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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191910240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19191024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19191024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-24
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.10.1919
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Hilfstruppe der Kirche, so wurde ausgeführt, will der Laienbvnd sein, eine Zusammenfassung aller derer, die ihre Kirche lieb haben und ihr helfen wollen bei der Abwehr ihrer Gegner sowie beim Aufbau und Ausbau einer freien evange lischen Polkskirch«. Dazu gehört auch Vor bereitung und Förderung der Kirchenvorstands- wählen in der eigenen Gemeinde, ferner Wahl kir- chenfrrundlich gesinnter Männer urd Kenner in die politischen Gemeinde- und Volksvertretun gen. Der Bund umfaßt die Kirchenfreunde aus allen Parteien und Ständen und fragt nicht nach ihrer Stellung in Einzelpunkten des Bekennt nisses. Er wendet sich an jeden konfirmierten Evangelischen mit der dringenden Bitte: Um der Kirche willen — schließe Dich an? An diesem mit großem Dank aufgenommenen Bortrag schloß sich ein Bericht des Herrn Pastor Roch über die wichtigsten Beschlüsse der diesjährigen Synode, d. h. der obersten Kirchenvertretung neben dem Konsistorium, der obersten Kirchenbehörde. Der Herr Berichterstatter ging davon aus, daß mit der Entthronung der Landessürsten wie die meisten Landeskirchen, so auch unsere ihre höchste Spitze verloren hatte. Daher die Notwendigkeit, eine neue Landeskirchen- Regieiung zu bilden. Durch Berufung einer vor läufigen Mtschbehörde, aus Mitgliedern der Synode wie des Konsistoriums zusammengesetzt, habe sich die Synode mit Geschick dieser Ausgabe erledigt. Eine vollständig neue Kirchenverfassung von Grund aus zu errichten und zu beschließen, dazu habe sich die jetzige Synode nicht iür zuständig gehalten, sondern sich begnügt, nur Richtlinien für den Neubau dec Bersassung t^r nächsten (1t.) ordentlichen Synode vorzuichlagen und das Wahlrecht zur Eynodal und Kirchenvorstandkwahl die Zukunft zu ver allgemeinern. „Feder volljährige evangelische Christ (Christin) der sich in die Wählerliste etntragen läßt, ist berechtigt, für den Kirchenvorstand, jedes Kirchen- oorstandsmlt jlied sür die Synode mitzuwählen." Und jeder hat auch die Pflicht, sein W a h l - recht wirklich auszuüben! Sehr wich ig sind auch die Erklärungen der Synode zum Schulgesetz (Religionsunter- rich 1 detr )u. zum Kirchen« ustrittsgesetz. Der Herr Vortragende brachte sie zur Verlesung und wies darauf hin, wie es sich hier um Ange legenheiten handle, die alle Eltern besonders anginge. Unser sächsisches Uebergongs-Schul- gesetz möchte, sehr gegen den Wunsch vieler beson- nerer i Lehrer und Lehrerinnen, Ostern 1920 den Religionsunterricht aus der Schule völlig entfernen. Das R e t ch s schulgesetz in der Neichsversossung dagegen erlaubt dreierlei Art der zukünsttgen Schulsormen: Entweder Schulen mit evange- lis chem (bez.katholischem,jüdischem usw) Reli gionsunterricht, den freiwillige Lehrkräfte im Rahmen des Schulunterrichts erteilen. Oder Sch ulen mitnichteoangel ischem.religions- geschichtlichem Unterricht, der zu keinem kirchlichen Bekenntnis hinführt. Oder endlich, Schulen ohne jeden religiösenUnterricht, an dessen Stelle vielmehr bloßer Moralunterricht auch Gesinnungsunterricht genannt zu treten hätte. Welche Art Unterricht in jeder Schulgemeinde ' eingerichtet wird, haben die Ellern zu ent scheiden! Die Eltern müssen also bei jeder Gelegenheit, vor allem bei zukünftigen Elte rn- abenden und sonstiger Befragung, laut und deutlich erklären: „Wir wollen Religions unterricht sür unsere Kinder! Da werden sie ihren Willen auch mit Leichtigkeit durchsetzen Die politiscye Stellung der Eltern ist natürlich dabei nebensächlich. Was zuletzt das Kirchenaustrittsge- s e tz betrifft, so konnte der Herr Berichterstatter erfreulicherweise vermelden, daß die Zahl der er folgten Austritte verschwindend klein ist. Es über legt sich doch ein jeder zweimal, ob er auf alles, was die Kirche ihm bietet, sür Leben und Sterben verzichten soll. „Doch lieber nicht!" so lautete regelmäßig die endgültige Entscheidung. Immerhin, es ist jetzt mehr als je geboten, daß alle ihre Treue zur Kirche mit Gesinnung und Wort und Tat bekennen und der Kirche den Rücken stärken durch Beitritt zum Bolkskirchlichen Laienbund. Am Schluß der Versammlung warb der Vor sitzende der Ortsgruppe, Herr M. Fankhaenel, mit warmen Worten noch einmal um Anmeldungen sür die Mitgliederliste und bat, die bevorstehenden Kirchenvorstandswahlen mit lebhafter Beteiligung zu fördern. Mit dem Gefühl, einen wertvollen Abend ver. lebt zu haben, ging nian befriedigt auseinander. -ch. Zur Milchviehabgabe. Der Verband der Landwirte im Erzgebirge, G. m. b. H, Chemnitz, schreibt: „Tie MUchvieb-Abgabe an die k-nteute". 3720 bester Milchkühe und 1031 junge Rinder soll Sach sen jetzt an die Entente abliesern. Die Aufbringung ist im Gange. Denn nachdem der unheilvolle Friedensvertrag einmal unterschrieben worden ist, bleibt dem gesamten Volke nichts mehr übrig, als die Folgen zu tragen. Da die jungen Rinder im nächsten Fahre als Milchkühe gedient hätten, wird Sachsen für die kommende Zeit um den Milchertrag von rund 5000 Stück Rindvieh geschädigt. Bei 5 Litern täglichen Milchertrag — es soll ja bestes Vieh abgeliefert werden — fehlen also künftig gegenüber der jetzigen Milch menge täglich 25 000 Liter, die bei der jetzigen Rationierung etwa 75 000 jungen und kranken Landesbewohnern zur Kräftigung dienen kann. Der Milchertrag des uns ver- bleibenden Restes an Milchvieh wird jetzt naturgemäß beim Aushören der Griinfütterunq noch abnchmen, so daß eine weitere Verringerung der Milchgewinnung unvermeidlich ist. Dem können nur folgende Mahnahmen entgegen wirken: 1. Verschiebung der Ablieferung an die Entente aufs Frühjahr, wenn die verbleibenden Reste durch die eintretende Grünsütterung wieder milchergiebiger werden, 2. Vermeidung aller sonstigen Eingriffe in die Milch viehbestände. Die Fleischaufbringung wird nur noch durch starke Heranziehung des Milchviehs ermöglicht. Soll das Milchvieh angesichts des demnächst bedroh lichen Milchmangels geschont werden, so wird sich die zeitweilige Wiedereinführung von frischfleischlosen Wochen nicht umgehen lasten. Da der Bevölkerung schon vom vorigen Jahre her diese Einrichtung be kannt ist, wird sie ihr, wenn sie über den Zweck die Sicherstellung der notwendigen Milch für Kinder und Kranke, aufgeklärt ist, verständnislos gegenüber treten, 3. Durch Gewährung höherer Milchpreise würde die Landwirtschaft einen Anreiz zur Erhöhung der Milch- Produktion erhalten. Sie wäre dann auch in der Lage, die milchfördernden, aber heute außerordentlich teueren Kraftfuttermittel zu beziehen. Allerdings müßte die Preiserhöhung erheblich sein, denn zurzeit muß die Landwirtschaft die Milch zu den halben Er zeugungskosten abgeben. Sie hält ihr Milchvieh nur noch auS zwei Gründen: Das Vieh liefert den für den Getreidebau notwendigen Dünger, denn infolge des herrschenden Kohlenmangels sind künstlichtDüngr- mittel zurzeit nicht zu haben und dann hofft die Landwirtschaft, daß sie innerhalb einiger Jahr« durch Nachzucht den großen Viehmangel mit seinen ver- derblicken Folgen für Fletsch- und Milchgewinnung: zum Wohle der Gesamtheit wieder ausxleichen Kami- Gerichtssaal. - (Wegen Mrlchfälschungl, Erstattung unrichtiger M'.lchberichte und verbotenen Mehrverbrauch? von Butter und Milch ist die Gutsbesißersehefrau Schwär- zenberg iu St. Egidien vom Schöffengericht Glau chau -u 1300 Mark Geldstrafe verurteilt Morde.., wogegen -owohl sie, als auch die Staatsamvolt'chu't Berufung eiulegte- Beide Berufungen wurden wied r zuru^ge' gen, sodaß es bei der Verurteilung ver bleibt Vermischtes 1° Mord. In der Nacht zum Sonntag wurde in Magdeburg dle Leiche einer Arbeiterfrau aus offener Strotze gesunden. Beine und Arme waren an den Körper geschnürt, was darauf schließen läßt, datz die Frau nach ihrer Ermordung auf die Straße geschleppt worden ist. Bisher konnte noch nichts Näheres ermittelt werden. Kurse, mitgeteilt vom Bankhause Bayer L Heinze Abteilung Lichtenstein-Lallnberg. 21.10. 19 22 /10 IS. Deutsche 5°/» Kiiegsanlelhe 79,50 79,70 „ 4-///n Schatzanweisung 78,25 „ 78,25 „ „ 3"" Reichsanleihe 66,50 „ 66,75 „ 68— .. 68,25 ,, „ 4°/o 72,50 72,625 „ Sächsisch« 3°/« Rente - 63,75 63,75 „ Chemnitzer 4°/« Stadtanleihe 89,50 .. 89,375 . Dresdner 4°„ „ 93,25 .. 92.375 „ Leipziger 4°/„ 91,- „ 91,- Deutsche Hypoth.-Bank 4°', Pfandbr. 99,50 „ 99,75 „ Landwirtsch. 3>/,°„ Pfandbr. 92,25 , 91 ?/, „ „ 4°/» 103°/, „ 103.75 Sächs. Bod.-Cred.-Anst. 4°/» Pfandbr. 98,- „ 99,75 „ Hartmann Masch.-Fabrik Akt. 194,50 „ 199,— „ Maschinenfabrik Kappel Akt. — 272,25 „ Hermann Pöge Akt. 236,— „ 240,— Sachsenwerk Akt. 280,- „ 300,— Sächs.Webstuhlfabrik SchönherrAkt 236,— „ 239,— ,. Hugo Schneider Akt. 227-,', 230,- Schubert L Salzer Akt. 305,- „ 301,— „ Wanderer Werke Akt. 344,- „ 3->5,— Zimmermann Werkzeugmasch. AK». 170,- „ 172,— „ Deutsche Bank Akt. 244 -:« „ 244,75 „ Diskonto-Gesellschaft Akt. 179-, „ 179-/, „ Dresdner Dank Akt. 149 „ 149,25 „ Phönix Akt. 268,- „ 265,- ,, Hamburger Pakets. Akt. 123,- „ 129,25 „ Ällg. Elektrizitätrges. Akt. 228.— „ 227,- „ Oelsnitzer Kuxe. 1020,- 1020,— Mrchemrachrichte« fite Lichtenstein. Anmeldung zur Kiichenoorstonds-Wählecltste bis Son-- nabend, den 25. Oktober 1910. Kirchliche Bereinsnachrichten. Iungsrauenoerein: Heute Donnerstag 8 Uhr Vereins abend: Singstunde. «WMjMU Kaufe jeden Posten IWrt-Seilk sowie alle anderen Garne. Sofort bare Kasse. Etlofferten erbeten an Louis Röhner, Grauchart-Sa., Tel. 418. LkWMlMlk hält vorrätig die Tageblatt-Expeditio«. ödztdSme eingetroffen! Gartenbaubetrieb Max Kanitz, Lichtenstein. MmOW verschiedene Sorten verkauft Hermann Schmidt, Wilhelm Eberlstr. 5 Eine ins Haus gesucht Paul Zapf, Lohberg 3. lager. Speck prima liefert geg. Nachn. ab Leipzig E. Eisermann, Leipz -Gohlis, Lraushaaarstr. 9. Arbeitslose« von Lichtenstein, ^^^*****r» * Callnberg und Umg. werden hierdurch zu der am Treitag, den 24. Oktober, nachm. 2 Uhr lm »Goldnen Helm- AarsuiNMlNNU mit folgender Tages- stattfindenden VktfUlUUllllUsß ordnung dringend ein geladen: 1. Stellungnahme zur Landskonferenz. 2. Arbeits losenunterstützung und Gewährung einer Sonderzulage betr. 3. Allgemeines. Außerdem wird ein Referent sprechen! W.U W. AWll »» für Ms« W. Heute Douuerstag: MW W WWW VvsvkLttsküvkvn liefert in jeder Ausführung die Lagebl -Druckerei. Kauft jederzeit Richard Stiegler, Rohprodukten Hohndorf. Lichteustein-Lalluberg. Freitag, den 24. dss. abends 8 Ukr MUstMsWMW tm Hotel »Zur Sonne." — Wichtige Tagesordnung. — Um zahlreiches Erscheinen bittet Der Vorstand. Ourcb einen aus 6er Oeian^eoschsit rurück^elcenrten Kamersäei erkiesten xvir erst jetrt äie traurige ^schriebt, äatz unser lieber, §uter, unverletzlicher Lokn, 6ru6er, ZcstwaAer, Onkel, dlelle unä Znksi, mein inni'ls'leliebler, ekler kräutiFam Aksissnsn, IlMmkabsp ller flrma Lksm. klsleksrsl liiittsngi-unä, 6«dr. klsissnop, nm 23. Oktober l9I8 im ZUter von 3ü iLkren bei Oviilers il^orcllrank- reick) Ken ttelkentok erlitten Kat. In tiefster Iraner: ksmUie Hirlliur ALelnnrk-i-, Will» ZNsrolck als kraut, vokal Litern. Orans, iiokenstein-Sr. (Katte nxrunk), LaUnderx bei l.icktenstein, tisrtmsnnskorf, Ken 23. Oktober 1919. Wir bitten, von Leileiksbereugunsen abseken ru wollen. Kinetik. Milch-Zchokolaäe, Marken) sowie hernreife, ketrolenu-knatr und audere Waren hat laufend billigst abzugeben Arthnr Reißmann, Glanchau i. Sa., Schießstr Aelteres LiMWtn Vorort Chemnitz sofort gesucht. Zu melden bei Emil Arnold, Lichtenstein, Fürst-Otto-Biktorstr. 5. - A N Dieses B «ehmen Fernspr.- B II Uhr D daß H N gebracht Hk 2Z Lom 6. anfgeh Di A, vom 3 Tekanni 22 Nov vemder G< Vertrag! auf weit 8« Ratib, Pcrsone Güterzn Wagen, d Enlzüncm Bis iO U «« Berl * Die Ankraittr- Tagen, al * An d die Sst'- Es wn-oe z?gen. .-on mit ist-' w we Hai T Offiziere, wvrven »st * Tic I folge der ; Züge aus! Mitieisuno lenmanaest gen Einste lek.rs gc^c: * Wie m Wieder voi Genf wn't Umcs geb? aen von. c schen M -cl * Anlaß! kn Bersin Belgien 5 lation von
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