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Dresdner Journal : 02.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185311029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-02
- Monat1853-11
- Jahr1853
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- Dresdner Journal : 02.11.1853
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Vertrauen der Kabinett gehoGpn m»d somit die HoLiunZ auf eine endliche, friedliche tstsui», -N tMt ftWW zwi ¬ schen Rußland und der Pfad» Mstürkt ha». Unßsncht« d,S formell eröffneten Kriegt* iiA Osten und ohne über große Besorgniß wegen d«S «SerbbttgS mögltchen Boßinneß der Feindseligkeiten zwischen len Helden Hellen — wel cher übrigens neuerding« aufgefchoben worden ist — setzt di, europäisch» Diplomatie ihre Fried,n«b,stre- bungen fort. Dieses Werk der Einigung und der Verstän digung kann sich aber nicht dem Getriebe der Parteien, noch der augenblicklichen Diskussion der LageMäUer blos- stellen. Man verdankt «s der hohen Mäßigung und Rück sichtnahme de« kaiserl. russischen Hofe«, daß da« grwonnen, diplomatische Terrain unverkürzt bleibt und wenn von der anderen Seit« Elenwnte, welche staatsmännischen Einflüssen entgehen, der baldigen und von ganz Europa gewünschten Ausgleichung widerstreben, so wird doch bei der materiellen Uebereinstimmung der Kabinetr, sowie bei ihrem einmürhi- gen Bestreben, jedenfalls allgemeine Konflikte fern zu hal ten, die besonnen, Haltung der Diplomatie in den Augen jede» Unbefangenen und Einsichtsvollen vollkommen moti- virt erscheinen. Vergeblich bestreben sich Parteiorgane oder Privatabsichlen unter dieser oder jener Farbe, mit oder ohne Ansprüche auf Glaubwürdigkeit ihrer einseitigen Angaben, da« grgenseitige Vertrauen der europäischen Höfe zu unter graben. Die Kabinete der großen Mächte unterhalten mit Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt da« gegensritige gute Cin- verständniß, und wenn diese«, wie wir vertrauen, zur end lichen Herstellung eine« festen und dauernden FriedenSzu- stande« auch im Oriente geführt, so wird damit den Staa ten und Nationen eineWohlthat erwiesen sein, die milder Befriedigung augenblicklicher Neugierde oder auch der zeit weiligen Beschwichtigung beängstigter Interessen entfernt, nicht In Vergleich zu ziehen ist. — Die „Oesterreichische Correspondenz" schreibt: „Wie in öffentlichen Blättern, welche in der Lage waren, mit Sachkenntniß sich au«zufprechen, bereit« erwähnt wurde, war die kaiserliche Verordnung vom 2. October d. I. über die provisorische Wirksamkeit der vor dem Jahre 1848 be standenen, die Besitzfähigkeit der Israeliten beschränkenden Vorschriften durch die abweichenden Ansichten, welche bei den Gerichten in der Beurtheilung von BesitzübertragungS- fällen vorgekommen waren, nothwendig geworden und inso fern eine natürliche Folge der Verhältnisse, wie si, einer seits durch die Grundrechte und die Reichsverfassung, an dererseits durch deren Aufhebung mittelst der Patent, vom 31. December 1851 herbeigeführt worden waren. Eden darum trägt sie auch den Charakter einer provisorischen Verfügung und setzt weiter eine definuive Regelung der Rechtsverhältnisse der israelitischen Bevölkerung in Bezie hung auf ihr, bürgerliche Stellung und namentlich deren Fähigkeit zum Erwerb von Grund,Igenthum voraus. Wi, wir vernehmen, dürfte diese in naher Zukunft erfolgen und demnächst eine au- Abgeordneten der detheiligten Ministe rien zusammengesetzte Commission zusammentreten, um die Berathung über die definitive Regelung der gedachten Ver hältnisse zu pflegen und die Anträge zur endlichen Lösung dieser Frage vorzubeteiteN. Wir sind überzeugt, daß di, k. k. Regierung bei der Erledigung dieser Angelegenheit mit Hinblick auf die dieSfallS in den einzelnen Kronlän dern obwaltenden sehr verschiedenartigen Verhältnisse, den allseitigen Rechten und Interessen eine eben so gerechte al« durchaus wohlwollende Würdigung angedeihen lassen werde." Tüten, 31. October. (T. D. d. C.-B.) Die Donau- DampfschifffahrtS-Gesellschaft macht bekannt, daß di, Fahrt auf der untern Donau wegen plötzlich eingetretener Hinder nisse eingestellt worden sei. §§ Berlin, 30. Oktober. Se. Majestät der König ist gestern Nachmittag von den Jagden zu Letzlingen nach PolSdam zurückgrkehrt. Man erwartet am Hofe in nächster Zeit wiederum hochfürstlicht Gäste. Die Nachricht von dem Besuche eine« napoleonischen Prinzen wird jedoch entschieden bezweifelt. Seit Jahren und namentlich seit 1848 ist Berlin nicht in dem Grade von der Aristokratie zum Wohnsitz für die Winlersaison gewählt worden, wie jetzt. E« sind zahlreiche prächtige Wohnungen von außer halb in Miethe genommen. Namentlich wird der hohe Adel Schlesiens, Westfalen« und der Rheinland? überaus zahlreich vertreten sein. Die reichet» Grundbesitzer der Mark verkehren überhaupt den größten Theil deS Winter« in Berlin, da« witder einmal einen Schimmer von brM Glanze älterer Tage erhalten wird, der in dieser Weise seit den Wirrnissen der Revolution verschwunden zu sein schien. Diejenigen, welche diesem Convent des Adel« eine andere, Ol« Hesellschasttich, Tendenz unterlagen zu können glautM, Machen fich ebn sehr müßig,« GkschRft. Oh Ms Marine- OesW Wße Wlher unter dem KrirGSmlntfterbnm vekhieibrn «Er »le Oberleitung de« S—i-minlstirtu«» kvAiNMN fdll, iü noch unenHGleden. De« WinaoßMlnkster ist ge-rn tin selbstständige« Nessbrt für die Marine, infftm solche ksss- spielige Institution noch außer Verhältniß mit der prak tisch,» Bedeutung de« gegenwärtigen Marinebestande« stehe. Wie »erlautet, liegt diese Aniberung btt: Ressortveehält- niss, jedoch in den Wünschen de« Oberbefehlshaber« der Marin« Prinz«« Adnldort von Pr«nß«o, w«lch«r hier «in prächtige« Palai« bezieht, wo dem Vernehmen nach auch di» v-rwaltunz-locak für da« Marinevefe« im Falle di,«- fälliger Entscheldnng eingerichtet werden sollen. 2V. Letod««. (B. Bl.) S«. käntglich« Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande hat heute früh von Magdeburg au« Höchstseine Weiterreise nach dem Haag an getreten.— Da« Staat-Ministerium hielt heute eine Sitzung, in welcher ,« sich unter Andern» mit den Ressottverhättnis- sen der Marine beschäftigte. — Der Fürstbischof von Bre<- lau, De. Förster, ist hellt» hier ring,troffen und von der hiesigen katholischen Geistlichkeit, de« fürstbischöflichen De legaten ProVst Pelldram an dettn Spitz«, feierlich empfan gen worden. Dem Vernehmen nach wird vr. Förster am Montage eine Audienz haben, «M Sr. Majestät dem Kö nige sich in seiner neuen Würde vorzustellen. Am Diens tage, wo die katholische Kirche da« Allerheiligenfest feiert, wird van dem Fürstbischof in drr HedwigSkirch« ein Pon tifikalamt -Halten und nach den ihm erchritten Vollmach ten der päpstliche Segen gespendet werden. Mit diesem Segen ist nach der Bestimmung de« Papste« für Alle, di, sich im Stande der Gnade befinden, ein vollkommener Ab laß verbunden. — Die BermeffungSnrdeilen für di« nieder- schl,fische Gebirg-eisenbahn sind in Angriff genommen. — 31. Oktober. (St. A.) Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen, Se. königliche Hoheit der Prinz Al brecht und Se. königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wil helm von Preußen sind von Letzlingen zurückgekehrt. — Ihre königliche Hoheit die verwitwete Großherzogin von Mecklenburg - Schwerin ist nach Ludwig-lust abgereist. — Der diesseitige BundeStngSg,sandte, Geh. LegationSrath r. BiSmarck-Schönhausen, ist im Gefolge Sr. Majestät deS Königs von Letzlingen in Potsdam eingetroffen. — Der Geh. RegierungSrath vr. Wies, ist von dem CultuSminister mit einer Revision der evangelischen Gymnasien in der Pro vinz Schlesien beauftragt worden und dahin abgereist. Stuttgart, 28. Oktober. (A Z.) Gestern Nachmittag mit dem Bruchsaler Schnellzug ist Se. kaiserl. Hoheit der Prinz Napoleon, Neffe Sr. Maj. deS Königs, von Paris zum Besuche der königlichen Familie hier eingetroffen. An dem »nit einer sehr bedeutenden Menschenmenge umgebenen Bahnhof war eine königl. StaatScarrosse ausgestellt, den Prinzen nach den für ihn bereit gehaltenen Gemächern im königl. Schlosse zu bringen. Der französische Gesandte Graf v. Bäarn war mit dem gesammten Gesandtschafts personal zum Empfang de« kaiserl. Prinzen herdeigekommen, der in Civilkleidung erschien und sehr freundlich und heiter auSsah. Nach Begrüßung der im Schlosse wohnenden Mit glieder der königl. Familie stattete der Prinz in der Uniform eines französischen Generalleutnant« Besuche bei den übrigen hier wohnenden Mitgliedern der königl. Familie ab. — Graf v. Neipperg, dem brr königlich, Eisenbahnwagen in Friedrich-Hafen zur Verfügung gestellt war, ist schon am 24. Oktober Abend« mit »em letzten Zug von dort, in Be gleitung seiner Gemahlin Ihrer königl. Hoh. der Prinzessin Marie, hier eingetroffen. Man hofft, daß der Graf schon in wenigenWochen da« Zimmer wieder werd, verlassen können. Da« recht, Auge soll leidrr ganz verloren sein. Kassel, 31. Oktober. (Kaff. A.) Se. königl. Hoheit der Kurfürst und Allerhöchst»,ren Gemahlin sind mit Gefolge gestern Abend von Frankfurt a. M. wieder hier ange- kommen. Mainz, 28. Oktober. (K. A.) Heute hat da« Bezirks gericht sein Urtheil in de« Proceffe gegen den Abgeordneten vr. Mütter-Melchiors gesprochen. Er, wie Jörg, wurden der Verbreitung der fraglichen ZollvereinSrede in Broschüren form für überwiesen erklärt, alle Einreden, namentlich auch die de« ,.oon dis in iäeiu", verworfen und Müller-Mclchiors zu fünfmonatlicher, Jörg zu dreimonatlicher Eolrections- hausßrafe verurlheilt. -ff- Koburg, 30. Oktober. In Bezug auf die Werra- Eismdahnangelegenheit gehen die günstigsten Berichte hier rin. Der Landtag zu Weimar hat vorgestern die von der großherzvgl. SlaatSregierung beantragte Zustimmung zu ber Oberstleutnant, indem er sich so bequem wie möglich in seinen Stuhl zurücklegte. „Schon der große Schiller sagt: Wo Harte fich Mit Weichem bindrt, da gikbt e- einen guten Klang." „Da- ist an sich ganz richtig." entgegnete vrr Dragonerosfizier; „aber der Gchwiegerpäpa dachte in dieser Beziehung gar nicht wie der große Schiller, wie Eie sogleich erfahren werden." „Unser kleine« Verhältniß setzten wir so verborgen als nur möglich fort; vor den Augen de« Papa» lhaten wir fremd nnd abgemessen, wir verehrten alSvavn die Töchter Sr. Ercellenz auf'S allerförmllchste und ehrerbietigste, wir holten sie ernst und gemessen zum Tanrr und brachten sie mit einer tiefen Verbeugung an ihren Platz zurück." „Ja, ja, man kennt da«," bemerkte der Hauptmann von den Jägern. > (Forts, folgt.) Dir GntdkSmtfl der nordwestliche« Durchfahrt. Durch fast sämmtliche deutsche Blätter gehrn jetzt Nach richten über die Entdeckung der nordwestlichen Durchfahrt. Wir halten dagegen folgende Bemerkungen für richtige, die dos Journal „Daily New«" in Bezug auf dir letzten Nachrichten aus dem nördlichen Polarnretre macht: „Keine Kunde von Sir John Franklin. Die letzte Hoffnung, Ihn öder einen feiner Gefährten ije wieder zu sehen, muß nun aufgegtbtn werden. H« ist sogar unwahrscheinlich, daß ihre unbegrabenen Reste jemak« rntdeckt werden. Dle wackern Männer, welche im Interesse der Wissen schaft uttd für England« Ruhm den Schreckm eine« arktischen WiNt/tH in unbekannten Meerengen trotzten, wurden hingerafft, ha» Ist gewiss; aber ein vnnkle« Grhelmntß ruh, über dem Wie? und wird wohl für immer darauf ruhen. Die Trauer um ihren Verlust wikh Nvch verdüstert HNrch den Gedanken, daß zu ihrer Rettung nicht genug geschah. Vie Expeditionen zu ihrer Aufsuchung begänne» zu spät; man hätte sie wenigstens ein Jahr früher auSschicken sotten. Anden, scheint man sie nicht am rrchten Orte gesucht zu Halen. Vor seiner Abreise von England hatte Dir John Franklin mehrer« Personen angedeutet und zweien bestimmt «klärt, daß er die Absicht hab«, dir Dellingtvnstraße hinaufzufahren. Aber »i« AnSrüster der ersten Erpeditionen hatten für all« Bitten, diese Richtung elnzuschlagen, «in taube« Ohr. Und die Mehrzahl der mit der Aufsuchung Betrauten legt», scheint eS, dieser Ausgabe nur rin uniergeordnetr« Znttrrffe bei im Vergleich mit dem Streben, ihre eigenen Namen auf dir Liste der arktischen Entdecker zu schreiben. Da« sind herb« Wahrheiten ; aber e« sind Wahrheiten, die man auch jetzt wieder holen muß, wo man einen handgreiflichen Versuch «acht, daS öffentlich« Gewissen mit Hnrrahrnfen über die „Entdeckung der nordwestlichen Durchfahrt" einzulullen. Wir wünsch«« durchaus nicht da« Lob zu schmälern, welche« der unbezwingbare«, Aul dauer, dem kaltblütigen Muth» und der Voraussicht de« Leutnant« Maclurr gebührt; aber ,» hat di« nordwestlich« Durchfahrt nicht entdeck». Ja, dieser verdienstvolle Offizier, ebenso bescheiden wie er brav ist, hat auch gar keinen Anspruch auf »in« solche Ent deckung erhoben, soneern erfindung-reiche Journalist»», die in dieser tobten Jahretzeit pikante Titel für ihre Artikel zustutzen, haben es statt seiner geissan. Die Eatbkckung der nordwestlichen Durchfahrt kann zwelerkst bedeuten: entweder die Entdeckung, daß ein ununterbrochener Okean da« Nordende de« amerikanischen FestlaNdstz aMgkh», daß Amerika nirgend« UM Afirn auf der einen oder Mit Spitzbogen ans der andern Veite zusamatenhängr; oder die Entdeckung von Kanälen nvddwärw voM amerikanischen Festlande, dir von Ess» Milngkfih skei find, vm befahlen werden einer Betheiliaung 5er großherzogl. Staatskasse mit einem GapiM von 8MOEG Thatrrn preuß. bei der Artienzeichnung fLr diese Bahn sofort «Heilt, da« Projekt der sogenannten Fukbadach« ist ßänelich atbßtzegeben worben. Ferner hat der Gmneintmath zu Eisenach »ns der Sladtcasse 20,000 Thlr. für dl« Zeichnung NM Rrklen für di» Bahn verwilligt. Eisenach hat sehr viel Interesse an dem Bau dieser Bahn, da dieselbe in dieser Stadt bekanntlich auSmündet und sich on die Thüringer und Friedrich - Wilhelm« - Nordbahn an schließt. In den übrigen Städten, namentlich in den mtiningischen und koburgischen, sind bereit« Brralhungen de« Magistrat« und der Stadtverordneten über di, Belhei- ligung bei der Actieozeichnung gepflogen und günstig» Re sultate erzielt worden, doch stehen dir Summen noch nicht ganz fest. Hier in Koburg ist der Beschluß von den städtischen Corporationen gefaßt worben, welcher Ihnen zum Theil auch schon bekannt ist, daß nämlich außer der Betheiligung drr Stadt mit 25,000 Thlr. prenß. auch noch die Ver tagungen für dir Eisenbahn unentgeltlich erfolgen und da« Territorium der Stadt für den Bahnhof unentgeltlich ab getreten werden s-I. Ueber dir Behelligung der StaalS- regierung werden seiner Zeit die betreffenden Vorlagen an die Stände ergehen. Meintwche», 30. Oktober. Testern ist Se. Hoheit der Herzog von seiner Reis« au« dem meiningischen Ober lande wieder hierher zurückgekehrt. Diese Reise hatte narneur- iich den Zweck die dermaiigen Verhältnisse der Waldorte genau kennen zu lernen. Se. Hoheit besucht, zu dem Behuf« namentlich die Walddörfer des VerwaUnngSamke« Eisfeld, dessen Bewohner in ziemlich ärmlicher Lag« sich befinden. Für die Waldgegenden wird überhaupt die Auf merksamkeit der Verwaltungsbehörden vielfach in Anspruch genommen, da bei dec geringen Production de« BodenS diesen armen Leuten eine außerordentliche Unterstützung durch Hebung der Industrie und Förderung de« Kadrik- wesen« zugewiesen werden muß. In diesem Jahre sind rS 500 Jahre, daß die Waldgegenden de« Oberland,« unter meiningische Herrschaft gekommen find. ß Frankfurt, 29. Oktober. Die Reklamation der kon servativen Bürgerschaft an die deutsche Bundesversammlung wegen des Standes der hiesigen Verfassungsfrage ist heute übergeben worden. — DaS sogenannte Colleg der Einund fünfziger ist seit vorgestern um vier neue Mitglieder ver mehrt worden. Bon sechs Conclaven, welche im Laufe des gestrigen und vorgestrigen Tages zu dem Behuf« der Aus stellung von Candidaten zusammentraten, gingen zwei rr- gebnißlos auseinander. Vier einigten sich über die zur Kugelung zuzulassenden Candidaten und die goldene Kugel wurde für einen Advocaten und vier Kaufleute gehoben. — Der neue k. k. Legationßsecretär v. Reser wird mit dem Bundespräsidialgesandten hier eintrrffen. — Se. k. H. der Kurfürst von Hessen begab sich nach einem mehrtägigen Verweilen in unserer Stadl nach dem Schlosse Phtlipps- ruhe bei Hanau. — Der königl. bayrische und der großh. hessische Bevollmächtigte in der Bundesmilitärcommission, Gennamajor v. Lylander und Oberst L. Frei, haben die Bundesfestung Mainz inspicirt. Frankfurt, 3t. Oktober. (Fr. Pz.) Der k. k. Bundes- präsibialg,sandte Freiherr v. Prokesch-Osten ist heute Vor mittag wieder hier eingetroffen; der Rückkehr de« königl. preußischen BundeStagSgesandten Frhrn- v. BlSmark-Schön- hausen wird noch enlgegengesehrn. -j- Paris, 29. Oktober. Sie kennen bereit« den In halt eine« länger», vorgestern im „Moniteur" erschienenen Artikel« über Vie orientalische Frag,. So unbestimmt der selbe gehalten ist, so sehr ist man dennoch geneigt, ihm eine friedliche Seite adzugewinnrn; der Umstand, dsß er an den Straßenecken angeschlagen wurde, trug natürlich nicht wenig dazu bei, da« Interesse an demselben in den weitesten Kreisen zu erwecken. — Die gestern über einen an der Donau erfolgten Zusammenstoß vom „Moniteur" gebrachte telegraphische Depesche hat, da derselbe Im strengen Sinn, noch nicht auf die von irgend einer Seite ergriffene Offensive schließen läßt, einen tiefen Eindruck auf die öffent liche Stimmung nicht gemacht, im Gegencheile hat die gleichzeitig« Nachricht über den Beschluss der Pforte, die etwa begonnenen Feindseligkeiten zu suSpendiren, ein erheb liches Steigen der Coursr zür Folge gehabt. — Der Kaiser und Vie Kaiserin sind vorgestern, wie vornan,stimmt, wie der in St- Cloud eingetroffen, nachdem sie auf ihrem Her wege von Compiegne einen kurzen Ausflug nach Ham ge macht hatten. Vor Miste oder Ende nächster Woche bürst« drr Hof sich nicht nach Fontainebleau begeben. Dir neuer ding« wiederholt vorgekominenrn Eisrnbahnuufällr auf drr zu können. Daß da« Festland Amerika« nicht mit Asten einer ober Spitzbergen andererseits zusammenhängt, darüber hat man schon früher Gewißheit «langt. Oit Lame« Roß vollendet« diese Entdeckung, al« er bei »iuv« Ausflug von seinem Schiff« in der Barrow'S-Straße den Punk» erreichte, den er vorher al« di« Stelle de« magnetischen Pol« strikt halte. Daß aber rin« Seereise nvkdwän« rom amerikanischen Festland« vom stillen in das aNantische Neer, oder umgekehrt, möglich ist, dass da» Ei« der Ausführung derselben nicht ein beständige» Hinderniß rnlgegni- setzt, da« bletbt noch zu brweiftn; dettn Leutnant Maclurr hat die Durchfahrt mit seinem Schiffe nicht verflacht. Nnd wenn er e» im Verlauf von fünf Jahren hindurchbringt, so wird da« ein Zusammnttresfin glücklicher Umstände sein, wie es vielleicht in Jahrhunderten nicht wieder vorkommt. Also: entweder wurde die nordwestliche Durchfahrt schon früher „entdeckt" oder sie ist auch jH» noch nicht entdeckt" Dresden, 3li. Oktober. Bei Herrn Charles Mayer hörten gestern einige Musikfreunde eine junge DaNre, Fräulein von Harder, ans dem Clavtrr mehrere Pieren vvrrragen. Sie spielte eine Phantaste von Thalberg, vst Vertrust und ritte Polonaise von Chopin und ein Clavlerconrtn «PN «Harle* Mayer. Fräulein v. H-rder besitzt ein« große Fertigkeit »Nb Sicherheit im Spicke, eine bei einer Dame ungewöhnliche Kraft des Borirag« und eine fein eindringende Auffassung. Mit stlchen Gaben wird sie, wenn sie die Klippen zwischen dem Virtuosen- chume und dem Künsikerihnmr dvrch Heranbildung ihre« eigenen künstle rischrn Geschmack« glücklich vermeid»?, sich rietst mehr al« flüchtige Geltung erwerben können.
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