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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191806212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19180621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19180621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-21
- Monat1918-06
- Jahr1918
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.06.1918
- Autor
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Art von Liebe, das mutz ich sagen! Er verspielte, ver- wettete, 'versumpfte, die Mitgift seiner zukünftigen .Frau, ehe er sie in Sänken hatte. Wovon wollten Sie t»nn eigentlich leben mit Ehith? Wie ? Sie haben gedacht, laß den Ollen man rausrücken, er hat ga «eld genug! Aher es gibt eine Gerechtig keit, «mein Hcvr von Treuendors, cs gibt einen Gott, der nicht wollte, das; ein unschuldigem, al>- nungsloses Mädchen einem Lumpen in die Sande fiel" Erich von Treuendvrf schäumte auf. „Mässigen Sie sich, oder ich kenne mich nicht mehr! Ich ver gesse Ihre grauen Haare!" Joachim ergriff des Verzweifelten Arm. „Lei ruhig, Du hast es verwirkt» Rechenschaft zu fordern, wenn Du beleidigt wirst." >. „Beleidigt?" brauste der Oberst auf. „Ter Belei digte bin ich! Mit mir, mit meiner Tochter ist ein schändliches Spiel getrieben worden." Joachim versuchte zu vermitteln. Er wollte dem Oberst klarmachen, daß Erich trotz allein Edirh ge liebt, auf seine Art — gewiß — die leichtsinnig war ohne Ernst,-vlme Reise, aber dennoch geliebt! Und daß Eicht Schlechtigkeit, daß nur bodenloser Leicht sinn ilm so tief sinken ließ. Aber Herr von Gerlach blieb verschlossen und hart Und Joachim von Treuendorf fühlte bald, daß hier nichts, nichts zu erreichen sein würde. Da L.rhob er sich. Vor einer Anzeige des Obersten war Erich vorerst sicher. Um das zu erfahren, war er gekommen. „Sie wollen die Angelegenheiten Ihres Bruders ordnen, Herr von Treuendorf?" fragte der Oberst, als Joachim abschiednehmend vor ihm stand. „Ich werde cs versuchen, Herr Oberst." Er mast ihn mit langem, mitleidigem Blick. „Es ist schade um Sie. Schade um Ihre Existenz. . Und wissen Sie auch, was Sie wagen? Und ob Ihre Kräfte reichen werden? Treuendorf ist belastet — wo her wollen Sie die Mittel nehmen?" vnikriir stzxer L kscler^sse 6 L»»ptg««bLkt tde»»Ur 8«Su«1«rgU»I«v»rr,tLät fAshILsmtnsv unloi' Ki1vvk8vklu88 ävr Liston. Llelov lieber 3— Nit, Mdrlicb. Joachim zuckte hoffnungslos die Achseln. „Ich Weitz das alles heute noch nicht." „Und wissen Sie denn auch, um welche Summen es sich handelt? Es geht in die Hunderttausend«!, mein Lieber! Sie werden blass, Sie wanken? Ja, wussten Sie das nicht? Man hat mir Wechsel ge zeigt, die im ganzen über hunderttausend Mart wert sind und die Ihre Unterschrift tragen, Herr von Treuendvrf! Und dann kommt fast dieselbe Summe mit meinem Namen! Ja, mit Kleinigkeiten gab sich Ihr Bruder nicht ab! Das sind die Beträge, von denen ich weist! Was inag nun noch in der Dun kelheit lauern?" „Sie wissen alle", sagte Erich mit mühsamer Stim me „Glauben Sie ihm nicht! Er ist Gott und aller Welt verschuldet, hat man mir gesagt. Hier etwas und dott etwas, Schneider und Juwelier, Gärtner und Schuster, und weiß sonst was noch! Aber wenn man cs zusammenzieht, ergibt sich ein nettes Sümmchen!" „Nun, Herr von Treuendorf, Sie wissen ja was Sie tun müssen! Aber das kann ich Ihnen sagen, mit einer sauberen Gesellschaft hat Ihr Bruder seine Geschäfte gemacht! Wucherer der alterschlimmstcu Sorte, Buchmacher, Schieber, allerdunkelste Eristen- zen, das sind Erich von Treuendorfs Geschäftsfreun de! Sie werden Ihre Freude haben an der Ordnung der Dinge, Sie, der immer auf Reinlichkeit hielt!" „Ich halte es nicht aus, ich halte es nicht aus!" stöhnte Erich und ballte die Hände, tlnd Joachim ward cs schwer, die Wutausbrüche des alten, belei digten, betrogenen Mannes noch Knaer anzuhören. Da gingen sie. Der Diener erwartete sie in Hier Halle 'und geleitete sie zum Ausgang. Kein Laut war in der Wohnung zu hören, keine Spur von Edith Die Brüder standen auf der Straste, sahen sich an, wortlos, erschauernd vor dem Schicksal, das sie er wartete. Dann murmelte Erich mühsam: „In vier Tagen ist das Rennen. Meine Chancen sind glänzend. Und fünfzigtausend Mark helfen eine Weile über alles fort. Tas andere wird sich dann finden." » Joachim schüttelte das Haupt. „Warum uns selbst betrügen? Was sind die Fünfzigtausend, wo es sich um Hunderttausendc handelt? Ich weist noch nicht, Nne alles werden soll." „Deinen Neigungen hast Du gelebt. Deinen Leiden schaften! Hast alles getan, was Dir Freude mach te! Gewettet, gespielt, geritten!! Eigene Pferde must- te der große Herr haben, ohne die ging cs nicht!" „Es war nur noch ein Pferd, nur noch ,Puppi'! Und glaube Mir, sie wird sich bezahlt machen." Cie schlugen den Weg zum Zoologischen Garten ein Joachim sah auf die Uhr. „Wenn wir uns be eilen, kann ich meinen Zug noch erreichen." „Du willst schon fort?" ,^Ja, ich bin nötig brausten. Und für Dich ist cs auch besser, wenn ich jetzt gehe. Nach dein Rennen kannst Du zu mir herauskommen, damit wir alles besprechen. Und vorläufig hast Tu genug zuv tun mit dem Training." „Ich trainiere ja schon Tag und Nacht. Soviel, wie wir beide — ,Puppe und ich — es aushalten." „Leb' wohl, Erich!" „Kommst Du zum Rennen herüber?" „Nein, ich kann jetzt während der Ernte nicht fort während nach Berlin. Ich erwarte Dich dann in Treuendorf." ; (Fortsetzung folgt-l * Zsmmelt alte slsrGe»! » Ser MW «Ms m «le WM. Berlin. AugestchlS oer zweifellose» Uostchl der j tzit«n feindliche« Machthaber, besonder» 1» <Euglaud, Deutschland «ach dem Kriege von den wichtigste« Rohstoffen a-zusperreu. enpft-hlt der bekannte Reeder Lohma«» (Bremer) beim Frieden nachstehende, in der Nordd. Rüg. Zlg. anfgesührte« Forderungen Deutschlands: l) daß wir von de« durch die britische Re-iernug geka ckter» Rohstoffe« eine entsprechende Menge ud«reig»et bekomme», wilche naser» entspreche»den Ind»^ie« für ei« bi» zwei Jahre »ach Friedensschluß Beschäjttgnag gibt, 2) Wiederübertragung der »och Vorhände«e», widerrechtlich Benommener, dentsche« Tonvag« oder Ersatz dafür in Natvra, dm über hi» an» Gestellung einer g uüa«»d bochdcmcfiencn Toi vage zrm Hckmtrantport der Rohstoffe, 3) daß der Beschluß der Pariser Wirtschasißkonferenz nicht i« Krast geh tzi wrrde. Sollte» di« Beschlusse der Pariser WirtschastSkoufereu, »ach eine» unwahrscheinliche« englische, Stege dennoch i» Wirksamkeit trete», so würde» die Zmiralmüchte als Antwort doranf olle Rohstoffe odukte der englischen Kolonie» i» rohem oder weiterverarbeitetem Anstande do« ihrem Marke sperre«. Damit würden die überseeische« Kolon»«« der West Mächte die Zeche z« bezahle« Hobe«. Der Wirtschaftskrieg selbst sei »nr ei« Versuch Englands, die alt« NavtgationSakte von 1651 wieder arflebe« »» losten, die die Kolonien auch hinsichtlich der PreiSgestaUnn, gänzlich vom Mutterland« abhängig macht «vd deren eine Folge die LoStrennnug der Berein g'e» Staaten, d r damals wüßte» britische» Kolonie rom Mutterlauke war. We»u di« Produktiv» a«8 diese» Läuder» von de« Mächte» d«r hochentwickelte« ««d stark verbrouchraden zentralen europäische« Mächtegruppe vo« etwa 130 Million«» Einwohnern anSgeschlcflen werden soll, io muß doS notwendig «in erhebliches Siuke» der Preise für Rohstoffe zur Folge habe«, denn die 4V Millionen Engländer «»d 35 Million«» Franjos«» kSnae« die Gesamtproimkiio» «icht a»f»«hmr», arch we»» sie sich do» de» Znsuhre» a»S Südamerika, Rußland ns», fernhalten, wo der dentsche Kassmann vorherrsch« »»d bähe« Preise zahle» würde, als die britische» Kolonie» sie erhalt, n. Ein Besuch bei unseren Minensuchern in der Nordsee. 4. Ein schwere« Los. D « Tagewerk unserer Minensuchboote, wie es sich bet gutem Wetter an einem langen Sommertage abspleli, habe ich in meinem letzten Aufsatz zu schildern versucht. Man könnte beim Lesen vielletäu auf di« Vermutung kommen, daß b«t solchem langen Arbeitstagen di« Leute in Wachen gehen, d h schichtweise den Diens! on Deck versehen murren und auch dem Kommt ndanten Ablösung z», Verfügung stünde. Dem ist aber nicht so. Ter Kommandant al« alleiniger Osstzler an Bord ist einfach nicht in der Lage, während des ga»zm Tage, seinen Posten auf der Kommando brücke zu verlossen, da di« ununterbrochen« M nensuchtäligkeit ebensogut fortgesetzte Wachsamkeit auf ver Brücke erfordert, wie auch di« s et« Gefahr, irr der sein Schiff schwebt, wodurch «ine nicht gering« B«rantwortung auf seine Schaltern gelegt ist. De» ganzen Tag auf einen Fleck za stehen, die Mahlzeiten i» aller H st einzunehmen, den Teuer in der einen Hand balancierend, dabei den Blick immer abwechselnd voraus »der querab nach den Schwesterschiffen gerichtet oder achteraus nach dem Kuchgerät, sürwuhr, sehr schwer kann sich der Late «in Bild von der Schwere eine« dera>ligen Dienstes machen. Dabei liegen die Minensuchboote 'h er Tätigkeit weit draußm ob, oft noch Über unsere Lurpostenboote hinaus. Die Geschütze andauernd geladen, stet» b«rett zur Verteidigung gegen überraschend au<treten de Feind», di« schon meh fach UeberfSlke versi cht haben. Dir Minenfvche< sind dem Engländer rin Dorn im Auge, da sie durch ihr« fleißige, unermüdlich« Arbeit die Plüne der Feind« immir wieder zunichte machen.. N cht selten kommt es zu Scharmützeln, und donn liefern die fchwarzm Loste den Beweis, daß sie nicht nur ihr eigentliche» Mlncnfuchg« schäft verstehen, sondern auch die Kunst der heütgen Barbarei, di« Schi«ßkunst. Ziehe» dann die Gegner mit blutigen Köpfen ab, Io meldet Reuter bald darauf voller Wut, doh die deutschen Minensucher sch hinter ihr« Minenfelder zurückgezogen hätten. Der Fuchs und di« sauren Trat den. Einen schweren Dienst hat da» MosLinenpersonal. Die Leute tun in den «uqen, von stickiger Oeliuft und Kohlengaien erfüllten Räumen ihren Dienst von morgens bis abend». Bek dem geringsten Seegang schlingern und rollen die kleinen Schiffe, torvln und schaukeln derart, daß das sicher« Stehen zwischen den schnell herumwirdelnden Maschinenteilen eine nicht geringe Fertigkeit erfordert. M-schmistenmaate und Hrizer wiism, dcß ihr Schiff über ein Hötlenfeid tohtnfShrk und jeden Augenblick eine Ervlosion erfolgen kann. Plötzlich ein Knall. Was war da»? Ist ein anderes oder da» eigene Schiff getroffen? Stumm uns still, ohne Fragen wird oer Dienst wetzergemacht, bis vtrlleicht bald darauf von oben das Kommando kommt: „Alle Mann au» dem Schiff!' Wen» nicht gar dl« Minen« rplosic.n gerade im Maschinen- oder Kesselroum stattgefunden hat und dem Leben der Braven ein schnelle« Z'el setzte. Stille» Heldentum! Er sind zum Teil recht alt« Sk«vrre»an«n, diese Minen suchboote und ihr« Begleitschiff«. Fahrz«uge, di« 20 vnd mehr Jahre bereit« da» Meer grpflüut haben Dt« kleinen Torpedoboote, die nicht auf den Namen Hochse«- torpedoboot Anspruch machen, haben der Flotte in langen Friedenejahren wertvoll« Dienst« geleistet. Es Ist einleuch tend, daß ihre Kessel und Maschinen zum Teil recht aus- gefohren sind. Dar nm reißt öfter, einmal ein Vemtl, platzt ein alte», schwache, Rohr, läuft ein Lager warm oder bricht «In Maschinenteil. Wenn aber irgend möglich, wird di« Mtn«nsuch«rei fcrtg«s«yt bi» dann am spänn Abend der .Kriegsbeschädigte' nach dem Ankerplatz humpeln kann. Dann muh in den wenigen Stunden der Nacht btt Maschine wieder repariert, .zusammengellopt' werden, damit dar Avk«rllchtslvgnal um 4 Uhr mo-gen« da» Boot wieder ver- Wendung«bereit findet. Harte Arbeit am Tage, Arbeit wäh rend der Nacht, wo bleibt da die Ruhezeit? Sie ist oft etn unbekannter vegrisf in mehreren aufeinanke. folgenden Nächten. Ist die Flottille glücklich abends zu Anker g«- gongen, so steht man stet« die, oder jene« Boot noch längeseit der Kohlenmädme gehen, um neuen Hetzstosf auszunehmen, d«nn olle 2 bi, 3 Tage müssen di« kleinen Torpedoboote ihren Kohlenoorrat ergänzen. Und da, zur Z«U der Nacht ruhe. Ist dir letzte Zentner Kohle an Boro, so dämmert schon bald der jung« Tag und kündigt «inen neuen Arbeits abschnitt an. Bleibt die Mlnensuchflottille infolge ihrer wctten Entfernung vom Ankerplatz während der Nacht draußen in See, um den wetten Weg de, Anmarsches zu sparen, so macht da, Schlingern der kleinen Boote in der Dü»uug die Leut« mürbe und schränkt die kräslesammelnd« Wirkung der Ruhezeit «in. Gar nicht zu reden von stür mischen Tagen, an denen nur etn vollkommen seefester Mann seinen Körver völlig in der Gewalt hoben kann Di« Leute bleiben nicht frisch und büßen ihre Spannkraft «in, müssen aber Tag Gr Tug wieder ihren harten Dienst erfüllen, ohne daß die Oefk-uNtchkett etwa« von ihnen vernimmt. Nichts von ihren Strapazen, von den Gefahre-, in denen si, schweben. Jit es dann oerwunderitch, bau diese Leute mtt einem gewissen N«idg»fühl auf ihre Kameraden von der Flotte bvcken, deren Dienst in seiner Regelmäßigkeit viel tetchier ist, die ihre au»reichrnde Nachtruhe und Erholung haben »md nicht tagtäglich dem Tod in, Auge z« schauen brauchen? Von Not und T rd der Mir rnsucher soll in meinem nächsten Aufsatz die Rede sein. kauft »ach vorßeschrtekeuem Höchstpreis Pappenfabrik Lichtenstein. Weiße ciisüeltchiirren empfiehlt Karl Colditz, Lcchtenstcia. liegt bei uns noch eine Anzahl eiagebundener Aio«a«e, um deren Abholung wir die Eigen- RAi tümer nunmehr bitten. M SeWlMSk in .Welililler". WM M ttl SrWMIM M Sk- »NSttliMl. Wik MMMr über ttc Beschäftig«»a von Arbrinri»«« »ud juOead licht« Arbeiter« hält vorrätig do» „cichttstttisLsilitb. cageblatt." für ^a«8«r»eit und «iiftt- 8e8te«e« z»m sofortig«« Lutritt gesucht. Hel». Gi« kräftiger Knecht s«chi GteS«»,. Zu erfährt» 1» d«r Tateblatt« Exoedtkio». Ksssvküokvl* sind vorrätig in der „Tageblatt-Druckerei". für ckie in so reicbem üiske erwiesene äufmerk- samkeit ru unserer 8ildersioclireit allen ?reun- clen, blackbarn unä kekannten unsern kerrlielirteo UM. Lmil Vöknvr u. krau l-icktenstein-L., clen 20. ^uni 1Sl8. . Druck und «erlag vo» Ott» -sch «ad Wilhelm Ketzer. Für den gesamten.Inhalt verantwortlich Wilhelm Petzer in Lichtenstein,
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