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Auer Tageblatt : 06.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192209061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-06
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 06.09.1922
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M ! «UN Lags-lett «r» An»«tzU ftd »aß Gu-std»». Mittwoch, dm S. teptnnkn IVA!. Saptemberstlmmung. .. ^uud dt« »rauen «tratzm tvälnstflch dt« «or,,«. «us Köm AnÜttz präat sich em, yraav, »ine ungewisi» dang» yragt au«, vor den Laden drängen sich die Frauen, um noch »m wenig Vorrat für dte unhetllchPer, WiilterzUt zu «baschvn. Gerüchte fliegen wie wilde, schwarz» Vögel durch da« Land und lasse» sich hungrig vor allen Türen nieder. Sie vocheu so aekpensttsch än bi, Fenster, daß I selbst im trautesten Heim un heimlich wird. Und dir Menschen rechnen, rechne»», rechnen und zerbrechen sich dte Köpfer da« ganz« Leben ist nur noch ein unlösbare« Rechenexempel. Zahlen realeren, Zahlen beherrschen da« Denken, Zahlen erdrücken alle edlere»» Regungen. Alle« um Gr 1 dl ist die Parole dtsser Tage. Heber hastet und rass» zusammen, wa« er «raffen kann. Mit fieberhafter Emsigkeit wird überall geschasst, nicht nm der Arbeit willen, sondern um de» Seide» willen. Wie ein Verhängnis steht man in der Fern» eingehüllt in dunkle, wilde Wetterwolken, schon dm Winter naben. Trübe Bilder au» vergangenen Tagen steigen wieder auf: Kohlennot, Lrben»mtttelnot, Kletdernot, Kinderelenv, Entbehrung aller Freuden, Beschränkung auf da» Allornötigste. Da» Sorgmbündel wird mit jedem Lage schwerer, man lebt gedrückt und arm an Glück dahin, und sieht in zitternder Un- sicherhett jedem kommenden Tage entgegen. Wo ist dte Ruhe und Beschaulichkeit von einst geblieben l Andere aber stürzen sich in den Strudel de» Genüsse», in eine Freude brr Verzweif lung. Sie wollen leben und genießen, wollen alle» Ungemach vergessens um dann am nächsten Tage in dem Strom der Küm mernisse zu versinken und dte letzte Hoffnung zu begraben. So ist die Welt von Heutes Eine arme, tnmrlich zersetzte, jammervolle Welt. — Doch hoch über dem Treiben der Straße und über den Häusern glänzt ein schmaler Streifen blauen Lichte«. Auf den Dächern lteg-n goldene Sonnensunken, und brr sanfte Abend wind trägt einen frischen, herben Duft in diese graue Enge. An den Fenstern, auf demBalkonen blühen noch bunte, frohe Sommerblumen und in den Gärtnerlädcn hat der späte Som mer seinen ganzen Zauber ausgcschüttet. Di- Straßenbäume freilich schütteln schon dte ersten Blätter ab, denn der Herbst geht mit dem müden Sommer Arm in Arm durchs Land. Da zieht michs wie mit samtnen Bändern plötzlich au» dem Stra ßenlärm hinaus, al« ob von draußen eine liebe, altvertraute Stimme riefe. Ich eile in den matten Abendsonnenglanz hinein, um in der Freiheit der Natur den Ballast drückender Gedanken abzuschütteln. Wenn wir erst fern sind vom Geschrei der Straße,dann finden wir uns selber wieder, dann steigen unsere eigenen Stimmen aus der Tiefe" auf, und das Diktat der Masse Horen wir nicht mehr. Dann leuchtet uns die Sonne Heller und der Himmel strahlt viel tiefer und viel blauer als sonst. Und stille Freude« findet sich auch in den ärmsten Herzen wieder, die reine Freude an der Schönheit, an der Weisheit, an der Güte dir Natur, di» trotz allen Elend» immer mit der gleichen Mtem ihren Segen ausgteßt in di» wirr» Welt. Durch kleine Gärte,» geht »nein Weg, durch «im treu und liebevoll gavflegtö Scholle. Wie ich dte glücklichen Besitz« doch beneide l Ich irr« suchend, hoffend und enttäuscht de» Abend« durch di« Straßen, st« ab« freuen sich an Früchten und Blumen, die st« selbst mit Schweiß und Lust gezogen haben. Di« kl«tn« Laube, malerisch von wildern wein umrankt, versteckt in «in»» grünen Wtldnt«, bäucht mir mehr al» mancher Prunkend» Pa last. Denn hier ist Frieder» und Bescheidenheit. Ab« der nahende Herbst hat auch schor» diese» Sommerglück mit leuchten der» Farben übergossen, und hinter der lustigen Buntheit d« Blätter und Blumen verbirgt sich melancholisch da» Lo« de« Schönen auf der Erde, da« Vergehen, von einem nahm HÜ- gel schweift mein Blick irr« weile Land. Die Sonne will sich enken und schüttet noch einmal al« Scheidegruß den ganzen ltetchtum ihre« Golde» au«. Wie wunderbar und wehmutsvoll st solch rin später Gornmerabend I Tausend Erinnerungen an blühende Bäume, an wogende Felder, an Maienglück und Nosenwunder klingen zusammen zu einer großen Symphonie. Der Herbst wird, wenn da» lyrische Adagio de» Sommer» au»- geklungen ist, ein schimmernde» Finale spielen. Und in dir Seele klingen alle Satten, daß man in Erfurcht seine Augen aus zum Himmel hebt und in Wonne und süßem Schmerz in die dämmernde Unendlichkeit versinkt. Da schweigen die düstrrvn, grellen Schreie de» Tage», denn In so inniger Berührung mit dem Quell de» Leben» hat dee Mensch nur Raum für Harmonien. Ferne Wälder im ersten Abendschein, weite Aecker, blaue Seen und ein unergründlich märchenhafter Himmel, ist das nicht Glück» genug? Wir Ar men, doch wtr unsere Hände gierig nach den Schätzen ans- strecken, die un» nicht» geben können als Besitz. Li« Sonne sinkt und der Tag vergeht; schon ziehen die ersten silbernen Sterne auf. Eingehüllt in.trauten Dämmerschern will ich meine Straße heimwärts gehen in die Stadt der Sorgen, der Ge schäfte nnd des ruhelosen Hastens. In mir aber klingt die sanfte Melodie des frühen Herbstes wieder, und mit jedem Pulsschlag Einer Seele wird es mir bewußter, daß das Ver gängliche um uns doch nur Gleichnis ist. Auf meinen «Schreib tisch will ich mir Astern und Georginen stellen, den 'scheidenden Sommer will ich mir mit seiner farbigen Ueberschwenglichkeit verwegen einfangen und gerade am Welken und vergehen die große Wirklichkeit des ewigen Seins erkennen. M. K. Vermischtes. Amerikanische Meldungen über eine Verlobung Wilhelms des Zweiten. Wie aus Neuyork gemeldet wird, veröffentlichen die Blätter des internationalen News Service ein Telegramm ihres Berliner Vertreters Bheyler, wonach Wilhelm der Zweite sich in Doorn mit der Prinzess inHerminazuCaro- lath-Beuthen geborenen Prinzessin Reuß ältere Linie, verlobt hab». Di» bsfrntltch» Bekanntmachuna d»x Verlo bung soll au« Pietätsgründen erst sm Oktober stattftnden, und zwar nachdem Geburtstag« der srWren Kaiserin. Prinzessin vermin« ist die Witwe de» Prinzen Johann Georg zu Earolath- Beuthen, v« während de« Kriege« gvstorben ist. Sie istvht trn 8S. Lvbünssabr und bat fünf Kinder in» Alter von v bi« 14 Jahren. — Der Lok.-Anz. gibt dies« Mildung vorläufig unt« Vorbehalt Wied«. Wie er ab« an Berliner unterrich «ter Stell« hört, soll dte Nachricht der amerikanischen Blätter nicht ganz von der Hand zu weisen sei»». Schwer» Frist» im Berliner Bäcker,Igewerbr. Dte schon seit Monaten im Groß-Berltner-Bäckemgewerbv erwartet« KrtstSi ist jetzt akut geworden. In der kommenden Woche ist, fall« dte Stadt Berlin nicht sofort zu Stützunasinaßnahmen greift, mit der Schlirßung dv « arößten Let« de» Kletnbäckerete n zu rechnen. Die Folge wäre eine ernst- liehe Gefährdung der Brotvvrsorauna für die Reich-Hauptstadt. Der Schlichtung-ausschuß Groß-Berlin hatte die Wochen löhne der Bäckergesellen von 2000 Mark auf 6000 Mark er höht. Dte Folge war am folgenden Tage die Massenen t- lassungen von Bäckrrn, da die Meister sich außerstande erklärten, die neuen Belastungen weiter tragen zu können. Die West« mit dem goldnen Futter, «et einem vor kur- zem verstorbenen Händler Herman»» Thieme in Wellaune, welcher al» Sonderling aalt, sand man In einer Weste 80» Zwanzigmarkstücke vlnaenaht, die sich nach der heutige,v Wäh rung auf 1510000 Mark belaufen würdsn. Einen großen Teil davon dürste da« Finanzamt in Beschlag nehmen. Amtliche Bekanntmachung. Aue. Msorgebezlrksvorfteher. An Stelle de« bisherigen FürsorgebezirkSvvrsteher« d^S 2. Bezirks, Herrn Oswald Illig, Vorarbeiter, ist Herr Emil Fischer, Former, Wohnung: Loniq-Fischer-Straße 8, ge wählt worden. Aue i. Erzgxb., dm 4. September 1022. Der Rat der Stadt, Fürsorgeamt. ÜMkiUl ' ff. »swmrM'rw MuMMri ?r«Ie Vorrll^IIck« Xureillllcdkineen. Incklvickorll« v». knnlllunz. Lreli.cN« verlnllu»»»,. keil« 6ltt«ll,cNr pllexe. v«- drnMunr von K«rven- UN<I »Ilea Qre»nl«I<l«o, Korpulenz kett, QIcnl, zk«un>«, ruckerkrioknili, fr»u«ll!«I<irn, lltunnn^en, « ^ui»cl>I«zen «le. ^dkilnun»». un« LlvIkverkreUiu^v. , -««wlirl Prospekt r»I. riso Oirlsret: vr. L.»«l>«II. WOMW! Nachdem der Sächs.-Thüring. Brauereiverein ab 3. Sept, abermals eine Erhöhung der Bierpreise von 700—800 Mk pro Hektoliter eintreten lieh, sehen sich die Gast wirte von Aue und Umgegend, unter Berücksichtigung der auch bei ihnen täglich eintretenden Steigerungen aller Geschäftsunkosten genötigt, die Ausschankpreise ab heut« Mittwoch, S. Septbr. wie folgt festzusetzen: Hiesige. Lager. «. BSHmischbier per Glas Mk 18.-, hiesiges «aqrischbier (dunkel) p-r Glas Mk. 18.-, Export- und Spezialbiere entsprechend höher. Gleichzeitig sind die Ausschankpreise für Kasse«, Eacao, Schokolade, Lee, Limonaden «. Sauerbrnnn auf Mk. 18.- festgesetzt. Diese Verkaufspreise sind Mindestsätze ohne Bedienungsgelb. KiaitmirtkaYIereiU ^»Ue i Vt» YI Indem wir Höft, bitten, hiervon Kenntnis zu nehmen, zeichnet hochachtungsvoll eVUltUUttI" ^»UE «» v- Mr c//e 5t/ zreös? LV/e/n öe/c/erre/'k /Ku/ uuc/ /wu M/r/Ztr? F'eö. Zs/o/^er. rc^ne// /o ?ür ckie kreuncklicden ^ukmerlrramlcelten «mUlüllck unser er Vsflobung «egen vir, »uck im dtsmeri cker Litern, unseren derrllcketen venlr. !-isIlmut WstTSl. September 1022. Erste /kuer Dampfwäsiherei un- Aeuplätterei für Kragen,Manschetten,Oberhemden,HauswSsche. Anerkannt beste Ausführung. Die Verwendung von Chlor oder sonstigen Bleichmitteln ist unter Garantie in meinem Betriebe ausgeschlossen. Ta. 20 Annahmestellen in der Umgebung. 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Donnerstag—Sonntag der große Doppelspielplan »Ak" „Am Voten Kliff". Drama in 5 Akten von Hanna Hennig. 8n den Hauptroll.: Tkarlotte Spira, Elinor Wilhelms, Agnes Straub, Sybill Morell, Fritz Kortner, H. Adal bert von Schlettow und and. mehr. Hierzu der sensationelle Detektiv-Schlager Das Geheimnis der grünen Ma Ein Detektiv - Abenteuer In 5 Akten von Max Real. An den Wochentagen täglich Beginn 8 und Uhr. Kasienöffnung V»6 Uhr. Nolkblliid HkiiW ÜkleVMMloW vonnerstag, -en 7. Sept., abends 8 Uhr: MiltWll LiWililtt-Mtkilg Im großen Pfarrhaussaale St. Nicolai über sei»» Wirken und seine Ziele. Gezeigt werden eine Reihe von Kriegsgrabstädten sämtl. Kriegsschauplätze. Eintritt frei. "WG ver Einderufer. Wa bayMes MseiW hat in Waggonlabungen prrlewert abzugeben LmtMfWl. MelrMW Vl«»e« i. v. Fernsprecher 2378. Damen- SalblAheu.Stiesel,Serren- kAitrstiekel, Sausslbube, Turn- u. 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