Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 22.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191410227
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19141022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-22
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Donnerstag, 22. Oktober 1SI4. «r. 246. n s »,t I» « « » '«!. r v u Tageblatt AW Mzeiger für öas Erzgebirge MWrHND mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. MSpmchftmft z«, tft-eftteu Mil Mrsnahme -w Senmege nochWttMgs 4-, Utz,. - releWNUN«.fttr»fl», ragetzla« Mueq^tzlv r-uft-ch« Mm«» ».an««.,.» »1,1,«^-a, «»»«langt »tn-rstmlt» ManuMpt, »am, »Mtztz, nicht g«iMst«1»mfta. s. Jahrgang. Unsere Ratserin Auguste Mktorla feiert heute, am 22. Oktober, ihren Geburtstag. Ander» als sonst vollzieht sich diese» Nest innerlich Und äußerlich. Der Krieg hat auch da» Heim de» Kpfferpaave» nicht unberührt gelassen, und Wie in ungezählten Taufenden, deutscher Bürger- und Arbefterhäus«, so herrscht setzt auch im Kaiserpalast Oede, und da» fröhliche, gesellige Familienleben ist unterbrochen, da der Kaiser selbst und sechs blühende Söhne im Felde weilen. Alle die edlen Frauentugenden, die unsere Kaiserin auszeichnen, kom men jetzt in dieser schweren KriegS-eft in gang besonde rem Maße zur Entfaltung. Wie sehr der Kaiserin der Jammer des Kriege» ans Herz greift, beweist die im Publikum verbreitete Erzählung, e» dürfe in ihrer Ge genwart jetzt keine Musik irgendwelcher Art gespielt werden, da sie gesagt habe, dann nicht Herrin ihrer Tränen zu sein,. Dabei ist aber Kaiserin Auguste Viktoria trotz aller Weichheit ihre» yrauengemüt» zugleich ein leuchtende» Vorbild in edelster tatkräftigster Hilfe zur Linderung und Heilung der durch den Krieg geschlagenen Wunden. Bon früh bi» spät ist unsere Kaiserin unters weg» und opfert sich auf im Dienste der verwundeten und aller anderen, die durch Len Krieg zu leiden haben. Wohl un», daß wir zu einer so edlen Führerin auf al len Gebieten einer gütigen menschlichen Fürsorge empor blicken können! Möge unsere allvewhrt« Kaiserin ihrem erlauchten Gemahl, ihrem Familienkreise und dem deut schen Volk noch lange ungezählt« Jahre erhalten blei ben! Das ist der herzlich« und ehrerbietigste Wunsch, den wir der Kaiserin zu ihrem Geburtstage darbringen. Unä abermals: Vertrauen! Bon Gustav Apolf Ervuurmr. (LI. I.) Bei Beginn der kriegerischen Aktion im Westen stürmten unsere Truppen unaufhaltsam von Sieg zu Steg; ein Taumel der Stegesbegeisterung erfaßte unser ganzes Volk und ließ die Ueberzeugung groß werden, es müsse nun unbedingt so weitergehen. Gleichzeitig stellte sich die gewöhnliche Begleiterscheinung diese» Ju bels Über unsere Erfolge -in: die Unterschätzung der feindlichen Kraft, der feindlichen Opferwilligkeit, die genau so wie die deutsche für die Zukunft de» Vaterlan des ringt. Man fühlte sich al» die einzige große, die un überwindbare, alles in kurzem gewaltigen Ansturm nie derwerfende Nation und betrachtet« jeden Mahner zur müßigen Besonnenheft al» «inen schwächlichen Schwarz- seher. Und dann kam der unausbleibliche Zeitpunkt, an dem unsere bis dahin im Flug« vorwärt-stüvmenden Truppen auf den Kern de» feindlichen Widerstande» stie ßen, al» naturgemäß der täglich« Vormarsch flockte und rein taktische Gründ« die Heeresleitung veranlaßten, gelegentlich auch zurückzugehen oder schon besetzt« Ge genden wieder zu räumen. Hin und her wogt seft Wochen da» Ringen; sehr langsam, aber sicher bessert sich von Tag zu Tag die Lage der deutschen Armeen, aber r eine Wirklich« Entscheidung ist noch nicht gefallen, meldet ehr lich da» deutsch« Große Hauptquartier. Vvo ist in di» ser Zeit de» atemlosen Harren» die anfänglich restlos im ganzen deutschen Volk« vorhanden« stolz«, freudig« Zu versicht auf unsere Heeresleitung geblieben? Hatte die Zuversicht, da» vertrauen keine tiefer« Grundlage, al» lärmende Begeisterung? Schleicht sich jetzt schon Zwei fel, ja manchmal sogar Kleinmut durch breit« Volksschicht ten, nur, weil lange und schwer gekämpft werden muß, um einen tapferen und starken Feind niederzurtngen? O, Ihr Kleinmütigen! wo stehen die feindlichen Heere? Zum Teil tief In ihrem eigenen Lande, fast nir gend» mehr auf deutschem Boden, wo stehen die Deut« scheu? Mitten in Neindesland. Genügt Euch da» nicht? Da» deutsche Hauptquartier hat bewiesen, daß «» auch Schlappen auf unserer Seite, di« bet einem solchen Rio- senkampf« nicht au»blet-en «innen, nicht verschweigt! Aber «» darf nicht geschwätzig sein. In Äeftm EtzifftiH- kampf kann jede» Wort, da» Man dem allerdings begreif lichen Wissensdurst de» Volke» opfert, unendlichen Scha den verursachen, jede Geschwätzigkeit in viel« deutsch« Familien tiefe Trauer tragen, will die Menge für die Befriedigung ihrer Wißbegier diesen unerhörten Preis zahlen? Aber du schreitet ein« bös« Fee durch da» miß trauisch gewordene Volk: da» Gerücht. Vie Vier bank ist für ,da» Gerücht «in besonder» günstige» F«lh. Da wird von völliger Erschöpfung und mangelhafter Verpflegung der Soldaten geschwätzt und di« besonder» Gescheiten üben an unseren Heerführern Kritik oder erzählen allerhand völlig frei erfunden« Geschichten über dies« Männer, deren Wh? militärisch« FEWftttm un» serem Volke noch manchen unschätzbaren Dienst erweisen Werden. Nun, daß unser« Truppen nicht erschöpft sind, bezeugen sogar unsere Feinde täglich mehr und mehr, und verhungert ist noch kein deutscher Soldat in deut scher Verpflegung und wird «» auch nicht. Besonder» aber sollten «S sich die Strategen am Biertisch überlegen, Welchen ungeheueren Schaden sie mit so leichtsinnig htngeworfenen Gerüchten und Kritiken anrichten. Statt all den Wüsten ErziMmgen da» Ohr zu leihen, sollte da» deutsche Volk einmal den herzhaften Ent. schloß fassen, mit all diesem Nachtfpuk gründlich aufrüum«». E» darf noch immer au- voller Brust singen: Lio»' vacherÄmp, magst ruhig sei«! öSl <kr knischeltung SN Oer isansIWr. kine englische Aerkt üurch Leppelinb-mben in Sranü gesetzt? :.v«momwt» und »ahl,»tche feauzll, i»»g»ssa»OSNS in Gent chttamen. . .. . .. _ Stmgß Ostend e-tzkieu- erfolgt zu sein. Di» schon möglich ist. von > «ich. Der Fortgang der Kämpft am Kanal hat zu bedeut samen Teilerfolgen für uns«« Waffen geführt. Am Mer- Kanal, in der Gegend zwischen Äsern und Nieuport also, dauern die Kämpfe, die am 18. Oktober begonnen haben, noch an. E» liegen ab« Anzeichen dafür vor, daß sie für un» durchau» günstig stehen. D« Feind Wird zwar durch die Artillerie englischer Schiffe unterstützt, ver mochte ab« trotzdem nicht» auszurichten. Dafür ist «S unser« Artillerie gelungen, ein englische» Torpedoboot kampfunfähig zu machen. Schwerer al» der Verlust, der dadurch den Engländern zugeführt Wurd«, Wiegt die sich daraus ergebend« Tatsache, daß Wir Herren der Küste sind und durch unsere weittragenden schweren Feldgeschütze die englischen Seestrettkväfde im Schach Hal. ten können. Lange werden sich die Belgier und Franzo sen an dem Mer-Kanal schwerlich haften können. Nach ein« Meldung au» Gent haben sie seft Sonntag schwer« Verluste, auch ist ft» dm französischen Berichten seft gestern (Mittwoch) von englischer Unterstützung zur Se« deine Red« mehr. Die Engländer scheine»» also au» dm Kämpfen «ine Lehre gezogen zu haben. Dies« Um stand beweist, mit Welcher Energie die deutsch« Offensive in Westflandern durchgeführt wird. Auch in der Gegend Westlich von Lille find unsere Truppen -um Angriff vor gegangen und haben dm Feind an mehreren Stellen ge worfen, 2000 Engländer zu Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre «beutet. An ein« so em pfindlichen Stelle der Schlachtfrvnt eine Schlappe zu er leiden, mutz für die französisch-englische Heeresleitung in hohem Matze beunruhigend sein. Nun kann nicht mehr von Umgehungsbewegungen gesprochen werden, nun gift öS für die Franzosen und Engländer ft» erst« Linie, ihre Stellungen zu behaupten. Nach dm schweren B« lüsten, die sie bei dm mißglückten Offtnsipstötzen erlitten haben, dürfte ihnen da» nicht ganz leicht fallen, und zwar schon deshalb nicht, weil da» Gelände Westlich von Lille nicht entfernt solche günstigen BerteidigungS- Möglichkeiten bietet, Wie etwa di« Argvnnen oder die Gegend um Reim». Da» Schicksal von Dünkirchen scheint sich -u «füllen, Calais und Boulvgne, die Wichtigen französischen Haftnpvätze am Kanal, werden immer Mehr bedroht. vle NL»pke sn Ser kürte schildert ein» Drahtnachricht au» wrqoenhayn vom L. Oktober folgendermaßen: Nach allen Drahtnachrichten holländtfcher Blätter «ich in der Nordmesteck» Borgten» mit atz», ßer Erbitterung hart aus Mdi Fronden geloch ten. Di« erssft Front reicht von Ostend« nach Mm. pmt, »» tzvovfl Deutsch« htinift» ««»schchtzn». g«, dq» Vamtarhsmeut der »nglisch«lu Floht» chushiilllt«», denen vrrsuchch Trupp.« N landen, veneftett murden. Die Mette Fron» geht übe» Nieuport. Di, Deutschen spannten all« Kriisft «ch, »m di« generischen Angriff, astMschptzm, «a» auch lang. Gft Pnrdrin»»« scheint doch nur mit vor» ststrHungen möglich Di« Kmmspondmdm, di« Md. schen Gent und «ouotrcki unftrweg» »raren, meld«, daß 800 dmttche.l- . - Piche Poiegtz,«sauge«« i Ai er Nack scheint auch auf der sevat Mn Anarffs englischer Schiffe erfocht m sein. Die Dünen sind hier niedriger, sodaß da» schon möglich ist. von «in», Front nach de, «,e zu sprechen, «ich ad« kaum tig sein. Dazu kam seihst Mn« große Flotte durch Landung von Truppen angesichts «in«» wachsam«« vettSidiger» an der Küste gar zu wmch auerichten. E» handelt sich Lei Ost- end« auch wohl nur um «in deutsche» veoLvchtungpkorp». Di« Stellung »ns«>o» Sitznrr bei DünArchm. D«r Konchpondent der Brrlingst« Mdmd« in Not. terdam meldet: Vie Verbündeten Mchtm bei Dünkirchen MN« stark, Stellung ein, wohin da» französisch« Marin- kontingent sich Lvogm hat, da» den Rückzug der vechier von rnttverpen deckt«. E» «ich behauptet, daß di« Belgier ftinm Kampfwert mehr bffitzen, so lange sie nicht «olllom. men reorganWrt sind. Ee »erde schnitt Längere Zeit dau ern, bi» die Verbündet*« Nutzen au» ihnen ziehen Annen. Alle deutschen Truppen, die in Antwerpen entbehrlich wurden, wuchen nach Ost ende gebracht, wo die Deutschen offenbar eine starke Stellung Sinnohmen. Der Msitere Widerstand der belgischen Truppen in Frag« gestellt. Aus Genf wich dem Lok-Am. berichtet: Die Ford setzung de» Widerstände» der belgischen Truppen, die soft Sonntag an der Yser schwere Verluste erlitten, gilt al, fraglich, von englischer Unterstützung zur See bM Nieuport sei in dm fvanMschen Meldungen keine Rede mehr. Au» amtlichen wie Prtoatdepeschen geht hervor, daß die deutsche Offensive läng» der gange« Front mit größter Energie fort gesetzt wich, die den Franzosen» die alleräußerstem Anstren gungen auserlegen. -z Der amtlich, französische Wttücht. Der französische amtliche Bericht vom Dienstag abend 11 Uhr besagt: Der Tag »ar chmqftristisch durch eia vordri», geia de, Deutsche« atzf alllle» TMlile« dis» Frost» t; im äutzerstt« khmden. wo »ft bepstche Arwee bewerkeuemertt« Wderstmck leistet«, dei Lch vassStz wo di« Deutsche» ein« besonder, hästig« Attacke unternahm««, nördlich von Arraz bei Nametz. Mich de» Argonneuwald«» und südlich an den Mqauhöhm tu der »egend von Shaupion. Mberall «tzudm die Angriffe der Dvutkcken euriickamtiew. Dazu bemerkt Vie FranP. Zig.: Beide Meldungen über die Lage tm Westen lassen deutlich erkennen, daß die Fran zosen auf dem ganzen nordwestlichen FWgel und auch an der Maas in die Verteidigung gedrängt wor den sind. Der Tag war chavcckftrMett durch ein Vordringen der Deutschen auf allen Tellen der Front, heißt es bezeichn nend in dem Bericht de» französischen EeneraWabes. Da» Ueberall zurückgewiesen vermögen wir au» besserer Erfah rung nicht recht zu glauben. V. vle ZcdlaLr in NoravanKrel». Der Torrtere della Sera in Mailand «fährt au» Pari» folgende» Mer den Schützengraben «oyeKirrst» im ein»« Kap«: Laut dem Journal de Rouen haben die Deutschen gwli- schen Roy« und yrrae einen kolossal«« Schützengraben ge sunden, den sie zur Verschanzung gegen die Franzosen Se- nutzen: E» ist der große Kanal des Norden-, an dessen Vervollkommnung gearbeitet wurde. Er geht -ei Arieux vom Dana! de SeNsee ah. der in der Richtung Nach Peronne fließt, sich Mn Stück mit dem Kanal der Somme «winend, Li, zum Zufluß von Vmignon, und wird dann wieder unabhängig bis zum Kanal der Oise. Seine Läng« beträgt Sb Kilometer. Dis Deutschen bmutztm dftsen tie fen Schützmgvaben nach in trockenem Zustank Sie form, ten ihn zu Mn« starken Verschanzung «m. Zahl« reiche Truppen fanden dort Deckung. Menn Wan bedenkt, daß dieser 'Kana! LaGgnk «oye, Neeft und Roisel mGert, kann man sich vorstellen, wie die wütenden Schlachten, di« stch hier» abspielten, die Eroberung «inersftitz» erschwerten und die veaeidigung erleichftrftn. Dke Bedeutung der schlacht- Dor militärisch« Mitarbeiter de» Secolo meint, dem Kampf« im Wösten käme eine größere Bedeutung zu, al» dmtm Ost«. Da d«, nördlich. Mgel -Md« -««« sich bi» -nm Meer« «»»dehnt, feien künfi iä Am««h ung» versuch« unmöglich. Mr Deutschland HMb» di« Er. 0L«runa Belgien» insof«m «in« groß« Bedeutung, all» da» durch möglich wurd-, di« flämisch« Küste ,u-«» sitzen und England zu-«drohen. W«nn «inmal di« wichtigst«» englllschen Krieg-Häfen und Festung»w«rk« in den wirkungsLerMch deutlich« llnt«tsm-ooft und Lust» schiff« gezogen wrttxn können, w«nn di« Schiffahrt läng» d.rfrunMchen und «Nglychen Mt« durch Mftmm fast un möglich sein wirk vstdwonnLondon wie Pari»»»« deutsch«» Vom-«n -«droht ist, dmm «iäd En» land, Macht »in« starke Einbuße erleiden, gauz ahgifthen von dem dem Kandel zuyefügten Schaden. Dah« ist es möglich dich sich um den Menpesttz heftige Mnstft
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