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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188611236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18861123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18861123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-23
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.11.1886
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Verla«-«« ««tsvra-die Regi«n»«g vicht, und der Lzar mußte, »«geachtet der höchst ungesttickleu veranlaffung, endlich sei ne« Vertreter beim Wort «ehmen. Sie gesagt, Bulgarien athmet auf. Die Regentschaft hat stet» ihre würde bewahrt und in bewundere »weriher Weise ihre Pflicht erfüllt; fie ist daher vov der Sobranje vor deren Vertagung vtedergewählt worden, mit Ausnahme Karawelow'», den die LandeSvertreiung al« Berräther brand. «arlie. Bulgarien fühlt endlich einen Rückhalt an der mo raltschen Unterstützung der europäischen Großmächte, und R»tzlm»d muß sich bougrS walgrS mit den Gedanken vertraut machen, daß «» »»nächst die diplomatisch- Pa-tie verloren hat. Ob man mit Mephisto von den vulgaren sage» muß, »den Bösen find fie los, die Bösen find geblie ben,", da» wird die Zukunft lehren. Bor der Hand wird Rußland klug genug sein, einem sehr zweifelhaften Kriege au» dem Wege zu gehen. Denn die Parallele mit der Zett vor dem Krimkriege liegt nahe genug, um daraus die Lehre zu ziehen, daß »an bei kriegerischen Verwickelungen stet» die ungünstigste Tombinatton al- wahrscheinlich an nehmen muß. Damals wollte der Ezar Nikolaus auch nicht an die feste Allianz zwischen Frankreich und England glauben; und eS Hal diesen Unglauben theuer bezahlen müssen. Wer außer Frankreich möchte sich heilte zum ak tiven russischen Bundesgenoffen machen? Und aus mora lischer Ueberzevgung selbst Frankreich nicht. Es klingt dock gar zu kindisch, wenn Rußland stet- auf cie Opfer pocht, die eS im letzten Türkenkrtege für die Freiheit der vulkan- länder gebracht hat. Wer in oller Welt hat es denn eigent lich zum Kampfe veranlaßt? Nicht-, als der eigenste Eigen nutz. Aber keinen Balkanbewohner hat eS jemals gelüstet, die türkische Paschawirthsch.ft mit der russischen Knute zu vertauschen. Lagen nun für Deutschland gewichtige G ünde vor, nicht ohne Noth das gute Anvernehmen mit Rußland auf zugeben, weil eS gewissermaßen durch die Feindseligkeit des russischen Nachbars in Schach gehalten wu>de, so hat sich durch die weise BiSmarck'sche Politik zu unserem Gunsten jetzt das Bild umgedreht. Rußland vermag gegen Oester retch-Uugarn, dem eventuell England und Italien unter stützend zur Sette stehen würden, nichts Ernsthaftes zu unternehmen, well sein einziger sicherer Bundesgenosse durw das, übrigens neutrale und ganz friedfertige Deutschland seinerseits nunmehr in Schach gehalten wird. Die Reden des jetzigen österreichischen Minister de- Aeußern. Kalnoky und de- früheren Ministers Andraffy in den Delegationen haben die Situation nach dieser Richtung in wünschens Werther Weise geklärt. Die Auffassung beider Herren untrrscheldet sich nur dadurch, daß Sndraffy als Vollblut Magyar eine schärfere Tonart beliebte. Wo das nicht zu gefährlich erschien, pflichtete ihm dann Kalnoky bei, während der ungarische Graf andererseits wieder der vorsichtigeren milderen Anschauung Kalnoky'S beistmmte. Die allseitige Einigkeit verlieh den Delegattonsverhan'-lungen eine tmpo- nirende Wichtigkeit. Nach denselben ist und bleibt das, allerdings nur d efenfiv zu denkende deutsch-österreichische Bündniß die Grundlage des europäischen Friedens und der Grupptrnng der europäischen Großmächte. Die Vertretung der Spezial-Jntereffen bleibt jeder der beiden Märte Vor behalten. DaS freundschaftliche Einvernehmen mit Ruß land soll möglichst ohne ernstlichere Dissonanzen bewahrt bleiben. Nun kam allerdings über Köln die Nachricht, England lasse erkennen, daß es bei etwaigem kriegerischen Borgehen Oesterreichs von dessen Seite zurücktreten würde. Wir wollen diese Nachricht einstweilen nicht zu sicher glauben ; denn England kann doch selbst unmöglich so großen Werth darauf legen, unter allen Umständen den Namen des „per fiden Albions" zu verdienen. Kehren wir noch einmal in die engeren Grenzen zurück. Die politische Wochenschau befaßt sich nicht mit der Kunst ; aber ein Künstler von Ruf hat sich in böser Weise mit Politik befaßt und da« allgemeine Urthell herausgesordert. Der Klavtervtrtuose von Bülow verrieth in Prag sein Deutschthum und warf sich den Czechen in die Arme. Ec wurde dafür von dem Dresdener Publikum in einem Eonzerte in entsprechender Weise bestraft, so daß er seine wettere Conzert-Touren absagte. Wir wollen die Sache kurz abmachen. Die Ausnahmestellung des Künstlers Höri sofort auf, sobald derselbe ein ihm fernliegendes, positives Feld betritt. Herr von Bülow ist ein hervorragender Musiker und bedeutender Interpret Beethovens; die stets didaktisch prätentiöse Vorführung seiner Kunst regt mehr den Seist, als das Herz an. In seinem persönlichen Auf treten aber, in seinem geselligen Erscheinen außerhalb der Kunst hat Herr von Bülow keine Gelegenheit vermieden, sich lächerlich zu machen. Kann man den Künstler nicht ohne den Menschen mit seinen ungewöhnlich vielen Takt losigkeiten genießen, so sollte «an, in Deutschland wenigstens, ein für allemal auf beide verzichten. Schweiz Aus der Schweiz, 15. November, wird der „Frank furter Zeitung" geschrieben: Ein furchtbarer Föhnsturm hat in der Nacht vom 10. zum 11. November einige Ge genden der Schweiz hetmgesucht, fo namentlich da- Entle- buch (Luzern), das Emmenthal (Lern) und da- St. gallische Retntyal. Am ärgsten raste der Sturm im Eatlebuch; die älteste« Leute können sich eine- so heftigen Föhns nicht er innern. Eine Menge Häuser und Scheunen, besonder- gegen da» Flühlithal zu, sind abgedeckt, mehrere sogar ganz dem Erdboden gleich gemacht, so beispielsweise die sog. Hotzgut- scheune, eine der größten im Lanton Luzern. Die stärksten Bäume find entwurzelt. Halbe Dächer, Balken, Dach ziegel find in zahlloser Menge vom Wtade Hunderte von Metern fortgeschleudert worden. Die Häuser erbebten wie beim stärksten Erdbeben und die Bewohner flüchteten ta- Freie, au- Furcht, lebendig unter den Trümmern begraben zu werden. Glücklicherweise ist, so wett die Berichte gehen, kein Menschenleben zu beklagen, wohl aber find Verletzungen und Verwundungen vorgekommen. I« St. gallischen Rhein, thal ist der Schaden, de« der Föhnsturm in den Wäldern- an Obstbäumen und Gebäuden angertchtet, ebenfalls sehr erheblich. Auch im St. gallische« Geister- und Seebezirk, - 1168 — sowie im Glarnerlcmd und t« den Urkantoneu rast« der „graue Thalvogt", wie Schiller, der Sänger Wilhem Teil'-, den Föhn nennt. An Glück noch, daß nirgend» Feuer aufging — bekanntlich ist seiner Zett Glaru» bet Föhnsturm ein Raub der Flammen geworden. Belgier». Brüssel, 20. November. Nach einer Meldung de» B. K." besetzten achthundert strikende Arbeit« gestern Nachts den Jndustrieplatz in Gent, bewarfen die herbetgeholte Gendarmerie mit Steinen und anderen Projektilen und verwundeten einen Poltzrtkommiffar und mehrere Gendarmen. Die Letzteren konnten den Platz erst 'säubern, al» sie mit aufgepflanjtem Bajonett auf dte Volksmenge etndrangen Man befürchte eine Wiederholung dieser Szenen. Brüssel. Der „Fekf. Ztg." wird ooa hier geschrie ben: „Seit einiger Zett nehmen auch die Frauen einen lebhaften Antheil an der sozialen Bewegung. Vereine haben sich an verschiedenen Orten unter ihnen gebildet, welche die Emanzipation de» weiblichen Geschlecht» auf ihre Fahne qe- schrieben haben. An solcher Verein besteht unter dem Na men „Propaganda-Klub der Frauen" in Gent. Dte diesem ang-hörigen Damen haben nun eine Petition an die Sozia- lisien-Genoff «schäft „Booruit" veröffentlicht, worin fie allen Ernste» verlangen, daß „die Ehemänner derjenigen Frauen, dte zu dem Klub gehören und schwer vom Hause sich ent fernen können, einmal monatlich daheim bUiben, um während der Anwesenheit ihrer Frauen in den Klubfitzungen dte Kinder beaufsichtigen zu können." England. London, 19 Nov. ES wird den Sozialdemokraten wohl gegen ihren Willen gelingen, den Engländern den Ge- swmack an ihrem hochheiligen Versammlung-rechte und ihrer noch Heiligern Redefreiheit zu verderben. Kaum Haven jene für nächsten Sonntag eine neue Versammlung auf Tra ialgar Square angesagt, als auch die Polizei sich angeblich schon veranlaßt sieht, ihre Schauren durch Fußsoldaten und berittene Gardisten zu verstärken und sogar zwei Kanonen für den Tag auffahren zu lassen, während die erschrecken Geschäftsinhaber in und um den Square sich in die Kosten neuer Verbarrtcadtrungen zu stürzen genkthigt sind. Wie lange soll diese Hanswursterei Vorhalten? — Wie lange wieder dte Ladendefitzer sich die stet- erneuerten BelagerungS- kosten und dte Entwerthung ihrer Geschäftsräume gefallen lassen? Und wie lang« wird man 'Versammlungen dulden, deren Zoeck ein revolutionärer ist und deren Aujammei-- etzang allein das LoosunSvort für slraßenunruhen uno ür Mili-äraufbietung aller Art abgiebt? In früheren Zetten gehörten poltttsche Versammlungen einfach zu de« Sonntagsfreuden d-S Volkes und zu den SicherhettSklapp-n verhalten en und gerechten Unwillens; eine Handvoll Pol: tsien genügte, nicht zur Wahrung der ungefährdete« Ordnung, sondern zur Vertretung der staatlichen Macht. Heute aber h t dte Sozialistenbewequng dte Berechtigung der Bers awmlungSfreihett auf den Kopf gestellt. Dte So- c^lisien selbst haben die Lächerlichkeit der Sache dadurch vec- Närlt, daß sie sich in einem Briefe an den Poltzeitnsvektor als Spectalconstabler meldeten und im befondsrn die Ueber- wachung der beiden Kanonen, die angeblich aufgefahren werden sollten, zu übernehmen sich erboten, w-il e.fa-cungs mätzig englich« Kanonen durch Bersten den Kanoniken da hinter gefährlicher seien, als dem Publicum davor. Lore SaliSvurv hat dte Entgegennahme einer Abordnung -er Stellenlosen in seiner P- tvatwohnung in Ärlinzwa Street wegen anderweitiger Verpflichtungen adg lehnt. Zn der Umgebung von Trafalgar Square wico sorgfältig alles, was dem Pöbel als Wurfgeschosse dienen kann, wie Steine und Holzstücke, aufgelesen Wutzlamd. Der Rückgang des Ruvetcucses ist seit dem Krimkrtege ziemlich stetig gewesen; jetzt steht er niedriger atS je zuoo.. In jeder politischen Krisis, in der Rußland den Hauptfactor bildet, wie in dem Feldzuge von 1877 und der gegenwär tigen Schwierigkeit mit Bulgarien, geht der Rubeleu s sicherlich einen Schritt rückwärts, den er nie wieder einholt, obwohl er täglich auf und ab geht und mitunter sogar ra pide steigt. Vielfach glaubt man in Petersburg, daß er nie wieder den Stand vor der bulgarischen Krists erreichen wird. Diese Folge des hingescyleppten russisch-bulgarischen Duells und dte schlechte Ernte dieses Jahres fangen an, in einigen Kreisen die Kampfeswuth zu mäßigen. Die öffent liche Aufmerksamkeit wendet sich mit dem Schluffe des Jah res dem Budget und den Folgen der Politik in Bulgarien für dte heimischen Angelegenheiten zu. „Nowostt" urtheiU darüber: „Kein Pessimist könnte ein häßlichere- Gemälde entrollen als wie e» der ZollauSwei- für die Zeit zwischen dem 1. Januar und dem 1. September gewährt; und e» -st wenig Hoffnung, daß die Lage durch etwas Lußrroroent ftch-s sich im letzten Quartal noch bessere. Dte Ausfuyr hat sich in diesen acht Monaten gegen da- Vorj thr um 64 Millionen Rubel vermindert. Trotz Protectton, groger Zuckerausfuhrprämten Md anderer Substoten, auf welche man große Hoffnungen setzte, geht dte Lurfuhc in beäng stigender Weise zurück, während dte Einfuhr zunimmt. Dies findet sein Ebenbild nur tn der Zett vor zwanzig Jahren, als alle Anstrengungen de» Lande» darauf gerichtet waren, da- durch den Krtmkrieg erschütterte Presttge de- Landes wieder herzustellen, und der wirtyschastiichen Lage der Lan de» kein« Aufmerksamkeit ^ge^andt wurde. Lompalanka, 18. Nov. Eben »in Lompalanka an langend, fanden die Regenten dte telegraphische Benachrtch ttguag vor, daß General Kaulbars übermorgen früh m« dem gesammten Personal de- General KoamlatS über Phi ltppopel Bulgarien »«läßt, ebenso reisen sämmlltche ander« russischen Konsuln ab. Diese Nachricht, die bereit» se. gestern erwartet wurde, macht bet den Bulgaren gar kein«. Andruck, tn sehr vtelen Kreise« herrscht otelmrhr dte An sicht vor, daß dte Abreise de» Generals Kaulbars et« Höch t erwünschte» Ereigntß set; wenn dte Raffe« nunmehr mili tärisch eingreifen wollte«, so würde sich zeigen, ob Oesterreich und England die Reden Kalnoty» und Salisbury- wayr machen wollen; wenn nicht, set ein Ende mit Schrecken besser al- der Schrecken ohne Ende. Fall- Rußland dagegen dem Abbruche der diplomatischen Beziehungen keine mili täuschen Schritte folgen läßt, so wird durch die Abreise «re» General» Kaulbars gar nichts geändert, ausgenommen, daß es tn Bulgari«« einig« V«rschvör« weniger giebt. Di- bulgarisch« Regierung wird fortfahre«, mit Sorgfalt über die Sicherheit oer russischen Unterthanen zu wache«, aber auch gegen alle neuen verschwör« strengsten» vorgehe«. Auch tn nichtamtlichen Kreisen wird die Abreise de» General- mit der größten Freude aufgenommen. Morgen findet voraussichtlich tn allen größere« Ott«« Bulgarien» die Geoenkfeier de- dritten Schlachttages von Sltvnttza statt, der da- Schicksal de- Kriege- entschied. Rach hier vorliegenden Prtvatnachrichten werden viele Regimenter und städtische Vereinigungen die Gelegenheit benutzen, um dem Fürsten Alexander als dem siegreichen Führer im Serben kriege telegraphisch den Ausdruck tyrer dankbaren und an- hänqltchen Gefühle zu übermitteln. Möglich, daß viele dieser Telegramme einen stark politischen Charakter tragen werden. Au» Sachse». — Eine Menge Schreibarbeit verursacht jede Ziehung der Sächsischen Landes lotterte. Dte Ziehungen find bekanntlich öffentlich. In einem von oe« Zuschauerraume durch eine Schranke getrennten Theile des Saale- sitzen an pultafttgen Bänken dte Schreiber und Schreiberinnen; denn auch Vertreterinnen de- schönen Geschlechte- walten hier des Schreiben« saurer K unst. In vorher entworfene Kolumnen werden dte gezogen m Nummern und die darauf entfallenden Gewinne eingetragen. Fortdauernde Aufmerk samkeit und nie ermüdens« Sorgfalt ist solchen Schreiber» erste Pflicht. Wie viel Elend kann eine verschriebene Num mer nicht anstiften! Der Raum, tn welchem die Ziehung «elbst ftatlfindet, ist von jenem letzteren wiederum durch ein« Schranke getr.-nnt und «twaS ecyöyl. stecht- und link» sitzen dte Expedienten, dte über o te Einzelheiten der Ziehung Buch führen. Einig« derselben ichreiben dte gezogenen Nummern nach, andere wälzen fortwährend tn ungeheuren „Zmperiallolianten*, um zu der betreffenden Nummer den G-winn zu schreiben, der auf sie gefallen ist. J i der Mitte de; Ziehung-raume- steht ei« tanger Tisch, an o-ffen htifteren Langseti« die 5 stotare sitzen, ote die eigentliche Z ehung vornebmen. Zu beiden Seiten des Tisch«» be finden sich die großen Sia»!rommein, in denen dte LooS- nummern und Gewinnangaben liege ,. Zn der Trommel link» (vom Beschauer aus) liefen die Loo-nummern. Der zunächst siyenoe Notar m«mt die Nummer aa» der Trom mel, liest sie laut und vernehmlich oo. uns übergieot sie sann seinem Nachbar, der sie gleichfalls oorlie-1 u d sann veiler zu dem tn der Mitte sitzenden Herrn befördert, der sowohl Loos- al» Gewinnnummer aneinanderretht. Die Vor esung einer so grogen Reche von giößtentheii» fünf- ielltg n Zahlen ist jedenfalls außerordentlich ermüdend und anstrengend. Es ist leicht d-nkbar, wie unangenehm ein Versprechen oder ein Vers-yen tn d.esem Kalle win muß. llm vi« Deutlichleit und Verständlichkeit zu erhöhen und eins Verwechslung zwischen Ein», Zwei, Drei unmöglich 1« machen, vrd enen sich vie Notare ver dialektüchen Formen eenS und zwee-e. Daß „zw«e uns dieigtg tamens, zwee- ounvert eenu «odreißig" deutlich er ist al» „zwemnvdretßtg tausend, zwetyundert emunddc etßig", bedarf wohl keine» fteweise». Zmmecym macht e« einen komischen Eindruck, wenn man die Herren Za-tiz ä he ano Do tore» tn vieler WM sprechen Hörl, am Lächerlich t-a komm es aser Denjenigen vor, dte selbst im Leven sich der dialektischen SuS- i prache beflettzigen. Die Waisenknaben, dte vor Jahren »och die Zettel den Trommeln entaiymen, fiao au» oem Ziehung»« aale »erschwungen. Boa Zeit zu Zett treten zwei im Hin tergründe harrende Di n-c aa di« Tro mmeln, um sie zu drehen und dadurch LooSnunmer und G-winnzahlen unter- -tnanderzaschü.ten. Dieie U n-rchanz, oeren Wirkung durch eins besondere Vorrichtung im Innern der Trommeln noch gesteigert wird, hat zur Folge, daß die Zeltet thuisächlich durcheinander gewälzt werden. Der bedeutendste Moment in oer ganzen ZiehungSzetl ist natürlich derjenige, tn welchem aus der Tro mmel recht» d-r Zettel gezogen wird, welcher die Aufschrift trägt 500000; oramatüch wird dieser Moment, wenn, wie ote» vor Kurzem einmal der Fall war, einer der glücklichen Theilhaver an diesem Gewinne sich zufällig im Sitzungssäle befindet. — Heber den Handfertigkeit- - Unterricht schreibt in der „Allgemeinen Deutschen Lehrerzettung" Herr Schu mann, Lehrer ver 5. Bürgerschule tn Leipzig, daß dieser Unterricht sich besonder» eigne, eine enge Verbindung zwi- y-n S -al« an r Hau» herzustellen, wa» so noth thu:. Durch den H insfertigkeiiS- Unterricht könne «an leicht einen direcie« Einfluß auf dte , Ft mtltenerztehung gewinnen a.id io ii» oer rechten Weise diesen Unterricht mit der schule verbinden, ohne ihn selbst tn den Schulorganismus oetnzufügen. Damit -al ver Verfasser das zur Zeil Erreich bare klar uno richtig oargelezt. Wir «auch: Berufswahl würde besser getroffen, wenn sich oa» Elternhaus mit dem Klassenlehrer, fovre mit «e« HansfertigkettS-Unterrichte und oen daselbst wirkenden Lehrern tu Verbindung setzen wollte, wie oft würden Klagen Über Langweile der Knabe« und iver unnütze Dinge und dumme Streiche, dte daraus her« Vorgehen, verstumme«, wenn dem ThätigkeilStriebe, dem Schaffensdrangs de» Knaben durch oen Handfertigkeit»« Unterricht ein paffende» Feto eröffnet wücoe. Und wie nützlich für j-sen Stand, für jede Lage deS Lebens ist An stelligkeit, Gewandlhett, Geschicklichkeit der Händel E« ist oaher sehr erfreulich, daß tn allen drei bereits gegründeten Kindery-tmen de» Vereins Kinderhort die Haaoferttgkett nach der Vollendung oer Schularvetlen und nach erholen dem Spiele gepflegt wird. Gerade tn der Zett vor Weth« nachten gewinnen diese Arbeiten ooppeiten Werth, da fie aem Kinde einen Fingerzeig geben, nach de« Mage seiner Kräfte und seine» Genicks zum Erfreuen Anderer beitragen zu könne«. Stollberg. Ja Zwönitz wurde am 17. Nov. ein Strumpfwirker verhaftet uno tn va» Amtsgericht Stollserg eingeliesert, welcher de- Schreiben» anonyaer Brief« zum Z oecke de» Erpressen» dringens vecoächüg ist. Ei« üesttzer -nne» Grundstücke» in Zwönitz hatte vor Kurzem einen anonymen Brief durch me Post erhalten, in welche« oa» Anerbieten gemacht wurde, einen tn der Nähe ve- Sranr- stücke- liegenden und demselben nicht gerase zu» Vert-efl
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