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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 22.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190708225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19070822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19070822
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-22
- Monat1907-08
- Jahr1907
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Er stürzte beim Ausweichen eines Wagens und erlitt namentlich im Gesicht und an den Knien so schwere Verletzungen, daß sich nach Anlegung eines Notverbandes die sofortige Neberführung des Bedauernswerten in das Kranken haus nötig machte. Ficker ist verheiratet. Sein Motorrad wurde vollständig zertrümmert. — Schneeberg, 18. August. Herr Amtshauptmann Demmering und die Vertreter der Städte des Bezirkes niit revidierter Städtcordnung hielten kürzlich eine Besprechung über die Erweiterung der Sonntagsruhe in den Ladengeschäften und für die Angestellten in den Kontoren ab. Tas hiesige Stadtoerordneten kollegium stimmte einer solchen Erweiterung, die für den gesamten Bezirk Schwarzenberg in Aussicht genommen ist, durchweg zu. — Johanngeorgenstadt, 20. Aug. Der gestrige Tag war für unsere Stadt ein ernster Gedenktag; er erinnerte a» den vor 40 Jahren erfolgten furchtbaren Stadt- brand. Binnen acht Stunden waren gegen 300 Häuser, die Kirche und alle öffentlichen Gebäude durch die Flammen zerstört worden. Zehn Menschen hatten bei dem Brande den Tod gefunden. Groß war die Not, aber auch groß die Hilfeleistung. Die Stadt ist nach dem Brande neu und schön erstanden. — Mittweida. In Metz wurde der Kaufmann Paul H cldt, welcher vor einigen Wochen von hier ver schwand, verhaftet und der Staatsanwaltschaft Chemnitz zugeführt. Neber Heldts Vermögen ist vor einigen Wochen das Konkursverfahren eröffnet worden. — Cainsdorf 18. August. Fünf Kind er im Alter von 4 bis 8 Jahren sind hier nach dein Genuß un reifen Obstes gestorben. — Oberwiesenthal, 19. August. Anläßlich des Großfeuers, das kürzlich hier wütete, war die Mitteilung ver breitet, das u. a. auch das Haus des alten, weit und breit bekannten Schubertschen Ehepaares, das im „Neuen Haus" erzgebirgische Lieder zu singen pflegt, mit abgebrannt sei. Diese Nachricht entspricht jedoch nicht den Tatsachen: viel mehr ist bei jener Feuersbrunst das Anwesen des Sohnes der Schubertschen Eheleute niedergebrannt, des Handels mannes Schubert. — Oberwiesenthal. Auf dem Keilberge fand am Sonntag die feierliche Grundsteinlegung zu der Kaise r Franz Joseph-Jubiläumsausstellungshalle statt, die im nächsten Jahre eingeweiht werden und einen neuen Anziehungspunkt für den Besuch des höchsten Berges des böhmischen Erzgebirges bilden soll. — Halle a. S., 10. August. Vor kurzem erkrankten gegen 60 Soldaten des hiesigen Artillerie-Regiments unter Nergiftungserscheinungen. Man hat jetzt festgestellt, daß die Krankheitsfälle nicht auf den Genuß unreifer Kartoffeln, wie man anfänglich annahm, sondern auf den Genuß verdorbenen Fleisches zurückzuführen sind, das von einem Halleschen Fleischermeister geliefert wurde. Die Krank heitsfälle nahmen übrigens alle einen gutartigen Verlauf. < Nachdruck verboten.) Was vielen während der schönen Jahreszeit das Reisen verleitet oder ihnen auf der Wanderschaft zu einer Quelle fortgesetzter Beunruhigung wird, das ist die Furcht, von einem Gewitter, zumal im Freien, überrascht zu werden. Diese Furcht hält manchen davon ab, während der gewitter reichsten Zeit des Jahres, Juli und August, überhaupt zu verreisen, weshalb sie es vorziehen, lieber daheim in ihren vier Pfählen zu bleiben. Angesichts dieser Tatsachen erhebt sich die Frage, ob denn die Gefahr, vom Blitze getroffen zu werden, wirklich eine so naheliegende ist, und ferner, ob sie im Freien größer ist als im geschlossenen Raume? Zu nächst ist festzustellen, daß die Blitzgefahr in den letzten Jahrzehnten bedeutend gewachsen ist, derart, daß sie in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts etwa dreifach so groß war, wie in den fünfziger Jahren. Die Ursache dieser Zunahme ist einerseits eine meteorologische, d. h. sie hängt mit der vermehrten Häufigkeit der Gewitter zusammen; andererseits dürfte sie in der Anhäufung blitzgefährlicher Metallvorräte infolge des rasch zunehmenden Maschinenbe triebs und der Metallkonstruktionen der Häuser zu suchen sein. Sodann ist zu beachten, daß flache Gegenden eine größere Blitzgefahr haben als gebirgige. In letzteren liegen die menschenbewohnten Ortschaften meist in den Tälern, und die sie umgebenden, blitzanziehenden Berge, die also gewissermaßen die Bedeutung von Blitzableitern haben, sind unbewohnt. In der Ebene dagegen stellt jedes Haus, ja, jeder hervorragende Gegenstand einen Punkt dar, der Blitze anziebt. Gebäude auf erhöhtem Terrain und solche in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Seen sind besonders gefährdet. Im Zeiträume 1874-1877 betrug die Blitzge fahr für das binnenländische gebirgige Süddeutschland 97, für das flache Norddeutschland mit seinem vielgliedrigen Wassernetze und der langgestreckten Küste 227! Für Kirchen betrug sie in den Jahren 1879—83 in Schleswig-Holstein 4520, für Windmühlen 14420. Eng zusammengebaute Ort schaften vermindern die Blitzgefahr, daher schlägt der Blitz auf dem Lande, in Dörfern, Weilern rc., häufiger ein als in Städten, das Verhältnis stellt sich etwa wie 1,»:1. Selbstverständlich ist es, daß ein mit vielen Metallgegen ständen versehenes Haus dem Blitzschläge mehr ausbesetzt ist, als ein solches ohne Metall. Metalldächer, eiserne Anker und Träger, Wasserrinnen, Gas- und Wasserleitungen rc. vergrößern daher die Blitzgefahr. Nack dem Grund sätze, daß ragende Gegenstände den elektrischen Funken an ziehen, ist ein benachbarter Turm gefährlich, solange er keine Blitzableiter besitzt. Ein einem Hause benachbarter Baum kann gefährlich werden, wenn dem Hause noch bessere elektrische Verbindungen näher liegen als ste der Baum und dessen leitende Wurzeln bieten. Es erfolgt dann ein Ueber- schlag des Blitzes auf das Haus. In der Nähe befindliche Telegraphen- und Telephondrähte schützen meist vor Blitz gefahr. Der Zeit nach ist die Blitzgefahr im Juli am größten, denn ein Drittel aller Fälle verteilt sich auf diesen Monat. Die meisten Blitzschläge ersahen nachmittags zwi schen 3 und 9 Uhr, dann folgen die Nachtstunden zwischen 9 und 3 Uhr, hierauf mit beträchtlich geringerer Zahl die Mittagsstunden von 9—3 Uhr und zuletzt die Morgen stunden von 3—9 Uhr. Die größte Zahl weist die Zeit zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags auf. Denn dann ist die Wärmcentwickelung, nach der sich, wie ersichtlich, die (* Von Schneeberg Hpt. werden selche Fahrkarten nicht ausgegeben.) Gleichzeitig wird den Inhabern solcher Fahrkarten gestattet, Traglasten, die sie aus der Hauptbahn in der 4. Klasse mitsühren, auf der Nebenbahn ohne Frachtzahlung in den Gepäckwagen zu stellen, soweit der Raum dies zuläßt. Eine Haftung für diese Sendungen wird von der Staats eisenbahnverwaltung nicht übernommen. Wir stellen anheim, die an der Eingabe Beteiligten hiervon in Kennt nis zu setzen." Durch diese Aenderung ist es nun den Faktoren usw. wieder ermöglicht, mit ihren Gepäckstücken in der früheren Weise vom oberen Bahnhof abfahren zu können, ohne daß ihnen besondere Kosten dadurch erwachsen; im Gegenteil ist der Preis einzelner Fahrkarten niedriger, als früher. — Eibenstock. Der am Donnerstag und Freitag im Deutschen Hause Vorstellungen gebende American-Welt- Biograph (Theater lebender Riesen-Phoiographien) dürfte eine große Anziehungskraft ausüben. Das unter der Leitung des Herrn Paul Hagen aus Leipzig stehende Unternehmen verfügt über eine eigene elektrische Lichtmaschine und bietet ein besonders reichhaltiges Programm, wie aus dem Inserat in vorliegender Nummer zu ersehen. Der American - Welt- Biograph hatte sich überall, wo er bisher gezeigt wurde, eines regen Besuchs und lebhaften Beifalls zu erfreuen. — Eibenstock. (Vortrag über „Afrika".) Der frühere Begleiter Stanleys in Zentralafrika, Oberleutnant a. D. West mark, der schon in verschiedenen Orten unter großem Beifall gesprochen hat, gedenkt demnächst hier einen Vortrag zu halten, der jedermann zugänglich ist. Neber die Westmark'schen Vorträge schreibt z. B. das „Leipz. Tagebl": „Auf dem Katheder des Kaufmännischen Vereins in Leipzig stand Theodor Westmark, der über seinen Aufenthalt bei den Kannibalen am oberen Kongo berichtete. Die hochinteressanten, wenn auch oft furchtbar grauenhaften Ausführungen erweckten nach Forni und Inhalt ungeteilte Anerkennung und lebhaften Beifall." Es steht also unserer Einwohnerschaft durch den in Aussicht gestellten Vortrag ein interessanter Abend bevor. Ueber Westmarks Vorträge äußert sich der „Hamb. Korr." wie folgt: „15 Monate unter Menschenfressern am oberen Kongo, so lautete das Thema des Vortrages, den der Afrika reisende Th. Westmark im großen Langensaale hielt. Seine anziehende Schilderung von Natur und Sitten im Innern des schwarzen Erdteils sind von edler Begeisterung getragen und mit feinem Humor durchwoben". — Die „Sächsische Arbeiterzeitung" bringt in ihrer Nr. 190 vom 17. August ds. I. und nach ihr die „Chemnitzer Volksftimme" eine Notiz, in der sie behauptet, daß der nationalliberale Reichstagsabgeordnete vi. Strese- mann von dem Deutschen Tabakverein ein Honorar für die Abfassung einer Vereinbarung zur Erschwerung der Freizügigkeit der Arbeiter erhalten habe. Wie wir hierzu erfahren, ist diese Behauptung vollständig aus den Fingern gesogen. Herrn vr. Stresemann ist von einer seitens der Tabakindustriellen geschlossenen Vereinbarung zur Erschwerung der Freizügigkeit der Arbeiter überhaupt nichts bekannt, jedenfalls hat er an einer solchen in keiner Weise mitgewirkt. Die Art und Weise, wie die „Sächsische Arbeiterzeitung" solche Nachrichten in die Welt setzt, ohne sich auch nur im geringsten um die Wahrheit der Behauptung zu kümmern, zeigt wieder einmal, daß es ihr nur darum zu tun ist, politische Gegner in den Augen der Arbeiter herabzusetzen, auch wenn dies auf Kosten der Wahr heit geschieht. — Leipzig, 18. August. Vom Hochbauamte wird gegenwärtig das Projekt zu einer dauernden Aus stellungshalle ausgearbeitet. Der Rat der Stadt will nämlich auf dem Mcßplatze vor dem Frankfurter Tore eine große überdeckte, aus Eisen und Glas bestehende dauernde Halle errichten lassen, die zur Abhaltung von Ausstellungen sowie für große Feste zu dienen bestimmt ist. Die Kosten für die geplante Halle werden mindestens 600000 M. betragen, da die Halle bis zu 25000 Menschen fassen soll. — Leipzig, 18. August. In dem Jahresbericht über das Medizinalwesen im Königreich Sachsen wird berichtet, daß ein Kurpfuscher in Chemnitz, welcher zweimal wegen zahlreicher Annoncen bestraft wurde, die Unverfroren heit besaß, den Umstand, daß einigen seiner prahlerischen öffentlichen Danksagungen auf bezirksärztliche Veranlassung nachgegangen wurde, zur Reklame zu benutzen. Er rühmte sich darauf nämlich in seinen Annoncen des Besitzes „polizei ärztlich untersuchter" Dankschreiben. — Plauen i. V., 17. August. Der in Aussicht stehende Besuch französischer Kaufleute und Studierender beim hiesigen Kaufmännischen Verein, beschäftigt den zu diesem Zwecke eingesetzten Ausschuß in hohem Maße, da es unserer heimischen Kaufmannswelt be greiflicherweise darum zu tun ist, Gästen den Aufenthalt in Plauen so angenehm wie möglich zu machen. Die Lyoner Gäste treffen, 154 an der Zahl, am Mittwoch, 28. August, gegen Abend in Plauen ein, wo ihnen zu Ehren in Trömels Garten ein Gartenfest geboten wird. Der nächste Tag ist der Besichtigung hiesiger bedeutsamer Etablissements gewidmet. Sollte es die Zeit erlauben, wird noch ein kleiner Ausflug in Plauens reizvolle Umgebung eingeschoben. Am Abend gedenken die Herren Plauen wieder zu verlassen, um andere hervorragende Industriezentren Deutschlands aufzusuchen. — Falken st ein. Einen schweren Unglücks - fall erlitt in der Nacht zum Sonntag der Stickmaschinen besitzer Valentin Ficker aus Grünbach mit seinem Motorrad, Der Galgenstrick. Kleinstadtbilder von Th. Schmidt. (18. Fortsetzung.) Sie hatte all diese Gedanken schnell von sich gescheucht, weil sie anfingen, bei ihr ein Gefühl zu erzeugen, dessen sie sich früher nie hingegeben hatte, und dessen sie sich geschämt haben würde. Weichherzigkeit, geheimes freudiges Aufleuchten der Augen im mütterlichen Stolze über das wohlerzogene Kind — sie würde sich derartige Empfindungen als Schlapp heit und gefährliche Schwäche den Kindern gegenüber über setzt haben. Aber diese dummen Gedanken waren immer wieder auf sie eingestürmt und hatten sie derartig überwältigt, daß zuletzt aus der Tiefe ihres harten Herzens, erst leise und dann immer lauter, eine vorwurfsvolle Stimme erklang: „Du hast zwar in äußeren Dingen immer Glück gehabt, aber das wahre, reine und echte Glück einer Gattin und Mutter Hal Dein Herz nie empfunden. Und ist dieser Mangel Deines Herzens nicht jetzt wieder die Ursache, daß die Dinge hier im Hause bis zu einem häßlichen Zerwürfnisse mit den einzigen Menschen getrieben sind, die an Dir noch mit echter Liebe und Achtung vor dem Alter hängen und die alles tun, um Dir den Lebensabend zu verschönen?" „Selbsterkenntnis ist schon der erste Schritt zur Besse rung", sagt das Sprichwort. Bei der herben Frau hatte ste die Wirkung, daß sie des Pankraz ungebändigtes jugendliches Treiben heute draußen im Schnee einmal mit anderen Augen ansah, als sonst. Und als er dann gar noch das kleine schwache Mädchen vor den rohen Angriffen des größeren und stärkeren Jungen mutig verteidigte, da zog wieder ein Gefühl durch ihr Herz, das sie auch bislang nicht gekannt hatte: Die Freude der Großmutter über den hübschen, kräftigen und auch furchtlosen Enkel. Und diese Freude lieh ihr Worte zu Häufigkeit der Blitzschläge richtet, am bedeutendsten. Inte ressant ist es, daß Schifft auf dem Wasser ebenso häufig vom Blitze getroffen werden, wie Häuser rc. auf dem Lande. Auch sind wegen des größeren Wärmevorrates des Wassers, Wintergewitter auf dem Meere viel gefährlicher als im Binnenlande. Die Blitzgefahr für Menschen ist vorzugsweise davon abhängig, wo sich dieselben befinden. In unserem Vater lande werden durchschnittlich jährlich etwa 200—300 Per sonen vom Blitze getroffen und 50—100 getötet. Etwa die Hälfte davon befand sich im Freien und davon wieder der größte Teil unter Bäumen. Hieraus ergibt sich, daß es eine ganz unnötige Angst ist, die viele im Hochsommer vom Reisen und Wandern abhält. Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitze getroffen zu werden, ist unterwegs nicht größer als daheim. Demnach kommt alles daraus an, die nötigen Vor sichtsmaßregeln zu treffen. In Gebäuden vermeide man es, eine unterbrochene Leitung mit seinem Körper auszu füllen. Man stelle sich also nicht unter einem an metallener Kette hängenden Kronleuchter, unter Drahtzüge, in die Nähe des Rauchfanges in der Küche, da Nuß den Blitz anzieht, vermeide die Nachbarschaft von Quecksilberspiegeln, Gas- und Wasserleitungsröhren, elektrischen Klingeln rc. Trockene Zugluft vermehrt die Blitzgefahr keineswegs, wie oft angenommen wird. Daher ist es nicht rätlich, beim Gewitter die Fenster eines mit Menschen angefüllten Zimmers zu schließen, wodurch vielmehr die Schwüle und Beklommenheit der Luft vermehrt und die Gefahr der Er stickung im Falle eines Blitzschlages vergrößert wird. Der beste Platz im Zimmer ist stets dessen Mitte. Im Freien vermeide man die Nähe von Mauern, namentlich unter Torwegen; und Stellen, wo das Wasser von Dächern in dichten Strömen sich ergießt, sind besonders gefährlich. Nicht dringend genug kann vor dem Aufenthalt unter Bäumen gewarnt werden. Eben in diesen Tagen kam die erschütternde Kunde von einem entsetzlichen derartigen Un- alücksfalle aus der fränkischen Schweiz (Bayern). Im Stadtwalde von Pottenstein waren mehrere Personen mit Pflanzensetzen beschäftigt, als plötzlich in den Nachmittags stunden ein schweres Gewitter heraufzog. Die Leute legten ihre Werkzeuge weg und flüchteten unter eine große Buche. Da fuhr ein Blitz m den Baum und tötete fast alle Per sonen, drei Männer und zwei Frauen; nur ein Mädchen kam mit schweren Brandwunden und einer lange anhalten den Betäubung davon. Eine alte Jägerregel besagt nun zwar: Von den Eichen Sollst du weichen, Vor den Fichten Sollst du flüchten. Vor den Tannen Weich' von dannen, Doch die Buchen Darfst du suchen. Aber die Erfahrung lehrt, daß auch diese Regel nicht immer zutrifft. Im allgemeinen gilt ja, daß der Blitz in Laubbäume häufiger einschlägt als in Nadelbäume. Am gefährlichsten sind die Eichen; dann folgen Pappel, Ahorn, Birke, Esche, Erle rc. und ihnen schließen sich erst die Nadel hölzer an. Man hat nachgewiesen, daß der Blitz etwa dreißigmal in Eichen, 12—15 mal in andere Laubbäume (ausgenommen die Buche) und zehnmal in verschiedene andere Laubbäume einschlägt, ehe er sich eine Buche zum Ziele wählt. Im Freien empfiehlt es sich daher, beim Ge witter sofort das hohe Holz zu verlassen und sich das nie drige Gehölz oder das freie Feld zum Aufenthalt zu wählen. Dabei ist es stets vorteilhaft, um nicht einen ragenden An ziehungspunkt für den elektrischen Funken zu bilden, sich in einen wasserleeren Graben oder eine Erdfurche zu legen. Jedenfalls soll man sick mindestens 5—6 Meter von den überhängenden Zweigen des nächsten Baumes entfernt halten. Auch die Nähe von Sturzbächen und Wasserfällen ist zu vermeiden, da solche Wassersäulen die Blitze anziehen. Vor allem lege man alle metallenen Gegenstände, die man bei sich führt, weit von sich ab. Dazu gehören natürlich auch Regen- und Sonnenschirme, sowie Spazierstöcke mit Metall beschlägen. Ein ergrauter Forstmann war Zeuge, wie der Blitz in eine Pappel schlug, an die ein Genosse seinen Vorderlader gestellt hatte. Das Gewehr war wie eine Spirale gewunden, und beide Schüsse hatten sich, ohne Schaden anzurichten, entladen. Ein anderer Blitzstrahl fuhr in eine Schafherde, in deren Mitte der Hirte mit gen Himmel gerichteter Schaufel gestanden hatte. Zahlreiche Schafe wurden getötet, und der leichtsinnige Hirte erlitt außer einer vorübergehenden Betäubung zahlreiche Brand wunden. Auf alle Fälle lasse man sich beim Gewitter nicht durch kopflose Angst verwirren. Ruhe und Besonnenheit werden auch hier im Verein mit den notwendigsten Vor sichtsmaßregeln ihr gutes stiften, und im übrigen — unser Leben steht in Gottes Handl einem guten Gelingen und wohl auch regen Besuch des Festes nicht zu zweifeln. — Eibenstock, 21. August. Von einer großen Anzahl hiesiger Industrieller ist s. Z. eine von den städt. Kollegien und von der Handelskammer Plauen unterstützte Petition an die Kgl. Generaldirektion eingereicht worden, in welcher um Erleichterung des direkten Gepäck- und Personenverkehrs vom oberen Bahnhof nach der Hauptlinie gebeten wurde. Nunmehr ist daraufhin bei Herrn Max Ludwig nachstehende günstige Entscheidung eingegangen: „Auf die von Ihnen an erster Stelle unterzeichnete Eingabe vom 11. Mai teilen wir ergebenst mit, daß vom 22. August an für den Verkehr zwischen Eibenstock oberer Bahnhof und den nachgenannten Stationen Fahrkarten 4. Klasse au-gegeben werden, die zwischen dem oberen und dem unteren Bahnhvs in Eibenstock zur Benutzung der 3. Klasse berechtigen. Für diese Strecke ist hierbei zwar das Fahrgeld nach dem Satze der 3. Klasse berechnet, der Gesamtpreis stellt sich aber infolge nur einmaliger Abrundung überall niedriger als der Preis gebrochener Fahrkarten bis und von Eibenstock unterer Bahnhof. Die Preise der durchgehenden Fahrkarten betragen: nach und von Aue i. Erzg. 0,50 M. Rautenkranz 0,35 M. Blauenthal 0.25 „ Schneeberg-Neustädtel od. Bockau 0,30 „ Schneeberg Hpt.*) 0,65 „ Hammerbrücke 0,50 „ Schönheiderhammer 0.15 „ Jägersgrün 0,40 „ Wiesenburg i. S. 0,80 „ Niederschlema 0,55 „ Wilzschhaus 0,30 „ Oberfchlema 0.60 „ Wolfsgrün 0,20 „
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