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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 15.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187505151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18750515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18750515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-05
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einreichen. Annaberg, am 8. Mat 1875. Königliches AbtheilungSinge nie ur-Bureau. Bartholomäus, Beiriebsingenieur. Rschdr. Königlich Sächsische Staatseisenbahnen. Bekanntmachung, Mesaulieferung betreffen-. Zum Stopfen und Verfüllen der GleiSquerfchwellen längs der HiaaiSeifenbahnlinte Haiaichen-Sktederwiefa find im laufenden Jahre circa Sttv Kubikmeter KieS zu beschaffen und ist dieser Bedarf auf einer Station oder an einer geeigneten Stelle der freien Strecke nurberegter Eisenbahnlinie im Ganzen oder aus mehreren Stationen oder der freien Strecke getheil« anzultefern. >. Diese Anlieferung soll unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten an Mindestfordernde verdungen werden. Hieraus R-flectirend« wollen ihre Offerten, welche den Preis pro Kubikmeter kraoeo AnlieserungSftelle, die Bezeichnung derselben durch Angabe der betreffenden Station, event. Stein-Nummer der freien Strecke, sowie die Benennung des BezugSorteS des offerirten KieseS zu ent halten haben, bis spätestens den 2S. Mat 1. I. vollzogen und versiegelt, sowie mit der Aufschrift „KieSofferte" unter Beifügung einer KteSprobe im unterzeichneten Ingenieur-Bureau OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 14. Mai. Seit einigen TaW ift her bisherige, fest Eiöffnung Hw Chemnih-Annaverger Bahn un ausgesetzt benutzte Haupizugang zum Bahnhof, Flöha eingezogen und aller Verkehr auf Vik neue Straffe, dir sogenannte Tunnelffraße, verwiesen Worden. Dadurch wird die Länge deS WegS nachdem künftigen neuen AmtShauptmannschastS- gebäude gegen früher mindestens verdreifacht und die Absicht deS kgl. Ministeriums, daS Ge- bäude im Jnteeeffe deS AmtShauptmannschastS- bezirkS möglichst nahe dem Bahnhose zu errich ten, gänzlich vereitelt. Der bisherige Weg nach dem vom Ministerium gewählten Bauplatze würde 5 Minuten betragen haben, der neu ge schaffene ift 15 Minuten lang. Und -- was nun das Schlimmste ist — von welcher Be. schaffenheit ist dieser Weg! Denselben anders, als mit blinden alten Droschkenpferden zu be- fahren, wird ein Jeder für die höchste Unklug- Hoti und Herausforderung eines unheilvolle» Schicksals erklären. Mehrere hundert Schritt« weit sührt dieser Weg dicht neben, unter und zwischen! Bahnkörpern^ der drei hier zusammen- laufenden Eisenbahnen hin, und zwar gerade da, wo VaS Rangiren der Züge TagS über fast nicht aufhört, diese Straße muß, da die Zahl der Unruhig werdenden, durchgehenden Pferde jedenfalls eine nicht unbedeutende werden wird, nicht bloS für Fahrende, sondern viel mehr noch für die Fußgänger eine höchst gefährliche werden. ES ift dringend nothwendig, daß diese Sache gründlich untersucht wird, zunächst im allge meinen VerkehrSintrresse, insbesondere aber im Jntereffe aller Derer, welche künftig mit der AmtShauptmannschast Flöha zu verkehren haben und dabei gezwungen werben sollen, die neue, so unglücklich angelegte Straße zu begehen oder zu befahren. — Dem am letzten Sonntage in Mittweida stattgehabten Begräbnisse deS in Verona ver- storbenen zeitherigen dasigen Bürgermeisters Herrn vr. Stumme wohnten auch Vertreter deS hiesigen StadtratheS wie des zu Hainichen bei. — Die s. Zt. von uns als mit der Amts kündigung deS Bürgermeisters Oehlschlägel in Hainichen für beendigt gemeldeten Differenzen in, der dasigen Gemeindevertretung haben in neuerer Zeit ein Nachspiel gefunden. Bei dem Interesse, welches man hier jenen Vorgängen in der Rachbarstadt schenkt, berichten wir darüber ausführlicher nach einer anscheinend aus gut- unterrichteter Quelle stammenden Correspondenz des CH. Tgbl. Man schreibt demselben aus Hainichen: „Die Zerwürfnisse, die seit länger» Zeit zwischen unserm Bürgermeister Oehlschlägel und dem größeren Theil der hiesigen Bürger- schM sich entwickelten und bis jetzt nur stetig zugenommen, mochten denselben zu der Einsicht gebracht haben, daß seine Stellung hierselbst eine mindestens zweifelhafte geworden sei. Derselbe kündigte daher sein Amt unwiderruflich und gab man sich nun der Hoffnung hin, daß Friebe und Eintracht wieder in unseren Mauern ein- ztehen werbe. ES bemühte sich zwar der Hitsigx Vürgervrrein, der durch seine Mitglieder Im Stadtverordnetencollegtum dominirt, unterftütz« von dem socialdemokratischen Arbeiterverein, den Bürgermeister Oehlschlägel zum Verbleiben in sktnem Amte ,» befttmü>«N- Jedoch der Hrsolg dieser Bemühungen scheiterte an'der Entschieden- heit der Majorität deS RathScollegiumS, welche die einmal unwiderruflich ausgesprochene Kündigung des Bürgermeisters Oehlschlägel auf recht erhielt. Inzwischen hatten zwei Raths- Mitglieder, der fortwährenden Zerwürfnisse müde, um ihre vorzeitige Entlassung aus dem RathS- collegium gebeten. Ohne daß dem Stadtverord- netencollegtum die Gründe mitgetheilt worden, welche die betreffenden NathSmitglieder zur Nieder- legung ihres Amtes vor Ablauf ihrer Wahl- Periode berechtigten und ohne das im § 47 der revidirten Städteordnung vorgeschriebene Ver fahren zu beobachten» wurde die Vornahme einer Neuwahl an Stelle der noch gar nicht formell giltig auSgeschiedenen NathSmitglieder angeord net. In der hierzu anberaumten Stadtverord- netensttzung enthielten sich mit Rücksicht auf die vorliegenden Formwibrigkeiten 8 Stadtverordnete ihrer Betheiligung an jenem Wahlact und pro- testirten gegen dessen Vornahme. Nachdem nun durch die von 9 dem Bürgerverein angehörigen Stadtverordneten vorgenommene Wahl dem RathS- collegium zwei Mitglieder ihres Vereins zuge- sührt worden wartn, wurde bei einer hierauf stattgefundenen Sitzung' des Stadtverordneten- collegiumS, welche eine Vorbesprechung betreffs der Wiederbesetzung deS Bürgermeisteramtes be zweckte, der Antrag zur Beschlußfassung gebracht: „Das Collegium möge den Bürgermeister Oehl- schlägel angesichts seiner vorzüglichen Verdienste uw daS Gemeinwohl der Stadt Hainichen er suchen, seine von ihm als unwiderruflich erklärte Kündigung seines Amtes zurückzuzlehen und ihm für den Fall seines Verbleibens in feinem Amte einen jährlichen Gehalt von 4VV0 Mark und freie Wohnung im Rathbause Zeit seines Lebens zu gewähren." Dieser von 9 gegen 8 Stimmen angenommene Antrag genügte den Bürgermeister Oehlschlägel zur Rücknahme seiner unwiderruflich ausgesprochenen Kündigung zu bestimmen und alle ihm für seine fernere Ertstenz gestellten, angeblich sehr günstigen Offerten zurückzuweisen." Der Minister deS Innern, Herr v- Nostitz- Wallwitz, hat am 12. d. M. eine Urlaubsreife nach Oberitalien angetreten, von der er gegen Mitte Juni zurückkehren wird. DaS Dresdner GewerbeschiedSgertcht entwickelt sich immer mehr zu reger und nützlicher Thätig- leit. Regelmäßig werden eine größere Anzahl Streitfälle geschlichtet, zumeist durch beiderseitigen Vergleich. DaS GewerbeschtedSgericht ist bei allen Klagsachen zur Hälfte auS selbstständigen Bewerbt,eibenden, zur Hälfte auS GewerbS- gehülfen gebildet. De» Vorsitz führt «in RathS- Mitglied. In Grünhain untersuchten in voriger Woche drei technische Beamten kzuM iw eiWw HaHt und an anderen Stellen Vorgefundene Spuren Hpn Krdölquellen. Eie überzeugten sich, daß daS gewonnene Oel wirklich ein gute- breny- bare- Oel ist, und daß dasselbe auf verschieVt- nen Grundstücken zu Tage tritt, so daß die An nahme gerechtfertigt erscheint, daß das ganze Terrain mehr oder weniger eingeölt ist Die Frage, ob das Oel auch abbauwürdig ist, läßt sich jetzt noch nicht beantworten; eS muß erst der Erdboden (Moor- und Lehmboden) weiter untersucht werden. Auf daS Vorhandensein eines Steinkohlenlagers dürfte nicht zu schließen sein, wohl aber darauf, daß daS Oel in den vorhandenen Torflagern seinen Ursprung hat. Man wird nun weiter nachsorschen. Dor einigen Tagen desertirte auS seiner Garnison Grimma ein Recrut der 1. EScadron des 2. Reiter-RegimentS, ein Dienstknecht auS Teichwolframsdorf. Derselbe kam auf seine? Flucht nach Werdau, traf dort mit einem Schlos- ser zusammen, der ebenfalls zum Militär auS- gehoben, doch zur Infanterie bestimmt wär, und spiegelte Diesem vor, wie er ihm behülflich sein könne, zu den Reitern zu kommen, malte ihm auch den Dienst dort aufs Schönste auS. Endlich gab er dem Schlosser auf, seine volle Uniform anzuziehen und sich so in Grimma vorzuftellen. Der Schlosser ging darauf ein, zog Waffenrock, Paradehosen, Halbkicfel, Mütze- w. an, gab seinen Civtlanzug dasür Jenem, und nachdem der Deserteur nun seinem Opfer auch noch dessen Miliiairpapiere abgelockt hatte, verschwand er, den neu eingekleideten Reiter stehen lassend, welcher zu spät einsah, daß ev geleimt war. Sängerkreise wird die Nachricht interessiren, daß der Musikdirector und Cantor an der Kreuz kirche zu Dresden, Julius Otto, zu Michaeli d. I. nach 45jähriger Wirksamkeit in den Ruhe stand treten wird. TugeSgeschichte. , Deutsches Sketch. Die halbosstzielle Prov.-Korrespondenz bringt über den Besuch deS Kaisers von Rußland folgende bemerkenSwerthe Notiz: Nachdem gerade in jüngster Zeit auf Grund gewisser Stim mungen und Anzeichen in benachbarten Staaten, auf deren mögliche Folgen sich die Aufmerksam keit der politischen Kreise richtete, eine gewisse Beunruhigung und unklare Besorgniß in fast allen Ländern hervorgelreten ist, und nachdem die Gegner Deutschlands sich nicht gescheut haben, in Umkehrung der Thatsachen unserer Regierung dunkele KriegSplän« zuzuschreiben, wird di« offenkundige Wiederbethätigung detz ge»! meinsamen Kaiserpolilik überall die beruhigenlstd Ueberzeugung neu beleben, daß das deutsche
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