Fotovergrößerungen von Schmalfilm sind kaum möglich. Entdeckt man nun im schönen, brillanten Projektionsbild viele Einzelheiten, könnte man annehmen, daß es ein leichtes sei, davon Vergrößerungen auf 18 X 24 cm oder noch größer zu bekommen. Sie täuschen sich aber. Zunächst spielt für die günstige Beurteilung des Projektionsbildes die Betrachtungsentfernung eine wichtige Rolle. Ferner erscheint das aus vielen übereinanderprojizierten Bildern bestehende Projektionsbild schärfer, weil sich die Silberkörner vieler Einzelbilder im steten Wech sel überlagern. Vergrößern wir hingegen ein solch einzelnes Filmbild auf 6X9 cm, ist schon grobes Silberkorn festzustellen, auch wenn zur Aufnahme ein feinkörnig arbeitender Film verwendet worden ist. Wer aber gern selbst seine Erfahrungen machen möchte, wählt den Umweg über ein vergrößertes Negativ, denn mit der direkten Ver größerung auf Papier entsteht zunächst ein Negativ. Dazu müssen Sie einen Kleinbildvergrößerer haben. Also schneiden Sie sich das Stück aus dem Film heraus, das Sie vergrößern möchten, und.legen es zwischen zwei Glasplatten mit einer Maske aus schwarzem Papier, die diese Bildgröße frei läßt. Im Vergrößerungsapparat kommt es dahin, wo sonst das Negativ liegt. Nun stellen Sie die Vergrößerung auf ein.Stück Kleinbildfilm ein, der mit eingesteckten Nadeln in der Perforation gehalten wird. Dabei ergibt sich eine etwa sechs- bis siebenfache lineare Vergrößerung. Nach dem Einstellen wird der Arbeitsraum absolut verdunkelt, und an Stelle des Einstellfilmes legen Sie einen geringempfindlichen Kleinbild-Negativfilm hin, belichten bei kleiner Blende eine Probezeit und entwickeln im Dunkeln nach Zeit, waschen ab und fixieren. Nach etwa fünf Minuten können Sie sich den Film bei gelbem Licht im Fixierbad ansehen. Meist brauchen Sie zwei bis vier Proben, bis die richtige Belichtung gefunden ist. Dann können Sie aber auch gleich von verschiedenen Schmalfilm bildern solche vergrößerten Negative herstellen. Von den entstande nen Negativen fertigen Sie im Kleinbildvergrößerer Papiervergröße rungen an und können dabei genau beurteilen, welche Größe noch möglich ist. Das Ganze ist also eine mühselige Angelegenheit. Schnel ler kommen Sie zu Fotos von Ihren Filmvorhaben, wenn Sie neben den Filmen hin und wieder eine Fotoaufnahme machen. Genauso werden auch die Standfotos der Spielfilme als regelrechte Foto aufnahmen hergestellt, es handelt sich also nicht etwa um Vergröße rungen aus den Filmen selbst.