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Der sächsische Erzähler : 13.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194008130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-13
- Monat1940-08
- Jahr1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.08.1940
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t»«tz dem g Dieustag, de« 13. A«g»ft 1S40 Aus Bischofswerda rmdUmgegend , Srft vor kurz««bat der »ftichssührer ft und PoliMt in einem Srfttz auf dt« v«d<W»g'tz«r Ernt» und ihren Schutz vor »randgekahr hmgiwftftn. Hi«Harole »Schützt die Ernt« v °° »da, fahrj" gilt für hi«f«tz Krftgslahr amu -esonde», zumal alljährlich immer «Lyep unacheur« Wert» durch Brände v«r- loren gchen. M000 vrämft mit ein«m Brandschaden voi Aetchsnwrk «reianen fiä " re« Geldwett einer Gr lich brennt in D, den durch Feuer in tiimrtea Ä0Üi» Deui Versorgung der g»sa Mcht. Und nicht «t^ lufttst es, d«k den gesamten noch di, «rbttftkn!ft d«S d< Tüchttakett, di« aus dies«, »atmKm«, der Kinder, di« ne» Hab und Gut, «in Stück werden über den dem Lande »erden mühsam geschafft,, hab«». «suvpftrderylänünen? ' 7V Prozent aller vrüud« find auf «« n »chk.lr.n " lug, Leipzig, mit der Köpsenn Emma Ella Krause. — Ebe fälle: AlterSrenfirerin Auguste Friederike Domann Zähre). SottalrentnerKarl August «aser (72 Jahre), Jn- Enrentner Ernst Friedrich MaKe (63 Jahre), Rentner Jo- i August Sperling (SS Jahre), Rentnerm Mariä Erkner Merisckink (75 Jahre), Scheuertuchhändler Gustav Otto .ter «8 Jahre) und der Gefreite Gipst Paul Smalka (tO >re). gefallen in Mlgien. . ' Wilthen, 13. Aua. Lin große« Meisterschaft«, und Preis, che« wurde am Sonntag von. der Uniform. Schützengesell- ft durchgeführt, an dem sich auch die Einwohnerschaft leb- mft beteiligte. MS ortsbester Schütze wurde Georg Pötschke n Kleinkaliberschießen mit 53 Ringen ermittelt. Das am Vor mittag durchgefuhrte Preisschietzen in Kleinkaliber ergab: O«r ^ßchftfthe «rzLhlec 1. Preis mit 56 Ringen: Kam. Erich Buder, 2. Preis mit 53 Rin gen: Martin Israel und 3. Preis, ebenfalls mit 53 Ringen: Herbert Kappler. Unter zahlreicher Beteiligung fand dann am Nachmittag ein Großkaliberschießen statt. Die Schutzleistungen waren hier besonders gute. Es kamen u. a. folgende Preise zur Verteilung: 1. Preis mit 90 Ringen: Kamerad O. P. Sperling. 2. Preis mit 89 Ringen: Hans Unger, 3. Preis mit 89 Ringen: ArthurVogt, 4. Preis mit 89 Ringen: Paul Sachse und 5. Preis mit 88 Ringen: Martin Augustin. An Stelle des sonst jahres üblichen Konigspreisschießens wurde eine Meisterlage ausge- schossen. Hier war 1. Kam. Max Sperling mit 53 Ringen, 2. Paul Schlade mit 51 Ringen und 3. O. P. Sperling mir 50 Ringen. Nach Abschluß der Wettkämpfe, an denen sich auch die Schutzenfrauen mit der Luftbstchse beteiligt hatten, würdigte der Vereinsführer Gustav Augustin die z. T. recht guten Schutz leistungen und nahm die Verteilung der Preise vor, die gleich zeitig Ansporn zu weiteren Verbesserungen sein möchten. Um diesem Tag echter Schützenkameradschaft besonderen Ausdruck zu verleihen, und als bescheidenes Dankeszeichen für die großen Leistungen Unserer ruhmreichen Wehrmacht mit seinem unver gleichlichen Führer Adolf Hitler wurde eine Sammlung zu gunsten des Kriegshilfswerkes für das Rote Kreuz durchgeführt, die den stattlichen Betrag von 150 Reichsmark erbrachte. s»hla«» ». b. Spree, 13. August. Ein schwerer Verkehrs unfall trug sich am Sonnabend an der Kurve beim Spediteur Zosel-zu. Die 20 Jahre alte Knopfarbeiterin Gertrud Tho- n i g wollte von ihrer elterlichen Wohnung im Ortsteil Ellers dorf nach ihrer Arbeitsstätte mit dem Fahrrad fahren. Gleich, falls mit ihr fuhren auf der Straße drei Soldaten aus Oppach. An der ^nannten Kurve ist sie durch den dort befindlichen Sand unsicher geworden. Das Rad kam ins Schleudern- wobei fiel einen der Soldaten anfuhr und auf das Pflaster stürzte. Schwerverletzt wurde sie in das Zoselsche Grundstück getragen, wo sie von einem Sanitäter verbunden und später vom herbei gerufenen Arzt behandelt wurde. Es wurde festgestellt, daß sie neben anderen Verletzungen einen schweren Schädelbasisbruch »litten hatte. Sie wurde auf Anordnung Les Arztes in das Bezirkskrankenhaus Ebersbach eingeliefert. Der ebenfalls zum Sturz gekommene Soldat kam ohne Verletzungen davon. Aus dem Meißner Hochland .' rt Lauterbach, 13. Aug. Au«zeichnung. Der Soldat Willy Giert h, der zur Zeit im Reservelazarett Greiz seiner Gesun dung entgegensetzt, wurde mit dem E. K. ll ausgezeichnet. Sommerlager Bann 103 Am Sonnabend war der erste Tag, der schon vollkommen im Zeichen der vormilitärischen Ausbildung stand. Es ist nämlich Ziel unseres Lagers, daß jeder Junge am Schluß das HJ.-Leistungsabzcichen und Len K.-Schein (KriegsausbUdungsschcin) erwirbt. Nach alter Erfahrung ist ohne äußere Ordnung, ohne eine ordentliche Grundstellung, ohne tadel- loses Antreten und Marschieren, auf dem Schicßstande und im Gelände Tachsens Dank für den Sieg: Weit über 11 Millionen NM. für dnS Kriegshilfswerk Der Marschtrttt unserer an vielen Orten siegreich einziehen, den Truppen klingt noch in unseren Ohren, ebenso der Jubel, der sie empfing. Da» deutsche Volk hat ein Recht zu dieser Freude, denn es tat seine Pflicht, tut sie auch weiter, freudig und selbstverständlich. Während unsere Soldaten draußen zu Lande, zu Wasser und in der Luft kämpfen, bestimmt daheim einzig der Rhythmus der Arbeit unser Leben. Bestimmt wird durch das große Geschehen auch unser freudig gegebenes Opfer. Unvergessen bleiben uns unsere teuren Toten; die Volksge meinschaft sorgt für ihre Angehörigen in Erfüllung einer heili gen DankeSpfttcht. Nicht minder aber sorgen wir für unsere Verwundeten. Für sie ist das Beste gerade gut genug; ihre Wunden schnell heilen zu helfen, opfern wir immer wieder gern. Die bisherigen Ergebnisse der Sammlungen für das Kriegs hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz sind dafür beredter Be weis. So brachte auch die letzte von der NSV. durchgeführte Haussammlung wieder mehr als die vorausgegangene, nämlich vorläufig 2299 442L6 Reichsmark! Insgesamt sind da mit bisher im Gau Sachsen mehr als 113 Millionen RM. auf gebracht worden, und die kommende letzte Straßen sammlung für das Kriegshilfswerk soll unseren Dank für den von unseren Verwundeten mit erkämpften glorreichsten Sieg unserer Geschichte durch unser doppeltes Opfer bekunden. sinn. Leitungen, Schalter, Anlasser und Motor« müs- s«n auk yrfn vorschriftsmäßigen Zustand überprüft werden. Beweg- lich« Bervrennungsmmore und Dampfmaschinen müssen von Scheune« und Schabern so wett entfernt sein, daß durch den Funkenflug keine Brände «ntfteben können. Immer wieder sind die besten Maßnahmen^ di« der Brmwverhüttmg dienen: Umsicht, Vorsicht, Verantwortung«? uich Pflichtbewuhtstiir sowie Aufmerksamkeit! Die Ernte ist unser tägliche« Brot; sie zu «halten Verpflichtung jedes einzel,! ne»i Unser Erntedank ftll in diesem Jahre Ernte schütz heißens irr» immer noch Mit -e» Best», Z« Priv. Schützengesellschaft ist'ttach-u- aqummdant Bauer eine Läge von ^ewehr, aufaeleEnOlft.) Er Ist da mit der drinvepe Schütze in Mser WaffenaH und hüt damit' wieder.-sein in diesem begnadeten Mt?r erstaunliche» Könnte gezeigt. . - > .. ' - 7. eine eiserneKÄte, eine Sportmütze und ein'Teddybäx^ —* «S Bftue»vü«e-wandpxwn in die Heid«. M hiesige« und die benachbarten Imker brachten in der Nacht -um Sonn tag auf Lastauto- ihre Bienenvölker in die jcht beginnende Heidetracht, um der Paxole der Landesfachgruppe Achftr; Sachsen, nach restloser Ausnützuüg der diesjährigen Heioehlü- tentracht nachzukomwen. Die Bienenvölker wurden nach vor- bettenden Arbeiten »um Aufbau btzr großen Wanderstände in der Umgebung von Uypst.a. d. Spree, in Jahmen-Klitien, Lip pen usw. aufgestellt. Um einer Ueberbesetzuttg durch zu viele Bienenvölker vorzubeugen, erfolgte diese Aufstellung nach einem vorher ausgearberteten Plane.. Die Leide hat sehr gut Blüten angesetzt und ist im vollen Aufblühen begriffen, so daß die Ernteaussichten nicht ungünstig zu nennen sind. Ebensolche Leihewanderstände befinden sich in der Wiednitzer und Königs ¬ brücker Geüend sowie tz; der Kohlfurt-Börlitzer Heide, wo zur Zeit her Heidekrautblüt« viele Hunderte von Bienenvölkern ' Imker anzutreffen sind. In den ersten Gep- chen werde« die Wa»chervolk«r wieder de» Nachts nach imqtstäMden »urtmgeholt. Hoffentlich ist der Ertrag Heidetracht a» letzte Hoffnung der Imker diesmal ein r, ha der Sommer diese» Jahre» leider nur eine recht wnigernte brachte und di« Unkosten und Mühm der derung nicht unbeträchtlich sind. a. T,,13. August. AuSzeichnuna. Bon der Kreis- r treu« Dienste ausgezeichnet, Am 1. August 1903 trat «st bei dem damaligen Rittergutsbesitzer Oscar Hustig -gut Jiedlitz und Neustädtel, nachdem er von 1892 biS Älde Juli ISIS in Bischofswerda beschäftigt war. Nach dem Tode snnrS Chefs blieb er den Nachkommen Wetter treu. Im Jahre ISA. wurde der Jubilar von der LandwtrtschaftSkammer mit der silbernen Denkmünze ausgezeichnet. Im Jahre 1930 erhielt er vom Allgem. Deutschen Jagdschutzverein eine beson- der« Belobigung in Anerkennima seiner erfolgreichen Mitwir kung bei der Feststellung von Wilderern. Im Jahre 1936 kr ittelt er den Ehrenhirschfänger der Deutschen Jägrrschaft. Im gleichen Jahre wurde er von KreiSjäaermeister Prust Zitzmann »um stellvertretenden Heaeringleiter ve» HegeringS 12 ernannt. Auch wurden ihm vom LandratSamt Kamen» mit Zustimmung der Kreisleitung die Bürgermeistergeschäfte der Gemeinde Neu- W»tZ übertragen. Zeitweise ist er heute noch in Diensten bei dey Nachkommen seine» einstigen Ehess, so daß er nunmehr auf eine 37jahrige ununterbrochene Tätigkeit daselbst zurückblicken kann. Neukirch (Laustk) «nd Umgegend SteinigtwalmStorf, 13. August. Dft NS.-Gemeinschaft -straft durch Freude", Volttbildungsstätt« KreiS^Bautzen, hielt für die Steinigtwolmsdorfer am vergangenen Sonnabend im Erbgericht einen TonfilmvortraHsabend ab, betitelt .Das deutsche Schwert schreibt Geschichte'/. Den größten Ein- druck auf alle Besucher machte unsere jüngste Kampfwaffe, die Fallschirmjäger. Von ihren ersten Ausbildunaskursen bis zum vollendeten todesmutigen Einsatz konnten wir sie begleiten. Die Verwendung der schnellen Truppen und diä unbändig vorstür mende Infanterie zeigten jedem, daß es nur deutschen Trupp?» möglich ist, Blitzkriege zu gewinnen. Dies find die Leistungen »er Armeen,der Front! Ihr in der Heimat: Zeigt euch an den Sammeltagen würdig. Wilthen, 13. «ug. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe au«. üjplM. äsMors,un srjvMoa, rsjcj ish sornm wachft«,» Israel .Er erhielt die Auszeichnung für tapferes Verhalten vor dein Fembe im Westen. ' Wtttbea, 13. August. Standesamtlich« Nachrichten für Wil- then und Tautewalde. Geburten: dem Werkzeugschlosser zur Zeit Wasfengehilfe Fritz Herbert Mitscherlich eine Tochter, tem Händler Josef Schubert ein Sohn, dem Handelsvertreter Saul Reinhard Hahnewald eine Tochter, dem Handlungsgehil fen .Paul Kurt Sorge ein Gvhn, dem WachtinMsx Richard Erich Sinatzsch ein Sohn, dem) Zimmers- Mchter, Tautewalde, eine Tochter, - dem - Manjock eine Tochter und dem Reichs! «in«m Vrondschod«n von «00000000 xlich in Leutschlandi «a» dem ungefäh- Wi« Dresden entspricht. Lurchschnttt- Mch «in.Bauernhof ab. Allein von n Deutfchftnd umgekommmen. Nahrungsmitteln iUtsche em Iahr lang l«L»n, wä, -«r laufend«» unten Htadtbevölkrruna von -Äft oder Kies «nt- »«^jMrftlle Wertver- , sondkrn htnzu kommen n, fein M»tß und seine Eltern mühsam «rworbe- m d«r Volkrgemeinschast iden hinaus vernichtet. Gerade au W«rft, dl« dle Väter und. Urväter 7V Pr»z«nt aller vrämd« fittd auf «enkchltch« UnzuläUS»' ichkeit.n zurückpiführm.Leichtsinn,FechrläH^LveranttoärE wsigkett und Brandstiftung, wobei di« Kinderbrandstlstung Rn« weftnt- lich« Nolle spielt; führen immer wieder - ' schweren und großen Brsinden. während di» durch Blitzschlag entstandenen Brände bei wei tem nicht die Roll« spielen, wie man nn allgemeinen »nnimmt. Lin geradezu beschäm«»«» Kapital der gesamten Braodursachen sst die Tatsache, daß immer wicher spielende Kinder zu Brandstiftern mrerden Es kann nicht genug darauf hinaewkesen «erden, di« Zündhölzer in sicheren Gewahrsam zu nehmen mw di« Taschen der Kinder nachzuprü- fen. Was aber kann der einzeln« tun, um Brände zu verhüten? Es sollte» nttgend» auf hem-oft Stroh oder anher« ftuerfangende Dina« Herumliegen. Da» Rauchen in Ställen oder Schrimen muß grundsäß- lich verboten werden. So-«nannte Karfoffetftuer in der ML« von ftn und Strohschobern zu müerhalten, bedeutet fast vorsätzliche i Jeder Umgang mit offenem Licht ist sträflicher Leicht- -t7 '"v — Jünd Anschrift waren ja genau vermerkt!" — „Warten Sie ein paar Tage, vielleicht bringt der ehrliche Finder sie wieder", - meinte beruhigend der Wachtmeister vom Dienst. Vielleicht? Vielleicht? Das war die große Frage in Len nächsten Tagen. Aber sie wurde nicht im Sinne Zeisigs gelöst. Ein, zwei Tage gingen noch die Wogen um das Familienschifflein hoch, dann wär man über den ersten Schmerz hinweg. „Siehst du, Vater, es war bloß ein Brot, das hat uns nichi ans Hungertuch gebracht", lächelte Frau Zeisig eines Tages ihren Eheherrn an. ,Leute hat es die neuen Karten gegeben, und Fritzchen wird es eine gute Lehre sein." „Bloß ein Brot!" brummte Vater Zeisig. Tatsächlich machte es ihnen nicht viel aus. Fritz behielt dir roten Backen, und Vater selbst nahm auch nicht in seinem Leibes umfang ab. Manche Kartenperiode war seitdem gekommen und gegangen. Zeisigs hatten die Geschickte vergessen. Da geschah etwas ganz Merkwürdiges im Leben der ZeisigS: Ein Postwagen hielt vor ihrer Tür. Ein großes Paket wurde gebracht, an einem Sonnabendnachmittag, und alle Glieder der Familie waren zur Stelle. ,Mon wem könnte das nur sein?" wunderte sich die Mutter. ,Bon wem, ja, von wem?" echote der Vater. Man löste die Verschnürung, packte vorsichtig aus und sah vor sich — ja, sollte man den Augen trauen — einen feisten Braten! ,Kinder, das ist ein Hasel" rief entzückt die Zeisigin. „Unsinn!" meinte der alte Zeisig. „Kannst du ein Karnickel nicht von einem Hasen unterscheiden?" „Vielleicht ist'» bloß 'ne Miesekatze", mischte sich der Spröß- ling ein. Ein Glück für ihn, daß Vater und Mutter zu sehr mit dem Anblick .beschäftigt waren, sonst wäre wieder etwas fäl lig geworden! ES war aber tatsächlich ein gemästetes Kaninchen, wie ge schaffen für den Sonntagsbraten. Zuunterst lag ein schmales Zettelchen. Darauf stand kurz und vündig: „Guten Appetit! Men Sie es mit Vergnügen! Es stammt aus unserer Zucht. Wir hatten damals Ihre Brotkarte gefunden, aber nicht gleich anS Wiedergeben gedacht und sie bei seite gelegt: nachher war sie verfallen. Sicher hat's bei Ihnen deswegen Äerger gegeben. Das wollen wir hiermit gutmachen. ES war ja nur noch ein Brot darauf. Der ehrliche Finder." „Siehst du?" triumphierte Mutter Zeisig. „Ich habe damal- recht gehabt, bloß ein Brot!" ,Moß ein Brot!" brummte Vater Zeisig. Aber diesin -. schmunzelte er. . „Was meinen Sie damit? Angabe?" ich leichthin, „überlegen Sie nur!" , - „Ach, Sie meinen, ich hätte da ..." l „Es :gitt? natürlich als ausgemacht, daß Sie ehrlich zu geben . . ." :Knill schmunzelte. „Ein Irrtum, Mein Frepnd, ein Irrtum. In jenem Jahre nämlich war ich elf Motzate -im Krankenhaus und di« übrige Zeit Genesender .. ." Hm! ' Da öffnete sich die Tür, und Dagobert kam. Et hatte Wohl alles gehört. ,Lerr Regierungsrat", sagte er, „ich übernehme die Wette. Ist eS Ihnen recht?" „Bitte!" sagte.Knill, „Wenn Sie glauben, im Bilde zu sein?" - Dagobert richtete sich auf, hob seinen Zeigefinger auf Knills Weste ünd sagte langsam und betont: „Und ... die ... Kranken- schwestet? Herr Knill?" Der Regierungsrat zog die Augenbrauen hoch. „Ein JrttüM^ sagte er und bestellte beim Kellner auf Dagoberts Kosten zwei Flaschen Wein. „Sie meinen wohl, Herr Dagobert, die Sache, die ich mit der Krankeüschwester hatte?" La!" .Allerdings hatte ich da etwa» . . " „Sie müssen also zugeben ..." „Nichts gehe ich zu, denn die Krankenschwester habe ich ge heiratet..." - Brotkarte auf -en Namen Zeisig Zeitbild von G. E. Brüning tt«r^^si^S ^ Dontterwetter loS: Fritzchen hatte die d*o„Dlr hast fchuld", knürrte der alte Zeisig die Zeisigin an. „Solchem kleinen Jungen gibt man noch nicht die wertvolle Brotkarte in die Hand!" Fritz war diesmal bei dem elterlichen Streit nicht der lachen de Dritte, denn e» setzte — wie man aut verstehen kann — eine tüchtige Wucht, die bewies, welch tüchtige Eltern er hatte. Aber «s half älle» nichts. Die Kart« war und blieb weg. Die ganze MMilie machte sich auf die Beine, um den häus lichen Ftteden und daS brotwirtschaftliche Gleichgewicht wieder herzustellen. Fritz klapperte die Bäckerladen in der Nachbarschaft atz — leider ohne Erfolg. Mutter Zeisig nahm den Anschluß an die abseits liegenden Geschäfte auf,— ebenfalls ohne Erfolg. Er, ,teuer mit Er fiel mir wieder -in, al« eine» Abend» ReaierftngSrat KnM auf da» entschieden^ behauptete, memalS in semeMLehen habe eine andere Fratz al» seine emene ein« Rave gespielt! Rie da» könne er mit chflichem Gewissen behaupten. «ÄK V.» ahnen." . Ler Mann ohne Abenteuer - > Heiter«» Seschichtchen von Ernst Heyda Wir saßen zusammen, und Daapbert erzählte wieder eine .einer tollen Liebesgeschichten^ von denen man nie wußte, ob sie vatzr oder erfunden waren. „Du bist «in toller Bursche", sagte ich. „nur weih ich nicht, was dein« Frau sagen würde, wenn sie diese Geschichten mal et- »fährt," , „Meine Frau?" lächelte Dagobert. „Nun, Vas wäre nicht' IchltmM- denn ich habe, ihr alle meine Abenteuer, die ich vor der LH« erlebte, schon lange gebeichtet.' Und schließlich hat ja jeder mal so ein Abenteuer geAbt." „Du übertreibst wohl ein bißchen, fieber Freund", sagte ich. .Ich ftdenfall» habe nie derartige Abenteuer erlebt!" „Oho", lachte mein Freund. „WaS heißt hier oho?" , „Nun", sagte Dagobert, „ich sage nur ein Wort: „Neunzehn- yundertdreitzig!" - „Neunzehnhundertdrcißig? WaS soll da» heißen?',' „Srinnerst du dich nicht mehr?" . , , Ich überlegte einen Augenblick. Sollte dieser Dagobert eine Ahnung von der Geschichte' mit dem netten Mariechen Klein haben? ' Er lachte, als er mein verblüffte» Gesicht sah. ^Run .. .?* .Leden wir von etwas anderem, Dagobert", bat ich. Ein paar Tage später gestand er mir, daß er tatsächfich nicht» au» diesem Jahre wußte Es sei nur ein Trick von ihm gewese ein«
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