Auer Tageblatt : 15.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193211154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19321115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19321115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-15
- Monat1932-11
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- Auer Tageblatt : 15.11.1932
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Dienstag, cken IS. November 1932 27. Jahrgang /luer Tageblatt -WM Mzeiger für -as Erzgebirge c.i.sramm, r lag,blatt flu.rrrgidlrgi Erühalten- -le amtlich»« vrkanntmachuagea -es Nate» -er Stadt IM- -es Amtsgericht» fiae. p»M»ck.g»at»' MM «PA, a». Hs Die Gemein-ewahlen in Sachfen tarke Verluste der Nationalloziulilten gegenüber den letzten Rrlchstagswatzlen — Gewinne der Kommunisten ans kosten der Sozialdemokraten — Linlsmedrtzeit in Chemnitz mid Leipzig — Dir Bürgerlichen verlieren start an Sitzen, halten sich aber gut im Vergleich z« den letzten Reichstagrwahle» Mandate Stadlw. (21) 9) 8) 7) ( 6) 5) ( 2) ( 1) 17.11. Ml) 59 965 28 159 21 787 20 276 19 215 13 271 7 37ti 5 842 4 523 17 14 L 4 1 20 v. II. 1632 59 227 47 695 3101 13 347 3 626 79 766 3 612 1193 3103 10 (28) 24 (27) 17 9) 2 4) 1 ( S) 16 ( 3) Der vtt'lalil der W hlen Die am Sonntag in ganz Sachsen abgehaltenen Acmeiubewahlen sind, soweit sich tn den späten Abend' stunden de» Sonntag tibersehen lägt, ohne Störung verlausen. Die Wahlbeteiligung tchwan'tc ziemlich er- lu-blich in den einzelnen Ortschaften. Sie betrug von knapp 60 bis über 80 Prozent. Interessant ist, daß die Ergebnisse — auch abgesehen oon der durchweg säuuächeren Wahlbeteiligung — mit den Ergebnissen der erst vor acht Tagen abgehaltenen Reicl StagSwahl durch aus nicht immer ttbereinstimmen. Es zeigt sich eben dach, das; bet den Gemeindewahlen andere als rein pvii'tsche Ges'chtSpun'te Mitwirken. Tas hervorstechend ste Mer"mal der sächsischen Gemeindewahlen ist aber m ch wieder das außerordentlich starte Anwachsen der Äa''vualso'ialisten „nd Kommunisten. Die bisherigen B'ebrhel'en dürfen jedenfalls tn oen mehren Gemein den in die Minderheit geraten sein. Wie sie ersetzt wer den können, muß die Zukunft zeigen. Ruhigen W'lslv r„ L pik«, Leipzig. Ter Wahltag ist in Leipzig in völ- t-ger Ruhe verlaufen. Dagegen kam es am Vorabend der Wahl, der noch einmal eine erhöhte Propaganda- ichigkeil der Parteien brachte, mehrfach zu Zwischen fällen In Schlentzig ließ die SPD. unter dem Schutz der Eisernen Front Flugblätter verteilen. Dabei ent stand in der Stieglitzstraße vor einem nattonalsozi ilii- stischen Zigarren- und ZeitnngShandelSgeschäft eine größere Ansammlung. Als eine dort angebrachte Hnken- kreuzfahne heruntergerissen wurde, forderte dec Ge- schäsisinhaber die Demonstranten auf, sich zu entfernen und gab, als der Aufforderung nicht Folge geleistet wurde, zwei Schreckschüsse tn die Luft ab. Darauf wurde die Schaufensterscheibe seines Geschäftes zertrümmert. Nunmehr feuerte der Inhaber einen 'charfen Schuß ab, durch den angeblich eine Person vertetzt worden ist Das inzwischen herbeigerufene Ueberfalikommando stellte die Muhe und Ordnung wieder her. Ein Demonstrant wurde der Wache zugeführt. — Im Stadtteil Volkmars- darf kam es an der Ecke Eisenbahn- und Ktrchstraße in der siebenten Stunde zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten zu einer Schlägerei. Dabei wurden vier Nationalsozialisten durch Messerstiche bezw. Schläge vorletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Bei der Schlägerei sollen auch Schüsse gefallen sein. Von der Polizei wurden zwei beretttgte Kommunisten Sozialdemokraten Kommunisten Chemn. Mittelstand Dentschnattonale Volkspartei Nationalsozialisten StaatSparlei u. Zentr. 1 Volksrechtpartei — Christl. Volksdienst 1 31 Alandaton der Sozialdemokraten und Kommunisten stehen also in Chemnitz 30 Mandate der übrigen Parteien gegen über. Dresden Stadtw. men (33 730), 27 gegen 12 Mandate; KPD. 14181 Stim men (14 369), 15 gegen 9 Mandate. SPD. 7647 Stim men (10 779), 8 gegen 13 Mandate. SAP. 825 Stimmen, kein Mandat. Chr.-Soz. Volksd. 791 Stimmen, 1 gegen i 2 Mandate. Vollsrvchhxirtei 68 Stimmen, 0 gegen 2 Mandate. ReichSpartei des Mittelstandes 478 Stimemn, 0 gegen 2 Mandate. VolkSw Vereinigung 1332 Stimmen, 1 gegen 2 Mandate. Unpol. Wahlivereimgung 951 Stim men, 1 gegen 2 Mandate. erholt, die SPD. hat leicht verloren, die KPD. hat sich gehalten. Da» Schwergewicht >m Stadtparlament hat sich von recht» nach link» verschoben. E» stehen jetzt 30 Bürgerlich« und Nationalipzialtsten gegen 81 Linke, während bi» jetzt da» Verhältnis umgekehrt war. 2n Leipzig und Lheistnitz Linksmehrheit Die Wahlergebnis!« au, den fünf größten Städten Sachsen» Chemnitz Stadtw. Reichstags»«. Stadtw. " l».11. 1V32 56 670 47 574 10 010 11 559 3 081 69 538 3 728 1886 2 868 Leipzig Stadt«. Reichstag,«. Stadt« Mandate Nat. Bürgerliche Sozialdemokraten Kommunisten Volksrechtpartei Staatspartei Nationalsozialisten Komm. Opposition Christlich-Soziale Damit sind insgesamt 73 von 75 Sitzen verteilt. Awei Sitze kommen noch auf Splitter und Reststtmmen zur Ver teilung, davon wird wahrscheinlich di« Volksrechtpartei noch einen Sitz erhalten. Das Ergebnis zeigt, daß in Leipzig eine absolute Links- Mehrheit vorhanden ist. 41 Stimmen der SPD. und KPD stehen 34 Sitze der übrigen Parteien gegenüber. Zmilka» NSDAP. 14 283 (1. Nov. 1932: 20 456; 1929: 5712) Stimmen, 13 (7) Sitze. SPD. 10 738 (6. Nov. 1932: 12 765, 1929: 13 725) Stimmen, 10 (15) Sitze. KPD. 7567 (6. Nov. 1932: 8222, 1929: 3376) Stimmen, 7 (4) Sitze. DNVP. 3657 (6. Nov. 1932: 3484, 1929: 3983) Stimmen, 3 (5) Sitze. Volksrechtpartei 179 (6. Nov. 1932: 242, 1929: 699) Stimmen, kernen Sitz. SAP. 555 (6.Nov. 1932: 407) Stimmen, keinen Sitz. Bürger!. Einheitsliste 3682 (6. Nov. 1932: 2881, 1929: 13 586) Stimmen, 4 (16) Sitze. Christ!. Volksdienst 749 (6. Nov. 1932: 770) Stimmen, keinen Sitz. Plauen Bei der Stadtverovdnetenwah! wurde folgendes Er gebnis erzielt: Wirtschaft!. Vereinigung aller Berufe 6249 Stimmen, 7 gegen 16 Mandate. NSDAP. 26 840 Stim men (33 730), 27 gegen 12 Mandate; KPD. __ ' lö. ii. S.11. 17.11. IS» ISS» IN» 55 858 54 200 154 719 132 871 153 458 148 307 96 275 100 093 53 666 16 090 —- 21 581 7 900 7 000 20 094 101 090 128 053 17 694 1341 — 5 832 5 505 4 200 — Mandate 13.11. S. 11. 17.11. 1932 1932 1929 Sozialdemokraten 22 I '28) 103 883 123 135 136 992 Volkspartei 4 ( 12) 16 955 22 522 57 87i Kommunisten 13 ( 7 59 780 64 515 32 178 SbaatSp artet 2 I ! S) 7 749 8108 25100 Nationalsozialisten 22 i i 4) 104 107 134 333 17 030 Hausbesitzerverein 3 , i 3) 11 910 — 16 022 Zentrum 1 I ! 1) 6 643 7 231 5 345 Christ!. Volksdienst 1 i l 0) 4 733 4 310 »»»>» Handwerk, Gewerbe Handel und Gewerb 1 i e 1 i ! 0) ! 0) 6 9471 2 858 j Wp 2470 3i 536 Uoberp. Rechte 1 l (1) 1661 — —- Deutschnationale 4 i 7) 20 396 36 185 32 88» fvstgcnommen. Das Wahlgeschäft kam nur schleppend in Gang. Aw Vormittag war die Wahlbeteiligung in den meisten Bezirken äußerst schwach. Der Nachmittag brachte dann einen stärkeren Andrang. Jedoch machte sich alles in allen» nach den vielen Wahlen dieses Jahre» Wahl müdigkeit geltend, so daß die Wahlbeteiligung geringer blieb als bet der RetchStagswahl. DaS Wahlergebnis von Dresden zeigt gegenüber der RetchStagSwahl vom 6. Novem ber ebenfalls eine wesentlich schwächere Wahlbeteili gung (70 gegen 80 Prozent), im übrigen aber einen weiicren nicht nur absoluten, sondern auch relativen Rückgang der nationalsozialistischen Stimmen, die von 13 000 auf 104 000 sanken und anteilmäßig von 34 auf 30 v. H. zurückgingen, während die Sozialdemo kraten 20 000 Stimmen verloren und ihren prozentualen Anteil von 30 v. H. halten konnten. Während noch vor einer Woche die Nationalsozialisten in Dresden ll OOO Stimmen mehr al» die Sozialdemokraten er hielten, ist jetzt dieser Borsprung auf 224 Stimmen zu sammengeschmolzen. Die kommunistischen Stimmen sind zwar absolut ebenfalls zurückgegangen. Ihr Anteil hat ! sich aber im wesentlichen gehalten, so daß die marxistische Front der Sozialdemokraten und Kommunisten im neuen Sradtparlament wie im alten über 35 Mandate ver fügt, wobei allerdings die Sozialdemokraten sechs Sitze an die Kommunisten verloren. In Chemnitz sind die Nationalsozialisten innerhalb von acht Lagen oon 79 000 auf 69 000 gesunken. Die bürgerlichen Mit- telparteien haben sich gegenüber den NeichStagtzwahlgn Wahlergebnisse aus dem Erzgebirge und Vogtland ZMorlau. Bereinigte Liste der SPD. und SAP. 484 (3), NSDAP. 840 (5), Christliche Liste 404 (2). Hausbesitzerverein 271 (2), Landwirtschaft und Indu strie 179 (1), KPD. 802 (1), Handel und Gewerbe 157 (1). Am 6. November erhielt die NSDAP. 1722. di« SPD. 487 und die KPD. 411 Stimmen. Bockau. Bürgerliche (Schmalfutz) 250 (2), KPD. 806 (6). SPD. 154 (1), Freie Büroerliche (Neubert) 219 (2), NSDAP. 863 (6). Lötznitz. SPD. 1412 (6), KPD. 1118 (8), Hau», besitzerverein 401 (2), Bürgerverein 244 (1), NSDAP. 1281 (5), Bott-recht 72 (0). Schneeberg. APD. 1518 )7), SAP. 461 (2), SPD. 546 (2), Christlicher BolkSdienst 221 (1). Hausbesitzer- verein 838 (1), Volksrecht 57 (0), Bürgerliche Einheit». 482 (2), NSDAP. 2104 (10). NtedevW'äema. NSDAP. 8 (1), SPD. 8 (4). Neushiidtel. Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft 508 (3), SPD. 611 (8), Christlicher BolkSdienst 248 (l). Anm Verständnis der Bergleichszahlen Di« bei d«n Deineindewa-Krgebnissen tn Klammer angesühr- ten Zahlen beziehen sich bei -en Sttmmenzahlen auf die Reich»- tagswahl vom S. November diese» Jahre», wenn nicht besonder« etwa« andere» angegeben ist. vei der Zahl der Sitz», die >um vergleich angegeben sind, hagelt«« sich aber um di, bet der Ee- m»inde«ahl vom 17. November ISS» erzielten Eitze. KPD. 629 (3), NSDAP. 963 (8). Eibenstock. SPD. 372 (486) 1 (5), KPD. 1428 (1357) 6 (4), Wahlvorschlaig Lippmann (bürgerlich, 1929 mit Christl.-Svz. VolkSÜ.) 397 (893) 2 (4), NSDAP. 2155 (2899) 9 (4), SAP. (erstmalig) 261, 1, Mchlvorfchlag Beger, Schiefer, Unger jr. (Bürgert. HauSbch. und Ge werbetreibende) 520 (718) 2 (3). Hartenstein. NSDAP. 589, 5 (-), SPD. 419, 4 (5), KPD. 186, 1 (-), Bürger!. 383, 3 (5) Sitz«. Kirchberg. NSDAP. 1167, 6 (-), SPD. 977, 5 (5), KPD. 1681, 8 (6), Bürger!. Arbeitsgemeinschaft 968, 4 (10) Sitze. Lichtentanne. NSDAP. 687, 8 (0), SPD. 812, 4 (4), KPD. 1209, 6 (5), Bürger!. 1244, 4 (8) Sitze. Nlederhatzlau. NSDAP. 631, 4 (0), KPD. 636, S (3), Bürger!. 404, 2 (4), SPD. 1759, 10 (10) Sitze. Wilkau. NSDAP. 1206, 5 (1), KPD. 905, S (2), Bürger!. 908, 4 (7), SPD. 1830, 8 (9) Sitze. Schwarzenberg. KPD. 1481 (1448) 5 (6), SPD. 697 (857) 2 (4), NSÄAP. 2549 (3281) 8 (4), Der- einigte Beamtenliste 467 (559) 2 (3), Bürgerlich« Einheit», liste 632 (543) 2 (2), Chr.^Svz. VolkSd. (erstmalig) 562 2 Sitze. DaS jetzig« Parlament besteht aus IS Bürger- ltchvn, 4 Nationalsozialisten, 6 Kommunisten und 4 Sozial demokraten. Vöhl«. NSDAP. «84 (S), KPL. SSL (ly, «UV 192 (8), Bürgerliche ISO (8).
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