Suche löschen...
Dresdner Journal : 17.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187312177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18731217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18731217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1873
- Monat1873-12
- Tag1873-12-17
- Monat1873-12
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Journal : 17.12.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I« r girrung seien durchaus billige, und es könne keinem Zweifel unterliegen, daß die katholische Kirche sich schließlich fügen müsse. Der Kampf, der in Preußen und andern Ländern gegen die Ausdehnung der GcipM des Cleru- geführt werde, sei in Wirklichkeit ein Kampf für die Freiheit des Volke-, ein Kampf für die Ver fassung. * Ein Fremder, angeblich ein Kaufmann auS Nürn berg, welcher in einem Gasthause auf der Wrbergasse emgekehrt ist, hat sich heute Vormittag daselbst er schossen. — Die vollständige Lottcriegcwinnliste der gestrigen Ziehung befindet sich in der Beilage. regierenden Herzogs gestellt werden; der Rest von 24,000 Thlr. dagegen wird dem Domänenfideicommiß einver- leibt und unterliegt mit diesem den Bestimmungen über dessen Unveräußerlichkeit. Für da- Unterirdische unter den Waldungm de- Ostkreiscs enthält der Grsrtzent- wurf^die Bestimmung, daß der Rest zum Kohlenberg bau unter diesem Areal, ungeachtet der Vertheilung der Oberfläche zwischen dem herzogl. Hause und dem Lande, doch auch ferner für beide gemeinschaftlich blei ben und da- Eigenthum daran dem Domänenfideicom- miß zu H, dem Staatsfiscus zu k zustehen soll. Ohne Genehmigung de- Eigenthümer- der Oberfläche soll eine Veräußerung oder sonstige Nutzbarmachung der ge meinschaftlichen Abbaurcchte nicht zulässig sein. Der andere Mitberechtigte ist aber verbunden, seine Geneh migung zu ertheilen, falls der erzielte Kaufpreis die Schätzungssumme erreicht, welche sich nach den Bestim mungen über dir bergrcchtlichen Expropriationen crgiebt. Aus der Mitte der Landschaft wurde hierzu der Antrag gestellt, den Vorbehalt dieses Miteigenihums vom Un terirdischen auch auf das Areal der im Westkreise des Herzogthum- zur Vertheilung gebrachten Waldungen auszudehnen. Der Antrag wurde indessen, hauptsäch lich weil dermalen gar keine Aussicht auf Auffindung von Kohlen auch unter diesen Waldungen vorliegt, abgelehnt. Ziemlich lebhafte Debatten verursachte fer ner die Frage über die Forterhaltung der Berechtigun gen, welche das sogenannte Holzabgaderegulativ vom 28. December 1852 den Bewohnern der Waldgegenden einräumt und welche namentlich im Westkreise der Be völkerung eine namhafte Ouelle des Verdienstes dar bieten. Nach dem Entwürfe foll das gedachte Regu lativ für die dem Domänenfideicommiß zugctheiltrn Forstreviere mit dem 1. October 1874 außer Kraft treten; dagegen sollen die von der Staatsregicrung über die Abgabe von Pflanzen und Rechstreu aus den Staatswaldungen und über das Holzlesen und Stock roden in denselben erlassenen oder künftig noch zu er lassenden Verordnungen auch auf die dem Domänen fideicommiß zugethetltcn Reviere, mit Ausnahme des Thiergartens zu Hummelshain, auf so lange Anwen dung finden, als ein Glied des Gesammthauses Sachsen- Gotha über das Herzogthum Altenburg regiert. Von der Landschaft wurde hieran das Ersuchen geknüpft, die letzter» Bestimmungen einer baldigen Revision zu unterwerfen und das Ergebniß in einem Gesetzentwürfe der Landschaft vorzulegen. Bezüglich der Verpflichtung des künftigen Domänenfideicommißvermögens zur Ab entrichtung von Staats- und Communalsteuern erklärt der Gesetzentwurf die Verpflichtung zur Abentrichtung der Staatssteuern auf so lange für ruhend, als ein Glied des Gesammthauses Sachsen - Gotha über das Herzogthum regiert. Auf die gleiche Frist soll auch die Communalstcuerpfllcht hinsichtlich der Residenz- und Jagdschlösser fammt Dependenzen und für das Ein kommen aus dem Kapitalvermögen ruhen. Ein An trag des Abg. Hofmeister wollte diese Befreiungen auf die Zeit einschränkcn, in welcher ein Glied der Spe ciallinie Sachsen - Altenburg über das Land regieren würde. Der Antrag wurde indessen mit großer Ma jorität abgewvrfen. Der Termin für die Vollziehung der Theilung wurde von dem ursprünglich in das Auge gefaßten 1. Juli 1874 auf den 1. October 1874 hin- ausaerückt. Rudolstadt, 15. December. Laut einem Privat telegramm des „Fr. Journ." ist der Landtag plötzlich beschlußunfähig geworden durch Manvatnieterlegung der Hälfte aller Abgeordneten. Die Veranlassung gaben persönliche Differenzen. Wien, 15. December. Der Comite des Minister- rathes, welcher die konfessionellen Gesetze vorbe reitet, besteht aus ocn Ministern Baron Lasser, i »r. Unger, Or. Glaser, vr. Ziemialkowski und Dr. v. Stremayr. Die „Montags-Revue" versichert wiederholt, daß die Entwürfe nahezu vollendet sind und ein großer Theil derselben dem Reichsrathe bei seinem Wiederzusammen- tritte vorgelegt wird. Troppau, 15. December. Man telegraphirt der „N. fr. Pr.": Heute Vormittag ereignete sich eur Arbeitercrawall zwischen den hiesigen Arbei tern und den preußischen, welch Letztere als bessere und nüchternere Arbeiter gesucht sind. Der Energie der Polizei ist es gelungen, den Crawall im Entstehen zu ersticken und oie Rädelsführer zu verhaften. Es excedirten über 50 Arbeiter, meist Maurer und Handlanger. 8 Paris, 14. December. Zum Aufenthaltsorte Bazaine's scheint definitiv die Insel St. Marguerite, deren Staatsgefängniß einst auch die vielbesprochene „Eiserne Maske" in ihren Mauern barg, bestimmt zu sein. Der Ministerialdirector Saillan ist bereits nach der Insel abgegangen, um die Vorbereitungen für die Aufnahme des verurtheilten Marschalls zu treffen; je doch ist der Zeitpunkt der Uederführung desselben noch nicht festgestellt. St. Marguerite, gegenüber dem be kannten klimatischen Curort Cannes gelegen, ist die eine der beiden fruchtbaren Vermischen Inseln, etwa Stunden lang, mit herrlichen Bäumen bepflanzt und Frhrn. v. Globig, hielt Kammerherr Frhr. oByrn einen Vortrag über die Geschichte der Dresdner Gärten, ins besondere des alten Zwingrrgartens, des Schmelzgartcns, des Herzoginnen-, türkischen, Brühl'schen, Palaisgartens u. a. und knüpfte daran einige geschichtliche Notizen über die bedeutendsten Gärtner am Dresdner Hofe. Zum Schluß berichtete Historienmaler Andreä in eben so lehrreicher wie anziehender Weife über dir Malereien an der Backsteinarchitrktur im Mecklenburgischen, ins besondere in den Kirchen zu Dobbertin, Lohmen, Wis mar, Neubrandenburg, Schwerin, die, zum größten Theil bis jetzt unter weißer Tünche verborgen, von dem Vortragenden theilwetse entdeckt, ein Theil derselben auch restaurrrt wurde. b . -j- Laut Kabeltelegramm aus New-Uork vom 15. December ist Pros. Agass iz (Ludwig Johann Ru dolph) aus dem Leben geschieden. Es sei nur kurz an- gedrutet, daß dieser außerordentliche, zu Mottier im Eanton Freiburg 1807 geborene Gelehrte, so berühmt al» Ichthyologe wie als Geologe (man denke an seine Gleffchertheorie, an seine Süßwasserfische Mittcleuropas, an seine Monographie der fossilen Fische, an die Ikono graphie der tertiären Muschelbildungen rc.), 1846 einem Rufe nach Nordamerika folgte und dort sein Wirken literarisch und doctrend fortfetzte. Gegenüber Dem, was er Bedeutende- in der Wissenschaft geleistet, ist hier nicht der Platz, zu untersuchen, inwieweit der Aufenthalt in Nordamerika auf die Freiheit seiner Geiste-richtung und auf die wünschenswertste Selbst losigkeit seine- Strebens nachtheUig gewirkt haben mag. mit dem da- Gefängniß umschließenden Fori bebaut; die andere Insel, St. Honorat, nur 1000 Schritt lang, ist unlängst in den Privatbesitz eine- Engländer- über- gegangen. - Paris, 15. Drlember. (Tel.) Beiden gestrigen Er satzwahlen für dir Nationalversammlung dürften, soweit sich nach den bi» jetzt bekannten Wahlresultaten übersehen läßt, im Departement Aude die Maire» Mar- cou und Bonnel (Beide zur radikalen Partei gehörig), im Departement Seine et-Oise der ehemalige Unter- staatssecretär und nachherige Seine-Präfekt unter Thier-, Calmon (Republikaner) gewählt worden sein. Im De partement Finistört waren nach der letzten Stimmen- zusammenstellung 22,641 Stimmen für den Maire Swi- ney (Republikaner), 10,694 Stimmen für Leguen (kon servativ) abgegeben worden. Bern, 13. December. Dir Note, mit welcher der Bundesrath dem (augenblicklich sich hier in Bern aufhaltenden) päpstlichen Nuntius seinen Beschluß, be treffend die Aufhebung der permanenten Ver tretung des heiligen Stuhles in der Schweiz, zur Kenntniß bringt, hat, nach der „Nat.-Ztg.", fol genden Wortlaut: Bem, i2. December 1873. Der schweizerische BuodeSrath hat untrrm 8. lfd. M. von der Gesavdtsch-ft der schweizerische« Eidgeoosseaschaft bc» Er. Majestät dem König von Italien den osficielle» Wortlaut eines ActcostückeS erhalten, welches betitelt ist ,,kp>»iol» Kn- e^oU<»" und vou Sr. Heiligkeit dem Papste Pius IX. nnterm 2t. November 1878 an die Patriarchen, Primate, Erzdlschöfe und Bischöse der katholischen Kirche gerichtet wird. Wenn dieses Lcteustück, welche- in der Schweiz vollstän dig veröffentlicht worden ist, wie eS da- Recht der Preßfreiheit gestaltet, sich aus Promulgation vou Entscheidungen de» sou veräueu Pontis»! der römischen Kirche über Lehriragen oder kirchliche DiSciplin beschränkte, so würde sich der schweizerische Buodesrath nicht damit beschäftigen. Bis jetzt hat er die Glaubensfreiheit io den verschiedenen Coufessionen resvectirt und wird sich bemühen, daß dieser Grundsatz immer beobachtet wird. Durch die Borschläge, welche er vor eioi-eu Monate» zur constnutlouelleo Regulirung der kirchlicher, Fragen machte, hat er den Beweis geleistet, was auch der Geschäftsträger des bl. Stuhles selbst m einer neuerlichen Besprechung mit dem Präsidenten der Eidgenossenschaft anerkannt hat. daß er gegen, über allen Cutte« vom Geiste der Gerechtigkeit und Unpartei lichkeit geleuet ist. Aber die Eocyklika malt» luetuooa vom 2l. Novem ber 1873 enthält Aoschulbigllvgeo der birectesten uud crofftsteu Natur gegen verschiedeue gesetzlich ausgestellte B-bvrdeu io der Schw iz uod gegen gewiße Entscheidungen, die von diesen Be hörden ic-elmaßig gefaßt wordeo sind Unter jenen Auschuldiguogeu befindet sich auch die, eS sei dem öffentlichen Glauben Gewalt angethao wordeo (»d«t»nr» eri»m <j»t» Public» üäs), sowie die, es sei die Ausweisung eines Priesters aus schweizerüchem Gebiete eiu schändlicher und änderst ungeziemender Act, sowohl für Diejenigen, »elche ihn aogeoidvet, aiS für Diejenigen, welche ihn vollzogen haben (ko <i» «r irxiccor» m»n<t»i>tiku» ntgu« «xoqusutibu«). Obwohl die weltliche Macht d«S Papstes nicht mehr be steht so hat der schwelzerische Bund srath dennoch geglaubt, bis jetzt die diplomatischen oud osficiellen Beziehuugeo mit dem heilige»! Stuhl fortsetzen zu soll u. Er that dies aus Rücksicht gegenüber dem souveränen Pontifex und seiner ge genwärtigen Lage, nod ans persönlicher Hochachtung für den gegeuwäriigeo Geschäftsträger deS heilige» Stuhle«, tür dessen versöolicheu Geist gerne die Anerkennung aut gesprochen wird, und auS Achtung sür die religiösen Gefühle der katholisch»« Schweizer. Indem aber in Verachtung (»u mSpri») jener Verhältnisse uod d r daraus de»vorgehendeo elemcutareu Rucksichteo der Papst mii Osteotativu gegeo die schweizerisch»« Behörden und ihre Handlungen e»nste und wiederholte Anschuldigungen wirft, so erfordert die Wurde des schweizerischen BundeSratheS, zu er- Iläreo, daß eine ständige diplomatische Vertretung des heiligen Stuhles in der Schweiz unnütz geworden ist. Der schweizerische Bunde raih hat infolge dessen die Ehre, Monsignor Agno czi zur Kenntniß zu bi Logen und ihn eiozu laden, sowie seiner Regierung es mitzutbellen. daß vom heutigeo Ta»,e an und aus Schuld des heilige« S.uhle- (p»r I« k»ir äu 8t 8iexo) die schweizerische Eiügenoffenschast de« Geschäfts träger des Papstes nicht mehr als accrediti'.te« diplomatischen Vertreter anerkennen kann Der schweizerische Buodesrath bittet Moosigoor Barozzi, ihm das Datum zu melden, aas welches er seioe Abreise fest- setzt. Er wild die nölhigen Maßregeln treffen, daß bis zn jenem Momente der Geschäfts» äger d s heiligen Stuhles alle seioe, diplomatisch « Stellung schuldigen Rücksichten genießt. Indem der schweizerische Buodesrath Monsignor Äanozzi das Bedauern über die Entschließung ausspricht, welche Gegen stand gegenwärtiger Note bildet, ergreift er diese Gelegenheit, um iba seiner aoSgezeichoetcu Hochachtung zu versichern Im Namen des schweizerischen Bundesralhs: Der Bundes- Präsident CSrssole Der Kanzler Schieß. Der Berner Berichterstatter des „Nürnb. Corr.", welcher constatirt, daß man im Schooße des Bundes- rathes in der Frage des päpstlichen Nuntius im Prin- cip ziemlich einig war und nur bezüglich der Form etwas auseinander ging, weist darauf hin, daß man das Attribut „permanenter Vertreter" nicht übersehen dürfe; der Verkehr mit dem päpstlichen Stuhle über haupt sei durch den bundesräth liehen Beschluß nicht ab gebrochen. Rom, 14. December. In der Kammer sind, laut einem Telegramm der „Allg. Ztg.", in die Com mission zur Berathung des Gcsetzvorschlags über die Notencirculation 5 von der Linken und 4 von der Rechten gewählt worden. Die Commission ist dem mi nisteriellen Entwürfe günstig. London, 14. December. Man telegraphirt der „K. Z.": Heute wurde in sämmtlichcn katholischen Kirchen der Diöcefe Westminster die neueste päpstliche Encyklika von der Kanzel oder den Altarstufcn herab verlesen, desgleichen eine officielle Widerlegung der in den Zeitungen aufgetauchten Angabe, daß das Nn- fehlbarkcttsdogma für die englischen Katholiken nicht streng bindend sei. Dasselbe sei nicht minder bindend wie die Dogmen der Dreieinigkeit und der Fleisch werdung. Zuwiderhandelnde seien ipso tsoto excom- municirl. London, 15. December. (Tel.) Sir H. S. P. Winterbotham, Unterstaatsjecretär im Departement des Innern, ist am Sonnabend m Rom gestorben. — Auf eine Auslassung Bowyer's, der sich gegen die Ab haltung des Meetings ausgesprochen, das der Sym pathie des englischen Volkes für die preußische Regie rung in deren Kampfe mit den katholischen Bilchöfen Ausdruck geben soll, veröffentlicht Earl Russell etn Schreiben. In demselben erklärt Earl Russell wieder holt, daß er ven Vorsitz in dem gedachten Meeting gern übernehme. Es sei die schon von R. Peel vorausgesehene und vorausgesagte Zeit gekommen, wo die katholische Kirche sich nicht mehr damit begnüge, daß sie andern Kirchen gleichgestellt sei, sondern wo sie allein herrschen wolle. Er könne eine Gewalt dr- Papste-, die, wie offen ausgesprochen worden, alle Getauften umfasse, eine Gewalt, die sich auch über die Königin, die Glie der des königl. HauseS, die Bischöfe und die Geistlich keit der anglikanischen Kirche erstrecken würde, nicht an erkennen. Ebenso müsse er sich entschieden gegen die autonomische Stellung erklären, welche der Papst für Irland in Anspruch nehme und durch die er seine Welt macht zu erweitern trachte. — Der „Daily Telegraph" bespricht gleichfalls die kirchlichen Verhältnisse ,n Preu ßen und meint, die Forderungen der preußischen Re- LnurmunAtn, Verletzungen rc- im öffentlichen Dienste. Kaiserliche Lele-raphea Lervaltung. rrle«r«phr»ötrrrttm»lrtktrll Dresden. Ernannt ist: zum Obertelegraphisten: der Tele graphist Schneider in Dresden; zum Telegraphen boten: der Botcnprodist Meyer in Leipzig. — Ver setzt ist: der Trlegraphenbote Penzel von Zwickau nach Dresden. Der Trlegraphenbote Steindorf in Dresden ist aus der Telegraphenvrrwaltung entlassen worden. Departement der Kiuanzen Dem Modelleur Friedrich Anton Schumann bei der Bergakademie zu Freiberg ist da- Dienstprädicat Modellmeister ertheilt worden. Bei der Po st Verwaltung ist ernannt worden: der Oberpostcommissar Gustav Edmund LagS, zeithrr Postcassirer, als Ey:peditionsvorsteher unter Belastung des Dienstprädicats „Oberpostcommissar". Bei der Verwaltung der indirecten Ab gaben: August Detlev v. Einsiedel, zeicher Ober- steuercontroleur im Hauptamtsbezirke Plauen, als sol cher im Hauptamtsbezirke Grimma; Franz Adolph Starke, zeithrr Oberstcuercontroleur im Hauptamts- bezirke Grimma, als solcher im Hauptamtsbezirke Plauen; Karl Friedrich Posern, zeithrr Assistent bei dem Hauptzollamte Zittau, als Einnehmer bei dem Nebenzollamte I. Rumburg; Friedrich August Kürst- ner, zeithrr Einnehmer bei vem Nedenzollamte 11. und Untersteueramte Johanngeorgenstadt, al- Untersteuer- und Stempelimposteinnehmer zu Oederan; Johann Friedrich August Höhne, zeither Steuerreceptor in Schöneck, als Einnehmer bei dem Nebenzollamte 11. und Unterstelle, amte zu Jöhstadt, auch Stempelimpvst- einnehmer daselbst; Friedrich August Löffler, zeither Grenzauffeher, als Assistent bei dem Hauptzollamte Zittau; Rudolph Heinrich Konstantin v. Klücvtzner, zeither Grenzaufseher, als Assistent bei dem Nebenzoll- amte I. Ebersbach; Karl August Henker, zeither Grenzaufseher, als Afsistent bei dem NebriizoUamie 1. Ebersbach; Ernst Maximilian Weichelt, zeither Obn- grenzaufsehcr, als Obersteuerausseher im Hauptamtsbe- zuke Marienberg; Paul Gustav Alexander Weißflog, zeither Lohncoplst bei dem Hauptzollamte Leipzig, als Steueraufscher für den Burcaudienst daselbst; Traugott Taubert, zeither Grenzaufseher, Karl August Herr mann, desgleichen und Friedrich Adolph Krieger, zeither Hauptamtsaccessist, als Steueraufseher; Bern hard Kärmßen, Lecondelieutenant der Landwehr, Karl Julins Ulbricht, zeither Ltadtgcndarm, Fried rich Eduard Schneider, verabschiedeter Unteroffizier, Ernst August Hartig, zeither Sergent im 4. Infan terieregiment Nr. 103, Friedrich Ferdinand Wirker, zeither Stadtgendarm und Christian Gottlieb Stro bel, zeither Postschaffner, als Grenzaufseher; Johann Gotthilf Hochmuth, zeither Steueraufseher, al» Amts» diener bei dem Hauptsteueramtc Zwickau; August An ton Bernhard Kurze, verabschied. Soldat, als Amts diener bei dem Nedenzollamte I. Rumburg. Departement de» CultuS und öffeutt. Unterricht». Erledigt ist: das Pfarramt zu Klingenthal (Markneukirchen), das Pfarramt zu Großnaundorf (Radeberg), das Pfarramt zu Stadt Mügeln (Leis nig), das Diakonat St. Petri zu Rochlitz, das Pfarr amt zu Schönerstädt mit FilialScifersdorf (Leis nig), und das Diakonat zu Zwönitz (Stollberg), Coll.: das königliche Kultusministerium; das Diakonat St. Petri zu Bautzen, Coll.: der Staotrath daselbst; die Kirchschulstelle zu Sohland a. Sp. (Oberlausitz), Coll.: die Gntshcrrschaft daftlbst; die Schulstelle zu Klostergeringswalde (Waldheim), Coll.: die Schulgemeinde daselbst; die 3. Lehrerstclle zu Königs walde (Annaberg), Coll.: der Stadtrath zu Anna berg; die 2. Lehrerstelle zu Lauterbach (Marienberg), Coll.: das königliche Cullusministerium; die Cantor- und Kirchschullehrerstellt zuDeutsch-Luppa (Oschatz), Coll.: die Gutsherrschaft daselbst. Dresdner Nachrichten vom 16. December. — Laut Anzeige der Vorsteherinnen der hiesigen Kinderbewahranstalten wird die Weihnachtsbe- scheerung in letzteren Freitag, den 19. d. Mts. Mittag 12 Uhr in der 3. Anstalt (Reitdahnstraße), um H 1 Uhr in der 2. Anstalt (Palmstraße), Sonnabend ven 20 d. Mts. Mittags 12 Uhr in der 1. Anstalt (Böh mische Straße), um H 1 Uhr m der 4. Anstalt (Löbtauer Straße) und um 1 Uhr in der 5. Anstalt (Blasewitzer Sraße stattfinden. X Die Holzschnitzerei spielte in der Kunstgeschichte früherer Jahrhunderte eine nicht unbedeutende Rolle, und insbesondere war unser Vaterland, wie noch heute die Schnitzwerke zahlreicher Kirchen zeigen, rin Haupt» schauplatz ihrer Thätigkrit. In den letzten Jahrhun derten kam die Holzsculptur in Verfall und fast in Ver gessenheit. Erst unsere Zeit macht Anstrengungen, diesen Kunstzweig von Neuem zu heben und zu beleben, we niger als frommen Schmuck der Kirche, denn als Luxus schreinerei für den Comfort des Hauses. Wir haben iu Dresden verschiedene tüchtige Vertreter dieser Kunst. Darunter Max Winde u. Wehle, in deren reich haltigem Magazin auf der Wrtsenhausstraße in diesen Tagen ein Nußbaumkronlruchter ausgestellt ist. In recht gefälligen Formen ist das spröde Material des Holzes in dem Leuchter zu einer eleganten Salonzierde verar beitet. Daneben wird noch manches andere Pracht stück der Mödelfabrikation den Besucher des genannten Magazins fesseln. Einmal auf der Waisenhausstraße, fei bei dieser Gelegenheit noch eines Holzbildnrv», L. Elmendorfs, gedacht, dessen Magazin sich ebenfall- auf genannter Straße brfinoet.. Der Künstler, al- tüchtiger Sänger durch seine wackern Lirdervorträge in Dresdner Kreisen wohl bekannt, ist einer unsrer besten Holzbildhauer. Er entwickelt in seinen Arbeiten eben soviel Geschmack als technisches Geschick, und man findet bei ihm eine große Auswall reizender in Holz ge schnitzter Gegenstände. vroviuMuachrichteu. Leipzig, 15. December. Die „L. Ztg." schreibt: Infolge der im Laufe diese- Jahre- eingelretenen be deutenden Erhöhung der Arbeitslöhne für Satz und Druck sieht sich die Verwaltung der „Leipziger Zei tung" aenöthigt, zur theilweisen Deckung der dadurch herbrigeführten beträchtlichen Steigerung der Herstel lungskosten vom nächsten Jahre an eine Erhöhung des AbonnementSpreises eint,eien zu lassen. Sie folg» da mit nur dem Beispiele einer großen Anzahl anderer Blätter und ist überzeugt, daß der Leserkreis der „Leip ziger Zeitung" rin solches Vorgehen gerechtfertigt und in der Billigkeit begründet finden wird. Der Abonne- mentSpreis der „Leipziger Zeitung" wird vom Jahre 1874 an vierteljährlich 2 Thlr., jährlich 8 Thlr. (statt 7 Thlr.) betragen. — In gleicher Weise motivirt die „Deutsche Allgemeine Zeitung" die vom näch sten Jahre an bei ihr eintretende Erhöhung des Avonnc- mentspreises und der Jnsertionsgedühr. Der Abonne mentspreis der „D. A. Z." wird vom Jahre 1874 an vierteljährlich 2^ Thlr. (statt 2 Thlr.) betragen, die Jnsertionsgedühr 2Ngr. (statt 1H Ngr.) für die Zeile. T Chemnitz, 15. December. Der Entwurf zum Haushaltplan hiesiger Stadt für das Jahr >874 ist von der Budgetdcputation den beiden Gemeinde- collegien vorgelegt, auch bereits vom Stadtraihe ange nommen worden und liegt gegenwärtig dem Stadtver- ordnetencolleginm vor, welches denselben ebenfalls noch im Laufe dieses Jahre- erledigen wird. Stach dem Em- wurfe belaufen sich bei der Stadtkasse die Bedürfnisse auf 670 964 Thlr., worin eine nicht unbedeutende Stei gerung im Vergleiche zum Jahre 1873 liegt, die sich namentlich auf den Gebieten der Polizciverwaltung, der Bauverwaltung und der Straßenbeleuchtung zeigt. Jndeß sind andererseits die regulären Einnahmequellen, namentlich infolge der Gruudstückkaufsfälle, so reichlich geflossen, daß der im Allgemeinen nöthig gewordene Mehr Zuschuß an zusammen 35,887 Tblr. durch die erlangten Mehrüberfchüsse an 35,240 Thlr. bis auf die unbedeutende Summe von 647 Thlr. ausgeglichen wird, und nur 198,838 Thlr. directe Eommunaulageu, 647 Thlr. mehr als 1873, aufgebracht zu weroen brau chen. Bei der Bmgerschulkasse beläuft sich der Bedarf auf 150,690 Thlr., ungefähr 24,000 Thlr. mehr als 1873, was mi^ der beschlossenen Reorganisation zu- sammcnhängt, die im nächsten Jahre zur Ausführung kommt. Die aufzubringendcn orrcctcn Schulanlagcn betragen 83,310 Thlr., ca. 11,000 Thlr- mehr als 1873, und konnten auch hier nicht unbedeutende Kassenbestände in Rechnung gestellt werden. Im Ganzen gestaltet sich daher das nächstjährige Bubgei günstig. Chemnitz, 15. December (CH. Tgbl.) Dem Markthelfer in dem Speditionsgeschäft „Johann Karl Heyn's Nachfolger" hier, Johann Karl Heinrich Fritz sche , ist von dem königl. Ministerium des Innern a»S Auszerchnung für langjährige tieue Arben in einem und demjclben Etablissement die große silberne Preis- Medaille mit der Auischrift „Zur Belohnung des Fleißes" bewilligt worden. Zwickau, 15. December. (Zw. W.) Heute früh gegen 7 Uhr sind durch Zusammenstoß auf der Schwarzen berger Bahnstrecke in der Nähe der Dautzenberg'sehen Fabrik bei Schedewitz mehrere Kohlenlowries zertrüm mert worben; vom Fahrpersonal wurde Niemand verletzt. Bautzen, 13. December. (L. N.) Gestern Abend in der 8. Stunde ist, wie man hört, in der Geqend von Lehndorf das Geschirr eines Reisenden von 3 Unbe kannten, welche im Straßengraben sich versteckt gehabt, räuberisch angefallen worden. Der Entschlossen heit des Kutschers und der Schnelligkeit des Pferdes, das, vom Schweiß triefend, in das „Hotel zum Roß" hier bald nach 8 Uhr einfuhr, ist es zu danken, daß weiteres Verbrechen vereitelt wurde. —h—. Meißen, 16. December. Sowohl der hiesige städtische Verein als auch der Gewerbeverein hatten, da Herr Bürgermeister Hirschberg eine Wieder wahl ablrhnte, beschlossen, den Landtagsabgeordneten Herrn Kaufmann August Walter in Dresden als Can- didaien für den Reichstag im 7. sächsischen Wahl bezirk aufzustellen. Auf geschehene Anfrage hat jedoch auch Herr Walter die Annahme der Kandidatur ganz bestimmt abgelehnt. Wurzen, 14. December. (W. W.) Gestern Abend 6 Uhr erfolgte im „Hahnhaus" der hiesigen städtischen Gasanstalt eine Gasexplosion, durch welche mit einem dumpfen Krach das Dach aus der Lage gehoben, Thüren und Fenster fammt deren Bekleidung, Balken und andere Theile heruntergeworfen und größtentheils im Hofe umhergeschlcudert wurden, auch sogar das Mauerwerk an mehrern Stellen barst. Einige herbei geeilte Arbeiter fanden den ebenfalls mit herausge- schlcuderten Gasar bester E. an den Kleidern brennend im Hofe liegen. Derselbe wurde mit bedeutenden, dem Vernehmen nach aber nicht lebensgefährlichen Brand wunden bedeckt nach Hause gefahren. Aus einem nicht gehörig verschlossenen Hahn, an welchen E. vorher zu thun gehabt hatte, fand man auch brennendes Gas auSströmen. Höchstwahrscheinlich war E., um nach dem richtigen Wirderschlutz dieses Hahnes zu sehen, zur fraglichen Zeit mit der brennenden Laterne in das von ausgcströmrem Gas angefülltr Hahnhaus gestiegen, infolge dessen die Explosion entstand. Die Laterne und die Mütze E 's fand man wenigsten- 20 Schritt weit mit fortgeschleudert im Hofe. Vermischtes. * Aus Prag wird abermals ein HauSeinsturz, der fünfte in diesem Jahre, gemeldet. Derselbe erfolgte in der Nacht von Sonnabend zo Sonntag kurz vor 1 Uhr, glücklicherweise, ohne daß ein Menschenleben verloren ging. Das vor 3 Jahren nach dem Vorbtlde der amerikanischen Waarenhäuser aufgebaute, in der Zeltner- aasse befindliche Hau- „zur Stadt Pari-", welche- der Schauplatz des Unfalles war, ist eine Combinatton von Stein- und Eisenbau. Der Grund besteht auS mas- stven Mauerwerken, deren Kronen mit mächtigen Gra nitquadern belegt sind. Im Parterre sowie im ersten Stockwerke befinden sich die Verkauf-magazine, im zwei ten und dritten Stock Privatwvhnungen. Behufs Raumgewinnung wurde statt der, bet gewöhnlichen Bau-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder