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Auer Tageblatt : 22.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192507221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-22
- Monat1925-07
- Jahr1925
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- Auer Tageblatt : 22.07.1925
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11 >ie O, tosf b M «e n P oesent gegM pfleg«« D Aufenü Alkohol trächtig worder Die B« und kl wurde dte'Vo (Einstii G in betti vertpar Staats einer oi Im Si des Gc es den, zu blei Willen einen f wirkte Mnstki D nachte, zu kom nisse. der Ges alle dH getan. M Staats Fragen es wer Feind - seiner angenc B punkt l mehr i handln mtschii Luden! gehend^ 1918 l des St tärisch angem Da» S Mglp INS v< aller i llymvj zichen. Muntt 1918 r D gewefei Krieg»! bedäH. -r«. ISS. Autt LageLlatt und «nietgi, sttr da» Ltzgsbkg«, Mittwoch, den SS. -ult Md dann erledigt. die mit den Abwehrschlachten verbundenen Verluste, sowie körperlichen und seelischen Leiden drängten Hur Verttsihlanö ua- öle Sechs-Seemellen-Aone. Die kürzlich zwischen der spanischen und französischen Regierung getroffene Uebereinkunft, wonach beide Mächte gemeinschaftlich die Kontrolle der spanisch-marokkanischen und französisch-marokkanischen Sceküste zum Schutze gegen unbe fugtes Betreten nicht offener Häfen und die Einfuhr von Waffen und Kriegsgerälschaften nach Marokko durchführen, gibt Veranlassung darauf hinzuweisen, daß als Seegrenze Der Geist der deutschen Truppen im! Frühjahr,1918 berechtigte durchaus dazu, die Offensive zu wagen. Auch NiOsth-joptmlsihtt Srhelmvertra-r Der Berliner Korrespondent der »Chicago Daily New»" schaltung aller Übrigen fremden Nationen. Beide Parteien hätten sich Zugeständnisse gemacht, Rußland durch Zurück ziehung der kommunistischen Agitatoren au» Japanischem Gebiet, Japan durch Gewährung freier Hand für Rußland in China, während e» gleichzeitig Rußland schwere Artillerie und U-Boote liefert. Japan halte allerdings nach außen hin die Fiktion aufrecht, al» ob es mit den Großmächten kooperiere. Der Korrespondent versichert, di« Zuverlässigkeit seines Ge währsmannes sei über allen Zweifel erhaben. (Trotzdem wird man der Nachricht mit starken Zweifeln begegnen müssen. D.Ned.) für diesen Küstenstrich dl» S,ch»-S»«m»ilin-Zon, angenommen wird, Gleichzeitig sei dringend noch einmal davor gewarnt, di« Einreise nach dem französischen Marokko und nach der internattonalifiertengon« vonLanger zu unternehmen,da Reichs« deutschen da» Betreten dieser Gebiet« ohne vorherig« Erlaub- ni» auf Grund einer Verordnung de» Sultan» von Marokko au» dem Jahr» 1920 bei Gefängni»« und Geldstrafe ver- boten ist. An diesem verbot wird auch durch da» in Pari» am 18- Dezember 1928 unterzeichnet« Abkommen über «in neue» Statut der Tangerzonr nicht« geändert. Al» Betreten dieser Zonen wird «» schon angesehen, wenn Deutsche an Bord von Schiffen di« Sech».S««metl«N'Zon« befahren. palnleoe über öle Lag» ln Marokko. Parts. 20. Juli, Nach Beendigung eines Minister. rat«S unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik, der sich mit laufenden Angelegenheiten beschäftigte, xr« klärte Ministerpräsident Painlebe über die Lage in Ma- roiko: Marschall Petatn führt gegenwärtig in Ma rokko eine Mission au», deren Tauer von vornherein nicht bestimmt werden kann. Er wird so lange dort blei ben, wie die Umstände es erfordern. Was die militä rische Lag« betrifft, so werden alle notwendigen.Maß nahmen getroffen, um die Front zu befestigen.und evtl, einen entscheidenden Schlag zu führen, um den Frieden stcherzustellen. Tie ersten Staffeln der Marokkodivision sind bereits eingetroffen. In der Gegend von Taza wird die Anwesenheit dieser Truppen den französischen Zivilisten ihre Sicherheit wiedergeben und die Treue der schwankenden Stämme befestigen. Die Offenstvope- rationen werden jedenfalls, falls sie überhaupt unter nommen werden müssen, erst dann beginnen, wenn alles dafür fertig gestellt ist. Jedenfalls werden die .Frie- denSoerhandlungen fortgeführt, denn Frankreich will ganz loyal Vorgehen. Abd el Krim weiß bereits, daß ein spanischer und ein französischer offiziöser Abge sandter die Friedensbedingungen in den Händen hat. ES genügt einstweilen, daß er schon den Wunsch hat, sie kennen zu lernen. Paris, 20. Juli. Eine HaoaS-Meldung aus Fez vom 19. Juli über die Lage in Marokko besagt: Tie allgemeine Lage hat sich zugunsten Frankreichs gebessert Tie regulären Riftruppen ziehen sich nach Norden zu rück und überlassen den Dissidenten die Sorge für die erforderlichen Operationen. Ter Zweck dieser Bewe gung ist noch nicht klar, doch geht aus ihr zum minde sten hervor, daß die regulären Riftruppen die eigent lichen Kerntruppen der Armee Abd el Krims bilden. Abgesehen von den Angriffen des Feindes auf verschie dene Posten in der Gegend von. Uezzan und Mn Aischa hat der Feind Handstreiche gegen Zraka und die Aus läufer der Straße von Mar Kei-Medba unternommen, ist aber zurückgeschlagen worden. dttktzch» N«paratton»fachll«f»rungen. Berlin, L0. IM. In den letzten Wochen sind von Frankreich und Belgien stete, Sachlteferungsverträge über ReparationSsachlieferungen im Gesamtbetrag von etwa» über 8,8 Millionen Reichsmark abgeschlossen wor den. Davon hat Frankreich u. a. die Einrichtungen für eine yabrtt im werte von rund zwei Millionen, Hol», lteferungen tm wert« von rund IVe Millionen und Werkzeugmaschinen tm werte von «/« Millionen Reichs- Mark erhalten. Auf Belgien entfallen ein« Bestellung für die Postverwaltung von rund 1,2 Millionen RM. berichtet von einem zu seiner Kenntni» gelangten russisch« Telegraphenstangen. Liie belgische Gtsenbahnverwaltung e japanischen Gehrimvertraar über eine gemeinsam zu befolgende hat «inen Posten von verzinktem Sisendraht tm Betrage Lblnapolltlk, mlt dem Ziel der allmählichen völligen Aus ¬ bon SSV 000 RM. in Auftrag gegeben und läßt ferner für me-rer« Hunderttausend Mark Reparaturen von RestttuttonSlokomottoen ausführen. Im übrigen ist bet der Beurteilung der im freien LieferungSverkehr zu stande kommenden Sachlteferungen aus MeparnttonSkontv stet» im Auge zu behalten, daß. diese Lieferungen nur!! «inen kleinen Teil der gesamten Sachlieferungen bilden ' und daß der weitaus grüßte Teil der Reparattonsauoton I von den ZwangSletstungen in Kohlen. Stickstoff und' Farbstoffen in Anspruch genommen wird. Dmtfchland dürfte sicherlich ein, derartig« Fühlung- nahm» manschen und Wirtz sie vielleicht sogar anregen. B» ist nicht dämm zu denken, datz Chamberlain sie ad. lehnen ivürd», di» Entscheidung liegt bet Briand. Auwenöungen an politisch, Vereine steuerfrei. Berlin, 20. Juli. Ter Steuerausfchutz de« -Reichs tages nahm heute einen Antrag des volk-parteilichen Abgeordneten Mittelmann an, wonach Zuwendungen an politische Parteien und Verein«, sofern die Verwendung zu politischen Zwecken gesichert ist, steuerfrei sein sollen. Ebenso nahm der Ausschuß einen Antrag des deutsch- nationalen Abgeordneten Gercke an, demzufolge für die Erbschaftssteuer die Rückwirkung obiger Steuerfreiheit für die Zuwendungen an politische Parteien und Vereine bis zum 81. Dezember 1928 gelten soll. ^Schließlich wurde noch ein Antrag des volksparteilichen Abgeordne ten Keinath angenommen, der im Rahmen der Erb schaftssteuer allgemeine Beiträge an Personenoereint- gungen, die nicht lediglich die Förderung ihrer Mitglie der Lum Lweck haben, für steuerstet erklärt, soweit die von einem Mitglied« tn einem Kalenderjahr der Ber einigung geleisteten Beiträge 500 Reichsmark nicht über steigen. Endberatung der Erbschaftssteuer. Bet der Weiterberatung der Erbschaftssteuer wurde ein Antrag der Abgg. Tr. Quaatz (Dn.) und Dr.Mittel- mann (Ti. BP.) angenommen, der bei der Erbschafts steuer Kunstgegenstände und Sammlungen bei Anfallen an die Kinder, Enkelkinder, Eltern und Geschwister steuerfrei läßt entweder wenn die Gegenstände von le benden oder seit nicht Mehr als 15 Jahren verstorbenen deutschen Künstlern geschaffen sind, oder wenn der An schaffungspreis Für Einzelgegenstände nicht mehr als 10 000 Mark und für mehrere gleichartige oder zusam mengehörige Gegenstände nicht mehr als 100 000 Mark beträgt. Angenommen wurde ferner ein Antrag des Abg. Herold (Zentr.), der tn Fällen besonderer Härte statt sofortige Einziehung der Erbschaftssteuer für den Erwerb von inländischen landwirtschaftlichen, forstwirt schaftlichen oder gärtnerischen Vermögen, inländischen Grundvermögen oder inländischen zum Betriebsvermö gen gehörigen Grundstücken auf Antrag Teilzahlungen in höchstens zehn Jahresbeträgen zuläßt, sofern der^ mutzten geringer werden, je weiter die-Zett fortschritt. Anspruch durchs die Stundung nicht gefährdet wird. Nach § Much die schwierige Erfaßlage drängte zu schneller Ent- weiteren Beratungen wurde das Erbschaftssteuergeseß so- schetdung. . . - - Die Offensive vor» ISIS De» ^MtWch« Znsimmendeach. «er 4. Unterausschuß de» Großen Parlamentärs scheu Untersuchungsausschuss«» von 1919, dessen Arbeit»» i ergeb»«» soeben In drei Bänden der Oefsentltchkett vor gelegt wird, hatte in der Hauptsache die Aufgabe, di, Frage zu prüfen ! wie die Verantwortlichkeiten für «n deutfchen Zusammenbruch von 1918 zu vorteilen untzJStz gegen bestimmte Personen ein Schuldspruch zu fällen sei. Der Endzweck seiner Tätigkeit war also die Abgabe «ine» entscheidenden Votum» über die Trage der mist- tärischen und militär-politischen Verantwortlichkeiten. Um diese Aufgabe zu erfüllen, glaubt« der 4. Untersuch, schütz sich mit de« nachstehend abgedruckten Entschließung begnügen zu dürst». > vor dem Eintritt in die letzt« Beratung dieser Ents schltetzung erklärt« der kommunistisch« Abg. Eichhorn dsti Entschließung sei in der Gestalt, die sie in der ersten Be ratung erhalten hab«, für ihn nicht annehmbar. Ange sicht, de» Stimmenverhältnisse» im Unterausschub ver zichte er aber aus AbänderungSantväge. Ar wolle sich von jetzt ab an der Beratung nicht mehr beteiligen und eine eigene Erklärung zu Protokoll geben. (Tito Bay risch« Volkspartei und die Demokratische Partei warentn dem Unterausschutz stimmberechtigt nicht vertreten).Wie sozialdemostatischen Mitglieder de» UnterauSschusseMa- ben sich an der zweiten Beratung der EntschlteßuiMst» Unterausschusses beteiligt. Der Vermerk der einstimmi gen Annahme schltetzt also di« Stimmen der sozialdemo kratischen Mitglieder de» Unterausschuss«» ein, nicht die des Abg. Eichhorn. Tt« abweichenden Ansichten der Sozialdemokraten sind in einer MinderheitSentschlietzung vom 3. Juli 1925 enthalten, x Die deutschen Feiedensziel« und die Friedensmöglichieiten Anfang 1918. In bezug auf die Kriegsziele herrschte in Deutschi land leiste einheitliche Auffassung. Bet einer Richtung ist der Gedanke de» retnest Verteidigungskrieges Memals ausgegeben worden; hier hat daher immer grundsätzliche Bereitwilligkeit zu einem VerstzändigungsfrieVÄ^bestan- den. Bet einer anderen Richtung bestand die Mlnung, für die ungeheuren Opfer des Krieges.müsse ein Aus-« gleich geschaffen werden durch positive Erfolge und er hebliche Erweiterung der politischen ünd wirtschaftlichen Machtstellung Deutschlands. Zwischen diesen beiden Auf- fassttngen stand eine dritte, die je nach der Lage ihre Ziele enger und weiter stecken zu können glaubte. Hinsichtlich der Frage der HriedenSMögltchkeiten tm Frühjahr 1918 wird auf die Verhandlungen de» 2. Unterausschusses verwiesen. (Einstimmig angenommen.) ' Der Entschluß zur Offensive 1918. Die Reichsregierung stand Anfang 1918 vor.der Frage ob man weiterkämpfen oder versuchen solle, einen Frieden durch Opfer an deutschem Gebiet zu erkaufen. Sie hat letzteres im Hinblick auf die damalige Lage ab gelehnt. Ter Entschluß der OHL. zur Frühjahr-offen sive 1918, dem sich die NeichSregierung anschloß, be ruhte .also einerseits auf der Ueberzeugung, daß ein Friede ohne Opfer im Westen nicht zu erlangen sei, an-. derersefts auf der Zuversicht der OHL., den, Endsieg zu erringen. Ter Reichskanzler hat seiner GenüPuung dar über Ausdruck gegeben, daß die Westmächte A obgelehnt hätten, sich an den Friedensverhandlungen M Grund der russischen Vorschläge zu beteiligen. (Einstimmig an genommen.) f ! !-vM! 1 Lite OHL. hat das Eintreffen amerikantsch«-Truppen für das Frühjahr 1918 zutreffend Vorausbevechnet und bet ihrem Entschluß zu einer möglichst frühzeitigen Of fensive berücksichtigt. Die Hoffnungen auf einen Erfolg Mißerfolg öer polnischen Anleihe ln Kmerlka. Wie der Kölnischen Zeitung aus New Park berichtet Afftmsttze^ . > - wird, soll die polnische Anleihe in den Vereinigtest Staaten ' Offensiven de» Jahres 1918. nur zu 40 °/v untergebracht worden sein. ! Es haben sich keine Tatsachen ergeben, auS bene» - - - - der Ausschuß eine Pflichtversäumnis der OHL. bei der Vries von äer spanischen ^ront. Die „D. Ä. Z." veröffentlicht folgenden interessan ten Brief von der spanischen Marokkofromt r „Die militärische Lage der Spanier bedingt eine Stellung mit drei Fronten, da das Gebiet zwischen Tan ger, Zeuta zind Tetuan Aue zurzeit aufständisch ist. Im übrigen kann man von einer direkten Stellungslinie nicht sprechen, sondern das ganze noch! von den Spa niern besetzte Gebiet ist mit einzelnen Posten geschützt, die nach dem Feinde zu eine große Linie bilden, die trotz Unübersichtlichkeit des Geländes so gut bewacht wird, daß am Tage niemand durchbrechen kann. Zn der Nacht allerdings muß sich die Truppe in ihre einzelnen Befestigungen zurückziehen und die Zwischenlinien frei lassen, denn auf den Zwischenlinien befindliche Wachen oder vorgeschobene Posten können zu leicht überrumpelt werden von den Arabern, die sich imj Schutze der Nacht und des Gebirgsgeländes leicht unbemerkt nähern kön nen. E» sind daher auch dis Straßen Zeuta—Tetuan und Tetuan—Tanger—Larache nur während des Tages für den Automobtlverkehr frei, ebenso wie die Bahn Zeüta—Tetuan und Tetuan—Rio Martin nur am Tage für Beförderung von nicht militärischen Personen und Gütern benutzt wird. Sowie am! Abend die Truppen auf ihr« Posten zurückgehen, hört der Zivtlverkehr auf. Dhm kann sich daher denken, datz Handel und Wandel völlig darntederttegt. zumal da» Land in den vier Jahren, die die Kämpfe nun schon beinahe dauern, kaum bebaut werden konnte.. Ein« Landverbindung nach Melilla ist natürlich ebenfall» nicht möglich und di» Schiffsverbindung ist auch nicht sehr gut. Der Verkehr mit dem Teil des Ge bietes. den die Spanier im Osten ihrer Zone noch be setzt halten, ist daher nur sehr gering, was zusammen mit den eben erwähnten VerkehrSschwierigkeiten inner halb des westlichen Teils kein sehr günstige« Bild gibt. Deshalb erscheint die Stellung der Spanier aM Ende vorigen Jahres, wo sie sich noch! nicht von Kexauen zu rückgezogen hatten und Raisuli, der vor ihrer damaligen Front eine starke Stellung Inn« hatte und sie militärisch entlastete, günstiger, zuMal innerhalb de» besetzten west lichen Gebietes völlige Ruhe herrschte und auch die Front im Sektor von Melilla bedeutend weiter vorgeschoben war. Tie militärische Lage de,r Franzosen ist auch! wohl nicht so. wie Man es tn Paris wünscht. Tie Kräfte Abd el Krim» stehen nicht ganz weit von Fez und an einer Stelle sogar ziemlich nahe an der Bahn FezOran. Sollte es zutreffen, datz einige Stämme, die ihr Ge biet im Süden der Bahn haben, auch rebellisch gewor den sind, so dürfte das die Situation srhebltch ver schärfen. Ebenso wie die Spanier leiden die Franzosen bei ihren militärischen Operationen unter der Schwie rigkeit des Gebirgsgeländes und neben Wassermangel unter großen Nachschubschwierigkqtten, da da» Wegnetz wenig ausgebaut ist. Die französischen Zeitungen berichten ja immer sehr optimistisch, aber in Wirklichkeit Weitz.Frankreich genau, daß dieser Gegner durchaus nicht zu unterschätzen ist. Sie verfolgen daher ihre zwei altbewährten Prinzipien r Ersten» die Schuld von allem, was nicht ganz so geht, wie man e» will, aus die Deutschen zu schieben und zwei ten»: Abd el Krim in der Presse verächtlich und lchcher- lich zu machen. So schreibt eine französische Zeitung tu Tanger, datz man in den erneuten militärischen Bewe gungen im Rif deutlich die Hand der Boches und da» Auge, von Moskau sähe. Eine französisch orientiert« spanische Zeitung hat au» der Pariser Presse hie Notiz übernommen, datz viele Deutsche bei Abd el Krim wä ren und in dem, was man seinen Generalstab nennen könnte, sei der bekannte Marokkodeutsche LangenhekN. Es handelt sich da um eine Persönlichkeit, Sie schon seit Jahren als spanischer Minendirektor ruhig in Tetuan lebt, so datz diese. Notiz völlig aus der Lust gegriffen ist." Abd el KrimS Vorfahren. Der Führer der Rif-Kabylen, Abd el Krim, hat in einem Gespräch mit einem amerikanischen Pressevertreter erwähnt, daß er ein direkter Abkömmling Barbarossas sei. ES handelt sich hier jedoch nicht um den deutschen Kaiser Barbarossa, sondern um den berühmtesten moslemischen Seehelden aller Zeiten, Chaireddin Barba rossa^ der um die Wende des 15. Jahrhunderts zusammen mit seinem Bruder Charudj seine Laufbahn als Seeräuber begann. Die beiden Brüder waren christlicher Abstammung und Söhne eines Griechen namens Jakob und der Witwe eines Popen. Nach erfolgreichen Raubzügen im Dienste der Herrrschast über das Sultanat von Algier. Charruds verweichlichte rasch und wurde 1518 von den Spaniern überrumpelt und geköpft. Sein klügerer und tatkräftigerer Bruder Chairedtrrn Barbarossa erreichte ein Alter von 80 Jahren und beschloß sein Leben tn Konstantinopel, nachdem er in abenteuerlichen Fahrten die Küste von Frankreich und Italien gebrandsthatzt hatte und Bundesgenosse des franzö sischen Königs Franz de» Ersten tn seinem Kampf gegen Karl den Fünft« gooefen war. Im Jahre 1ö47 für« «r tn Beschicktasch am Bosporus.
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