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Dresdner Journal : 28.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185308289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-28
- Monat1853-08
- Jahr1853
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- Dresdner Journal : 28.08.1853
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*** Leipzig, 26. August. Gestern wurde im Saale der hiesigen ersten Bürgerschul, seilen der -Leipziger Kr,i»- stände rin von 28 Rittergutsbesitzern besuchte, und durch die Städte Leipzig, Dübeln, Grimma, Borna, Leisnig, Waldheim, Colbitz und Wurzen beschickter allgemeiner Kreis tag abgehalten. Von den zum Vortrag und beziehentlich zur Beschlußfassung ang,zeigten Gegenständen fanden zu- nächst auf den Bericht der PrüfungSdeputation di, Nech- nungen der allgemeinen KreiScass, auf die Jahre 1851 und 1852 einstimmige Genehmigung und wurden vorschrifts mäßig justificirt. Nach dem Abschlüsse der letztgedachten Rechnung beläuft sich der Cassenbestand mit Ende vorigen JahreS auf 12,702 Thlr. 20 Ngr. 0 Pf. und ist hierbei schon eine von den v. Einsiedek'schen Erben infolge Ver gleichs zur KceiScasse zu zahlende Summe von 400 Thlr. ! mit berücksichtigt. Demnächst sprach der KreiSvorsitzendr Herr Kammerherr v. Friesen auf Rötha seinen Dank über die große Bereitwilligkeit und Freude auS, mit der man im gesammten Kreije den Vorschlag ausgenommen, Se. könig liche Hoheit den Prinzen Albert bei dessen Vermählung in Gemeinschaft mit den übrigen Kreisen deS Landes zu be glückwünschen und bei dieser Gelegenheit den hohen Neu vermählten ein äußeres Zeichen der Liebe und Verehrung anzubietrn. Die Modalität der Ausführung dieses Planes sowie die nach dem Berichte erfolgte huldvolle Aufnahme der betreffenden Deputation der Kreisstände gereichte der Versammlung zur allgemeinsten Freude und wurde der den Leipziger Kreis treffende Kostenbetrag zur Deckung einstimmig auf die allgemeine Kreiscaffr verwiesen. Der letzte Gegenstand der Berathungen, ein Antrag deS Stadt- rathS zu Wurzen, die Einkünfte der KrciScasse zur Errich tung von Freistellen in den öffentlichen Heil- und Ver- pfleganstalten zu verwenden, wurde vom Herrn Bürger meister Hirschberg auS Wurzen zunächst mündlich und unter Hinweisung auf einen gleichen Beschluß der meißner Kreis stände und unter vorläufiger Bezeichnung einer jährlichen Summe von 100 Thlr. für gedachten Zweck weiter ausgeführl und lmotivirt und führte zu einer umfänglichern Diskussion, an welcher sich die Versammlung von verschiedenen Seiten und Gesichtspunkten aus betheiligte; namentlich sprach sich der Bevollmächtigte von Döbeln, Herr Stadtrarh Dr. Schmie der wiederholt und warm für di, Ausführung deS Planes und über die Gewichtigkeit der Motive desselben aus, ebenso verwendete sich Herr Domherr vr. Friederici für die Sache; Herr Dr. CrusiuS auf Sahlis verkannte zwar daS ehren- werthe und menschenfreundliche derselben nicht, fürchtete aber in der Ausführung unübersteigliche Hindernisse. Herr vr. Plahmann und Herr AppellationSrath v. König sprachen sich für den Vorschlag in seiner Grundidee aus, wünschten jedoch die fraglichen Unterstützungen durch die KrelScasse nur auf speclelle und konkrete zur Anmeldung gelangende Fälle ang,wendet u. s. w- Der Herr KreiSvorsihende re- sumirte endlich mit warmem Interesse für die Sache diese Verhandlungen, und zwei von ihm gemachte Vorschläge: 1) di, Angelegenheit zur gutachtlichen Berichterstattung über die Modalität der Ausführung auf dem nächsten Kreistage an das Direktorium zu verweisen und 2) vor läufig 100 Thlr. zu dem fraglichen Zwecke aus der Kccis- rasse zu verwilligen, wurden, ersterer einstimmig, letzterer mit einer Majorität von 5 Stimmen genehmigt, hierauf aber und nach erfolgter Genehmigung dtS Protokolls fand der Schluß des Kreistages statt. Doch vereinigt, bi, Mehr zahl der Convorirten später im Hotel de Baviere wieder ein gemeinsames Mittagsmahl, bei welchem der vom Herrn Stadtrath Vr. Schmieder zuerst auSgcdrachte Toast auf Se. Majestät den König den freudigsten Anklang fand. Toaste auf den Kreisvorfitzenden, Herrn Kammerherrn v. Friesen, durch Herrn Stadtrarh KrieS und auf die KreiS- stände vom Herrn v. Friesen ausgebracht, folgten und ge sellige Heiterkeit würzte die letzten Stunden der diesmaligen Vereinigung. ÄLien, 25. August. (Ll.) In dem revidirten neuen Zolltarife, dec nächstens zur allerhöchsten Sanktion vorge legt wird, wurden überall Erleichterungen im Bezüge der Roh- und Hilfsstoffe der Industrie und in der Ausfuhr fertiger Erzeugnisse eingeführt, sowie alle jen- Erfahrungen berücksichtigt, welche seit dec Wirksamkeit des Tarifs über einzelne Posten desselben gemacht wurden; die letzten Spu ren deS frühern ProhibilionSsystemS sind auS dem revidirten Tarife verschwunden und wird die Concurrenz des Aus landes nunmehr in volle Wirksamkeit treten. — Die „Wien.Atg." v. 26. Aug. veröffentlicht dieUrtheile, welche am 10., 13. und 16. d. Mo von den hiesigen k. k. Kriegs gerichten gegen 22 wegen dcs Verbrechens des Hochverralhs hier in Untersuchung gestandene Individuen gefällt worben find. Von diesen Jnquisiten wurden verurlhesit: Eduard Aerliezek wegen Verbrechen« de« Hochverralh«, erschwert durch da« Verbrechen de« Diebstahl-, zu fünfzehnjährigem schwerrn Kerker, Ferdinand Mayers» wegen HochverrsrhS zu fünfjähriger Schanzarbeit in schweren Eise«, mit Rück sicht auf seine körperliche Eigenschaft gemildert auf leichte Eisen; ferner wegen desselben Verbrechen« (Thellnahm, oder Milwissenschaft an den Bestrebungen der von Kossulh ge leiteten magyarischen Emigration zum Umsturz, der gesetz lichen Ordnung in Ungarn): Joseph G»l zum Tode durch den Strang, Franz Mikolai zu zwanzigjährigem, Joseph SzaSzy zu achtzehnjährigem, Sigmund Teby, Alexander VöröSmarty und Karl Szabü jeder zu fünfzehnjährigem, Karl Horvüt zu zwölfjährigem Festungsarrest in Eisen, Tobias Haase zu zwölfjähriger Schanzarbeit in schweren Eisen; Johann Zo6 und Elisabeth v. Esepcsanyi sind be züglich dcö Verbrechens des HochverraihS, bei Einstellung der weitern Untersuchung, auS Abgang hinlänglichen Be weises »b instantm loSgesprochen, jedoch Beide wegen des dem Verbrechen geleisteten Vorschubs, bei Zv6 erschwert durch Verheimlichung von Kvssuthnoten, und zwar dieser zu vier jährigem schweren Kerker und Elisabeth v. Esepcsanyi un ter Einrechnung der Untersuchungshaft zu achtzehnmonat- lichem Festungsarreste condemnirt; Anna SzipoS, Eleonore Nagy, Rosalia KvvatS, Ladislaus Matolcsi, Michael Han- kovSzky, Franz Barelio, Gabriel Esz, Friedrich Benedetti und Koloman Morotz aber von dem Verbrechen de« Hoch verrats wegen Mangel« hinreichender Beweise sb instsntis losgesprochen worden. Diese Urtheile wurden im Rechts wege bestätigt, aus Gnade aber dahin gemildert, daß di, gegen Joseph Gül verhängte Todesstrafe in Berücksichtigung seiner aufrichtigen, umfassenden und reumülhigen Geständ nisse in zwanzigjährigen FestungSarrcst in Eisen verwandelt, Tobias Haase mit zehnjähriger und Johann Zo6 mit drei jähriger Schanzarbeit, beide Letztere in leichten Eisen be straft werden, wonach der Vollzug eingeleitet worden ist. Endlich ist Johann Gurresch, 17 Jahre alt, Buchdrucker lehrling wegen des erschwerten Verbrechen« der MajestätS- beleidigung, zu zehnjähriger Schanzarbeit in schweren Eisen verurteilt, die Strafe jedoch, mit Rücksicht auf das jugend liche Alter dcs Verbrechers, auf zehnjährige Schanzarbeit in leichten Eisen zu mildern befunden worden. Berlin, 26. August. (B. Bl.) Der Minister des Innern, v. Westphalen, ist auf der Rückreise hierher in Leipzig von einer Unpäßlichkeit befallen worden und deshalb nicht gestern, sondern erst heule Mittag hier eingetroffen. — Der königl. würtlembergische Bevollmächtigte bei der Zollconferenz Has dem Vernehmen nach die ihm noch fehlenden Instructionen erhallen. Die stattgefundene Verzögerung halte, wie wir hören, ihren Grund lediglich in der Krankheit des betreffen den würtlembergischen DepartementSchefs gehabt. — Zu den Gegenständen, welche auf den im nächsten Monate hierselbst abzuhaltcnden Kirchentag zur Besprechung kommen sollen, gehört auch die Frage, auf welche Weise am Besten dem immer mehr um sich greifenden Sectenwesen Schranken ge setzt werben kann. Die Erfahrung hat gezeigt, daß in den jenigen Gemeinden, wo der Seelsorge die nötigen Kräfte fehlen, oder wo die Geistlichen ihre Thätigkeit auf ihr, Pre digten beschränken, die Agenten der Seclen am leichtesten Eingang gefunden haben. Es wird daher vorgeschlagen wer den, dahin zu wirken, daß die Geistlichen die Seelsorge nicht allein von der Kanzel, sondern auch durch persönliche Be rührungen mit den Gemeindegliedern zu fördern suchen, und daß an den Orten, wo der Seelso ge dis erforderlichen Kräfte mangeln, für Ergänzung derselben Sorge getragen wird. — Die ,,Zeil" enthält aus glaubwürdiger Quelle die Nachricht aus Köln, daß in der Defraudationssacht des dortigen Spediteurs Gausewinkes das hiesige Handlungs haus Gerson in keinerlei Weise beteiligt gewesen und daß durch Spruch des rheinischen AppellationShofs von jedem Verfahren gegen dasselbe Abstand genommen worden sei. Koblenz, 24. August. (Fr. P. Z.) Heute Morgen um 10 Uhr fand auf dec Karthäuser Anhöhe hierselbst vor Sr. k. H. dem Prinzen von Preußen, welcher in der vor hergehenden Nacht zwischcn 12 und 1 Uhr von Ostende hierher zurückgekehrl war, großes Festungsmanöver statt. Die verwitwete Großherzogin Stephanie von Baden, welche gestern von Düsseldorf hier eingetroffen war, reiste bereits heute in der Frühe nach Baden weiter. Müncbeo, 24. August. (N. M Z.) Wir haben bereits früher berichtet, daß Se. Majestät der König für die im nächsten Jahre hier stattfindende Industrieausstellung di, Eonstituirung einer eignen Jndustrieausstcllungscommission genehmigt haben, welch«, »»»sprechend dem be! andern grö ßer« JntzustriSüu-stellungen <tl« zweckdienlich bewährten Ver fahr,««, »it der Einleitung und Durchführung d,S ganzen Unternehmen» unle, Aufsicht und nach Direktion der königl. StaotSregierung betraut ist. Die ersten Berathungen der Commission galten drw AutKellungSgebäude und zunächst der Frage, wo dasselbe al- am zweckmäßigsten errichtet würde. Wir befinden unS nun in der Lage, unsern Lesern di, wei tere Mittheilung machen zu können, daß, sichern, Verneh men nach, di, Commission die Errichtung deS AuSstellungS- gebäudes im botanischen Garten in Vorschlag gebracht und dieser Vorschlag bereit- die Genehmigung Sr. Maj. deS König« erlangt hat. Arif eine passendere Stelle hätte die Entscheidung nicht fallen können, sowohl mit Rücksicht auf die Lage derselben am Mittelpunkte der Stadt, wie auch inmitten einer freien Gegend, deren Anmuth durch die Herr» lichste Vegetation noch gehoben wird. Darmstadt, 25. August. (Fr. Postz.) Heute früh bei grauendem Morgen sah man di, beiden Ahntnbilder unser« Fürstenhauses enthüllt; si, sind seitdem von dem beschauen den Publikum umgeben. Gestern fand als Vorfeier deS hohen LudwigfestcS die festliche Eröffnung der hessischen Lud- wigSeisenbahn von Mainz bis Worms auf sehr würdige Weise statt. AuS Thüringen, 25. August. DaS in mehrern öffentlichen Blättern verbreitete Gerücht von der Gründung einer Bank in Weimar findet durch die gestrige amtliche Zeitung der genannten Stadt seine Bestätigung. ' Die Bank wird von einer Gesellschaft, deren Dauer auf 08 Jahre festgesetzt ist, mit einem Aktienkapital von 5 Millionen Thalern begründet. ES werden 25,000 Aktien ü 200 Thlr. au-gegeben. Sind 1^ Millionen Tbaler gezeichnet, so tritt die Gesellschaft in« Leben; sind 30 dH auf diesen Be trag eingezahlt, so wird die Bank eröffnet; doch muß Letz tere« längstens 6 Monate nach Begründung der Gesellschaft geschehen. Der großherzoglichen StaatSregierung ist eine Betheiligung an dem Unternehmen bis zur Höhe von 500,000 Thlr. bis 3 Monate nach Eröffnung der Bank Vorbehalten. Bei der Actienzeichnung sind 10 des ge zeichneten Eapitals gegen JnlerimSarten einzulegen. Der Zweck der Bank ist Belebung und Unterstützung aller pro ductiven Kräfte. Deshalb ist dieselbe befugt, Wechsel zu discontiren, Geldanweisungen und Wechsel auszustellen, zu acceptiren, abzugeben und auf fremde Rechnung einzuziehen; Ccedit und Darlehne zu bewilligen, doch nur auf 3 Mo nate und gegen Verpfändung von Staatspapieren, Wech seln, Urstoffen und Waaren rc.; StaatSpapiere und von Cor- porationen oder Gesellschaften ausgegebene Effecten zu kaufen und zu verkaufen; Geldcapitale aufzunehme«; edle Metalle, Pretiosen, StaatSpapiere, Dokumente rc. als De positen anzunehmen, und endlich Noten auszugeben und einzuziehen. Die auszugebenden Noten dürfen nicht auf kleinere Beträge als 10 Thlr. lauten; ihr Gesammtbetrag darf das wirklich eingezahlte, resp. vorhandene Aktienkapital nicht übersteigen und eS müssen wenigstens deS Werth« der umlaufenden Noten baar, N in Wechseln oder leicht realisirbaren Effecten stets vorhanden sein. Die Geldgeschäfte der Regierung werden von der Bank unentgeltlich besorgt. Die letztere tritt mit der erster» in laufende Rechnung, nimmt von ihr gegen 4 ')ä Zinsen Geld bis zum Betrage von 150,000 Thlr. an und leiht ihr unter denselben Be dingungen gleiche Summen. Außerdem ist die Bank zu gleich Landrentenbank, indem sie inländische Grundbesitzer, welche grundherrliche Abgaben und Leistungen oder sonstige gesetzlich ablösbare Verpflichtungen ablösen, sowie Gemein den, wenn solche die Aufbringung deS Ablösung-kapital- ihrer Mitglieder übernehmen, die erforderlichen Ablösungs kapitale gegen pupillarische Sicherheit darleihen. Vom Ge winn der Bank erhalten zunächst die Aktionäre 4 vom Ueberschuß komm/ zum Reservefonds, erhalten die Direktion und der Verwaltuagsrath, die übrigen S werden als Dividende vertheilt. Bei eintretrnder Verminderung deS GesellschaftScapitals erhalten die Aktionäre von dieser Dividende nur die Hälfte, die andere Hälfte wird zur Vermehrung des EapitalS innebchalten. Der Reservefonds wird vorläufig auf dcs eingezahlten Capital- gebracht. Die Organe der Gesellschaft sind der VerwaltungSrath, der aus 0 Mitgliedern besteht; das Direktorium, welches von jenen gewählt und beaufsichtigt wird, und die Generalver sammlung, welche alljährlich in Weimar statlfindet. Di« Regierung übt durch einen ständigen Commissar fort währende Aufsicht über die Gesellschaft auf deren Kosten aus. Dies im Allgemeinen der Inhalt d,S Statut«. Frankfurt, 26. August. (Fr. Postz.) Heute Mittag eine- Ochsen erreicht; eS nährt sich ausschließlich von Ziegenmilch, wovon eS täglich achtzehn bis zwanzig LitreS zu sich nimmt, zu diesem Endzweck begleitet eS eine kleine Heerde Ziegen. Sei» Führer, für den eS große Anhänglichkeit bezeigt, ist ein Nubier, der eS an den Usern deS weißen Nils gefangen unv mit großer Mühe aufgezogen hat; cs ist nur ruhig, so lange eS ihn sieht oder mit ihm in Berührung ist. entfernt er sich, so wird das Thier ängstlich und läßt ein wiederholtes, sehr charakteristisches Knurren vernehmen, cS stellt sich aus die Hinterfüße und sieht nach allen Richtungen. Würde seine Ungeduld nicht sogleich befriedigt, eS wurde seinen mächtigen Kasten wie GlaS sprengen. Unmittelbar nach dem Frühstück bekommt daö !hier frisches Wasser, daS ihm sehr wohl zu lhun scheint, e« springt munter umher und taucht oft Minuten lang unter. Allerdings ein seltenes aber kostspiclige- Geschenk. -p Al- der berühmte Historienmaler Ho rare Bernet im Auftrage LouiS Philipp'- d>« Eroberung der Shmalah malen wollte, porträtiere er die Hauptfiguren, unter Anden» dcu Marächal-de-Logi» den der Künstler schon seit Zähren kannte. AIS der Unteroffizier gemalt und da- Blld in Pari- angelangt war, kam die Mutter deS Unteroffiziers zu Bernet und sagte; „Ich möchte gern mein Kind sehen!" „Komm,, «Sie!" Und Bernet enthüllte da- Gemälde. „O wie schön! wie sprechend ähnlich!" rief die alte Frau; „ganz sein kühne», martialische» Ä,sicht!" dann wurde die Mutter wehmüthig und seufzte. „Warum so traurig?" fragte Berrre«. „Nicht wahr, mein Sohn ist sehr tapfer? Er hat sich schon so oft au-gez«ichn,t — und doch noch nicht da» Kreuz der Shrenl»gion." Soll e- haben!" ant wortete der Maler zuversichtlich und führ»» die alte Fr«u zur Thur. Als er zum Bilde zurückkam, nahm er den Pinsel und malte seinem Schutzbefohlenen ein Kreuz der Ehrenlegion auf die Brust. Bekanntlich wollte der König vor allen andern daS herrliche Gemälde in Augenschein nehmen. Der Kriegsminister begleitete ihn. Aus den ersten Blick bemerkte der Marschall Soult: „Herr Bernet hat sich geirrt, der Mar«chal-de-LogiS ** ist nicht decorirt." „Also habe ich ein Bersehen gemacht. Zum Glück ist dem Uebclstande leicht abzuhelfen. Ein Pinselstrich — und schon war der Pinsel in seiner Hand. „Lassen Sie eS gut sein!" sagte der König. „An einem solche» Meisterwerke müssen keine Relouchen vorkommen!" Noch au demselben Tage erhielt der Marechal-de-Logis ** daS Kreuz der Ehrenlegion. Ä- Keine Erfindung seit langer Zeit dürste von größerer j Wichtigkeit sein »IS die jetzt angekündigie Berwanvlung von Wasser in nicht erplodirendeS leuchtendes GaS mittelst eine» ein- fachen elektro - magnetischen ZersetzungSprocesse»; man ist der Meinung, daß eS da- KohlengaS behufs der Beleuchtung ver drängen und zum Heizen, Kochen u. s. w. ein treffliche- Mittel abgrben werde. ES hat sich bereit- in London eine Gesellschaft zur Benutzung desselben im Großen gebildet, in deren Prospekt eS unter Andern» heiß»: „Durch dies« neue Entdeckung kann Wasser mir sehr geringen Kosten, für ungefähr 5 Ngr. 1000 Kubikfuß, in Leuchtgas verwandelt werden; eine genaue Berechnung der Größe deS Gewinne- ist vor der Hand unmöglich. ... ES bedarf zu seiner Bereitung keiner befoovern Gebäude oder umfangreichen Anstalten. Der Proceß kann durch »ine magneto-elektrisch« Maschine von »erhällnißmäßig geringer Giöße bewirk» werden und jede» Hau- in der Stadt oder auf dem Lande, jeder Kauf laden, jede Fabrik, jede Dampfmaschine, jeder Kochapparat, j de» Dampfschiff, jede Locomotiv« kann ihren eigenen tragbaren Gasometer haben." „Zu GesundheilSrüüsichicn," sagt der Pro spekt, „wild da- elektrische GaS da- Mittel sein, um unsere Metropole, sowie jede Stadt in der Welt von Rauch und Ruß zu befreien, und für Kriegödampfer dürfte eS insofern von der größten Wichtigkeit sein, al- eS durch Erzeugung von Dampf ohne Rauch deren Bewegungen und Manüvei» der Kenntniß de- Feinde- ent zieh«» wird." Diese- Leuchtgas, welche», wie gesagt, durch Zer setzung d<S Wasser- mittelst ein,- sinnreich coustruirten Apparat» berrilet wird, soll au» ziemlich 89 Proeent Wasserstoff und etwa« mehr als 11 Proceni Sauerstoff bestehen und von jeder »rplodirende» Eigenschaft frei sein. St- Der Buchdruckerkunst stehen wahrscheinlich große Ver änderungen infolge verschiedener sehr bedeutender Erfindungen von BenjowSki bevor, zu deren Ausbeutung sich in London ! eine Gesellschaft gebildet ha». Die Lettern sind zweckmäßiger ein gerichtet; eö sind Typen vorhanden, di« ganze Wörter enthalten, so daß «in Setzer in der Stunde LOOO bi» 7000 Buchstaben setzen kann; die Setzkasten können 200000 Typen fassen und nehmen nicht mehr Platz ein al» bisher; «in Setzer kann ohne viel gesteigerte Müh« doppelten Satz liefern (was bet vielverbreiteten Zeitung«« nvlhweudig ist); die Spatien können augenblicklich in beliebiger Zahl herauöqenoinmen werden; ein« neue Presse liefert 20,000 Abdrücke in »er Stunde und ihre Schwärzwalzrn bleiben gleich klastisch. * In der Arena (Sommeriheater) zu Preßburg ließ man neulich während der Borstellung deS Schauspiel» „Mathilde" von R. Benedir, um die Zuschauer ein wenig aufznheitern, zwischen dem zwritcn und dritten Ane einen Luftballon steigen, der vor den Augen de» Publicum- gefüllt werden sollte. — S» ist da» eine sehr edl« Ar» die Kunst zu pflegen.
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