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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191805298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19180529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19180529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-05
- Tag1918-05-29
- Monat1918-05
- Jahr1918
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.05.1918
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IWMlMWMUWMAWWMl An» da» Vrtq« ei»»« var k»r^« 1« ««§»»4»». Mast Gerate»»» hmyMche» I»sa»t«rist« «m sek» Mvr»: ..... Vet »vserer A»k»»st 1» der Stadt. 1» d« sich ket», Giwvoh»« mehr besä»de», habe» mir de» Befehl erhallt», Ml«» »a» »»> poht, zu »eh«»« ... Wir schlachte» dl» Kälber di« l» de» Straße» verlor«» h«»»la»stv. dl« Hawwel, dl« Hühu« »»d Kemiche«. Wir habe» sämtlich« Kell« -«leert, di« yeldflasch«» mit -»1«« Wei« Gefüllt »»d »»ser» Lell scho» G«tnmke». . . Wir habe» von allem G«f»»^e» »»d ei»« r»g«lr»chte Plünd«»»- dorGoomme». Die Ochse» laufe» a»s de» Wiese» v«h«r, sie stad verlöre»; di« Hüh»« uvd Kantvche» Pud V«rschevcht. Wir d«rn«stolte» mlt der sta»t5fisch»e»GlIscht» Kavallerie richtig Tretkjaßde». Ich de*ke gut aus mei»r Bech»»»- »« komme», obgleich mo» sei««» Leb«»» »iewalG sicher ist. .. . Heute abe»d Hale ich fast «ine» Hase» u»d «1» Heb» -egesse« Ich will Toch weder von de« G»te» Wei« erzähle«, de» ich G«1r»»k»» hab«, »och va» dem Wagyv« EhawpaG»«, de« wir i» EperuoG »eplS»dert hat«« Wir st»d schlimmer al» die Boche». All»», »a» «»» paßt, »«hm«» wir a»t!.. Na — allo! Kriegsgerüchte! Die all« Psychologie »ahm an, Gedächtnis bstt-h« darin, «twa» a»nau zu behalten, was man gesehen, gehört, verstanden hat. krpnim«nt« haben vr» immer mehr bewiesen da» « pr den Ausnahmen gehört, wenn ein Mensch Erlednisse ganz genau so wiedergeben kann, wie sie «hm vorgekommen sind. Hißt man rin Bild betrachten, selbst Minuten lang, und dann durch verhör über die Einzelheiten den Inhalt wiedergeben, W lässt fast seder Mensch Wesentliches fort, ergönzt Manche» kalsch, setzt Neue» hinzu und ist durch geschickt gestellt» Fragen leicht zu bewegen, sich zu falschen Antworten zu entschlirtzen. Man mach« folg«nd«n versuch: Man «rzöhle rin« etwa ein« halb« oder ganze Druckseite lange Geschichte einer Person fordere diese auf, sie sofort oder nach einer Zwischenpause einer Person 8 zu erzöhlrn und wiederhol» dos 8 bi» «mal: Ma» wird erstaunt sein, war am Ende au» der Geschichte I geworden ist. Legt man zwischen die Wiederer-öhluna aber I noch Zwischenzeiten und wühlt die Geschichte so, dog st» mit I drn Interessen der Menschen zu tun hat, so ist sie am Ende f sicher nicht mrhr «irderzuerkennen. So aber wülzen sich di« > «nVchw fM - MM dm« kllstm» Schne^tckh h«r an der «emstipp« z« «Um anMugt, ist vn Tal rin unförmiger mit S««inen und Schmutz doMsttzt« Llumpen G««or»«u, d«m »an d«n saudroen Schn« ball nicht m«hr «nnerkt. Zunächst irren wir un» leicht, weil wir b«t Erzählungen nicht genau hinhären. wir denken im Hören etwa» hinzu, wa, nn» nach unser« M»inrmg üb« die Sach« richtig «scheint Der Pessimist und Optimist hören ga»z verschied«» So grhrn wir vom Lisch« scho» fort und glaub«« etwa» ganz ont««g gehört zu hab««, al» un» «zähl» worden ist. Einzel- h»i'«n ab« behosten wir nur sehr wenige. Wir wollen di« G«starte weiter «zäbken. hier und da Ualft einen« Lücke - aber ein« Geschichte mit Lücken, da» geht nicht, also ergänzen und v»rfülschen wir die Lücken, avs 1<0 werden 10 ü, au« zu» föllig« Nebeneinander «in notwendig« Zusammenhang. Der Zusammenhang, d« ist « übnhavpt, der Ding« bei Erwach- srmn am gefährlichsten oerfülscht, d« Mensch hat den ang«. borenen Hang, in die Dinge «inen Sinn zu bringen; wo er fehlt, da roird « hineingebracht. Wenige Kleinigkeiten in der Elektrisch»« zufällig g»hört, fälschlich mit einander verwoben und ei» Gerücht üb« «ine Trvppenv«schiebvng, Verlust,ablen, den tetbrrngenden Irrtum «in« General» sind fertiq. Und nun vergeht einige Zeit, die Geschichte wird vielru Personen writergeoeden, jed« ergänzt sie and«, durch klein« Brm«rk< vngrn, Fragen. Blick», und sie ändert sich in un» selbst in nfchttckmb« weise Fragen treten hinzu, di« an die Geschichte onkrüpfen, man will di« Antwort nicht schuldig bleiben, er gänzt so. wie man sich », denkt, fügt Ding« hinzu, die s«u noch glaubwürdig« erscheinen lassen und nun steht sie fest sind sich« da wie ein Felsengestein. Schon hi« spiest unwillkürlich di« Eitelkeit »Ine große Nolle, sie wird noch verhängnievoller, wenn man beginnt, sich wichtig vorzukommen, weil man ander« b«l«hr«n kann. Schließlich bekomme« die testen Gebärdenspäher und G« schichtennzähl« den Nuf bet ihren Bekannten, glänzend» Ver bindungen zu baden - und diesen Ruf «inzubüßen, verbietet dl« Ettelkett. Schon kommt entweder der bekannte Genervt - stobr osfizi« hervor und sein Bekannt«, von dem man oenau er- fahren hat, wo die nächst« Offensiv« siatifindrt E» ist al« ob sonst ganz «rftändig« Menschen hirnvrrbrannt wären und nicht wüßten, daß wohl im ganzen Kriege noch nie «in Genrialstabioffizl« geplaudert hat, so schlecht sucht sich da« Militär seine Generalsiäbl« nicht au«. Diese Männer haben etwa» Bess«« »«dient, als daß man sie mit solchem Ansinnen beleidigt. Wird man aber gestellt, so erlaubt di« Eitelkeit nicht, von d« Au«sag« zurück zu g«hrn. »Wenn unsere Tochter beut ander» au«sagt wie früh«, so müssen wir uns ja vor Schande do» Leben nrh" er", so hört« ich vor Gericht eine liebende Mutter sogen. Wer nimmt gern «in« Unwahrheit zurück! — Da» oll« sind Fälle von Menschen in ruhiger Geiste«, vnfassung - aber wer ist jetzt in solcher? Wir sind alle. beumtzt ob« »nbevmßt, in dauernd« Spannung, I«icht «regt wie int Zustand« Kn« Rausch«. Di« einen hoffen, die and««« fürchte« imm«, die »eisten p«i,d«ln zwischen übermäßig« Hoffnung und abwechselnd damit zmilch« schlimmen Be obachtung««. wie wtr die Welt durch «in« blaue Brill« bla» gefärbt sehe«, so durch Affekte, Erregungen, Stimmungen v«rschobe« in der Asfektliute. E« ist di« Grunderfahrvng, daß di« Mensch«» g«rn glauben, roa» st« hoffen, annehmen, wa» sie fürchten. Kommt rin, Zett d« Steg«, so weiß man von gor zu schnellen Fortschritten und berauschenden Aussichten, kommt eine Welle der Ruh« od« gar d»s Mißerfolge», so hört man von Gefahren, von Erfolg»« der Feind« von drohend« Hungerenot. Affette ob« sind wie die Bakterien d« Tuberkulose, fast jeder ist ihnen zugänglich, sie sind epidemisch und gefährlich wie Mossenkrankhrtten Wo man also ouk Gerüchte stößt, sei man zunächst zweifelhaft: der«, die Wesentlich« wissen, sind in solcher Zeit so furch.ba«wenig«,und dieseweniaen sind meisten» Mersch««, die lauaer, »«raniwortvnaevoll« Dienst zum Schweigen «zog«« hat. In lohnenden Fällen frage man, wo „ möglich ist, nach den Quellen uvd gehe denru «och: schon da» Fragen nach d« Quelle macht viel« ängstlich und z irückhalrrnd«. Hat man oiese Möglichkeit, so geh« man fLriUwetst den Quellen nach und man wird die ganze Reibe v"n G«üchtttä-«n leicht lächerlich machen Kann man die Q:ell«n aber richt ausgroben, so mach« man darauf aufmerksam, wie unverant wortlich « ist, gefährliche Gerücht« zu verbreiten, deren Richtigkeit nicht g»wiß ist. Man appelliere an do» Ehrgefühl, rb jemand auch Gerüchte über di« Ehr« ihm nahestehend« Personen oder solche, die sie wirtschaftlich schwer schädigen könnt-«, so ungeprüft w-iter geben würde, — und steht urx. das Vaterland und da, Leben derer, die e» für un» etnfetzea, weniger nah«? Rnhia und ernst denkende Menschen müssen »» sich steir zur Aufgabe machen, auf die Entstehung der so unsinnigen Gerüchte auftnerksom in machen und 0: ht beeinflußbare Mersben in sachlicher Weise zur Vernunft zu bringen. Nur wen« Unsicherheit und Lächerlichkeit der Gerüchte dem volksbrwußtsein immer von neuem wieder eingevrägt wird, sodaß jeder daran denkt, ist auf Besserung zu h-kke«. vr. S. Kkchennachrichterr. Lichtenstein. Heut« Dienstag obenb '/«S Uhr Kriegerfrauenabend für drn 1. Bezirk im Luc und Aler-Stift jTnde). Hohndorf. Freitag vorm. g Uhr Wochenkommunion. Anmeldung von ",S Urr an. Allison - Sslon Uoknrlons. — ElMajsiges Ltchtspiel-Theater — ^vbtunF! IVvir 2 ^vktuttZ! Ab Mittwoch und Donnerstag, den 29. und 39. Mai: Vorführung des Riesenfilms, der von der Eiko-Film-Gesellschaft hergestellt ist. — Unter dem Protektorat Sr. Majestät des Kaisers und dem Ehrenpräsidium Er. Exzellenz des Herrn Generalfeldmarschalls von Hindenburg. — Zum Besten der Ostprcußrnhilse, um die zerstörten Städte und Dörfer wieder aufbauen zu helfen. H öchnMea M rein MeMrz. MV MM»! - « MM MW»! Mnsik vom Köuigt. Musikdirektor Professor Hummel-Berlin. Zu einem schauerooll erschütternden Miterleben wird hier der Festbesucher gezwungen. Mit dem ersten Schreckensruf: „Die Russen kommen' jetzt es ein, und es steigert sich von Bild zu Bild. Wir sehen im Rauchqualm brennende Dörfer, wir sehen die Mauern von Häusern und Kirchen fallen, fühlen den ganzen Jammer der Flüchtlinge, das Herzeleid der gemarterten Frauen. Ein Aufatmen ringt sich aus unserer Seele, denn nur tm Film sehen wir das ganze Elend an uns vorüberz'ehen. Hierzu erstklassige Musik, welche die Wirkung des Bilses bedeutend erhöht. Eventuell noch ° Nnkangszeitenr Mittwoch und Douvelsrag nachmitlagS 2 Uhr, Spieldauer: 2 Stunden. Der Lotten Unkosten ^veKen delrSxt äer 50 o. tür LLnäer 15 I>lA. Niemand versäume, dieses einzig dastehende Rief, nfilmwerk zu besichtigen. Um recht zahlreichen Besuch bitten «L Vittmilt II XsIIl «t»M t rffe» bei Wilh. Morst». Mlt» 8«»Nia achtbarer Elter», welch« Ost«« die Schule verlasse» Hot, sucht für den ganze» Tag Btschüs» tiGtms. Oss. UNI 100 a. d. Seschst. d. Bl. 8ekönk8 l>su8 i» Lichiesstei» «it schönem Obst- «»d Eemüi»garte« bet 2VVV bitz 3000 Mark U»zahl»»G zu »GO Nmse» Br», Smtft««»», L'chk«»tt»t« 8 8 8 8 8 8 osssO^s^se^s^isooLsssLsssssssssssso Q<^sssss?rs^sss2SLlciL^sse^is^ss2sc-ssLi 8 8 Ins Leid gehen tagtäglich mit der Post viele Nummern des .tichtenstein-Tallnberger Tageblattes". Ls gibt keine größere Freude für unsere Feldgrauen, als mit der Heimat i» enger Fühlung zu bleiben. Senden Sie daher Ihren Angehörigen das heimatliche „Licht enstein - Lallnberg-r Tageblatt' zum monatlichen Bezugspreise von t,00 Nlk, ins Feld. — Adressenänderungen sind zur verme düng von Verzögerungen stets umgehend an uns zu be richten. ^m Zonntax trüb 3 Okr entscblief nZeli lanqem scbweren in Oeäulcl ertrs^enem l-eiclen mein lieber Ostte, unser x;uter Vater, Oro6- una Scb^viexer- vster, Orucler, Zcbvvs^er unä Onlcel cler Invsliäe uncl Strumpfwirker . Kllkl sikkkMSNN llofMLNN im 67. l-ebensjakre. l-iebtenstein, äen 26. Um 19l8. Oie trsuerncle Osttin nebst übrigen Hinterbliebenen. Oie kceräixuriT unseres teuren llntkcklsfenen erkvlxt Oonnerstsx mittag '/^l Okr vom l-rsuer- bsuse, Lliemnitrer-Verx 15, aus. -M Bo» KMb E »UMt» MMtüh st» G« MW«» p.^autwMlich »tltz.l » »eller in Lichtenstein
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