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Auerthal-Zeitung : 19.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189905194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18990519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18990519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-19
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 19.05.1899
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wir ich ver- erzu- enomm en; über sie Resolution ' „ / >m. 8 12 betrifft die Urbernahme de» Heilverfahren» " ' r 7.:^ ' I. Da» Heilverfahren kann von ihnen übernommen werden, den kann. Der Erkrankte kann "in einer Heilanstalt und unter Gewährung . d. wird die zweite Lesung des 8, der von der freiwilligen Versicherung sie Kommission hat die Kategorien von ae kommen, nochmals ne Vorlage nur die logen und dm Kreis n Betracht kommenden i. beantragt, die Regie. , i. Die KommissionS» ieten eine fundamentale Verschlechterung Kon Nah «nd Fern. Erfurt. Die Beschaffung von 25 Revolvern für die hiesige Polizei hat jetzt der Regierungs präsident im Verfügungswege binnen 14 Tagen angeordnet. Der Magistrat hat die Verfügung ohne jeden Beschluß an die Stadtverordneten weiter gegeben, und diese haben sie einfach zur Kenntnis genommen, demnach von dem Be schreiten des Beschwerdeweges gegen die Ver fügung Abstand genommen. Au» dem Reichstage. Der Reichstag setzte am 13. d. die zweite Be ratung des Jnvalidenversichcrunysgesetzes bei 8 4a fort und nahm denselben mit einem Zusatzantrage das Bordereau nicht habe beseitigen können, dem 'i falsches Datum habe, um für Esterhazy kaffen. Nach der Frei« sei das Bordereau wieder lung mit Heidfeld vorgegangen. Seine Zärt lichkeit war einer kühlen, höflichen Zurückhaltung gewichen, welche bewies, wie tief seine Seele verwundet worden war. Er neigte sich nicht mehr über sein junges Weib, um ihre Stirn zu küssen, keine Bitte an sie kam über seine Lippen. Eines Sonntags, als Klara eben zum Aus reiten fertig auf der Terrasse erschien, sagte er mit ruhiger Bestimmtheit: „Geschäfte zw-ngen mich schon morgen nach Berlin zurückzukehren, solltest du noch hier zu bleiben wünschen, so werde ich deiner Mutter telegraphieren. Ich bitte also um deinen Bescheid." „Ich reise mit dir." Nicht eine Sekunde bedurfte Klara des Be sinnens ; sie konnte, durste nicht allein hier Zu rückbleiben, eS war ihr, als müsse sie wahn sinnig werden im Frieden dieses reizenden Be sitzes. Nur fort nach Berlin, wo eS so vieles gab, sich zu zerstreuen, zu vergessen, wo sie die bis Donnerstag vor Pfingsten, 18. d., die Durchberatung des JnvalidenverficherunaSgesrtzeS zu ermöglichen. Nach den Pstngstferten wird der Reichstag bis zum 15. Juni tagen und dann bis zum 10. November vertag werden. teil ist der Nachtrags- DaS junge Paar hatte seine Lifiten beendet, hatte die Gegenbesuche empfangen und nun ent wickelte sich eine rege Gesellschaft, an welcher Heidfeld selten teilnahm. Nie war er fleißiger, unermüdlicher gewesen als in dieser Zeit, nie entwickelte er eine größere Arbeitskraft und doch wünschte Klara jetzt ost so sehnsüchtig, ihn an ihrer Seite zu wissen. Es war ihr, als müsse die Gegenwart ihre» Mannes ihr Schutz und Schirm sein in diesem verlockenden, gesellschaft lichen Treiben, welches Tag für Tag seine gol denen Netze um sie zu werfen suchte Nach 8 10 soll Invalidenrente auch derjenige nicht dauernd erwerbsunfähige Versicherte erhalten, welcher während 26 Wochen ununterbrochen erwerbs unfähig gewesen ist, für di« weitere Dauer seiner Erwerbsunfähigkeit. In Verbindung damit wird die folgende, von der Kommission beantragte Resolution zur Debatte ge stellt: „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage eine Novell« zimi Krankenversiche- rungSgesetz vorzulegen, durch welche in dessen 8 6 Absatz 2 die Worte „mit demAblaufe der dreizehnten Woche" durch: „mit dem Ablaufe der 26. Woche" ersetzt und die entsprechenden Abänderungen der damit zusammenhängenden Bestimmungen oerbeige führt werden. 8 10 wird nach Ablehnung eines sozialdemokrati schen Anträge«, im 8 10 statt „26" zu fetzen „18", unverändert anal " wird bei dritter Lesung abgestimmt werden. 8 12 betrifft die Uebernahme des H<" seitens, der JnvalidenversicherungSanstalten. wenn dadurch die Erwerbsunfähigkeit verhindert wer den kann. Der Erkrankte kann in einer Heilanstalt untergebracht werden, aber wenn er verheiratet ist, nur niit seiner Zustimmung und unter Gewährung eines Teiles des Krankengeldes an seine Familie. Die Sozialdemokraten beantragen, daß die Ein leitung des Heilverfahren» erfolgen muß, wenn die Krankenkasse eS beantragt; der Familie soll im Fall der Unterbringung de» Versicherten in einer Heil anstalt das ganze Krankengeld gewährt werden. Der Antrag wird abgelehnt. 8 12 wird unverändert a n g e n o m m e n, ebenso- die auch auf das Heilverfahren sich beziehenden 88 12a bi» 8 12<i und 13, wonach die Renten, zum Teil in Naturalleistungen gegeben werden können. 88 14 (Rentenberechtigung der Ausländer) und 15 (Voraussetzung de» Anspruchs) werden genehmigt. Die Debatte über 8 16 (Wartezeit) wird ausgesetzt bis zur Erledigung des 8 8. 8 17 bleibt unverändert. 8 20 behandelt die Höhe der Beiträge. — Für die fünf Lohnklassen sind Wochenbeiträgc in Höhe von 14—20—24—30 und 36 Pf. festgesetzt und zwar bis zur Festsetzung anderer Beiträge, die der Zustim mung des Reichstages bedürfen würde. Abgg. Albrecht u. Gen. (soz.) beantragen statt dessen folgende Sätze: 6-10-24-28-32 Pf. Abg. Richter (frs. Vp.) beantragt, die von der Kommission vorgeschlagenen Sätze für die Dauer festzulcgcn. Nach längerer Debatte werden die Anträge Albrecht u. Gen. und Richter ab gelehnt und die Kouimijsionsbcslylüsse zu 8 20 unverändert ange nommen. Darauf wird die Wciterberatung vertagt. vrk»ßlfch«r L«n»Ia,. Das Herrenhaus »ahm am 13. d. den Gesetzent wurf über die Verlegung der preußisch-österreichischen Grenze längs des Przemsa-Flusses ohne Debatte an. Darauf wurde die KarfreitagSvorlage beraten. Nach kur Regierungsvorlage soll der Karfreitag für das gcnzc Staatsgebiet die Geltung eines allgemeinen Feiertags haben. Die Kommission hat diese Fassung dahin geändert, daß Amtshandlungen und Rechtsge schäfte nm Karfreitag künftig allgemein verboten werden. Die herkömmliche Werktagsthätigkeit soll aber in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölke rung nicht verboten werden, es sei denn, daß cs sich um öffentlich bemerkbare oder geräuschvolle Arbeiten handelt. In dieser Fassung wurde das Gesetz an genommen. Am Montag setzte das Abgeordnetenhaus die Beratungen der Anträge Gamp u. Gen. (freikons.) betr. Maßnahmen zur Abstellung der Leutenot auf den, Lande fort. Als Punkt 10 fordert die Kom mission planmäßige Ansiedelung von kleinen und mittleren Landwirten, sowie landwirtschaftlichen Arbeitern durch Gcnossenschaftsvcrbäudc unter Mit wirkung des Staates. Punkt 11 schlägt die Be urlaubung von Soldaten zu dringenden landwirt schaftlichen Arbeiten vor, Punkt 12 endlich empfiehlt die Erweiterung der Zulassung ausländischer Ar beiter. Nach längerer Diskussion wurden die Ziffern 10—12 angenommen. Damit ist die Be ratung des Antrages Gamp erledigt. volttifch- N««dfchR». Deutschland. * Der Kaiser hat die Ordre zur ver - lagungdeS Reichstages vom 15. Juni bis zum 10. November bestätigt. Infolgedessen trat der Genioren-Sonvent des Reichstages zusammen. Wie verlautet, wurde beschlossen, bis Donnerstag vor Pfingsten, 18. d., die Durchberatung deSJnvalidenverficherungSgrsetzeS öer Reichstag bis dann bis zum 10. Für diese Zett nach etat, die Regelung der Handelsvertragsverhält nisse mit England, die dritte Lesung des Jnva- lidenverficherungSgesetzeS vorbehatten. »Der dem BundeSrat -ugegangene Nach- tragSetat für 1899 enthüll u. a. auch 1355 550 Mmck zu Teuerungs-Zulagen für Unter» eamte der ReichS-Post- und Tele- graphenverwallung. Die Begründung dieser Forderung lautet: Die Einkommensverbesserung für Unterbeamte im Etat für 1899 hat noch einer Ergänzung bedurft. Solche Ergänzung ist durch die namentlich in größeren Orten und in den Jndustrirbezirken erschwerte Lebens haltung, welche sich nicht bloß auf die Wohnungs verhältnisse beschränkt, geboten und nicht in einer ' " ' mffes zu fin- muß vielmehr 'Hilfe soll auf ege einer die Einzeloerhältnisse berück- I widerruflicher und nicht de» Abg. Zehnter (Zentr.) an. Auch 8 5 wurde mit einem Erweiterungsantrage de» Zentrum« angenom men. ES wurden dann noch die 8 6, 7 und 7a un verändert nach dem Kommission-Vorschläge ange- nommen. Am 1k. .. .... ... Jnvaliden-VersicherUttgSgesrtze» fort gesetzt bei 8 l" " "" handelt. DI . Personen, welche dabei in Fr namhaft gemacht, während bezüglichen Paragraphen ang der für die Selbstverflcherung Personen erheblich erweitert hatte. Abg. Richter (fr. Vp.) l „ , rungSvorlage wiederherzustellen. Die Kommissions beschlüsse bedeuteten eine fundamentale Verschlechterung de« Gesetze», und e« wäre bedauerlich, wenn eine solche Erweiterung von einem so schwach besuchten Hause beschlossen werden sollte. Wenn, wie die Kommission Vorschläge, alle nicht dem VcrstcherungS- zwange unterworfenen Personen, soweit ihr Ein kommen 2000 Mk. übersteigt, aber nicht mehr als 3000 Mk. beträgt, zur Sewstversicherung zugelassen werden sollen, so wurde damit daS Gesetz auf Mil lionen von Personen ausgedehnt. ES sei gar nicht abzusehen, wie eine Kontrolle darüber eingerichtet werden soll, daß kein Mißbrauch mit diesem weit gehenden SelbstvcrsicherungSrecht getrieben wird. Und wo solle da» Geld Herkommen, wenn wir einmal " ^e Finanzverhältnisse haben sollten? toebell (kons.) empfiehlt seinen re- -. ' 7 I i- setzung der Versicherung von der Bedingung abhängig machen will, daß die Versicherten die Lebensgrenze von 40 Jahren noch nicht Überschritten haben. Man lasse sich durch Herrn Richter nicht irre machen und erfülle die sozial-politische Pflicht, den Mittel stand zu schützen, dessen die Monarchie nicht entbehren kann. Abg. Wurm (soz.): Wenn die Konservativen für den Mittelstand etwas thun wollten, dann hätten sie die Zwangsversicherung ausdehnen sollen; der jetzige Vorschlag wendet den selbständigen Existenzen nur etwas zu auf Kosten der noch ärmeren, die sterben, ehe sic in den Genuß einer Rente kommen. Abg. v. Salisch (kons.): Die Personen, welche sich auf Grund des 8 8 so spät versichern, werden Altersrenten überhaupt niemals erwerben können, sondern nur Invalidenrenten. Darin liegt eine ge wisse Ausgleichung. Für Bctricbsbeanite ist ein Ein kommen über 2000 Mk. manchmal nicht so viel wert, wie das Einkommen unter 2000 Mk. für Arbeiter. Besser wäre cs gewesen, für diese Bctriebsbeamten die Versicherunaspflicht anzunehmcn. Abg. Roesicke-Dessau (wildlib.) hält auch dafür, daß die Vorschrift des 8 8 über den Rnhnicn des Gesetzes hinauSgehe. Der größte Teil der Be- triebsbeamten, Werkmeister usw. werden allerdings zumeist mit weniger als 2000 Mk. Gehalt anfangcn; sie werden daher das Recht haben, sich freiwillig weiter zu versichern. Aber anders liege es bezüglich der Gewerbetreibenden. Abg. Hitze (Zentr.): Besser wäre es, das Hand werk und die Landwirtschaft auszuschließen von der Versicherung; aber da dies nicht geschehen ist, muß man den kleinen Unternehmern die Möglichkeit geben, sich selbst zu versichern wie ihre Arbeiter. Abg. Oertel - Sachsen (kons.) verweist auf die Beschlüsse zahlreicher Handwerker - Versammlungen, welche wenigstens die Möglichkeit der Versicherung für sich gefordert haben. ES sei also eine wichtige sozialpolitische Forderung, welche die Kommission habe verwirklichen wollen. Abg. Franken (nat.-lib.) bittet um Wieder herstellung der Regierungsvorlage. Abg. Richter (frs. Vp.) appelliert nochmals an den Staatssekretär Grafen Posadowsky, doch zu dieser wichtigen Frage sich zu erklären. Nachdem schon in der Kommission die Abstimmung üben den 8 8 eine so zweifelhafte gewesen ist, 14 gegen 13, möchte er heute, bei einem so schwach besetzten Hause, die Entscheidung doch nicht dem Zufall überlassen. Er bitte daher, die Abstimmung über seinen Antrag zu vertagen. Staatssekretär Graf Posadowsky erwidert dem Abg. Richter, die verbündeten Regierungen ständen selbstverständlich auf dem Standpunkte der Regierungsvorlage, so lange der Bundesrat zu den Beschlüssen des Reichstages nicht Stellung, ge nommen habe. Zu der vorliegenden Frage habe die Regierung in der Kommission Stellung genommen und dieselbe ausführlich begründet. Er verzichte daher auf eine Wiederholung. Nach Schluß der zweiten Lesung werde die Regierung die Bilanz aus derselben ziehen und ihren Standpunkt gegenüber den Beschlüssen des Reichstages in der dritten Lesung darlegen und begründen. Damit schließt die Diskussion. — Die Abstim mung über 8 8 wird gemäß dem Anträge Richter vertagt. 8 9 ist bereits mit 8 4 zusammen erledigt. Schriftstücke zunächst ein (Sprit 1894) gegebe " ' eine Art Alibi zu sprrchung Esterhazys mit dem richtigen Datum (August 1894) ver sehen worden. Mali«». »DaS neue Ministerium Pelloux ist zu stände gekommen und am Montag vom König Humbert empfangen worden. Spanten. »DaS spanische Ministerium hat sich ent schlossen, die im letzten Kriege s ' nichtete Kriegsflotte wi . . stellen. Der Marineminister Gomez Jmaz erklärte auf einem Bankett in Cartagena, an welchem eine große Anzahl von Seeoffizieren teilnahm, binnen vier Jahren werde die spanische Flotte die bei Cavite und San Jago erlittenen Verluste vollständig ausgeglichen haben, und in wetteren vier Jahren der neue Flottenbauplan durchgefkhrt sein, welcher Spanien wieder zu einer achtunggebietenden Seemacht erheben werde. Rußland. »ES verlautet, daß der Zar Ende Juli einen Teil Sibiriens besuchen und namentlich den Minendistrikten, in denen Ver bannte arbeiten, seine Aufmerksamkeit schenken werde. Man glaubt, der Aufenthalt des Zaren werde die Veranlassung zu einer großen Amnestie für politische Verbannte werden. Aldann begibt sich der Kaiser mit der Kaiserin auf 4 Wochen nach Darmstadt. Eine Reise nach England, von der englische Blätter er zählen, ist bisher nicht geplant. Balkanstaaten. »Wie von verschiedenen Seiten berichtet wird, ist man zu einer grundsätzlichen Verständi gung zwischen der deutschen und franzö sischen Eisenbahngruppe in Klein asien gekommen, so daß diese beiden Gruppen gegenseitig nicht in Wettbewerb treten, vielmehr einander unterstützen und ihre Eisenbahninteressen gemeinschaftlich verfolgen werden. Amerika. »Neuesten Meldungen zufolge hat General Otis in Manila vom Präsidenten Mac Kinley Befehl erhalten, den Feldzug gegen die Filipinosfortzusetzen. Die Regierung argwöhne nämlich, Aguinaldo würde einen Waffenstillstand nur zur Verstärkung seiner Armee benutzen. Man erwartet demnächst eine größere Schlacht bei Balcoloor. » Die von der Regierung der Ver. Staaten zur Untersuchung des Betriebes der Ver fälschung von Nahrungsmitteln niedergesetzte Senatskommissiou ist zu seltsamen Resultaten gekommen. Dr. Wiley, ein Chemiker des Ackerbauministeriums, stellte fest, daß 90 Prozent aller Nahrungsmittel und Getränke verfälscht find. 10 Prozent sind davon positiv gesundheitsgefährlich. Jährlich werden für über 450 Millionen Dollars falscher und schädlicher Nahrungsmittel fabriziert. Am häufigsten ver fälscht werden Kaffee, Mehl, Sens, Speck, ver schiedene Milchprodukte, Olivenöl, Bier, Frucht marmeladen und Gelee. Afrika. » Zwischen Transvaal und England ist, wie die ,Köln. Ztg.' aus Paris von gut unterrichteter Seite hört, eine Verständi gung auf folgender Grundlage angebahnt. Die Regierung Transvaals ist bereit, falls dies sich als gesetzlich möglich erweist, das Dynamit monopol einfach abzuschaffen, andernfalls die Gesellschaft zu enteignen, ferner weitgehende Bewilligungen mit bezug auf die Zulassung der Ausländer zu den bürgerlichen Rechten zu machen. Dagegen ist die englische Regierung bereit, in der Frage der Wohnortsbestimmungen der in dischen Kulis nachzugeben, für die sie bisher dieselben Rechte wie für die übrigen britischen Unterthanen beansprucht. Eduard Heidfeld wandte sich aber ohne eine gegnung ab und schritt von der Terrasse in Garten hinab. Seit diesem Tage war eine furchtbare Wand- U«r rin Mahir. 3) Von Emmy vonBorgstcde. lForyetzung.) Die traurigen, angstvollen Augen der jungen Frau hingen einen Augenblick an Heidfelds strengem Gesicht, dann wandle sie das Haupt mit einem zitternden Seufzer ab und schwieg. Und es war dem Mann, welcher sein Lebens glück versinken sah, Antwort genug, eine andere begehrte er nicht. Gleichzeitig aber kam ein schmerzlicher Zorn über ihn, daß diese» Weib, um welches er aus reiner, heißer Liebe geworben, es gewagt batte, mit seinen heiligsten Empfindungen zu spielen. Ein Zittern durchlief seinen Körper, seine Hände ballten sich zusammen. > „Klara, weshalb bist du dann mein Weib ge- Morden?" stieß er mühsam hervor; „weshalb hattest du auf meine ehrliche Frage, ob du mich liebest, keine offene Antwort? Also auch Klara von Rohnberg, welche mir rein und unschuldig erschien, ist den Verlockungen des elenden Mam mons unterlegen!" „Eduard, nein, um Gotteswillen, das denke nicht von mir. Ja, ich habe mich versündigt an dir und mir," fiel ihm Klara mit gerungenen Händen inS Wort, „aber leicht wurde eS mir nicht, und wenn nicht die Angst —" Und als sie stoctte, sagte er hart: „Weiter! Die Angst um wen bewog dich, mit mir ein Spiel zu treiben?" und leise kam eS von ihren Lippen: „Die Angst um den Vater, seine Zu kunft." „DaS also war'S, daS also," sagte er tonlo». „Ja, das war es l" und wie Klara das laut und fest wiederholte, wuchs ihr der Mut. Sie richtete sich aus dem Sessel empor und blickte dem Gatten furchtlos ins Antlitz. „Du hältst das Lebensglück meines Vaters und meiner Geschwister in Händen, da trieben mich Furcht und Dankbarkeit, deine Hand anzu nehmen, Eduard. Wenn ich dir „nein" geant wortet hätte, würdest du dann nicht die Schuld meines Vaters gefordert haben?" Eduard Heidfeld stand minutenlang sprach los, dann zuckte ein unendlich trauriges Lächeln um seine Lippen und schmerzvoll sagte er: -ArmeS, armes Kind. Das also war der Mann, dem du deine Zukunft anvertraust. Ein habgieriger, ehrloser Schurke! Freilich, wie hättest du ihn lieben können!" Und als daS blasse, zitternde Weib die Lippen wie zu einer Bitte, einer Frage öffnete, fuhr Eduard fort: „Du darfst ganz ruhig sein, auch ich habe auf meinen makellosen Namen Rückficht zu nehmen und werde also jedes Auf sehen vermeiden, Klara. Du wirst nun schon die Kette unserer Ehe wagen müssen, bis der Tod uns scheidet. ES versteht sich von selbst, daß ich unter diesen Umständen kein Recht mehr habe, deine Entschließung zu beeinflussen, und daß du frei bist zu thun und zu lassen, was du einer Ergänzung bedurft. Solche Ergänzunc ist durch die namentlich in größeren Orten uni in den Jndustrirbezs - " , Haltung, welche sich nicht bloß auf die Wohnungs Erhöhung des Wohnun den. Tie Gehaltsaufl als abgeschlossen gelten, dem W< „ fichtigenden Bewilligung penfionSfähiger Zulagen erfolgen, bei denen die niedrigst besoldeten Unterbeamten an den be treffenden Orten den Hanptanteil haben werden. »Der dem Reichstag zugegangene Gesetz entwurf betr. die Feststellung eines Nach trags zum Haushaltsetat für die Schutz gebiete für 1899 bestimmt, daß der Nachtrag in Einnahme und Ausgabe für das ostafrika nische Schutzgebiet auf 50000 Mk. festgestellt wird und dem Etat der Schutzgebiete für 1899 hinzutreten soll. Dieser Reichszuschuß ist als einmalige Ausgabe zur Linderung der Hungersnot angesetzt. Die Erläuterungen besagen: Wie bereits in früheren Jahren, so ist leider auch jetzt wieder im Schutzgebiet wegen andauernder Dürre infolge des Auftretens der Heuschrecken eine Hungersnot ausgebrochen. Nach den vorliegenden amtlichen Berichten sind davon weite Landstriche im nördlichen Teil des Gebiets heimgesucht, wo die Eingeborenen mit den kärglichsten Mitteln ihr Leben fristen und vielfach dem Hungertode zum Opfer fallen. Aus Rücksichten der Menschlichkeit kann sich die Re gierung der Pflicht nicht entziehen, dem Elend nach Möglichkeit zu steuern. »Die Vorarbeiten für die Errichtung von Postcheckämtern sind im Reichspostamt soweit gefördert, daß der Einführung des Check- und Ausgleichsverfahrens bei der Post zum Herbst dieses Jahres nichts im Wege steht, vorausgesetzt, daß die Zustimmung der gesetz gebenden Faktoren des Reiches rechtzeitig erfolgt. »Ueber die Persönlichkeiten, die bei den Neubesetzungen mehrerer wichtiger Konsulats posten beteiligt find, ist zu erwähnen, daß der nach Schanghai bestimmte Generalkonsul Dr. Knappe früher das Reich in Samoa vertrat; sein Name wurde bei den Unruhen im Jahre 1888 ost genannt. Da Fürst Bismarck sein damaliges Vorgehen nicht billigte, verließ er 1889 den Reichsdienst und wurde Direktor der neuerrichteten Nationalbank in Pretoria. Diese Stellung hatte er etwas über drei Jahre inne. Im Jahre 1895 trat er wieder in den Reichsdienst, wurde Konsul in Kanton und erhielt im Oktober 1898 den Charakter als Generalkonsul. Frankreich. »Neues, Henry belastendes Ma terial ist vom .Figaro' veröffentlicht worden. Es geht daraus hervor, daß Henry, der lange mit Esterhazy in Beziehungen stand, zweifellos sofort die Schrift des Bordereaus er kannt hat. Dieser Ansicht seien auch die meisten Mitglieder des Kassationshofes und nehmen an, daß Henry, weil er aus irgend einem Grunde Kurt Rothfels hatte seine Versetzung nicht ieantragt, wie er bei seinem Abschied ver brochen hatte; schon am zweiten Tage nach hrer Heimkehr wat er ihr im Elternhause schön, ächelnd, erfüllt von der Wonne des Wieder- ehens entgegen. Aber Klara wich vor ihm zurück, ein schmerz voller, fast anklagender Blick traf sein schönes Antlitz und leise hauchte das junge Weib: „Warum haben Sie mir das gethan?" „Warum?" — Die Röte des Zornes über flog das Gesicht des Offiziers, „weil mir nie mand verwehren kann, daS Glück deiner Gegen wart zu gemeßen, weil ich zu viel versprach, als ich an eine Trennung von dir dachte." ES waren leidenschaftliche, berauschende Worte, aber doch empfand Klara, daß es nicht edel und großmütig von Kurt gehandelt sei, ein solches Wiedersehen herbeizuführen, und plötzlich fiel ihr ein, Eduard hätte es nicht gethan. Kein Tag verging, an dem sie RothfelS nicht sah, teils im Elternhause, teils im eignen Heim. Heidfeld schien eine gewisse Vorliebe für den jungen Mann zu haben, wenigstens über- kug er ihm allerlei RUteastenste gegen seine junge Frau und vertraute sie seinem Schutz an. Rote und gelbe Blätter deckten die Wege des Tiergartens. Sie rauschten unter den Huf schlägen der beiden Reiter, welche die Alleen entlang sprengten, und flatterten nieder auf das Gewand, den Schleier der Dame, die mit glühenden Wangen und gesenkten Augen im Saftel saß. Schon dies Alleinsein mit Ihnen," klang eS setzt leise von ihren Lippen, „ist eine Schuld weniger Abg. . .. daktionellen Antrag, der auch die freiwillige Ford machen will, daß die Versicherten die Lebensgrenze
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