so soll Euch ein Donnerwetter aus den Kops fahren!' Leopold war ein derber Haudegen und niemal» zierlich in seiner Rede. Auch war er jähzornig und eigenwillig, besaß aber dabei ein gute«, redliche» Herz, und jede übereilte Thal bereute er aufrichtig. Al» er nach erlangter Großjährigkrit im Jahre 1698 die Re gierung seine» Ländchen« ant-.at, verheiraihete er sich bald darauf, trotz der Mißbilligung aller, mit Anna Luise Köhse (die Anneliese), einer Apotheker«tochter au» Dessau, verlangte 1701 vom Kaiser die Erhebung der Mutter und Kinder in den erblichen ReichS- fürstenftand und lebte mit ihr ununterbrochen in der glücklichsten Ehe. Die Wohlfahrt seine» lande» suchte er mit allen Kräften durch mancherlei zweckmäßige Einrichtungen zu fördern. Im spanischen Erbfolgekriege, der zwischen Oesterreich und Frankreich im Jahre 1701 au»brach, stand Preußen auf Oesterreich» Seite, und Fürst Leopold führte dem Kommandirenden der kaiserlichen Heere, dem tapferen Prinzen Eugen von Savoyen, zwölf Bataillone Infanterie zu. Im Jahre 1702 kämpfte Leopold mit großem Glück gegen Frankreich. Lüttich, St. Michel und Rocrmonde wurden erobert, und der Rubm de« preußischen Heere» steigerte sich von Tag zu Tag. Al» Anerkennung wurde dem tapferen Fürsten am 18. Januar 1703 der schwarze Adlerorden verliehen. Nach dem unglücklichen Treffen bei Höchstädt (20. Sept. 1703) rettete er durch seinen meisterhaften Rückzug nach dem Nörd- linger Wald da» kaiserliche Heer vom Untergang. 1704 zum General der Jnsanterie ernannt, sühne er dem Prinzen Eugen 12,000 Mann Preußen zu. E» erfolgte den 13. August 1704 die zweite Schlacht von Höchstädt, in welcher die Deutschen einen glänzenden Siez errangen. Prinz Eugen hielt auf dem rechten Flügel und halte zwölf preußische Bataillone, von dem Fürsten Leopold geführt, bei sich. Marlborough bildete den linken Flügel der Schlachtordnung. Die Feinde zählten unter den Marschällen Tallard und Marsin und dem Kurfürsten von Bayern über 60,000 Maizn. Al» der linke Flügel der Verbündeten in Ge fahr gerieth, ergriff Leopold eine preußische Fahne, schwenkte sie hoch zu Roß, und mit lautem Hurrah folgten ihm seine Grena diere. Von einer Kanonenkugel getroffen, stürzte Leopold« Pferd nieder, schon glaubten die Seinen ihn getödtet, doch Leopold erhob sich mit der Fahne in der Hand ; er führte seine Grena diere vorwärt« und zwang schließlich die Feinde zur Flucht. Die Franzosen und Bayern verloren gegen 40,000 Mann, 141 Ka nonen, 144 Fahnen und Standarten, 17 Paar Pauken und ihr« sämmtlichc Bagage, bei welcher sich 34 Karossen mit französischen Damen befanden. Der Marschall Tallard befand sich unter den Gefangenen. Nach diesem glänzenden Siege eroberte Fürst Leo pold die Festung Landau. In dem Feldzuge de« Jahre« 170b focht er siegreich bei Cassanv in Italien, und am 7. September 1706 erfocht er einen glänzenden Sieg bei Turin. Von dieser Schlacht her schreibt sich der sogenannte .Dessauer Marsch.' Au« Hochachtung vor den preußischen Truppen hatten die Italiener einen Marsch kom- ponirt und zum Singen für die Soldaten mit Text versehen. Die Melodie diese» Marsche» gefiel dem Fürsten Leopold so sehr, daß er später sogar alle Kirchenlieder darnach sang. Am Abend nach der Schlacht hielten ber Herzog von Savoyen und Fürst Leopold ihren feierlichen Einzug in da« befreite Turin. Im Dezember de» Jahre« 1712 wurde Fürst Leopold zum Fcldmar- schall und Wirklichen Geheimen Krieg»rath ernannt. Im Kriege mit Schweden 1715 eroberte er die Insel Rügen und die Festung Stralsund und führte so den für Preußen vortheilhaften Frieden herbei. Friedrich Wilhelm I. schätzte den Fürsten Leopold sehr hoch, denn er wußte seine Verdienste um'» Heer zu würdigen. Auch war sein Charakter dem de» Fürsten sehr ähnlich. Im Jahre 1731 traf den Fürsten Leopold ein sehr harter Schlag, denn seine Liebling»tochter Louise, vermählte Fürstin von Anhalt Bernburg, wurde ihm durch den Tod entrissen. Als die sterbende Fürstin den Wunsch äußerte, ihren geliebten Vater noch einmal an ber Spitze seine» Regiment« zu sehen, eilte Leopold nach Bernburg. Ehe er vor La» Krankenbett trat, kniete er auf die Erde nieder und betete: .Herr, ich bin kein solcher Lump, der Dir bei jeder Hundsfötterei mit Gebeten beschwerlich fällt. Ich komme nicht oft, will auch so bald nicht wieder kommen, so hilf mir denn auch jetzt und laß meine Tochter gesund werden.' — Auch diese» Gebet zeigt von der Eigenart de» Fürsten. Friedrich» II. Gunst wußte sich der alte Dessauer auch bald zu erwerben. In dem ersten Schlesischen Krieg übertrug ihm der König die Deckung der brandenburgischen Lande und 1742 da« Kommando in Oberschlesien. Im zweiten Schlesischen Kriege schlug er die Oesterreicher bei Neustadt in Schlesien, dann bei Jägerndors und erfocht schließlich am 15. Dezember 1745 mit 34,000 Mann den glorreichen Sieg bei Kesselsdorf. Nach der Schlacht umarmte ihg der König, und Leopold erhielt al» ehrende Anerkennung seiner Heldenlhat 150,000 Mark. Der Sieg bei KesjelSdorf war da» letzte schöne Lorbeerblatt, La» sich Leopold in seinen Heldenkranz flocht. Tiefgebeugt durch den am 5. Fe bruar 1745 erfolgten Tod seiner inniggeliebtcn Gemahlin zog sich Fürst Leopold nach dem Dresdener Frieden in sein Land zurück und hat von jetzt ab nicht wieder den Degen gezogen. Am 7. April 1747 wurde Leopold, unmittelbar nach der Mittagstafel, vom Schlage gerührt, so daß er Besinnung und Sprache verlor; zwei Tage später, am 9. April, verschied er im 71. Jahre seine» Leben». Sein Leichenbegängniß wurde erst am 25. Juli mit kriegerischen Ehren in Dessau begangen. Eine Leichenrede hatte sich der Fürst ausdrücklich verbeten. Friedrich der Große, welcher Leopold im Leben wohl zu würdigen verstand, hat in seinen Schriften seiner ehrenvoll ge dacht, obwohl er darin die Schwäche diese» starken Charakter» nicht verhehlt. .Der Fürst von Anhalt,' schreibt er in seinen Brandenburger Memoiren, „war ein Mann von heftiger und hartnäckiger GemüthSart, lebhaft aber überlegt bei seinen Unter nehmungen, welcher mit dem Muthe de» Helden die Erfahrungen der schönsten Feldzüge de» Fürsten Eugen verband. Seine Sitten waren roh, sein Ehrgeiz ohne Grenzen, wohl bewandert in der Belagerungskunst und dabei ein glücklicher Krieger." An einer anderen Stelle stellt ihn Friedrich über alle anderen Generäle und rühmt seine Thaten bei Höchstädt und Turin. Sein Standbild, von Schadow angefertigt, stand lange Zeit einsam und verlassen im Lustgarten, dem Schlosse gegenüber, bi« e» endlich im September 1826 auf Befehl Friedrich Wilhelm» III. zu den alten Kameraden nach dem WilhelA-platz versetzt wurde. Auf dem Fußgestell befindet sich aus der Vorderseite folgende Inschrift: .Dem Andenken de» regierenden Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau, Königlich Preuß. General-Feldmarschall, weihet diese« Denkmal Friedrich Wilhelm III. im dritten Jahre seiner Regierung." Aus der Rückseite liest man: „Siegreich leitete er die preuß ischen Hilf»völker am Rhein, an der Donau, am Po. Er er- oberte Stralsund und die Insel Rügen. Die Schlacht bei Kessels dorf krönte seine kriegerische Laufbahn. Da» preußische Heer verdankt ihm die strenge Mannszucht und die Verbesserung seiner Krieger zu Fuß. Er lebte vom 3. Juli 1676 bi» den 9. April 1747.' Ein halbe» Jahrhundert hindurch hat Fürst Leopold seine Dienste dem preußischen Herrscherhause gewidmet und ist stet» nach Kräften bemüht gewesen, Preußen» Macht und Ruhm zu mehren. Im ganzen hatte er in einundzwanzig Schlachten mit gekämpft und siebenundzwanzig Belagerungen milgemacht. In der Kriegsgeschichte Preußen« wird Fürst Leopold von Anhalt- Dessau stet« al» leuchtende» Gestirn dastehen, und da» dankbare Preußen wird seiner nie vergessen. Unsichtbare Süden. Original-Roman von Reinhold Ortmann. iSl. Fortsetzung.) Noch bevor sie ihn erreicht hatte, wurde zweimal rasch nach einander an der Glocke gezogen, wie e» sonst weder die Eheleute Matrafch noch ihre zumeist sehr bescheidenen Besucher zu lhun pflegten. Aber io muthlo» war Paula bereit» geworden, so ganz hatte sie jede, auch die letzte Hoffnung begraben, daß sie nicht einen Augenblick an die Möglichkeit dachte, e« könnte doch noch Waller Eichrodt sein, der da Einlaß begehrte. Ihr Herz klopfte nicht einmal schneller al« sie öffnete, und Furcht und Aufregung bemächtigten sich ihrer erst, al« sie zu ihrer grenzenlosen lieber- raschung Walter» Mutter vor sich sah. Frau Eichrodt befand sich sichtlich in einem geradezu be ängstigenden GemülhSzustand. Ihr schon zu anderen Zeiten sehr blasse« Gesicht war aschfahl, ihre Brust aldmele stürmisch, und auck> al» sie drinnen in Paula» Zimmer auf einem Stuhle saß, mußte s ständlick Fragen in abge die ihr Jr noch in halten, dringen warten. D noch m langt u troffen, ihrem < lang ur wo sie Ei dort en Waller habe, d> beamlcv Ueber t Vermut müsse d weder i richt in In Vorstell Len lan wisse» s dem in «usflüä geschickt Beamte der ihr grobe P „B er in S Und m mit den zu diese gut ken Bankno: so sürch Pa langsam und e» sichtchen „T ihn Verl klar! I Dich n Alle» gi weder si ihn zu l Un die ver: Frau m hin beal sie den E» so schwa zeiungen sich her« ersten N er zwar nacd Dr lassen v Erbin d Gutmütl strichen, E« heil abg noch ni Wortlau mal wu und sie ten wus Haupte Wo bereit» t Zukunft« die» vor mal» so! ihr ja v ihm jetzt Elfriede sie al« j sie ihm eigenen nicht» v der schre er ihr höher e: sah, destt Drohunj da« End oder sür gleißende desto gr« Au< noch in übe: ihr» tere» thi hatte hi, sich zu l wieder a sichtige L mit bren In ihre, voll heiß nisse» w Und wie sie ohneh söhnung der Beu süchtigen
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