28L — In diesen Tagen werden in Leipzig nicht we niger als 2000 böhmische Auswanderer erwartet, die auf der Magdeburger Bahn (mit Extrazügen) nach Bremen und von da nach Amerika befördert werden. Chemnitz. Die Eröffnung der Industrie-Aus stellung wird sicher und unwiderruflich zum festgesetzten Tage, 12. Mai, stattfinden. Berlin. Am 25. April sand hier die Vermäh lungsfeier der Prinzessin Marie von Hohenzol- lern Sigmaring en mit dem Grafen von Flandern statt. Die Braut, Tochter des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen (welcher durch Staats vertrag vom 7. Dec. 1849 sein Land an die Krone Preußen abtrat, dagegen in die Rechte eines nachge borenen Prinzen des königlichen Hauses eintrat) ist am 17. Novbr. 1845 geboren; der Verlobte, Prinz Philipp von Belgien, Graf von Flandern, der jüngere Bruder des Königs der Belgier, ist am 24. März 1837 ge boren. Der König von Belgien und eine Anzahl fürst licher Personen waren am königl. Hofe eingetroffen. — Es liegen verschiedene Anzeichen vor, daß Dänemark, von Frankreich angestachelt, sich feindselig gegen Preußen verhalten werde. Die französischen offi ziellen Zeitungen tragen das ihre dazu bei; so sagen sie, die dänische Bevölkerung wünsche dringend, Preußen möge nun nicht mehr zögern, den Artikel des Prager Vertrages, welcher Schleswig betrifft, auszuführen; dann erzählen sie von den fieberhaften Tätigkeiten, die in den Arsenalen und in der Marine Dänemarks herrsche. — In der Luxemburger Frage liegt nichts vor, was die Situation wesentlich ändern oder klären könnte. Die Nachricht aus Paris, daß die Reserven einberufen werden, ist nur eine Bestätigung Dessen, was wir schon lange wissen: daß nämlich Frankreich rüstet. Dem gegenüber dringen nur schüchtern und vereinzelt Notizen über preußische Rüstungen in die Oeffentlichkeit und werden, sobald sie einmal auf der einen Seite etwas fester auftreten, sofort von der andern Seite widerrufen. Trotzdem darf man wohl glauben, daß Preußen nicht in vermessener Sorglosig keit den Kriegsrüstungen Frankreichs unthätig zusehe, sondern vorbereite, was sich nur immer in der Stille vorbereiten läßt. — Die neuesten Nachrichten lauten wieder einmal sehr friedlich. Aus Berlin schreibt man: In hiesigen politischen Kreisen wird in Folge der veränderten Haltung Frankreichs die Situation als eine weniger gespannte bezeichnet. Die preußische Dip lomatie habe die Aufrechthaltung des gegenwärtigen Zustandes nicht als unumgänglich betont. Man nimmt an, Preußen werde eine Lösung in der Luxemburger Frage nicht ablehnen, welche an Stelle des preußischen Besatzungsrechtes eine unter europäischem Schutze stehende Garantie für die Sicherheit der deutschen Grenzen und der Nationalität Luxemburgs setzen würde. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichtsamtes sollen den 2. Juli 1867 die zu dem Schuldenwesen des Fleischers und Haus- und FeldbcsitzerS Carl Gottfried Ernst Richter in Frauenstein gehörigen Grundstücke und zwar: H) das Wohngebäude vor dem böhmischen Thore, Nr. 50 des Brandcatasters und Fol. 108 des Grund- und Hypothekenbuchs für Frauenstein; L) die ebenfalls vor dem böhmischen Thor gelegene Scheune, Nr. 23 Abtheilung L des Brandcatasters und Fol. 524 desselben Grund- und Hhpothekenbuchs; 0) die im ersten Schlage am Kirchhofe gelegene Wiese, Nr. 434 des Flurbuchs und Fol. 511 desselben Grund- und Hypothekenbuchs, mit einem Flächenraume von 61 UMutheu, und v) das in BurkerSdorfer Flur gelegene Grundstück Nr 652 des Flurbuchs und Fol. 186 des Grund- und Hypothekenbuchs für Burkersdorf, welches einen Flächenraum von 4 Acker 160 ORuthen enthält, welche ersteren 3 Grundstücke am 5. April 1867 ohne Berücksichtigung der Oblasten und zwar das Wohnhaus nä auf 695 Thlr. — Ngr. — Pf., die Scheune aä U auf 270 Thlr. 15 Ngr. — Pf., die Wiese nä 6 auf 102 Thlr. — Ngr. — Pf., dagegen am 16. April 1867 und zwar ebenfalls ohne Berücksichtigung der Oblasten das Grundstück aä D auf 506 Thlr. — Ngr. — Pf. gewürdert worden sind, an hiesiger Gerichtsstelle nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und im Gasthofe zu Burkersdorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frauenstein, den 20 April 1867 Königliches Gerichtsamt das. Lommatzsch. A n e t i o n. Höherer Anordnung zufolae sollen durch das unterzeichnete Bergamt Donnerstag, den 2. Mai dieses Jahres, von Vormittags 9 Uhr an, im hiesigen Schlosse in der zeitherigen Bergamts-Expedition verschiedene Jnventarienstücke, als: Tische, Stühle, Lampen, ein Kachelofen mit eisernem Kasten, ein eiserner Depositenstock, Maculatur und dergleichen mehr, sowie