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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 29.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190812294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19081229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19081229
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-29
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den geraubt. Tags darauf wurde eine leere Karre der selben Batterie bei Fettkluft gleichfalls von Hottentotten überfallen, wobei Reiter Babbe, früher Fußartillerie- Regiment 11, fiel: Waffen und Wagen nebst Bespannung wurden geraubt. Ein am 20. Dezember früh auf den Diehposten Fonteinkluft (bei Mamas) der sechsten (Ge- birgs-)Batterie durch 15 bis 18 Hottentotten ausge führter Ueberfall wurde von der Besatzung ohne Ver luste abgewiesen. Drei Hottentotten wurden schwer ver wundet. Ob die genannten Ueberfälle von ein und der selben Bande herrühren, ist bis jetzt nicht festgestellt. Der Kommandeur des Südbezirks (Keetmanshoop), Ma jor Baerecke, hat mit den in der Nähe postierten Teilen der Schutztruppe sofort die Verfolgung der Räuberban den ausgenommen. Das Ergebnis ist noch nicht be kannt. Ueber den Vorfall liegen noch folgende Nachrichten vor: Uping ton (Kapkolonie), 24. Dezember. (Mel dung des Reuterschen Bureaus.) Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, haben dreißig bewaffnete Hottentotten in der Nachbarschaft Ukamas (Namaqualand) drei eu ropäische Farmer erschossen und sich dann in die Karrasberge zurückgezogen. Man vermutet, daß es sich um Eingeborene aus dem Upingtoner Distrikt handelt. Kapstadt, 24. Dezember. Privatnachrichten aus Warmbad lassen auf erneute Unruhen schließen. Näheres ist hier nicht bekannt. Der Bvndel Klein- Jakobus und der Bandenführer Christian sind bei einem Fluchtversuch von der Kappolizei erschossen worden. Maseking, 23. Dezember. .Meldung des Reu- terschen Bureaus.) Leutnant Surmon von Betschuana- land und der Polizeibeamte Herbst haben sich in ge meinsamer Mission an die deutsche Nordwestgrenze zu dem Hottentotten Simon Copper begeben, der, wie man annimmt, sich auf englischem Gebiet befindet. Tagesgeschichte. Deutschland. Am deutschen Kaiser hofe ist, wie im Bürgerhause, das schöne Fest der Liebe und Freude in ungetrübter Harmonie gefeiert worden. Sämtliche Mitglieder der Kaiserfamilie waren im Neuen Palais zu Potsdam vereint. Vor der Bescherung im eigenen Heim besuchte der Monarch die ihm besonders nahe stehenden Truppenteile der Garnison und erfreute sie mit Weihnachtsgaben; ebenso beschenkte er eine grö ßere Zahl ihm auf seinem Spaziergange begegnender kleiner Leute. — Die deutschePolitik hatte in den Feiertagen Ferien. In der internationalen Politik trat die Balkan rede des russischen Auswärtigen Ministers Iswolski vor der Duma hervor; der Minister hofft das Beste, be tont ausdrücklich die guten Beziehungen zu Deutschland, gibt dem Fürsten Bülow darin recht, daß keinerlei Ge heimbund gegen uns besteht, aber den Kriegsschreiern im Balkan hat er nicht den Mund gestopft. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis im Orient alles ge regelt ist. — In den Festbetrachtungen der deutschen Zeitungen wird sehr oft die Beziehung zwischen Kaiser und Reich besprochen. Der Wunsch nach Eintracht und Gerechtigkeit tritt überwiegend hervor, zumal der Kai ser am 27. Januar seinem 50. Geburtstag feiert. Auch Kamarilla- und Parteibetrachtungen sind noch nicht er loschen. Jedenfalls steht das fest, daß Fürst Bülow in sicherer Position ins neue Jahr tritt. — Das Gesetz über den unlauteren Wett bewerb, das gegenwärtig im Bundesrate beraten wird, bringt, wie eine Berliner Korrespondenz hört, gegenüber dem gleichen Gesetze vom Jahre 1890 nicht unwesentliche Aenderungen. Durch das neue Gesetz sol len Nachschübe bei Ausverkäufen verhindert wer den. Ausverkäufe werden vielmehr nur dann gestattet, wenn sie durch besondere Veranlassung (Todesfall, Um zug usw.) berechtigt erscheinen. Es wird von dem Kauf mann, der einen Ausverkauf veranstalten will, ver langt, daß er eine Liste derjenigen Waren, die er dem Ausverkauf zu unterstellen gedenkt, der Polizei über reicht. Letzterer soll ein Kontrollrecht darüber zu stehen, daß nicht mehr und nicht andere Waren au'sver- kauft werden, als der Behörde angezeigt wurden. Die Polizei soll auch befugt sein, einen Ausverkauf zu unter sagen, falls .aus den Umständen erkenntlich ist, daß eine Umgehung des Gesetzes geplant ist. Die übrigen Aenderungen des Gesetzes beziehen sich auf eine engere Auslegung der Bestimmungen über unlautere Anprei sungen. Als Strafen sind Geld- und im Wiederholungs fälle auch Freiheitsstrafen vorgesehen. Nebenbei kann auch die Publikation des Urteils in Tages- und Fach zeitungen ausgesprochen werden. — Vom Po st scheckverfahren. Es sind in ge werblichen Kreisen Zweifel darüber laut geworden, ob es überhaupt Zweck habe, Lieferanten mit Schecks zu bezahlen, und ob es nicht einfacher und billiger wäre, Zahlungen durch Postanweisungen zu bewirken. Solche Zweifel können, wie man von unterrichteter Seite schreibt, nur auf einer mißverständlichen Auffassung der Postscheckordnung beruhen. Denn einfacher wie mittels Giropostkarte kann eine Zahlung kaum gestaltet werden. Der Absender füllt Namen und Betrag des Geschäftsfreundes aus und wirft sie in den Briefkasten. Hierbei ist eine Briefmarke selbst für Beträge bis zu 1000 Mark von drei bezw. fünf Pfg. zu verwenden. Demgegenüber erfordert der gleiche Betrag in Post anweisungen 80 Pfg., als Wertbrief 40 bezw. 60 Pfg. Außerdem fällt bei der Giropostkarte das Warten am Schalter fort. — Ein anderes Beispiel zeigt die Ver billigung der Zahlung noch deutlicher: Werden vier Einzahlungen zu je 1000 Mark auf ein Scheckkonto ge macht, und wird der Gesamtbetrag mittels eines Schecks über 4000 Mark bar abgehoben, so kommen insgesamt 86 Pfg. Gebühren zur Erhebung, während der entspre chende Wertbrief je nach der Zone I,§g Mark bis 2,^, Mark beträgt Noch größer wird der Unterschied, wenn statt barer Rückzahlung die Ueberweisung auf ein an deres Postscheckkonto gewählt wird. Das Porto für Einsendung von Schecks verbilligt sich in der Praxis dadurch, daß in einem Briefumschlag mehrere Schecks zugelassen sind. — Wenn man im Etatsgesetz eine Be stimmung darüber vermißt hat, daß die auf den Kon ten gebuchten Einlagen nicht zu verzinsen sind, so er übrigt sich eine solche Vorschrift aus dem Grunde, weil der Postetat keine Mittel hierfür bereitstellt. Ebenso erschien eine besondere Bestimmung über die Anlegung der der Reichskasse aus dem Scheckverkehr zufließenden Gelder überflüssig, weil die gesetzgebenden Körperschaf ten eine alljährliche Nachweisung über die Anlegung der Gelder erhalten. — Aus Windhuk meldet ein Telegramm der Deutschen Kabelgramm-Gesellschaft: Hier ist das Ge rücht verbreitet, daß das DiamantfeldKolmans- kop an eine britische Gesellschaft verkauft werde, und zwar soll angeblich der Preis 2^ Mill. Mark betragen und die Entscheidung am 2. Januar fallen Schon dies nichtbeglaubigte Gerücht erregt große Entrüstung im Schutzgebiet. Eine amtliche Richtigstellung wäre erwünscht. — Oesterreich-Ungarn. Trotz offiziellen Versuchen zur Eindämmung des Boykotts hat sich nun mehr in Dux ein tschechisches Generalkomitee zur Durch führung des Boykotts aller deutscher Fabri kate in Böhmen gebildet. Bereits sind von Dux aus tausende antideutsche Hetzflugschriften in tschechischer Sprache zur Verteilung gelangt. — TschechischeKommunalwirtschaft. Im Prager Stadtparlament wies ein Redner der alt tschechischen Gruppe darauf hin, daß die Stadt Prag bald mehr Schulden haben würde, als das ganze König reich Böhmen. Das hindert die Herren aber nicht, ein ganz überflüssiges Repräsentationsgebäude mit einem Kostenaufwand von über 8 Millionen zu bauen. Be zeichnend ist, daß in der Stadtvertretung dieser Baube schluß nur unter dem Druck der tschechischen Journa listen zustande gekommen sei. Frankreich. Ein grober Angriff auf den PräsidentenFalliereshatam ersten Feier tage in Paris von einem antirepublikanischen Fanatiker, einem Kellner Jean Mattis, stattgefunden, aus welchem das französische Staatsoberhaupt glücklicherweise un verletzt hervorgegangen ist. Hätte der Attentäter eine Waffe bei sich geführt, wäre das Schicksal des Präsiden ten besiegelt gewesen. Herr Fallieres machte mit sei nem Adjutanten Oberst Lasson und seinem Kabinetschef Kamardon einen Spaziergang, als er von dem Kellner Mattis angesprochen wurde. Plötzlich stürzte sich der Mensch auf den alten Herrn, würgte ihn und versuchte dem Präsidenten seinen Bart auszureißen. Im Hand gemenge zerbrach auch Fallieres Stock. Dessen Be gleiter sprangen sofort zu und veranlaßten die Fest nahme. Der Attentäter, der sich bisher nicht auffällig bemerkbar gemacht hat, erklärte, mit vollem Vorbedacht und ohne Bedauern gehandelt zu haben, er habe nur seine Pflicht getan, indem er gegen die heutigen Gewalt haber vorging. Er ist augenscheinlich durch royalisti sche Zeitungen u. Agitationen beeinflußt. — Fallieres, der ruhig seinen Spaziergang zu Ende führte, empfing später Teilnahmebesucher der Minister und fremden Vertreter, darunter auch des deutschen Botschafters. Die Zeitungen verurteilen diese Handlungsweise, auch die monarchistischen Blätter wollen nichts von Mattis wissen. — Serbien. Belgrad, 27. Dezember. Der Kriegsminister hat in der Skupschtina eine Vorlage wegen Gewährung eines weiteren Rüstungskredits von 7i/z Mill, eingebracht. Rechnet man den vor einigen Tagen "eingebrachten Nachtragskredit von 10^/» Mill, und die bereits im Oktober bewilligten 16 MiÜ. hin zu, so ergibt sich eine Gesamtsumme von 34 Mill, für Militärbedürfnisse. Man hat hier den Eindruck, daß das Land einer so schweren Belastungsprobe nicht ge wachsen sei, und daß eine wirtschaftliche Katastrophe unvermeidlich ist. — Die fünfzig deutschen Deserteure aus der französischen Fremdenlegion, die unter der Führung eines Abenteurers flohen, der sich de Pal oder Graf Rohden nannte, in Wahrheit aber ein Abenteurer und Zuchthäusler Felix Kadur aus Posen ist, dürften nur zu einem kleinen Teil die härteste Strafe, Erschießen, erleiden. Zur Legion gehören viele Elsaß-Lothringer, und die will man in Paris mit einem so harten Urteil doch wohl nicht vor den Kopf stoßen. — Amerika. Holland hat seine Flott en- Demonstration gegen Venezuela eingestellt, nachdem der neue Präsident Gomez nachgegeben und die Erfüllung der holländischen Forderungen zugesagt hat. Die Venezolaner sind mit dem neuen Präsidenten, der ihnen goldene Berge verspricht, zufrieden, so lange eS dauert, und Herr Castro muß Rentier spielen. In Berlin ist ihm von seinem Arzt strenge Diät vorgeschrieben, eine volle Wieder genesung ist wahrscheinlich. Seinen finanziellen Verpflichtun gen ist er bisher prompt nachgekommen. Ob sein Regierungs- Nachfolger Gomez von einer Konfiskation von Castro'- in Venezuela noch vorhandenem Vermögen absehen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Lokale nud sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. Dezember. Weihnachten liegt hi.nter uns. Es hat einen bedauerlichen Zwi schenfall in einem pöbelhaften Angriff auf den Präsi denten der französischen Republik, Herrn Armand Fal- liöres, in Paris gebracht, der zeigt, wie weit in Frank reich die Parteiverhetzung geht. Dazu kam die Balkan rede des russischen Minister- Iswolski, die erst nach dem Feste ihre Würdigung finden wird. Im deutschen Haus ist die friedliche Feiertagsstimmung nicht gestört. Groß und Klein waren vergnügt und vergessen die schlechten Zeiten und sonstigen Molasten. An Geschen ken, wenn auch mehr nützlichen, hat es ebensowenig ge fehlt, wie an Brautpaaren, die ja ein besonderes reiz volles Bild im Festrahmen gewähren. In die Kuchen berge ist schon manche Lücke gekommen, auch von „ka- put gegangenen" Spielsachen erzählt der Kindermund. Der Bahnverkehr war rege urrd die Vereins-Veranstal tungen fanden reichen Beifall. Der Winter hat eben falls mal wieder seine Visitenkarte in einem großen Teil von Deutschland abgegeben, leichter Schnee, Rauh reif schufen hübsche Landschaftsbilder. Nun geht es schnell zum alten Jahr hinaus, zum neuen hinein. Wa es bringen mag? Hoffen wir das beste und lernen wir im übrigen immer mehr uns bescheiden. — Eibenstock, 28. Dezember. Gestern abend wurde die lustige Tanzgesellschaft im Feldschlößchen durch blinden Feluerlärm mitten in ihrem Vergnügen gestört. ES hieß mit einem Mal: »Beim Auer ist Feuer!* Alles stürmte nun den Ausgängen zu in die Garderobe. Hier entstanden bald die größten Wirren und viele Sachen sind dabei ver tauscht und abhanden gekommen. Als man auf die Straße kam, sah man schwachen Dampf aus den oberen Fenstern herauSquellen; es waren aber nur die Dünste aus dem Saale, die dort abzogen. Als sich die Flüchtenden davon überzeugt hatten, spielte die Musik einen Walzer und der Tanz nahm nach ihrer Rückkehr wieder seinen Fortgang. — Hundshübel, 28. Dezember. Bei der gestri gen Gemein deratswphl fiegte die Liste des Va terländischen Volksvereins mit großer Majorität über die der Sozialdemokratie. Gewählt wurden folgende Herren: Gutsbes. Emil Forner, Gutsbes. Paul Schle- siger, Gutsbes. Adolf Schmidt, Stickmaschinenbes. Gu stav Jugelt, Waldarbeiter Gustav Tröger und Stick maschinenbes. Egon Zeitzer. — Leipzig. Zur Feier des fünfhundertjäh rigen Jubiläums der hies. Universität sollen im Juli kommenden Jahres olympische Spiele von den akademischen Turn- und Sport-Vereinen aufgeführt werden. Die Uni versität selbst wird einen Hauptpreis stiften. — Zwickau, 23. November. Strafkammer II. Wegen eines im Krankenhause in Eibenstock unter den Voraus setzungen des strafschärfenden Rückfalls begangenen Hemden- diebstahlS wurde der aus Pottichau (R. j. L.) stammende Schieferdecker C. H. F. B. unter Zubilligung mildernder Um stände und Anrechnung der Untersuchungshaft zu der gesetzlich niedrigsten Strafe von 3 Monaten Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. — Zöblitz, 23. Dezember. In dem benachbarten Dorfe Ansprung wurde der Gutsbesitzer August König in seinem Pferdeftalle mit zertrümmertem Schädel aufgefunden. Er lebt zwar noch, doch ist wenig Hoffnung auf Erhaltung des Lebens vorhanden. Wie verlautet, hoben die Ehefrau und das Dienstmädchen Königs diesem im Ver lauf eines Streites mit einer Radehacke die schweren Ver letzungen beigebracht. Die beiden Frauen sind verhaftet worden. — Roßwein. Vermutlich durch Selbstentzündung von Gasen entstand im Azetylengasraum der Firma Metzler L Pilz eine Explosion, bei welcher der 30jährige Sohn Oskar des Mitinhabers M. den Tod fand. Der Retorten deckel hatte ihm den Kopf zertrümmert — Die alte sächsische Post ging vor nunmehr 40 Jahren in die Verwaltung des Norddeutschen Bunde» über. Die neue Verwaltung trat bereits mit dem 1. Januar 1868 in Kraft, während die alte sächsische Postuniform erst nach und nach verschwand, worauf die Beamten preußische Uniformen erhielten. Auch die kleinen gelben Briefkästen ver schwanden mit der Zeit und wurden durch größere von blauer Farbe ersetzt. Im Königreiche Sachsen befanden sich damals 3l Postgrundstücke an 22 verschiedenen Orten. Eine Anzahl weiterer Postgebäude befanden sich im Bau. Sie gingen sämtlich in die Verwaltung des Norddeutschen Bun des und später in diejenige des Reiches über. — Die Vormünder werden im Hinblick auf die Schulentlassung ihrer Mündel aufmerksam gemacht, rechtzeitig dafür Sorge zu tragen, daß für den Mün del ein jBeruf bestimmt wird, für den er Anlage und Neigung hat, ein tüchtiger und wohlwollender Lehr meister oder eine ehrbare Dienstherrschaft gewonnen wird, sodaß ein gutes, dem geistigen und leiblichen Wohle, sowie der Ausbildung des Mündels förderliches Unterkommen ge sichert ist. Hierbei ist zu beachten, daß ein Lehr- oder Dienst vertrag, der für längere Zeit als 1 Jahr geschloffen wird, der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts bedarf. Der Mündel wird vor Genehmigung durch das Vormundschafts gericht zum Vertragsabschlüsse gehört. Die Vertragsurkunde, deren Entwurf in gedruckten Formularen sich der Vormund leicht verschaffen kann, ist mit einer Abschrift, die dann bet den Gerichtsakten verbleibt, bei Gericht zur Genehmigung einzureichen. Auch darauf werden die Vormünder hingewiesen, daß sie ihrer Pflicht der Rechnungslegung bei Geruht u n - aufgefordert nachzukommen haben. — Der 60. Todestag Gabelsbergers, des Erfinders der Stenographie, fällt auf Montag, den 4. Januar 1909. Gabelsberger war kurz vor seinem Tode durch Zuerkennung eines lebenslänglichen Jahres gehaltes einigermaßen für seine großen Verdienste be lohnt worden. Er starb in München infolge eines Schlagflusses, welcher ihn auf öffentlicher Straße am 4. Januar 1849, vormittags 10 Uhr, ereilt hatte. — Drucksachen beim Neujahrsverkehr. Zum Jahreswechsel werden erfahrungsgemäß zahllose Gluck wunschkarten als Drucksachen eingeltefert, die den für diese Versendungsart bestehenden Bestimmungen nicht entsprechen, deshalb angehalten und entweder al» unzulässig dem Absender zurückgegeben oder, soweit angängig, al» Postkarten oder Briefe behandelt und nachtaxiert werden müssen. Hierdurch erwachsen nicht allein der Postverwaltung sondern vor allen Dingen auch dem Publikum Unannehmlichkeiten und Weiter ungen mannigfacher Art. Wir machen daher besonder» darauf aufmerksam, daß der Absender auf den al» Drucksachen zu versendenden Neujahr»- und Visitenkarten außer seiner Adresse und seinem Titel nur noch mit höchsten» 5 Wörtern oder den üblichen Anfangsbuchstaben gute Wünsche, Glück wünsche, Danksagungen und ähnliche Höflichkeitsformeln handschriftlich hinzufügen darf. Handschriftliche Vermerke von größerer Ausdehnung oder andrem Inhalt sind nicht zu- gelassen. Im weiteren wird bemerkt, daß offene gedruckt, Karten mit der Bezeichnung .Postkarte* gegen die Druck sachentaxe versandt werden können, wenn sie sonst den Be stimmungen für Drucksachen entsprechen. Ist die» nicht der Fall, so werden sie al» Postkarten taxiert und, wenn sie auch die Bedingungen für Postkarten nicht erfüllen, al» Briefe behandelt, bezw. al» unzulässig von der Postbeförderung
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