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Ottendorfer Zeitung : 02.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191106020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-02
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.06.1911
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Oie unruhige Älelt. In den letzten Wochen hat der Kamps der Rebellen in Mexiko gegen den greisen Präsi denten Diaz, der dreißig Jahre hindurch mit fester Hand die Geschicke des Landes geleitet hat, das Interesse Europas in Anspruch ge nommen. Der mexikanische Kampf ist aus, nachdem sich Diaz schweren Herzens entschlossen hat, die Präsidentschaft niederzulegen. Aber Ruhe will's nicht in der Welt werden. Wie jeder Frühling, so hat auch der diesjährige wieder die halbwilden Bergvölker auf dem Balkan, die, an den Grenzen der Türkei wohnend, dem Sultan untertan find, wieder auf den Plan ge rufen r nd wie in früheren Jahren finden die Nuiständischen auch diesmal wieder Unterstützung besonders bei Bulgaren und Montenegrinern. Ader die Wirren haben diesmal ein ernsteres Gesicht, wie sonst, denn auf Ersuchen der montenegrini chen Regierung hat sich Rußland in die Sache gemischt und (obwohl es sich bei der Türkei eine diplomatische Niederlage holte) damit der Welt gezeigt, daß es die alten Bahnen seiner Politik, die vorzugsweise auf den Balkan tührten, wieder einzuschlagen gedenkt. Ties Bestreben Rußlands wird nun wie früher wieder Unruhe i« di« europäisch« Politik tragen. Dabei sieht es in Europa ohnehin kritisch genug aus. Die revolutionäre Bewe gung, die m Portugal zur Absetzung König Manuels führte, hat sich nicht als stark genug erwiesen, dem unglücklichen Lande den ersehnten Frieden zu bringen und so ist es kein Wunder, wenn die Monarchisten, deren Macht bedeutend stärker ist, als man in Lissabon eingestehen will, wieder neue Hoffnung für ihre Sache schöpfen, zumal sie in dem benachbarten Spanien starke Unterstützung finden. Hat doch der spanische Ministerpräsident Canalejas in der Kammer unumwunden erklärt: Die Zeicheu d«r Zett deuttu auf Krieg. Und wahrlich, ein Blick in die Runde zeigt, daß diese Worte eine tiefinnere Berechtigung haben, trotz aller Friedensbeteuerungen, die immer wieder auSgetauscht werden. In Marokko rüsten sich die Eingeborenen, die sehr wohl wissen, daß Frankreichs Eindringen eine Schick salsstunde für das Land bedeutet, zum energi- scheu Widerstand gegen die Fremden. In ver schiedenen Gebieten sind Thronbewerber aufge standen, denen daS Volk zujubelt, weil sie eine Vertreibung der Fremden verheißen. Und niemand vermag heute zu sagen, welche Kämpfe Frankreich wird bestehen müssen, ehe es Herr der Lage im Scherifemeich ist. — Auch Perfie« bedroht er«« Krise. Die Anhänger der alten Regierungsform wollen nichts hören von einer Anleihe, die zur Durch- fkhrung der Reformen von England und Ruß land ausgenommen werden soll. Und mögen auch die Regierungen noch so oft gewechselt werden, immer wieder erheben die Widerstreben den in alter Kraft ihr Haupt und fordern die Unabhängigkeit Persiens vom Auslande, und müßte sie auch durch blutige Schlachten erkauft werden. Freilich, noch haben die Trimmen die Mehrheit, die mit den Mächten in Frieden leben wollen, aber es ist doch nicht zu ver kennen, daß die bisherige Minderheit täglich an Macht gewinnt, und darum kann auch in diesem Eroenwrnkel jeoer Tag unvorhergesehene Ereig nisse bringen. Am ernstesten ist aber schein- bar die Lage i« China. Dort haben, wenn man den neuesten Nachrichten Glauben schenken darf, die verfassungsfreund lichen Palleten, die ihr Vaterland unabhängig wre Japan sehen wollen, mit den dynastiefeind, lichen Revolutionären gemeinsame Sache ge macht, um die Regierung in Peking zu zwingen, schnell die Verfassung und die seit Jahren ver- tprochenen Reformen einzuführen. Äoer darüber hinaus stellen sie eine Forderung, deren Tran- Werre, wenn sie verwirklicht werden sollte, un übersehbar ist. Sie wollen einen asiarischen Slaaienbund gründen, dessen Führung Japan übernehmen soll. Damit würde ohne Zweifel das Gleichgewicht der Welt in beängstigender Weise gestört und mit Recht muß man daher von der unruhigen Welt reden, in der fick ernste Ereignisse vorbereiien, denen nur gewachsen ist, wer beizeiten vorsorgt. Vsstwsuu. 1° " ' -—SS-—--SSSSS» Politische Kunälckau. L««tschlamd. * Wie verlautet, wird der Kaiser im An schluß an seine diesjährige Nordlandreise eine Kreuzfahrt in der Ostsee unternehmen, um dort mit dem Zaren zusammenzutreffen. Die Nachricht klinat nicht unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, daß sich der Zar mit der Ides der Einberufung einer dritten Haager Friedenskonferenz trägt. Bei den (in Potsdam aufs engste geknüpften Beziehungen) der beiden Herrscher ist es erklärlich, daß sich der Zar mit Kaiser Wilhelm über diese neue Friedenskonferenz ins Einvernehmen setzen will. *Der Bundesrat hat dem vom Reichs tag angenommenen Entwurf des Verfassungs- und Wahlgesetzes sür Elsatz-Lothringen zugestimmt. * In Posen fand unter starker Beteiligung im Anschluß an die Tagung des Deutschen Ostmarkenvereins ein „Deutscher Tag" statt, von dem aus ein Begrüßungstelegramm an den Reichskanzler v. Bethmann-Holl weg gesandt wurde. In seiner Antwort sprach der Kanzler seine Freude darüber aus, daß „die Ostmärker sich durch die aus der Lust ge griffenen Gerüchte von einem angeblichen Wechsel in der Ostmarkenpolitik der Regierung nicht beirren lassen und gesonnen sind, in Einigkeit und Hand in Hand mit der Regierung auf dem alten Wege fortzuschreiten." * Der deutsche Flottenverein hielt am Sonntag in Nürnberg seine diesjährige Hauptversammlung ab. In großzügiger Rede trat der Präsident Großadmiral v. Köster sür eine Vermehrung unsrer Groß- kreuzer ein. Ein dahingehender Beschluß wurde von der Versammlung einstimmig gefaßt. Ofterreich-Uagar«. * In einem amtlichen Bericht über das Be finden Kaiser Franz Josephs heißt es, der Monarch leide an einem trockenen Katarrh der Luftwege, den die Arzte durch einen ge eigneten Sommeraufenthalt im Süden gänzlich zu beheben hoffen. Dänemark. * Prinz HanS v. Holstein-Glücks burg, der wegen seiner verwandtschaftlichen Beziehungen mit den meisten europäischen Fürstenhöfen der „Onkel Europas" genannt wurde, ist im 86. Lebensjahre in Kopenhagen gestorben. Portugal. * Die Wahlen zur gesetzgebenden Ver sammlung find nach den amtlichen Meldungen ruhig verlaufen; es wurden zum größten Teil Anhänger der jetzigen republikanischen Re gierung gewählt. Balkaastaate«. 'Die Zwischenfälle an der türkisch- bulgarischen Grenze mehren sich in be unruhigender Weise. Trotz aller Vorstellungen der bulgarischen, trotz aller Versprechungen der türkischen Regierung greifen immer wieder türkische Grenzposten bulgarische Soldaten auf bulgarischem Gebiete an. Es ist begreiflich, wenn unter solchen Umständen umfangreiche militärische Maßnahmen zum Schutze der Grenze getroffen werden. Afrika. *Jn Marokko ist die Lage unverändert. Während einige Stämme den vordringenden Franzosen Widerstand entgegensetzen, ist in der Hauptstadt alles ruhig. Frankreich aber geht unbeirrt auf sein Ziel los. Von dort wird jetzt die Nachricht verbreitet, Sultan Muley Hafid habe den Wunsch geäußert, das Scherifenrelch unter Frankreichs Schutz herrschaft zu stellen. Dabei verschlägt es nichts, oaß der Sultan, sollte er so gesprochen Huden, durchaus nicht die Bevölkerung des U Ourcd fremde Sckulcl. 4j Kriminalroman von O. Freitag. . iForOetzntt-.I „Pab, was fiept daran, wenn alle gehen? Wir wollen mit dem alten Herrn schon fertig werden," spottete der Gärtner. „Wie es jetzt ist, ^eiß man mitunter "ar nicht, wer hier eigent lich zu belebten ha: " In diesem Augenblick trat Wilhelm wieder «in; hie Zofe brannte vor Neugierde, zu er fahren, was das Fräulein von ihm gewollt hatte „Nun. war es ein wichtiger Befehl?" fragte sie scheinbar gleichgültig. „Sie möchten's wohl gern« wissen?" scherzte Wilhelm. „Lieber Gott, so neugierig bin ich nicht, aber ich könnte Ihnen vielleicht einen guten Rat geben " „Welchen?" „Das kann ich Ihnen er» sagen, wenn Sie meine Frage beantwortet haben." „Ach so, mit Speck sängt man Mäuse I" sagte Wilhelm lachend. „Nehmen Sie es nicht so leicht," entgegnete Klara schnippisch; „Sie könnten dann vielleicht zu spät einleben, daß es gefährlich war, des Fräuleins Befehle auszuführen." „Vielleicht ist es ebenso gefährlich für mich, Sie morgen zum Tan, zu führen, was Sie mir freundlichst gestattet haben," scherzte er. „Ich weiß noch gar nicht, ob ich mich Ihrer Begleitung anvertraue." „Na, Sie haben ja noch Zeit, sich das reif ¬ lich zu überlegen; sorgen Sie nur beizeiten lür Ihr Kostüm, damit ich nicht ungeduldig werde, wenn ich aufbrechen will." Die Glocke rief Berthold in das Zimmer seines Herrn. Klara näherte sich dem Reitknecht, der wieder vor dem Spiegel »and. Der Gärtner schnitzelte an einem Pflanzenstab und beobachtete die beiden verstohlen mit lauernden Blicken. „Wollen Sie's mir nicht sagen, Wilhelm?" fragte sie lese. „Herrgott, es ist gar nichts Wichtiges," erwiderte er, „Sie find auch gar zu neugierig." „Nur Ihretwegen!" „Das verstehe ich nicht." „Weil Sie nicht wissen, was in diesem Hause sich vorbereitet; ich will Sie vor Schaden be wahren." „Ich glaube, das kann ich selbst," sagte er und verließ lachend das Zimmer Der Kammerdiener kehrte zurück, und die Köchin trat aus der Küche ein. um zum Abend- essen den Tisch zu decken. Wilhelm kam bald darauf ebenfalls wieder, und das eigene Abendessen, wie die Bedienung der Herrschaft nahm nun alle in Anspruch, die Stimmung war mid blieb getrübt. — Berta batte, weil iie der Zofe nicht recht traute, Wilhelm einen Brief für ihren Verlobten übergeben, den der Reitknecht gleich nach der Rückkehr Heinrichs demselben aushändigen sollt«. Sie unterrichtete Heinrich darin von den letzten Vorfällen, auch von der Beschuldigung ibreS Onkels, und bat ihn, noch ehe er mit dem Baron Rücksprache nähme, mit ihr im Pavillon des Parkes zusammenzutreffen, und zwar gleich Landes hinter sich hat; denn diese hat aufs reue einen „Notschrei an die europäische Presse" g« chtet, in dem es v. a. heißt, daß Frank reichs Truppen wahre Blutbäder anrichten, nur um das Land in Besitz zu nehmen. Rian darf wirklich gespannt sein, welches Ende Frank reichs „Spaziergang nach Marokko" nehmen wird. Zus ciem Keickstage. Der Reichstag setzte am 27. Mai die dritte Lesung der Reichsversicherungsordnung fort. Abg. Fischer (soz.) bezeichnete die Vorlage als ein Aus nahmegesetz und erklärte, datz seine Partei in Wahrung der eigenen politischen Ehre gegen den Entwurf stimmen werde. Abg. Horn-Reuß (nar.-lib.) stellte mit Genugtuung fest, daß es ge lungen sei, das Werk zu fördern. Wenn auch die Vorlage kein Ideal sei, so mußte doch Rücksicht auf die finanzielle Lage genommen werden. Staats sekretär Delbrück gab namens der verbündeten Regierungen der Meinung Ausdruck, daß der Ent wurf manche Veränderung erfahren habe, die die Regierungen nicht gewünscht haben. Der Entwurf sei aber keine Verschlechterung, sondern eine Er rungenschaft. Es sei auch in der Hinterbliebenen- versichcrung geboten worden, was geboten werden konnte. Es sei ein großes Stück vaterländischer Arbeit geschaffen worden. Abg. Korfanty (Pole) erklärte, seine Freunde würden sich der Ab stimmung enthalten. Abg. Becker (Zentr.) be merkte, seine Freunde seien es gewohnt, angegriffen zu werden, weil sie sozialpolitisch vorwärts dringen. Die Arbeiter seien mit dem Verhallen seiner Partei einverstanden. Die Abgg. Mugdan (fortschr. Vp.) und Molkenbuhr (soz.) wiesen die Angriffe des Vorredners zurück. Nach einer Erwiderung des Abg. Becker schloß die allgemeine Aussprache. Am Montag wurde die dritte Lesung der Reichsversicherungsordnung mit der Einzslberatung fortgesetzt. Die Beratung erfolgt in der Weise, daß der Präsident nur die Paragraphen aufrust, zu denen Abänderungsanträge vorliegen. Eine Reihe solcher unwesentlicher Art wird ohne Erörterung genehmigt. Bei § 83 richtet Abg. Trimborn (Zentr.) die Anfrage an den Staatssekretär, ob in Preußen die Absicht besteht, zu Vorsitzenden der Oberversicherungsämter Assessoren zu bestellen. Staatssekretär Delbrück: Eine solche Absicht besteht nicht. Die Bestimmung des 8 82 steht dem auch entgegen. Zu ß 144 beantragt Abg. Stadthagen (soz.), der Bestimmung über unverschuldete Versäumnis eine andre Fassung zu geben: statt „Verhinderung durch Naturereignisse" soll gesetzt werden: „ohne sein Verschulden." Diese Fassung wurde bei der Strafprozeßreform als unklar bezeichnet und hier wollen Sie den Arbeiter damit ruinieren. (Der Redner überschreit sich.) Also (Zurufe: Lauter!) wollen Sie durch Ihre Zurufe, daß dieses unlautere Gebaren aufhört s Lassen Sie wenigstens ein Häppchen Gerechtigkeit den Arbeitern. Ministerialdirektor Caspar: Die Bestimmung entspricht dem geltenden Recht. Abg. Stadthagen (soz.): Das ist der Typus des Verstoßes gegen Treu und Glauben, von der zufälligen Dummheit der Arbeiter Gebrauch zu machen. Der Antrag wird abgelehnt. Das erste Buch wird darauf erledigt. Mit 8 17? beginnt das zweite Buch: Krankenversicherung. Die Sozialdemokraten beantragen die Heraufsetzung der Versicherungsgrenze von 2000 auf 3000 Mk., ein Kompromißantrag Schultz auf 2500 Mk. Abg. Thoma (nat.-lib.): Dieser Antrag liegt im Interesse der Privatangestellten. Der sinkende Geldwert hat einen bedeutenden Kreis von Ange- stellten den Versicherungszwang entzogen. Im ! Interesse von mehr als zwei Millionen Angestellten sollte das Haus möglichst einstimmig die lAhöhung der Gshaltsgrenze auf 2500 Mk. beschließen. Ahg. Hoch (soz.): Der Deutsch-nationaleHand- lungsgehilfen-Berband, der der Rechten nahesteht, und alle andern Handlungsgehilfenverbände haben einstimmig die Versicherungspflicht bis zu 3000 Mk. verlangt. Die bürgerlichen Parteien Haden ihre Versprechen vor den Wahlen nicht gehalten. Die ! Arzte können ja bei Versicherten mit über 2000 Mk. Gehalt die Mindesttaxe der Gebührenordnung ver einbaren. Abg. Potthoff (fortschr. Vp.): Die Privat angestellten verlangen einstimmig die Erhöhung der Gehaltsgrenze auf mindestens 3000 Mk. Das Reich hat doch keine Beiträge zu leisten; es kann also nur > die Rücksicht auf die Arzte sein. Aber die in Be tracht kommenden Angestellten werden zumeist bei kleinen Erkrankungen gar nicht einen Arzt konsul tieren, wenn sie nicht in der Versicherung sind. am Mittag nach seiner Rückkehr. Ruhelos ver brachte sie dann den Abend und die darauf folgende Nacht, den Augenblick der Zusammen kunft mit Heinrich herbeisehnend. 3. Wider sein Erwarten hatte Heinrich den Abend und die Nacht in Gesellschaft seiner Schwester und einiger Freunde in vergnügter Stimmung verbracht und als er am nächsten Vormittag sein Pferd, das er bei einem Be kannten in der Stadt untergestellt Halle, bestieg, um nach dem Gute zurückzureiten, sah er be deutend ruhiger den zukünftigen Ereignissen ent gegen, wie bisher. Er hatte vielleicht die Hälfte des Weges zu rückgelegt, als er zwei Reiter ihm entgegen- kommen sah. In dem einen erkannte er so fort den Baron, hinter dem Wilhelm einige Schrille zurückblieb. — Der Baron hielt sein Vferd an und warf es herum, um fortan dem Verwalter zur Seite zu bleiben. Aus jedem Zuge seines Kestchrs loderte Haß. „Es wundert mich, datz Sie nicht in der Stadt geblieben find, um die Freuden des Faschings bis zum letzten Augenblicke zu ge nießen," sagte er mit schneidendem Hohn. „Oder find die Taschen schon leer, Herr Ber- wasser? Dann müßten Sie es bunt getrieben haben! Die Fuhre Hafer, die Sie fÄ eigen« Rechnung verkauften, hat Ihnen doch ein nette- Sümmchen eingebracht." „Was wollen Sie damit sagen?" fragte Heinrich «staunt, dem das Müll heiß « die Wangen stieg. Von S Sil-I 3n immer «gen das B< ^dt), aus t vmiderte von Wurchflutest «sw durch d «Ät erreichen »Ngerhausbel usteressante A Diesen Bestrebi Pr kleine Wo! es war < Wohnungen , Wackvoll eil Unsren soll Ms-daft", ! M Wohnun Men, ferner «Müche. Z A Herzen E H doch auch M eine besch en Mauern M aber tw Westen Voll M Leiter er M die betrüb Am bemerk voden durch Am werden. Luftig sich f Miiungselen ««den können , 8u den i Merika zu r E°rlograph", Mm der A Aprechmaschin sandte Bes A kaulmännis A Zest für Men. Es if M viel Zusti "R denn s. 'besprechen" A Diktat f Ares wäre e U ein B-sch Male in die - LSs?"" datz d E'! Lpwna; und 2 d« Sefl Win Lr-nü Melden eugi Abg. Mugdan (frischr. Vv.): Ich werde gegen den Antrag Schultz stimmen. Der Hin»! > auf das soziale Interesse ist eine Phrase, die m» i immer nur gegen die schwächer Gestellten, hier g-B die Arzte, anwendet. Für die Landärzte wird ein Ruin sein. Da soll man uns Arzte lieber staatlichen. Lente mit 2000 Mk. Einkommen M „Wett 5 M Jahr 7 seine Elfin' d'M U an die Mt zu Pst UM N-ne Herzust ! «Utes Pf ein Ge- jedem ' 5fallS «r I kommen den Grenzen Rodrian, ^kcker (und Kist fehl tzMiichkm" ^s«l zu bet, Adrian gtaubl L., Weuervor tz-hm, hat werdenden Mutter. Abg. Fegter (fortschr. Vp.): Die länM Arbeiterschaft wird wieder schlechter gestellt. lW muß über solche Anträge empört sein. Abg. Bebel (soz.): Mein Kollege David d" ! vergessen, an Ihr christliches Gewissen zu appelliere"- , Es sterben mehr Mütter an der Geburt E Kinder als Männer in den Schlachten. Drei -Di' liche Arbeitersekretäre haben den Antrag sthrieben! Sie treten das Recht der Arbeiters Füßen. Die Annahme des Antrages Schultz man nicht als unmündige Kinder behandeln. Nach weiterer unwesentlicher Debatte wird namentlicher Abstimmung der sozialvemokralii^ Antrag mit 235 gegen 71 Stimmen abgelehnl, d-r Antrag Schultz angenommen. Die 88 210 bis 213 betreffen die Wochenhilfe. Die Volkspactei beantragt bei 8 212 statt der den Beschlüssen zweiter Lesung fakultativen stimmung, die obligatorische Zubilligung der bei d« Niederkunft erforderlichen Hebammendienste B Geburtshilfe. Weiler will der Antrag auch Satzungsbestimmung über die Gewährung einest zu sechswöchigen Schwangerengeldes im Falle dr- Arbeitsunfähigkeit zur Zwangsvorschrifl maihe»- Daneben liegt der im Zusammenhänge mit d« andern Anträgen des letzten Kompromisses gestellt- Antrag Schultz zu 8 210 vor, der den Landkranle«' kassen die Befugnis gibt, die sonst vorgcschrubc«- achtwöchige Dauer der Gewährung des Wochengeld« bis auf vier Wochen zu verkürzen. Abg. David (soz.): Wir hätten es für unmöglich gehalten, daß man noch eine Les' schlechterung aushecken würbe. Der Antrag Schm dokumentiert den antisozialen Standpunkt d« Rechten in der markantesten Weise. Wir wollen^ die sür den Antrag Schultz stimmen, an den Prang« stellen. Ich appelliere an Ihre Ehrfurcht vor d« > M?'- . iOt Summe b-wE wenn hAn bei eine, "'4t w Medr so > »..»Nicht ein beleidige «t^ung. Hx, We Anklag ^lz Bewe zu bede sondern s. »Holla, Sie O"? Das seke iki S,e Meg." ^»Nach dem baden hKblickuch c tz? 'NS Wat »ih »ir damit , j^en zu b t Um meine Lbauen «aron. eine Schmach sür den Reichstag. Abg. Frhr. v. Gamp (streik.): Auf diese NA fälle kann man nicht mehr schweigen. Auch v» sind für ausgedehnte Säuglingsfürsorge. Kennt dB Herr Fegter die Verhältnisse im Osten? Die heirateten Arbeiterfrauen sind überhaupt nur stM Wochen in der Ernte mit leichter Arbeit belchb Die Fabrikarbeiterin hat aber das ganze Jahr lB durch schwer zu arbeiten. Weiß das Herr Fegt«' Wenn er es weiß und nichts sagt, so möchte ich liebsten einen Ausdruck gebrauchen, den der Pf""' dent aber nicht zulasten würde. Für die JnduB^ arbeiterin sind acht Wochen obligatorische Ruh-i^ ganz berechtigt. Aus dem Lande ist daS nicht wendig. Da möchte ich auch den Arbeitgeber W' der eine Frau gleich nach der Entbindung !r>^ zur Arbeit antreiben würde. Herr Fegter kennt e«" die Verhältnisse auf dem Lande nicht. Wir leg« Wert darauf, daß den Gebärenden die Hebammenfürsorge „ in größerem Maße zuteil wird. Wir stimmen B gutem Gewissen sür den Antrag Schultz brauchen uns die Vorwürfe der Linken nicht geM« zu lasten. .. Abg. I r l (Ztr.): Wir haben auch alle- gefühl für die Wöchnerinnen. Die Vorlage bim ja auch gegenüber dem bestehenden Zustande " Wochen Wöchnerinnenpflege. Wenn wir nicht fordern, so ist das Unannehmbar der RegiB"' schuld. In Bayern gibt es fast in jeder kln" Stadt Säuglingsfürsorge. Sie verstehen ja § nichts von der Sache, weil sie immer hier in sitzen. Nach weiterer Debatte folgt eine lange von persönlichen Bemerkungen. Besonders der , ' Fegter (fortschr. Vp.) ergreift mehrere 'Male " Wort, jedesmal von stürmischen Schluß-Run» Rechten und des Zentrums empfangen. Da» wird in namentlicher Abstimmung der Antrag s-u mit 192 gegen 119 Stimmen angenommen. fortschrittliche Antrag wird abgelehnt. Bei den Bestimmungen über die KastenbeB weist braunschweigischer Bundesbevollmächtigler" Boden Vorwürfe des Abg Schmidt (soz.) W die braunschweigische Aufsichtsbehörde zurück. . l Bei 8 S25 a wird ein Kompromitzanlrag angenommen, der den Berginvaliden, ' sofern sie als freiwillige Mitglieder Beiträge -U Knappschastskaffen zahlen, das Wahlrecht gibh^ü wenn sie nicht mehr auf dem Bergwerk de)Ä-» werden, ein weitergehender Antrag der SoM-»', kraien wird mit 209 gegen 95 Stimmen be> ' , Enthüllung abgeleynt. .. ! Das zweite Buch Krankenversicherung w-r° ! ledigt. Darauf vertagt sich das Haus. „Ich werde mich doch wohl bei mel«^ Verwalter erkundigen dürfen, wo mein geblieben ist?" „DaS können Sie aus den Büchern scheu." „Bedaure, ich habe es nicht darin geiun^ Seit wann stehen wir denn mit dem Händ^ Bernsdorf in Verbindung? Er behauptet, A acht Tagen eine Fuhre Hafer von mir erhall^ und das Geld dafür Ihnen gezahlt zu habe"- „DaS ist richtig," erwiderte Heinrich -E Zögern; „er wollte in diesen Tagen eine zw^ Fuhre in Empfang nehmen." „Gestern, allerdings," nickte der Baron,E einem zornflammenden Seitenblick auf Begleiter. „Sie waren nicht zuhause, da kB er zu mir, um den Handel mit mir direkt zuschließen. Er nannte den Preis, den er „ die erste Fuhre gezahlt hatte; ich wollte in Büchern nachsehen, ob seine Angabe richtig (and aber nicht die geringste Notiz über Geschäft; ebensowenig war die Zahlung B getragen." . „Weil ich in den letzten Tagen nicht dE gekommen bin, die Notizen aus meinem TaM», buch in die Verwaltungs bücher einzutrage«- sagte Heinrich ruhiq. „Ah, wirklich?" höhnte der Baron. UZ «in« Ausrede sind Sie nicht verlegen, wie '" seh«. Sie hatten allerdings nicht erwart^ datz der Mann sich an mich direkt wende» würde —" „Herr Baron!" „Pah, spielen Sie nur nicht den Entrüstete«' mich werden Sie nicht überzeugen, daß
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