Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 21.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191802217
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-21
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r-r«tG ZL Nr. 44 Donnerstag» äen 21. Februar ISIS iS. Jahrgang Mer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge MLWÄ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MH ^u'Ai Sprrchstun-, »ir Ni»aktt»n mlt Ausnahme -er Sonntag» nachmittag, 4—S Uhr. — rrl»gramm»M»r»ss»» Log»blatt ftu»»r,g»btrg». D«mfw«ch« tt. AAk» N ?^*«d«na»nZür unyrrlangt »Ingrfan-t» Manuskript» »an« S»»ühr nlcht g»l»ig»t w»rS»n. 8ÄMp)n Vormarsch und Riefenbeute im Osten. Ru-sprachr über -en Ukralnervrrtrag lm Reichstage. Vte verhan-lua-ea «tt RumLniea. Mehrum- -es gleichen Wahlrechts fLr Preußen. Vas Zrie-en-angebot Trotzkls.IVel HMgf MW MgSlMt ... >»-. >- »»dwäwrfil. ! k wlwsvmmtssar, w«rd,n hüchft -adrvhllchen Sag, »Hsveauftragten da* «m. «ostltchor vrt,tz»fiva»pl»tz. Heere,grnppen Kronprinz Rnpprecht und Lentfchtt Kronprinz, vielfach Arilllttw- und Minenwerfer-Kämpft- Sin vor- stoß lu den Argounen hatte Erfolg. -eese-grupp« H«H»E Mswcht. Au de« Lothringisch,» Grant war di. Kampstätig- leit an vielen Adfchultte» pvlschen d« Gelle und ylale gesteigett. Starte französische Abteilungen griffen am Abend unser« Stellungen del Monerl, «echieourt und Mouaarourt an. Au einzelnen Stell« drang de» Gttnd ein. Anfere Infanterie warf lhn l« Gegenstoß wieder hln«w uad »achte «in« groß« Anzahl Gefangen« Südwestlich von Markirch bracht« Sturnttrup-a um einer Srtundung Gefang«« znrück. vestllche» Brr«»»kA»»pr«tz Heereagruppe von Glchhar». Sau der Snsel vloo« «w stad «ufere Regwmtt« «ach Ueberfchrelt« d« Mgefreren« Sund« l« «stlaad al«» g,rückt und hab« Seal desetzt. Gn» Vormarsch am DU- galsch« vleerbus« «tl«g umrd« P,r»ig,r»ndL,af»7 «reicht, vel Lensal lam « zu korz«i Kämpft, l« welch«» ö00 Gefang«« gemacht und »0 Geschütze erbeulet w«rd«. Alende « wurde durschtttt«. Uufere »rupp« steh« o« Wall»«». gwlst^n Vü»ad»»> und Pi»»r stdd »l» l» Var- dring« «ach Vst«. Heereagruppe Lluslage«. Vle vttaegung« geh« ooraätte. An de» ganz«« Front »«rd« »lchttg« Vahv» »nd Sttaßenttwteapuutte bescht. Uawu» wurde »o« Gelude gesäubert. — Vle Beute läßt sich nech nicht mmühernd übersehe» vlahe» ward« geuttldett Au Gefauge«e«r ein lom»andler«d« General, »ehre»« Vt»islonele»»»nd«ure, wr vfpzftr, «nd 1700 «»m, « Beute, »ID» Beschütze, ttsv wasch»,«,» wehre, 4—»ovo Aahrzeng«, etwa lgoo wag«, »ielfach »tt Üedeu«»lttel« belad«, Flug,«,, »W s«sttg« «ullbee» seh bar« Waterlab nommen hat, besteht nun vor alle« darin, daß sie mir ihren Ueberfchuß an landwirtschaftlichen Pro. dutten zur Verfügung stellt. Die Frage, ob und was wir an Getreide von der Ukraine «halten, ist somit lediglich eine Frage der Erfassung d«S Getreides »nd de« Transporte«. Natürlich dürfen wir dabei nicht vergeben, daß ganz Rußland und auch die Ukraine von den Kämpfen de« Bürgerkriege« geschüttelt wird und daß Vie Schwierigkeiten de» Transporte« unter diesen Verhältnissen ganz außerordentlich groß sind. Nach d«n letzten, dem Außenminister «»gekommenen Nach richt«, ist die Anarchie in ganz Rußland in steter Zunahme begriffen. E« herrscht einLhaoS, der Kampf gegen alle. Unser Ziel bei alledem kann und wird nur sein, alle« Menschenmögliche zu machen, um unserer helden mütigen Bevölkerung die Zuschüsse an Nahrung«- Mitteln zu verschaffen. Gelingt e« nicht, dann werben auch di« übrigen Bestimmungen de« Vertrage« hinfällig. Dann bleibt un« immer noch der «ine Vorteil, den Kriegs- zustand mit der Ukraine wie mit der Petersburger Re gierung beendet zu haben. Der andere wichtige Punkt de« vertrage« ist die Eholmer Klausel. Von den Vertretern der ukrainisch« Rada und der üsterreichtsch-ungarischen Regierung wurde gestern eine ergänzende interpretierende Erklärung zu dem Fttedensoettrag unterfetttat, wonach da« Eholmer Gou vernement nicht an die ukrainische Republik fällt, sondern überderenLosftinerzeitdurch eine gem ischt «Kommissto« nach ethnographischen Grundsätzen nnd nach Anhörung der Wünsche der Bevölkerung bestimmt werden soll. Di« erwähnte ««mischte Kommiffion wird au« Ver tretern der vertragschließenden Teile und au«Vertretern Polen« gebildet sein, und jede dieser Parteien wird die gleiche Anzahl von Delegierten in die Kommiffion entsenden. Ein« andere Lösung der national umstrittenen Eholmer Frage war nicht möglich, ohne den Frieden zu ver derben. Rußland dekretierte für sein Gebiet da» bi» zur völlig« Lobtrennung gehend» Selbstbestimmung»»«-! der Völker. Wir haben diesen Standpunkt angenommen und alle Verhandlungen in Vrest-Litowrk auf dieser Grundlage geführt. Wir haben da« Selbstbestimmungsrecht der Völk» von Litauen, Kurland und Polen anerkannt und hab« kein« Grund, e« den Ukrainern zu nehmen. Li« ernst» Frieden unter Annahme dar deutschen Bedingungen an geboten hab«, hat sticht nur im Re ich »tag«, Nm Staatssekretär von Kühlmann di« betreffend« Le. pesch« der Sowjet» Verla», sondern überall in der Welt berechtigtes Aufsehen erregt. StpstSstkretärvon Kühl mann begleitete di« Verlesung der russischen Depesch : mit folgenden Worten r Nach den bisherigen ErfahrungenIstdaDnoch nicht gleichbedeutend mit Frieden, wir hüben Pe wrsdurg den Funkspruch bestätigt und um schrift liche Bestätig»»? ersucht. Dies« ist zu erwarten. Trotzdem Hachen wir Lbor den Frwden noch nicht in der Hasche. Der Fried« mit Rußland Hst erst da, wenn di« Lint« unter d«m vertrag trok- ken ist. Wir sind sofort mit der österreichisch ungarischen Regierung ft» Gedanktznau-tausth eingetreten. (Lebhafter Beifall.) -Dl« Bolschewiki-Regirrung Hut Angst bekommen, dak Wasser steht ihr bi» an den Hal». Wie au» Rußland heimkehrend« Mitglieder der bulgarischen Delegation er zählen, gelangte die Nachricht, daß. di« Deutschen den Waffenstillstand al« gekündigt ansehen, unmittelbar vor ihrer Abreise zur Veröffentlichung. „Sie rief un. veschretblich«« Schreck,» in Peter»dvrgh,r- vor. Mit dieser Eventualität hatte man nicht gerech net.- Und der Petersburg« Korrespondent de« „Dailh Ehroniele- meldet, daß sn Rußland niemand an «in» Erneuerung des Kriege» gedacht hab«. Schon am 82. L«. zember hatte Lenin angeordnet, daß all« Fabrik«, wel ch« sich mit der Erzeugung dun MßegwngtMlal beschäf tigen, die Arbeit etnstellen und Me die Herstellung Wied- licher Bedarfsartikel eingerichtet werden sollen. Und nun kommt noch die Nachricht, daß nach Ab lauf de« Waffenstillstand»« am Montag mittag Punkt 12 Uhr di« deutschen Trupp«» d«n Vormarsch nach Osten angetreten und damit» über Luzk und Dünaburg hinaus gelangt sind. Da begras» e» sich wohl, daß die Bolschewtks Gefahr wittern »nd «in stren ge» Strafgericht fürchten, da» stt Kegen Ehr« Untaten zur Rechenschaft ziehen ward«. W hält, dem Falsch- spieler Trotzki paffen mögen, w«nn fein« einseitige Be endigung de» Kriegszustandes die deutschen Truppen Ge wehr bet Fuß gelassen hätte, während da» ausgelüst, russische Hw» ftM «kn Gard«» wG feine drangsalie renden Panden vorfttttkw zur DUebettvirfung Ander», denkender in den lettischer, «stnische» kornreichen Ukraine. E» ist ander« geworden, al» Herr Trotzki sich dachtes man ist in Peter»b»rg bitter enttäuscht. Di« Zustände in der Hauptstadt find beängstigend. Ab« auch au» dem Süden kommen bedenklich, Nachricht«,, gn Odessa hat, nachdem bi» Kund, dvm Abbruch her JriedenSderhandlungen ^ngelauftn war, ein« groß, Kundgebung stattgesunden, an der sich ^i« ganz« Garni son und die Arbeit« mit Frauen «nd Ktnd«rn betet- ltgten. Di« herumziehend« vieltausendküpstg, Menge drohte der Petersburg Regi«unf> und tobt, bi» Hüt sthwer mißhandelt. mag der sogenannt« , zig, Nrttungsmtttel in der sofortig«, Bereitwilligkeit der Fttedeneunterzeichnung «blicken. Mr Narben da» An- «bot nicht zurüGvotftn, ad,r wir dorlanio« ehr lich «» Sp t, l und müssen un« WM, gegen Mnft und Tücke, di« hinterher al« Vereinbarungen hinfällig ma ch«, könnten. Auch dürfen wir dft deutsche» Kolo nisten in Rußland »nd ftrner die Gsten, Letten und 25 "55' un» um Hilf« angeklüt haben, nicht schutzlos lar Willkür raub, und mordgieriger Bol- schewikthorden Preisgeben. Wir dürst» da« in un« setzt« vertrauen nicht Dusche«. Mit Trotzki und Genossen Heven wir SR den Brv- ster verhanblunGp, st, schlimm» Erfahrungen gemmht, daß wir nur nach mwrschütwrltthw» Beharren lmf sich«, rer Bürgschaft sür ErMstmg.unstpw Forberungm zu einem wahrhaft«, «nd dauernd«. Fr»^,» gelange« können. Der Petersburger Korrespondent der Kopenhagener .Politiken" meldet: Die sozial revolutionäre Partei, unter Führung von Tschernow hat die Bolschewik! Regierung gestürzt. Trotzki usnd Lenin sind ge flüchtet, und zwar, wie e« m einer anderen Meldung heißt, angeblich nach Riga. Man wird erst ein« vestättguna dieser sensationellen Meldung abzuwatten haben. Der hier ««nannte Tscher now war der Vorsitzende der von den Bolschewisten aus einandergetriebenen Konstituante. Br gilt als unbedingter Verfechter eines sofortigen Friedensschlusses mit Deutschland» Im übrigen meldet ß« gestrige Abendbericht der Obersten Deutschen veeresleitung, Im Osten gehen di« Bewegung«« vorwärts. Deutsch« Truppen sind in Estland «ingerückt. Wenden wurde in östlicher Richtung durch- schritten. Erklärungen ds> öswrrttchischen Ministerpräsidenten« I« österreichischen Abgeordnetenhaus« erklärt« der Ministerprästdrstt Dr. v. Setbl«r am Dienstag folgendes, Beim Friedensschluß mit der Ukraine sind zwei Momente von ganz besonderer Bedeutung, vor allem ist! darauf btnzuwetsen, daß laut Artikel V des yttedensoer- träges sämtlich« Bestimmungen desselben ein unteilbares Ganzes bilden. Das 1» diesem Vertrage der eine Teil für Zugeständnisse macht, hängt somit davon ab, daß auch der ander« Teil seine Verpflichtungen erfüll^ Di« Verpflichtung, »Ach« die ukrainische vaüswpME üb«» reich-Ungarns verstanden, wenn wir diesen Frieden zer schlagen, wenn wir di« Möglichkeit, Getreide zu erhalt«,, obgewiese« hätten, nur deshalb, damit da» Gouvernement s Eholm in feiner ganzen Ausdehnung an Polen fall«. Di« Regierung tritt vor dieses Haus, sie tritt vor di« gesamt» s Oeffentlichkrit mit der Frage, welches die Antwort ge*wsm wäre, «em, der Mimst« d^ Aeußern zurückgekomme« wär« und erklärt hätte, er hab« den Frieden zerschlagen h und verdorben, well er dem ukrainischen Teil der Bevöl» 8 kerung de» Eholmer Gouvernements nicht das Recht hab« geben wollen, ebenso gehört zu «erden wie die polnisch«. Angesichts dieser Erwägung muß ich auch gewisse Jnstnua- ) tionen, di« bezüglich der erötterten Frage über das Ver- Z hältnts zwischen Oesterreich-Unaam und Deutschland laut Z geworden sind, mit allem Nachdruck ablehnen. Nun zu Rußland. Die Petersburger Re gierung steht mit Oesterreich-Ungarn, wt, sie selbst em ß klärt, nicht mehr im Krieg und wird nach mensch- H licher Voraussicht den Kriegszustand nicht wieder « aufnehmen. Dem deutschen Hilferuf aus Eft- Z land und Livland folgend, entschloß sich Deutschland, U weiter in das Inner« zu marschieren, um len« « unglücklichen Konnationalen, die in diesen Provinzen lebe», I vor dem sicheren verderben zu schützen. Wir sind in U vollem Einvernehmen mit unseren treuen » Bundesgenossen zu dem Entschluß gelangt, un» an A diesem militärischen Akt nicht zu beteiliae«. D Unser Hauptbestreben bleibt nach wie vor, den zahlreichen I österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen, di« stch noch M aus russischem Boden befinden, rascheste Hilf, zu bringen, D Die dänische Regierung, der wir nicht genügend für A ihre aufopfernde Hilfe danken können, tut das Menschen- 8 möglichste. Ueber 20000 Kriegsgefangen, find W bereits an der Grenz« «tngetroffea. Soweit die chaotische» K Verhältnisse, die in Rußland herrsche«, es gestatten, ist die V Hoffnung berechtigt, daß es un» gelingen wird, uns«, Brüder und Söhne in absehbarer Zett «Kd« auf Heimat- N fichem,vvdkn n-gfssß-n z« können.
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