Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 07.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191811077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19181107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19181107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-07
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
BstlaM Pt ßk »S0 b* Mm RsPDkMsö mb AkchsMsm PK da» EsMsbkM Donmssta-, -« V, «oMM, LSI». Vkr wirtschaftliche Abrüstung aktuell Ve den zuständigen Ttellen bi« du ZsnstBlstslls DU« tSwtrtfchaft. W» «Md dumtden ivUH hast mftLumn. E8si§ tum Oparmetallen «in- LtsdMMOU. Da« HaM öutnnt mtt dar allaemetnen votdaratung Udar da« königlich« Dekrrt, den Entwurf eine» Ge- fet«» über da» Dienststrafrecht für Beamt« der dLrgerUchen Gemeinden und über di« An stellung städtischer Beamten gegen Kündigung betr. Miuiste» de» gemee« Er. Koch begründet di« Vorlage. La» jetzig« Dienststrafrecht für Beamt« fei nicht mehr zeitgemäb, und di« neu« Vor lage sei di« Erfüllung einer d«n Ständekammern früher gegebenen Zusage und «ine» lang« gehegten Wunsches der Gemeind«beamten nach Gleichstellung mit den Staatsbeamten. Zu tatsächlichen Uebelständen Hab« der bisherige Zustand zwar nicht geführt, aber e» entspreche dem Geiste der Zeit, daß der einzeln« durch Gesetz ge schützt sei. Dazu gehör« da» Recht de» Beamten auf sein Amt Und di« Bersorgungsansprüche, die ihm da» Amt auf später« Zelten gewährt. Abg. Dr. Roth (f. BPt.) wirst die Fruge auf, vb e» ein Spiel de» Zufall» oder eine erste Aeußerung der Reuordnung sei, daß di« erste Vorlage der neuen Re gierung «in Strafrecht betreff«. Er verwirft d«n Entwurf, verlangt di« Neugestaltung de» Be amtenrecht» in dem schon früher geforderten Sinn« und fordert von der Regierung Zurückziehung der Vorlage. Adg. Dr. Schanz (tonf.)r /Sein« Freund« swhen der Vorlage freundlich gegenüber. Da» neue Gesetz sei nicht ein eigentlich«» Strafrecht, sondern die vor- lag« sei entstand«« au» der Erwägung heran», den Be amten «tn«n Schutz gegen ungerechtfertigte Bestrafungen zu gewähren. Redner beantragt Ueberwetsung an die GeieSoebnnaSdavntation. Abg. Klein-emP«l (natl.) begrüßt «venfall» di« Vorlage namen» seiner Fraktion und Miesst sich dem Antrag« de» Vorredner» an. Nach Ausführungen de» Abg. Sastan (So» ) wird Vie Vorlage der Gesetzgebungedchmtatton Überwiesen. Dasfelb« geschieht mtt dem Entwurf« eine» Abände rungsgesetz«» zum OrgantsattonSgefetz. Nächste Sitzung Donnerstag. Von Staät unä Lanä. An«, 7. November. k. Ergebnisse der Zeichnung«» ans di« v. Kri«geanieih« n An« und i» veziek Schwarzenberg. Wie wir erfahren, sind bei der Reichsbanknebenstelle Aue und deren Zweig, stellen auf die v. Kriegsanleihe 7,81V 000 Mark gegen 10101000 Mark bet der 8. Kriegsanleihe gezeichnet worden. — Di« Sammlungen bei der Oeffentltchen Handelsschule in Aue ergaben den Betrag von 20030 Mark. Diese Zeichnung hat all« bisherig«» weit überholt. Di« Zeichnungen bei der Reichsbanknebenstell« in Schwarzenberg ergaben S,088S00Mark gegen etwa 8 Millionen bet d«r 8. Anleihe. Außerdem sind etwa 200000 Mark »um Umtausch in Schatzanweisungen an gemeldet.- Die Lrzgeb. Bank Schneeberg.Neustädte!zeichnete für sich und ihre Kundschaft bet der S. Kriegsanleihe 700000 Mark. Mithin beträgt auf sämtliche neun Kriegsanleihen der Zetchnungsbetrag S,100000 Mark. Seden«mittel am Freitag »Suppen, Zwieback und Grieß. Zuräckzießung der Jahrgänge 1870 und 1871. Wie mttg,teilt wird, find Anordnungen getroffen, daß die Zahraänge 1670 und 1871, soweit sie nicht an Kampf handlungen beteiligt sind, unverzüglich in die Heimat zurückgezogen werden. EpeiseN und Margarine. Die „Deutsche Par.-Corr." berichtet: Der Staatssekretär des Kriegs,rnährungsamte» hat auf ein« Anregung, Speteföl statt der weniger au», gieblgen Margarine zu verteilen, «inen Bescheid erteilt in dem es heißt; „Svetseül wird in erster Linie zur Mar- garineherstelluna benötigt undsteh» nur in sehr beschränk tem Maß« zur Verfügung. Mit Rücksicht auf die immer wetterschtttteme Butterknappheit besteht ein« dringende Notwendigkeit, der Bevölkerung das Oel in Gestalt vosn Margarine zuzuführen, da ihr eine größere Verwen dungsmöglichkeit-ukommt, als die Zuweisung von Speiseöl gewährleisten würde. Es ist zu hoffen, daß di« Güt« der Margarine besser werden wird, da jetzt vorwiegend die velfnichte der neuen Ernt« verwendet werden." Nachdem durch dto politischen Emiantss« dev letz- tm »och«, die Frag» der Demobilisation aktuell ge worden ist, worden von den zuständig«, Stellen bi« Vorarbeiten hierfür energisch In Angriff genommen. DK do» militärischer «etw Phon früher aufgestellt«, Pläne, dio auf her Voraussetzung »ine« günstig«, Frie dens ansgedaut waren, kommen im Augenblick nicht in Betrachts das Neichswirtschaftsamt Hat vtel- di« Ausarbeitung neuer Pläne übernommen. der DemobMsterungsabtetlung ist Unterstaats sekretär Dr. August Müller, der im Einvernehmen mtt dem Reichsarbeitsamt di« wirtschaftliche Abrüstuna durchführen wird. Am RÄchRvtrtschaftsamt werden Vertret«» der Gewerkschaften zusammen mtt der Lrretw bestehenden Kommission Mr vt« .Demobilisierung, in de» auch dto Arbeiter v»rtr«ten sind, di« Grundzüg« des neuen DemobtlisterungSplan«» besprech«». Oberster Grundsatz der Demobilisierung wird nach dem „Vorwärt»" s«»t Jeder Arbeiter und Be amt« soll an feinen alten Arbeitsplatz zu- rückkehren, den «r tm August 1V14 inne hatte. Dios« allgemeine Regel soll auch Mr dt« AS. rüstung de» Heimatheer«» gelten, von dem mit d«r Stillegung von Mr d«n «inen Kriegsbedarf arbei tenden Unternehmen sofort einig« Hunderttausend« ar- bettslos werden dürften. Natürlich wird der fatz „Zurück an di« alten Arbeitsstätten" zur vermeid düng unnötiger Umsiedelungen nicht schablonenhaft und nicht obn« Rücksicht auf dt« persönlichen Verhältnisse durchg,führt werden. Ferner» Kein fremder Ar. beiter darf einem deutschen Staat-öürgee Arbeit und Brot w«ne-m«nl Den Polnischen, belgischen und holl<ändtsch«n Arbeitern soll di« Abwan derung leicht gemacht werden. Dt« Kriegsgefan genen werden au» den Betrieben zurückgezogen. Di« bandwirtschaft, deren Vertreter sich ebenso wie die der Industrie mit dieser Regelung einverstanden erklärt haben, will möglichst all« vom Land« stammen den und mit der Landarbeit vertrauten Arbeiter auf. nehmen Di« Umsiedelung dürft» dadurch erheblich erschwert werde», daß viel» Betrieb« still,«legt worden sind. Für dt« Ausfüllung di«s«r Lücke wird durch Arbeitsnachweis, Erwerb»losen»nwrstützung und Not- standsarbetten gesorgt werden. E» wird nicht schwer fallen, Gelegenheit Mr Notstand»arb«lren von dauerndem wirtschaftlichen Nutzen zu schass«». Arbeit«, gelegenh«tt ist an sich in Hülle und Füll« vorhanden. Unzählig« R«paraturen drängen. Aber «» ist sehr frag, iich, ob die Jnstandsetzungsarbetwn bet den jetzigen hohe» Preisen werden vergeben werden, so kann, be- sonders bet dem Rohstoffmangel und der Koh lennot, «in gefährliche» Bakuckm entstehen, dessen AuSftlilung vornehmste Aufgabe He» Reiche« Ist. Die Entlassung der Soldaten wird nach der dolbnvirtschastlichen Wichtigkeit der B«ruf«gruppen erfolgen. Daneben wird dl« nanwntttch» Aufforderung settens de, Unternehmer sehr erleichtert, aber auch ge gen «tßbmuch geschützt und vielleicht her vberprAmg duvch die EetmMchaften unterworfe» werden. Die Entlassung soll möglichst nicht tzn die Erfatztruppen- WUe, sondern an di» VUzirwöommaados oder direkt an des alt»» Wohnort ßrsvlgen. DemehMswWwtz nutz auGöndischs WphMOtz. Bet dar Demobilisierung des Fronte und Heimat- Heeres wird dafür «sorgt werden, daß -«in aus» ländischer Arbeiter einem deutschen Arbeit und Brot «ntziaht. Zur Zett arbeiten in Deutschland etwa 80000 belgisch« und holländische Arbeiter, viel bedeutender ist der Anteil der Polen an der deutschen Wirtschaft. Neben den 800 000 Saisonarbei tern, di« zu Krieg «beginn in Deutschland vorhanden waren und nicht mehr in dt« Heimat -urückkehrt«», wur. den 400 000 Arbeiter neu geworben., E» handelt sich also um über «in« Dr«iviert«lmtllion »»«ländischer Ar- beiter, di« mit Beginn d«r Demobilisation deutschen Arbeitskräften Platz machen müssen. Mei«« politisch« Meldungen. Angeblich« deutsch« Greuel in Bulgari«». Da, System d«r Northclifse-Press« ist im aNgem«ln«n zu bekannt, al, daß «, über rasch«« könnt«, wenn jetzt auch allerlei vorgüng« in Bulgari«» zu „deutschen Greueln" g«g«n den früheren Verbündeten umgrprägt werden, wmn unseren Soldaten Beraubung bulgarischer Offiziere Rohhelten gegen bulgarisch« verwundet« und dergl. vorgeworfen wird. Demgegenüber sei auf die deutsch «Antw ort an Wilson verwiesen, in welcher u. a. auidrücklich Verwahrung gegen den Vorwurf unge setzlicher und unmenschlicher Handlungen deutscher Soldaten eingelegt wurde. Wa, für dl« deutschen Soldaten tm Westen gilt, gilt natürlich auch für die tm Osten. Der besonder» erhoben« Borwurf, deutsche Truppen hätten «inen bulgarischen Verwunde tentransport auf gehalten, die verwundeten bulgarischen Soldaten auf der Strecke liegen lassen und deren Plätze eingenommen, hat sich al, völlig erlogen herauegestellt. Di« Verpflegung der gefang enen deutschen Offizier« i« England is« herabgesetzt worden. Sie erhalten jetzt wöchent lich 11 Unzen Fleisch einschließlich Knochen, wobei dt« Verabfolgung von Pferdefleisch zulässig ist; ferner 6 Unzen chinesischen Schinken und SO Unzen Fisch. Anschaffungen darüber hinau«, auch au» eigenen Mitteln, sind nicht gestattet. Die Sendung von Leben-Mitteln au, Deutschland ist zugelassen, aber di« Annahme von Ledenemittelgeschrnken au» England verboten. Kein englische« Friedensangebot ISIS, von „unbe- dingt maßgebender Regierungsstelle" erfährt die „Köln, volkeztg": Dt« Gerücht« von einem englischen Frteden-angebot tm Jahr« 1V1S, da, von Deutschland abgelehnt worden sei, v ernetne ich entschieden. Wenn ein solche« Angebot vorläge, wüßte ich es sicher, denn bet meinen nahen Beziehungen zum früheren Reichskanzler v. Brthmann Hollweg hätte ich sicher Kenntni, davon erhalten. E« ist nicht nur kein Frieden» angebot, sondern nicht einmal der leiseste Fri«d«n,schritt von England erfolgt. Lin Hilferuf au« Balte «landen. Dem Oberbefehlshaber der in Kurland liegenden 8. Arme« ist vom Vereinigten Landesrat von Liv-, Estland, Oesel und Riga «in Schreiben zugegangen, in welchem unter Hinwei, auf dt« entsetzlichen Ereueltaten der Bolsche wisten in den von den deutschen Truppen entblößten Gebieten um Aufschub d« Truppenabmarsche« gebeten wird. Hunderttausend«, so heißt «, in dem Schreiben, sind bereit, auf der Flucht nach Livland, weil in all den Machbargebleten dir Bewohner ihre, Leben, nicht mehr sicher sind. Wenn dir deutsch« Regierung den erbetenen Schutz nicht gewähren könne, so müsse man sich nötige», fall, an andere Mächte um Schutz und Hilfe wenden. Da« Schreiben bittet ferner, mit dem Abmarsch der Truppen zu warten, bi, geordnet« Verhältnisse geschaffen und Maßnahmen zum Schutz der Bewohner getroffen feien. Da« Armeeoberkommando wird gebeten, dies« G«such bei der Regirrung in Berlin zu befürworten. Finnland und England. Sn einer Unterredung mit einem Mitarbeit«, de» Hrsingin Vanomat erklärt« Lord Robert Ereil ,, sei kein Grund vorhanden, ««halb nicht freundschaftlich« 0«' »i «Hungen zwischen England und Finnland herrsch«n könnten. Finn- land könne «in selbständige, Staat «erden, voratwgesetzt, daß di« Mehrheit de, Volke, dl« Selbstandigkittrbrstt,düngen unterstütze. Eng land hab» nicht, dagegen, freundschaftlich, Verbindung mit der finn ländischen Regierung «tnzuletten, sofern diese nicht au, Personen be steh», dt» in Verbindung mtt Deutschland ob« mtt dem deutschen Militarismus gestanden haben. Ein« englisch« EttpedMon gegen die Bolschewisten. Au» London wird gemeldet, daß di« englisch» Regierung nach Oeffnung b« Dardanellen «in« gegen Südrußland gerichtet«, von der Küste dr« Schwarzen Meere« auegehend« lbwedition vorbereitet, um den gegenrevoluttonären Elementen in Rußland in ihrem Kampf« gegen di« Sowjet, zum Sieg« zu verhelfen. «Nretz», 8- Roo. Das Earl Loossche Ehepaar beging dieser Tag» im Kreis» seiner Kinder, Eukri »>,d Urenkel das Fest beraoldenen Hochzeit. vbr> >'> er Schmidt nahm di« Einsegnung in der Haupt ft , tu Lößnitz vor. Dem Jubelpaar wurden zahlreich« E) n erwiesen. Ech»«tmber-, 8. Rov. Am Sonnabend hielt der Vezirkslehrerveretn «ine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende, Lehrer Knüfler-Grttnhain, gedachte zweier verstorbener Mitglieder und begrüßte dann die politische Neuordnung vom Standpunkt der Lehrerschaft au». Lehrer Wermann-Jobannaeorgenstadt erstattete Bericht Uber die außerordentliche Dertreterversammlung und die Ver- sammlung der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Lehrer und Beamten. Lehrer Baldauf-Grünhatn berichtete über die erste Tagung de« Landesausschusse» fUr werktägige In- genddankarbett in Dresden. Dann wurc>» dt« Sitzung geschlossen. Fohannseargeustavt, 4. November. Wie da» „Nach- rtchtenbl." mtttetlt, sind seitens jettender Persönlich keiten Schritt« unternommen worden, die Winter-SPtel- zett eine» Stadttheaters in di« Wege zu letten. Für die Leitung ist der Dresdner Theaterdicektor Ca millo Randolph in Aussicht genommen. Die Er öffnungsvorstellung wird sofort nach Beendigung des LheaterverboteS stattfinden. Zwickau, 6. Nov. Die Drippeerkrankungen sind in der Stadt Zwickau jetzt soweit im Rückgänge, daß der Rat das Theater- und Bersammlungsverbot Versuchs, weise vom ö. November ab wieder auf gehoben hat. Jedoch ist den Schülern und Schülerinnen in dieser Woche Per Theater» und Kinobesuch noch verboten: Dresden, 6. Nov. Während die Stimmung bisher in Dresden sehr ruhig war, scheint sich jetzt hier eine ge wisse Unruhe bemerkbar zu machen. Gestern nachmittag versammelte sich eine große Menschenmenge auf dem Altmarkt inmitten der Stadt. Eine Anzahl Soldaten wollte dort demonstrieren und zwar wegen der angeblich schlechten Ernährung in den Lazaretten. Zu irgendwelchen Aus» schreitungen kam es aber hier nicht. Schließlich fehlte auch der Humor nicht, denn der Zirkus Sarrasani nützte die Ge legenheit aus und schickte acht Elefanten über den Altmarkt. Auch gegen neun Uhr abends war eine große Menge von Menschen auf dem Altmarkt versammelt, es kam aber zu keinerlei bemerkenswerten Vorfällen. Radebeul, 6. Nov. Am Montag verstarb hier im Alter von 7S Jahren der Bürgermeister und Gemeindevor» stand a. D. Rudolf Kolibabt. Der Verschiedene bekleidete in den 70 er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Amt des Bürgermeisters in Grünhatn, war dann von 1880 ab Gemelndevorstand in Löbtau und von 1898 bis 1904 Ge- metndevorstand in Serkowitz. Leipzig, 6. Nov. Wie die „Leipz. Ztg." erfährt, wird Wirk!. Geh. Rat Kreishauptmann v. Burgsdorff mit Ende dieses Jahres in den Ruhestand treten. Vermischtes. Unmenschlich« Behandlung deutscher Gefangener in Frankreich. Nach zuverlässigen Meldungen wird das Ver» halten gegenüber neu gemachten Kriegsgefangenen immer bösartiger und grausamer, obwohl Frankreich sich in ' den Berner Vereinbarungen zu menschlicher Behandlung der Kriegsgefangenen verpflichtet hat. Noch immer werden die Deutschen bet der Gefangennahme beraubt und verbleiben zunächst mehrere Wochen im Etappengebiet, wo sie unter freiem Himmel liegen und keinerlei Fürsorge erfahren. Ab gerissen, verhungert und krank treffen sie in den dauernd überfüllten Stchtungslagern Nouen-Ordisset, Orleans und Fort dAsnieres bei Dijon ein. Hier kommt aus drei Mann ein Strohsack. Trotzdem liegen noch viele Deutsche seit August ohne Decken tmFreien. Die Nahrung ist so ungenügend, daß die Kriegsgefangenen sich auf Speisereste, Nübenschalen und rohe Feldfrüchte stürzen. Bekleidung wird ihnen nicht geliefert. Das französische Personal schlägt und bes ist sie. Nur die schon in den Lagern anwesenden Knnntni-m helfen ihnen nach ihren schwachen Kräften. Gegen diese nichtswürdigen Verletzungen des Völkerrechts istsosort ener gischer Protest eingelegt worden. Ferner ist die schwei zerische Gesandtschaft in Parts ersucht worden, die Verhältnisse in den Stchtungslagern sofort durch Delegierte prüfen zu lassen und bet der französischen Regierung nachdrücklichst auf Abhilfe zu dringen. Tragische« End« «Ine» deutschen General«. Das tragische Ende eines hohen Offiziers als Folge des unglücklichen Welt kriege» veranschaulicht eine in den Braunschweiger „N. N." von der Hinterbliebenen Witwe veröffentlichte Todesanzeige. Danach ist „in tiefster Trauer und Verzweiflung über die seinem deutschen Vaterlande angetane Schmach der König!. Generalleutnant z. D. Gustav Ahlhorn in Goslar am Harz in seiner Wohnung am Fuße de« Bis marck-Standbildes im 82. Lebensjahre in den Tod gegangen. Achmer«» Eisenbahnunglück in Ungarn. Ein vollständig überfüllter Personenzug mtt Soldaten, die in die Heimat fuhren, erlitt in der Nähe von Rakos in Ungarn einen Achsenbruch, durch den der Zug in der Mitte rntzweigerissen wurde. Drei Wagen entgleisten und gingen in Trümmer. Dt« nachfolgenden Wagen stürzten übereinander. Bisher wurden sechzig Tote und 1K0 Schwerverletzte geborgen. Di« Gripp« in Ehina. Au» Shangai wird gemeldet: Die in China herrschende Grippe richtet namentlich im Jangtsetule große Verheerungen an. Ganze Familien find au-gestorben. Besonder» in den Provinzen Hupe, Anhat und Scheust verläuft die Krankheit tödlich. Ma« all«» geitohlen wird. Vom Hofe des Postamt« 17 in Berlin wurde ein großer Planwagen mit der gesamten Paketladung geraubt. Der Wagen stund vor dem Postamt, und der Kutscher hatte sitr einen Augen» blick den Hof betreten, aiS sich ein Dieb aus den Sitz schwang und unangefochten davonfuhr. Das leere Gespann wurde wtedergefunden, während dt? Ladung, insgesamt 87 Post- und Wertpakete, spurlos verschwunden ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite