Suche löschen...
Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 36.1928
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Als nach dem großen Kriege wieder Ordnung hergestellt wurde, erging am 20. März 1650 an die Fährleute zu Laubegast und Loschwitz folgender Be fehl: Es wird ihnen bei Strafe verboten, Lastwagen der Landleute, auch Vier- und Lolzwagen überzu setzen. Sie sind auf die öffentlichen Landstraßen zu weisen, damit das Gleit nicht geschädigt wird. — Na türlich ging man von dem eingerissenen Brauch nicht gleich ab. Aus dem Jahre 1664 erfahren wir, daß der Fährmann Peter Zeibig zu Laubegast Lastwagen un befugt übergeseht, 'die Loffuhren aber verweigert hat. Der Fährmann gibt an, „daß er und seine Vorfahren die von Sebnitz und Lohnstein kommenden Leinwand- und die Steinwägen aus dem Liebethaler Bruche überzusetzen jederzeit berechtigt gewesen seien". Sein Sohn und Nachfolger an der Fähre, Georg Zeibig, wird 1689, am 16. November, ermahnt zur Beach tung des Fährmandates bei 30 Talern Strafe?. Der artige Mandate oder Patente erschienen am 14. No vember 1645 und am 27. Juni 1671^, wurden aber häufig nicht beachtet, manchmal traten auch anders lautende, obrigkeitliche Bestimmungen in Kraft. Am 19. Oktober 1691 wird verfügt: „Die Fähre zu Laube gast (Georg Zeubig) soll, sonderlich damit bey in- stehender Weinlese aus denen über der Elbe der Ge gend gelegenen Weingebirgen die Mostwägen daselbst überkommen mögen, auff drey Wochen lang von dato wieder frey gemachet werden*." Nach 1705.(Georg Zeibigs Erben erwähnt) ging die Fähre in die Lände der Familie Wirthgen (Wirt gen) über, die hundert Jahre lang den Besitz inne hatte. (Ein Georg Wirtgen wird bereits 1650 als Antertan des Leinrich von Bünau zu Weesenstein er- wähnt^.) Im nordischen Krieg, der uns die Schweden und Polen fast ein Jahr lang nach Sachsen brachte, war Andreas Wirthgen Fährmeister zu Laubegas?. Die Schweden wechselten hier und in Losterwitz mehr mals über die Elbe, „haben die Schweden Regimenter * Locat 39947, S. 5. Acta. Die Fähre zu Laubegast betr. 1650. 2 1691 hat Peter Zeibich (das Amt schreibt „Zeubig") einen Schweinehändler aus Nixdorf, Äannß George Diet rich, mit 49 Schweinen über die Elbe geführt und soll mit 20 Dalern bestraft werden. 1697 ist Äans Äornisch aus Schandau „mit 6 Stück Tripp-Samet durch die Städte Rathen und Wehlen passieret und in Laubegast übergegan gen". (Tripp ist Wollsamt.) Locat 39947. Rep. XV- Pirna. Die Fähre zu Laubegast ... 1650. - Locat 39947, S. 12. — Ratsarchiv A. XVI. 7. Extraet etlicher gnädigster Befehle ... 1689. * Codex Augusteus. Tom. II. ° Locat 39947, S. 24. * Locat 11233. Genealogie Bünau Vol. IIü Bl. 62. weise durchgesetzt". Als die Feinde im September 1707 abgerückt waren, erholte sich das Land bald von der „Schwedenangst", Lande! und Verkehr suchten die alten Wege wieder auf. Am 4. Juni 1708 bat An dreas Wirthgen, Fährmeister zu Laubegast, die Mühlsteinfuhren aus den Liebethaler Steinbrüchen überfahren zu dürfen?, was auch genehmigt wurde. Aus den bisher benutzten Aktenstücken ergibt sich, daß zu Laubegast außer dem üblichen Verkehr von Personen, Schiebeböcken, Landwagen, Vieh noch größere Last-, Lvlz-, Vier-, Leinwand-, Stein- und Loffuhren den Strom übersetzten. Die amtliche Anter suchung eines Anglücksfalles verschafft uns aber noch eingehendere Kenntnis über den Fährbetrieb. Am 5. Januar 1722 verunglückte die kleine Fähre zu Loschwitz mit Personen und Schiebeböcken bei stür mischem Wetter. (Nach Klemms Chronik, S. 336, fielen 70 Personen ins Wasser, wurden aber bis auf sieben gerettet; tatsächlich sind 54 gerettet worden und 19 ertrunken?) Es entstand ein Streit über „die Bot mäßigkeit der Fähre" zwischen Rat und Amt zu Dersden, man „hat aber die Sache nachhero nicht weiter erörtert". Das Loschwitzer Anglück war die Veran lassung dazu, daß die Laubegaster Fähre 1722 vom Amtsschiffbauer Meister Gottfried Wezel untersucht wurde. Die kleine Fähre war 26 Ellen lang, 4 Elle breit und 1 Elle hoch, die große 31 Ellen lang, 7 Ellen breit und 20 Zoll hoch (1 Elle ---- 12 Zoll -- 0,566380 m). Im Lerbst desselben Jahres erließen das Kursächsische Geleitsamt und der Rat zu Dresden eine „Specifikation derTaxa und Einkunfft bey derFehre zu Laubegasl", nach der sich der Fährmann Andreas Wirthgen genau zu richten hatte*. Gewiß mußte er auch wie der Fährmann zu Loschwitz einen Eid mit folgendem Wortlaut leisten: „Ich X. 14. schwere zu Gott, daß ich dem Churfürstlich Sächßischen Gleiche und E. E. Raths Brückenzoll zum Schaden und Nachtheil weder Wagen, Pferde, Vieh, Crahm- wagen noch andere Sachen, sie haben Nahmen wie sie wollen, uff der Fehre oder Kahn überführen, noch dergleichen andern zu thun gestatten, mit dem geord neten Fehrgeld vergnüget seyn und ein mehrers nicht fordern, auch sonst deme, was mir befohlen, jederzeit nachleben und solches nicht unterlaßen will, umb einiger Arsache willen, alß mir Gott Helffe durch. Iesum Christum, unsern Lerrn l" Gleichzeitig mag die Post- ' Mörtzsch, Elb-Furten und -Fähren in Sachsen. Aber Berg und Tal 1911, Nr. 1—3. - Locat, 39947, S. 38. ° Ratsarchiv Dresden, G. XXIV. Nr. 9 und Nr. 8. * Ratsarchiv Dresden, G.XXIV. Nr. 9, S. 131.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder