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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 01.05.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187205012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18720501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18720501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-05
- Tag1872-05-01
- Monat1872-05
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!>>»>. .^"^->7"' v einer Wlbparrellt hinter uns fürchterlich in den Bä Wen haustkn. Die Kugeln pfiffen und sau sten , zischten und heulten bei uns vorbei und schlugen um unS herum in den Boden, in die Protzen und die Geschütze ein, dabei von Zeit zu Zeit den unbeschreiblichen klatschenden Ton hervorrufend, wenn sie — Menschen oder Pferde verwundend — in weiches lebendiges Fleisch K eindrangen. Man war vollständig darauf ge faßt, im nächsten Moment selbst an die Reihe Z zu, kommen ugd der einzige Gedanke war, nur 'die Geschütze möglichst gut zu bedienen. Daher auch die bewunderungswürdige Ruhe, mit wel- cher Jeder seine Funktionen erfüllte und di« a»S- ! scheidenden Verwundeten zu ersetzen suchte. Links vor unS hatte» wir einen von unserer Jnfaiiterie besetzten Wald, der mehrere Parcellen couliffenartig nach rechts vorschob, von denen die «ine etwa 600 Schritt entfernt war. Ge radeaus befand sich ein großer Kiefernwald, der > Hauptpunkt der Franzosen, gegen den wir das Heuer eröffnet hatten, und rechts ein hohes lich- teS Stangenholz, welches ebenfalls in unserm Besitz sein sollte. Der Raum zwischen diesen Wäldern wurde von einer Ktefernschonung ein« genommen, die zwar recht dicht, aber noch kaum mannshoch war und sich bis auf etwa 50 Schritt vor unsern Geschützen erstreckte. Hinter unS befand sich ebenfalls Wald, nur nach links rück. wärtS lag ein Holzschlag, welcher aber der vie« len Baumstümpfe wegen auch schwer zu passt- ren war. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. AuS Metz schreibt man dem Niederrh. Kurier: Wie wunderbar daS Spiel deS Zufalls manch, mal waltet, erhellt aus Folgendem: Vor langen Jahren lernten sich in Spanien zwei tüchtige Offiziere gegenseitig schätzen und wurden die in timsten Freunde. Der tückische Zufall will, daß sie im Kriege 1870171 als Oberfelvherren feind, kicher Armeen einander gegenüber standen: Ge» neral Faidherbe war der Generalissimus der französischen Nordarmee, ihm gegenüber stand sein intimer Freund, der preußische General von Gäben. Nach dem Friedensschlüsse besuchten Beide sich sehr oft in AmienS. Die Berliner „GerichlSztg." schreibt Folgen des: Zwischen dem geadelten Bankier Bleichröder und seinem RechtSanwalt, dem eben so talent- vollen wie allgemein geachteten Justizrath Wiener, hat sich Folgendes ereignet: Wie dies bei allen viel beschäftigten Rechtsanwälten üblich, halte der Justizrath Wiener ein Schreiben an seinen Mandanten mit dem Ersuchen gerichtet, ihn be- hufS einer Conferenz in einer Prozcß-Angelegen- heit zu besuchen. Hieraus empfing der Absender eine Antwort folgenden Inhalts: „Der Justiz- rath Wiener kann wohl zum Geheimen Commer- eienrath v. Bleichröber, nicht aber dieser zu dem r JuSftizrath Wiener kommen." Die Erwiderung deS JustizralhS Wiener hierauf lautet: „Wenn der Geheime Commerzienrath v. Bleichröder nicht ' , zu dem Justizrath Wiener kommen kann, so kann auch der Justizrath Wiener nicht der Anwalt deS Geheimen CommcrztenracheS v. Bleichröder sein, und sendet ihm deshalb die Akten seiner Prozesse hiermit zurück." Am 10. Oktober des vorigen JahreS wollte sich ein Kronlooise von Arholma in den Stock, holmer Scheeren bei dem furchtbarsten Sturme an Bord der deutschen Brigg „Martha Klara" begeben, war aber gezwungen, sich ein Tau um den Leib zu binden und in die hochgehendc See zu springen, um sich an Bord ziehen zu lassen. Dabei war er so unglücklich, daß ihm die linke i, Hand beinahe ganz abgerissen und hernach am« ' putirt werben mußte; trotz dieser Beschädigung aber brachte er daS Fahrzeug glücklich in den Hasen bei Arholma. Jetzt hat ihm ber deutsche Kaiser durch die Gesandtschaft eine Gratifikation s von 200 preußischen Thalern zustellen lassen. Ein Eisenbahn-Abenteuer. Eine höchst aufregekde Scene hat sich vor einigen Tagen in einem EtsenbahncoupS bei einer Fahrt durch ei nen Tunnel auf der Strecke zwischen Nizza und Mentone zugetragen. In der Nacht bestiegen zwei oder drei Passagiere in der Station Vinti mille einen Zug, ber in der Richtung nach dec französischen Grenze ahfuhr. Die Passagiere hatten ziemlich große Packet« bei sich, welche sie unter eine Bank deS CoupSS schoben. Während der Fahrt stiegen in dasselbe CoupS noch einige andere Personen ein. Man kam endlich zum Tunnel von Villefranche. Dieser Tunnel ist sehr lang. Da zog einer der letzten Passagiere auS seiner Rocktasche ein Cigarrenetui und bot nicht nur seinen Nachbarn, sonvern auch den zuerst einge- stiegenen Passagieren Cigarren an. Die Letzte ren sahen diesem Beginnen mit einer gewissen Unruhe zu und wiesen die Cigarren zurück, die man ihnen anbot. Dann zündete sich der Herr, der die Cigarren angeboten hatte, selbst eine an. „Um HimmelSwiüen, rauchen Sie nicht!" schrie nun einer der bei Vintimille ein gestiegenen Passagiere, „ich bitte, rauchen Sie nicht! " Gleichzeitig löschte er daS Feuer ber Cigarre aus. „WaS soll baS heißen?" sagte ber Raucher, „ich will nach Belieben rauchen und Sie werden mich daran nicht hindern!" Und der Mann schickte sich an, eine frische Ci garre anzuzünden. „Wir sind verloren!" riesen nun die bei Vintimille eingestiegenen Passa giere. „Wir müssen trachten aus dem Waggon zu springen!" Auf diese Wort« hin entstand großer Schrecken im CoupS. Man fragte nach der Ursache der Gefahr, die da drohen sollte. „Wir haben 20 KilogrammeS Schießpulver un- ter der Bank," lautete die Antwort. Bei dieser Mittheilung sträubten sich den Passagieren die Haare zu Berge. Endlich langte man in der Mitte deS Tunnels an. Die Passagiere aus Vintimille öffneten nun eine Thür VeS CoupSS, zogen die Packele unter der Bank hervor und warfen sie auS dem CoupS. Als die andern Passagiere sich anschickten, sie daran zu hindern, zogen die Schwärzer (Pascher) — denn daS wa- ren jene Leute — Revolver auS ber Tasche, schüchterten die Passagiere ein, schwangen sich auS Dem Coups heraus, stellten sich auf das Trittbrel deS Waggons und sprangen am Ende deS Tunnels zur Erde. Solche Vorfälle sind in diesem Tunnel nicht eben selten, da daS tiefe Dunkel, welches in demselben herrscht, den Schwärzern zu Statten kommt. Gewöhnlich be finden sich an der Stelle, wo die Packele auS dem Waggon geworfen werden, andre Schwär zer, welche die Waaren in Empfang nehmen und auf ihren Schultern weiter tranSporliren. Bei ber 1873 in Wien staltfinbenden Welt- auSstellung soll die „Erziehung und Pflege des KindeS" von seiner Geburt bis zum Eintritt in die Schule dargcstellt werden und diese Darstel lung als „Pavillon des kleinen KindeS" eine ganz besondere Abtheilung bilden und ein Bild von dem Leben und Gedeihen deS KindeS, seine Entwickelung, seine Spiele rc. entrollen. In diesem Pavillon werden außerdem mehrere voll- iändig eingerichtete „Kinderstuben" nach den Gewohnheiten verschiedener Völker zur Anschau- ung gelangen. Die Gartenlaube. Nr. 16. Inhalt: Seegeschichten. Von Heinrich Kruse.. 2. Die Springstange. — Am Altar. Erzählung von E. Wer- ner, Verfasser von „Ein Held der Feder". (Fortsetzung.) — Des Kaisers Tusculum. Von Georg Horn (Schluß). Mit Abbildung: Der Kaiser im Park zu Babelsberg. Nach der Natur ausgenommen von H. v. G. — Auch ein „Lied von braven Männern". Von Curt Walther. — Der Befreier Kinkel'« in Amerika. — Eine vergessene Schul- rage. Von D. H. Engel. — Der Fernsichtige und der kurzsichtige. Originalzeichnung von E. Bosch in Düssel- dors. — Blätter und Blüthen: DaS MuttergotteSdorlc. Von S. — Zwei neue Kartenwerke von Deutschland. — Ordensschwindel von Th. — Jnstinct oder Ueberlegung? — Schwarzes Brett für die deutsche Volksschule II. Blind und taubl — Liebesstufe», Lustspiel von Ottomar Beta. — Zur Notiz. — Kleiner Briefkasten. 3« Mkytl'S Cvndnsatmö-8tMn erscheint jetzt ein - Special-Suppiement (historisch-politisch-biographisch) 187«—1871. ES wirb mit diesem Supplement-Band den Besitzern deS Meyer'schen LericonS ein Nachtrag geboten, der durch Reichhaltigkeit an in der encyklopadischen Form deS Konverfa- tionö-LexikonS behandeltem Stoff (deutsch franz. Krieg, Bewegungen auf kirchlichem und socialem Gebiete, neuere Entdeckungen, Reisen rc.) für die Besitzer des Hauptwerkes sich ge radezu unentbehrlich macht. DaS Supplement 1870—1871 erscheint in 6 bis 7 Lieferungen, jede von 5 Druckbogen, zum SubscriptionspreiS von 7H Sgr. Illustrationen, welche zur Erläuterung ein zelner Artikel dienen, finden ihren Platz im Tert, während viele sorgfältig auSgearbeitete Karten und Plane — darunter eine Anzahl zur Ge- schichte deS Kriegs — als Beilagen gegeben werden. Probelieferungen zu gefl. Einsicht treffen in den nächsten Tagen ein. Zu Aufträgen auf diesen Supplement. Band hält sich bestens em. pfohlen die Buchhandlung von C. G. Rostberg. „Atl Vllll-tW." Wie Liebig s Fleischextract Hinsicht- lich deS Fleisches, ist ber Wundersaft in Bezug auf Pflanzenstoff, der vorzüg- lichste Kraftauszug. ES ist ein allseitig anerkanntes alleiniges und sicheres HülfS- mtttel für HalS-, Brust- und Lungen leiden; Hauptstärkungsmittel für Z schwächliche Kinder, Greise, Recon- L valescenten, sowie Schwächlinge je- N der Art, insbesondere auch GeschlechtS- schwache. Zur Hebung oller Berdau- L ungs- und Unterleibsbefchwerden giebt 8 A eS absolut kein anderes besseres Mittel I L und gegen Blutarmuth ist es unüber- D A «reiflich. 8 s Aecht nur allein bei mir und in mei- » § nen Niederlagen zum Preise von 1 8 Thlr. pro Flasche zu haben. Z IV k Bisher ohne Erfolg be- Iv« U« handelte Patienten beider- s lei Geschlechtes wollen vertrauens- D voll einen letzten Versuch mit dem „Wun- » dersaft" machen und wird eS mich freuen, w den Beweis liefern zu können, wie weit- S tragend dies« neuere Erfindung auf dem « Gebiete der Wissenschaft ist. - ^okaan Xeickler, kerlia, jetzt Adalbert-Straße 1. Z Weitere Niederlagen werden errichtet, s 519 - Warnung. — "Von einem gewisse» Ernst Rehfeld, ? Berlin, Arausen-Ltrakc 38, wird seit eini- ger Zeit unter dem Namen ÄVI*8SLt" cm aus welkem Syrnp Pfeffermünz-Thee und rothem Farvestoff be stehendes Machwerk in den Handel gebracht, welches zu jenen Schwindel-Präparaten ge hört, die sofort auftauchen, sobald eine gute Sache Anklang findet. Der Name I. Lie big steht in keinem Zusammenhänge mit dem Professor Justus von Liebig und wird Rehfelds Machwerk auch in keiner lei Beziehung von Herrn von Liebig protcgirt. hat sich eine Taube, Tümm- gelb, mit weißen Flügeln. Wer zurückbringl, erhält «ine ange messene Belohnung. Karl Breull, RathhauSgaffe 469. Verantwortlicher Redacteur; Otto Roßberg. — Druck und Verlag von L. S. Roßberg in Frankenberg.
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