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Ottendorfer Zeitung : 01.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194001018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19400101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19400101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-01
- Monat1940-01
- Jahr1940
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.01.1940
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Zahl der Toten in Anatolien unübersehbar Neue Erdstöße vernichteten 25 Dörfer Istanbul, 1. Januar. Aus Anatolien treffen immer ! n e u e S chr e ck e n s m e ld u ng e n über den Umfang des katastrophalen Erdbebens ein. Noch immer liegen genaue Angaben über die Zahl der Todesopfer nicht vor, doch wird nach den letzten Schätzungen mit fast 40 000 Toten gerechnet. Die trostlose Lage der Ueberlebenden erfährt noch eine Ver schärfung durch eine Ankündigung der Istanbuler Erd bebenwarte, nach der die gegenwärtige Katastrophenferie in Anatolien wahrscheinlich noch sechs Monate anhalten wird. Zu alledem kam es in den westlichen Gebieten der Türkei zu gewaltigen Ueberfchwemmungen. Bei Smyrna sind mehrere Flüsse über die User getreten und haben zahl reiche Todesopfer gefordert. Neue heftige Erdstöße haben die Umgebung der Stadt Amaüa heimqesucht und von den 30 Dörfern dieser Gegend 25 zerstört. Schwere Verwüstungen sind auch in der Stadt Tscharschembe am Schwarzen Meer angerichtet worden. Aus dem Dorf Turkman wird berichtet, daß kein Stein mehr auf dem anderen geblieben sei, etwa 350 Personen seien unter den Trümmern begraben worden, die Zahl der Ge retteten betrage nicht einmal 10. Auch die Ortschaften Kosagak und Agisler seien völlig vernichtet worden. Die Bevölkerung von Samsoun wagt es wegen der häufigen Erdstöße nicht, in der Stadt zu bleiben und nächtigt trotz der eisigen Kälte unter freiem Himmel. Die Hilfsmaßnahmen gestalten sich weiterhin sehr schwierig. Flugzeuge warfen Lebensmittel, Bekleidungs stücke und Brennstoffe ab. Da die Landwege noch immer nur unter den größten Schwierigkeiten passierbar sind, ist man jetzt dazu übergegangen, auch den Seeweg zu benutzen, um den Opfern Hilfe zukommen zu lassen. Es ist nur drei Zügen gelungen, nach Erzerum durchzudringen. Ein Augenzeuge, der mit dem ersten Hilfszug nach Erzerum gekommen ist, schildert seine Erlebnisse. Die Stadt bietet einen erschütternden Eindruck. Ganze Straßenzüge sind eine einzige Trümmerstatte: mehrere Stadtteile stehen noch jetzt in Flammen. Schreien und Wimmern der unter den Trümmern Begrabenen sind zu hören. Da kein einziger der Erzerumer Aerzte am Leben geblieben ist, blieben die Verletzten zunächst völlig sich selbst überlassen und sind viel fach elend umgekommen. Biele der Einwohner, die vom Erdbeben verschont geblieben sind, sind der Kälte zum Opfer gefallen. Ein in Etwas eingetroffener Flüchtling bestätigte die Vernichtung der Stadt Ersindschan!, wo nach einer Schätzung des türkischen Gesundheitsministers allein 30 000 Todesopfer zu beklagen sind. Die erste Hilfe traf dort erst nach 68 Stunden ein. Die Aufräumungsarbeiten und der Wiederaufbau seien bis nach der Schneeschlmelze im Frühjahr verschoben worden, weil gegenwärtig nur die Rettung der Ueberlebenden möglich sei.. , Auch in Ragusa bebte die Erde Belgrad 1. Januar. In der jugoslawischen Vadestadt Ragusa wurde am Morgen des Neujahrstages ein starker Erdbebenstoß verspürt. Verschiedentlich traten Beschädigun gen an Häusern auf. Der Unabhängigkeilswille Indiens Beseitigung der britischen Fremdherrschaft das Endziel des Nationalkongresses Kabul, 30. Dezember. Zum dritten Male seit dem Aus bruch des Krieges trat das Kabinett des indischen National kongresses in Wardha (Zentralindiens zusammen, um über die Lage zu diskutieren, die durch die weltherrlichen Me thoden des britischen Kabinetts geschaffen wurde, das In dien zwingen will, gegen Deutschland zu kämpfen. ' In seinen zwei vorhergehenden Sitzungen hatte das Kongreßkabinett als Zeichen des Protestes gegen die Ein beziehung Indiens in einen imperialistischen Krieg Eng lands den acht Kongre'tzkabinetten der elf indischen Pro vinzen geraten, zurückzutreten, eine Maßnahme, die auch überall durchgeführt worden ist. Weiter drohte das Kon greßkabinett, einen Feldzug des zivilen Ungehorsams in Gang zu setzen, wenn England Indien nicht als unabhängig erkläre und wenn es sich weigere, die Vertreter der in dischen Nation zu einer gesetzgebenden Versammlung zu- sammenzuberusen, um eine neue Verfassung Indiens zu gestalten, die der Geisteshaltung und den Notwendigkeiten der Inder entspricht. Abermals haben die britischen Machthaber versucht, die Forderungen der Inder zu übersehen, indem sie ihrer alten Politik des „Teile und Herrsche" entsprechend die Welt wieder glauben machen wollten, daß sie zwar gewillt seien, eine demokratische Regierung in Indien zu schaffen, daß die Inder selbst aber nicht einig genug seien, um sich selbst re gieren zu können. Ader allen britischen Bemühungen zum Trotz steht der indische Nationalkongreß diesmal unerschütterlich zu seinen Mindestforderungen. Er läßt sich nicht wieder von der alt bekannten Taktik Lord Linlithgows, des Mzekönigs von Indien, und Lord Zetlands, des Staatssekretärs für In dien, betören. Der Kongreß war und bleibt fest, und in der dritte» Sitzung seines Kabinetts, bei der Gandhi, Nehru, Patel, Desai, Rajendra Babu, Azad, Ghaffer Khan und andere Führer anwesend waren, wurde diese Stellungnahme noch einmal vollständig klargelegt. Noch einmal, und dies mal mit zweifelloser Klarheit, verlangte der Kongreß die Einberufung einer verfassunggebenden Nationalversamm lung. Der Kongreß betonte erneut, daß er keinesfalls be reit sei, mit der Schaffung einer unabhängigen indischen Verfassung bis zum Ende des Krieges zu warten. Außer dem wurde in dieser Sitzung des Konkreßkabinetts festge stellt, daß die Engländer noch nicht auf die Forderungen des Kongresses geantwortet haben, Indien und die Welt über die Absichten und Ziele Englands in diesem Kriege aufzuklären. Der Kongreß faßte eine Entschließung, daß es höchste Zeit für die britischen Staatsmänner sei, eine bin dende Erklärung darüber abzugeben, wie sie die politische Zukunft Indiens zu gestalten denken. Auf die Rede Lord Zetlands, daß keine freie und demo kratische Verfassung für Indien geschaffen werden könne, ehe die Inder nicht geeint seien, hat der Kongreß in seiner dritten Kabinettssitzung geantwortet, daß die Minderheiten frage eine rein indische Angelegenheit und nur durch un mittelbare Behandlung zwischen den verschiedenen Gruppen zu lösen sei. Erst nach Beseitigung der britischen Fremd herrschaft in Indien werde Freiheit und Einigkeit in voll stem Maße verwirklicht werden können. In Anbetracht der scharfen Spannung zwischen dem in dischen Nationalkongreß und den britischen Machthabern gewinnen die Vorbereitungen der indischen Nationalisten für den „Tag der Unabhängigkeit^ der am 26. Januar 1940 im ganzen Lande gefeiert werden wird, an besonderem Interesse. Wie seit dem Jahre 1930 jedes Jahr, werden aus diesmal Millionen von indischen Nationalfahnen in groben Massenkundgebungen demonstrativ entfaltet werden, um dem Unabhängigkeitswillen der Inder Ausdruck zu geben. r Klärung russisch-japanischer Streit- sragen Moskau, 1. Januar. Am Sonnabend wurde während einer mehrstündigen Unterredung zwischen dem japanischen Botschafter in Moskau, Togo, und Außenkommissar Molo tow eine Vereinbarung in der langumstrittenen Frage der Rechte der japanischen Fischer in den sowjetrussischen Territorialgewässern abgeschlossen. Auch in der Frage der Grenzfestsetzung ist eine grundsätzliche Einigung erzielt worden. Die provisorische Fischereikonwention, die im Früh jahr 1939 abgeschlossen wurde, soll zunächst verlängert wer den. Gleichzeitig werden jedoch die Verhandlungen weiter- g«führt, durch die ein langfristiges Fischereiabkommen er reicht werden soll. Alle mit dem Projekt einer Neufestsetzung der gesamten Grenzlinien zwischen der Sowjetunion und der Aeußeren Mongolei einerseits und Mandschukuo und Japan anderer seits verbundenen Fragen wurden eingehend besprochen. Diesem Projekt kommt für die Beilegung aller früheren Konsliktsstoffe zwischen beiden Seiten allergrößte Bedeu tung zu Schon 1934 hatte die Sowjetunion Japan hier über Vorschläge unterbreitet, die aber niemals in die Tat umgesetzt werden konnten. Nunmehr erfährt mast, daß von Deutsche Flieger über den Shetland-Inseln Amsterdam, 1. Januar. Wie aus London berichtet ivird, wurden zwei deutsche Flieger am Montagmorgen über den Shetland-Inseln gesichtet. Es wurde Luftalarm gegeben. Die Luftabwehrgeschütze traten in Tätigkeit. Der Tod an Englands Küsten Amsterdam, 1. Januar. Der englische Dampfer „Box hill" (5677 BRT.) ist an der englischen Nordostküste nach einer Explosion gesunken. 19 Mann der 32köpfigen Besatzung werden noch vermißt. Ferner wird aus London bekannt, daß auch das eng lische Vorpostenschiff „Barbara Robertson" an der Nordküste Schottlands gesunken ist. Es soll durch ein U-Boot versenkt worden sein. Die Besatzung sei mit Aus nahme eines einzigen Mannes wohlbehalten in Fleet wood eingetroffen. ' ' Wie aus London gemeldet wird, ist der britische Fisch dampfer „Research" vor der Ostküste auf erne Mine gelaufen und gesunken. Die neunköpfige Besatzung wurde von einem britischen Tankschiff ausgenommen. Der norwegische Dampfer „Luna" ist in der ver gangenen Nacht in der Nordsee gesunken. Die Mannschaft koitnte gerettet werden, lieber die Ursäche des Schiffs- -unterganges ist -bisher noch nichts, weiter bekannt. Pe: Ein Der von Brau, 1939, Teil rung eine- Das i hörige vo teriedivisic Das Abze Nannjchas ragende T fetzung für in'andeur e in vorderst Der Einbr ftattgefund Gegenstöße haben, wei Das In auf der lin »ufgepflan Eichenlaub Hoheitszeil Verheerungen durch eine Treibmine Bergen, 1. Januar. An der norwegischen Insel lltsira in der Nähe von Haugesund explodierte am Neujahrstag eine große Mine, wodurch drei Häuser eines Dorfes schwer beschädigt wurden. Der Schaden wird auf 100 000 Kronen geschätzt. Die Bewohner des Dorfes sahen eine Mine von ungewöhnlicher Größe in der Brandung schwimmen. Da man vom Weltkrieg her wußte, daß es zu spät war, die Mine vom Land wegzubriNgen, wurden 15 Häuser sofort geräumt. Später kam die Mine zur Explosion. Gleichzeitig wurden die Häuser von einem Hagel von Metvllsplittern überschüttet. Das am nächsten gelegene Haus ist so gut wie völlig zerstört. Von den Bewohnern des Dorfes wird erklärt, daß während des Weltkrieges niemals eine Mine von dieser Größe und von so gewaltiger Wirkung ange schwemmt worden sei. japanischer Seite schon Anfang Dezember neue Vorschläge zur endgültigen Festsetzung der Grenzlinien in Moskau überreicht worden sind.^ Die Sowjetregierung erklärt sich im Prinzip mit ihnen einverstanden, behält sich jedoch vor, einige Verbesserungen und Zusätze vörzüschlW Ein halbamtlicher Kommentar der „Tatz" hebt die große Bedeutung der neuen Abmachungen hervor, insbeson dere wird die Bezahlung der letzten Rate des Kaufpreises für die ostchinesische Bahn durch Mandschukuo an die So wjetunion mit Genugtuung verzeichnet. Es handelt sich um eine Restsumme von 5,8 Millionen Pen, die bis zum 4. Ja nuar 1940 auf das Konto der fowjetrüfsischen Botschaft in Tokio einzuzahlen ist. Die Sowjetunion hat sich ihrerseits verpflichtet, diese Summe zum Ankauf von japanischen und mandschukischen Waren zu verwenden. Wie weiter der Tatz- Kommentar feststellt, sind damit nunmehr die mit dem im Jahre 1935 erfolgten Verkauf der ostchinesischen Bahn an Mandschukuo verbundenen Fragen, „endgültig erledigt". Die Sowjetregierung, die seit 1938 die Bereinigung dieser Angelegenheit zur Vorbedingung für eine dauerhafte Regelung der Fifchereifrage gemacht hatte, sah sich infolge dessen in der Lage, bei der zum Jahresabschluß fälligen Neuregelung der Fischereifrage weitestes Entgegenkommen für Japan zu zeigen. Die offiziöse Verlautbarung der „Taß" bezeichnet die Abmachung als „positiven Schritt" auf dem Wege der Vereinigung der zwischen Japan und der Sowjet union schwebenden, strittigen Fragen und darüber hinaus auch der Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwi schen beiden Ländern. * Handelsabkommen mit Rußland verlängert Moskau,, 1. Januar. Das Abkommen über den Han dels- und Zahlungsverkehr zwischen Deutschland und der UdSSR. Vom 19. Dezember 1938 ist am 31. Dezember 1939 bis Ende 1940 verlängert worden. Eine s aus Cosen fernten Fe brach und die Straße Wasserstrv! schwoll da- -traße wa abgeschnitv zu finden bald anfgel Die N Schicksal, i Regen und dorne abgi auch nicht heulen unl sich Wölfe bin, im Si im Winter näherten, I und es geb klettern, n Bein gefaß umheult vi die Nacht bersch wand Zum < da das Wa der Unglück bom Baun herabzuklet sammen un Cosenza zu Niid he Ein dr Eingeboren auf Sumatr Nenfrau wa gegangen. Dragtuch, n baden woll hatte, horte Ihre vierjä itoßen. Mit langes Kro Surüderte, ihwamm. Das Je butter ala tlj 'Nachdruck verboten.) Auch jetzt muß Sie Wissenschaft dazu dienen, dem jun gen Madel zu imponieren Inge ist jo erst vor kurzem aus dem Lyzeum gekommen und besucht eine Handelsschule, das yal er von ivi aus dem Gang von dem Schuhmacher zur Tare in Erfahrung gebracht Sie steckt noch voller Ideale Dew muß man Rechnung tragen. Wo sie nui bleibt? Es ist bereits eine Viertelstunde über >l Uhr Die Eintrittskarten Hai er schon gekauft, da mit es, keinen Aufenthalt gibt Doch da komm! sie jo über den Vorplatz beinahe hätte er sie in dem eleganten Pelz nicht erkannt, er kleidet sie ausgezeichnet macht sie aber älter als sie ist. damenhafter Das Mädel macht sich. Ei gehl ihr die Stufen herab entgegen und begrüßt sie. „Verzeihen Sie, bitle meine Verspätung, Herr Rack witz" entschuldigt sie sich. „Das akademische Viertel ist in Anbetracht der An gelegenheit. die wir vorhaben, keilte Verspätung", erwidert er galant — „Reizend schauen Sie aus. ganz reizend!" Inges Kornblumenaugen leuchten, sie freut sich, daß sie gefällt. Sie betreten die große Halle mit den klassischen Sta tuen, Inge will sie betrachten, doch Rackwitz drängt sie, weiterzugehen, denn hier weiß er nicht Bescheid und möchte sich nicht blamieren. Sie gehen über den Uebergang in das andere Ge bäude und wieder herunter in das Erdgeschoß. Hier herrscht gedämpftes Licht Rackwitz gehl ein paar Schritte voraus Plötzlich bleibt er stehen, zeigt nach rechts und sagt nur: „Der Tempelhof." Inge verschlägt es die Sprache, so überwältigend ist das Bild Zwischen zwei riesigen Säulen hindurch blicken sie in eine farbenfreudige Halle, in deren Mitte aus einem Sockel eine Sphini aus rotem Graui« ruht, dahinter zwei riesige sitzende Königsstatuen aus schwarzem Granit und als Hintergrund farbige Säulen, die einen reich orna mentierten Sims tragen, der voll von Hieroglyphen ist, die in allen Farben leuchten Ganz in Andacht versunken steht sie da, Schließlich brichr Rackwitz das Schweigen und frag, sie leise: „Habe sch zuviel versprochen?" „Nein, es ist wundervoll " Seine gelehrten Ausfüh rungen lassen sie kalt, aber die Kunst selbst packt sie Sie treten in die Milte des Raumes, und Inge ist begeistert Inge imponierte es, wie ihr Begleiter die Namen und Zahlen nur so aus dem Handgelenk schüttelt. Rack witz fühlt es und triumphiert Aber dann bricht wieder ihr noch nicht überwundenes Backfischtum durch: „Und was bedeuten die ulkigen Spitz- värte?" „Die ulkigen Bärte", antwortet Rackwitz etwas scharf, „sind die Zeichen der Königswürde", und geht weiter in das Halbdunkel / Ein Uniformierter sitzt dort wie ein stummer Wächter Inge gefällt es hier nicht, sie verläßt den dunklen Raum „Nun will ich Ihnen eine Bekannte zeigen", sagt Rackwitz und führt sie in den gegenüberliegenden Saal. „Eine Bekannte?" fragt Inge verwundert. „Ja, oder kennen Sie Nofretete nicht?" „Natürlich" sagt Inge „Wo ist sie?" „Hier", sagt Rackwitz und zeigt auf die Statue. „Schön" sagt Inge. „Wie die edlen Züge so fabelhaft zum Ausdruck kommen!" „Ein Prachtstück", bestätigt Rackwitz. „Betrachten Sie, bitte, die leuchtenden Farben, die die Jahrtausende über dauert haben" Rackwitz führt Inge dann noch durch die andern Säle, aber ihr Interesse läßt langsam nach Ist es der Anblick der Mumien, die eigenartige Museumsatmosphäre, oder waren es zuviel Eindrücke, die auf das junge Men schenkind etnstürmien? Sie äußerl den Wunsch, die Be sichtigung für heute zu beenden Doch das durchkreuzt seinen Plan. So leicht läßt er sie nicht fort. Mit voller Absicht Hai er das menschenleere Museum als Treffpunkt gewählt „Aber gnädiges Fräulein" sagt er deshalb eindring lich, „die Mumien sind kein erfreulicher Abschluß Sie müssen noch einen letzten schönen Eindruck mit nach Hause nehmen " Ei führt die Widerstrebende zurück zur Sphini Inge sieht nicht das Lauernde m seinem Blick Wieder stebi sie unter dem Eindruck der Kunst die ein leichtfertiger Mensch für seine durchsichtigen Ziele ausnutzi Plötzlich reißt er sie an sich und küßt sie leidenschaftlich Mit beiden Fäusten trommelt die ileberrumpelte an seine Brust, aber sie kämpft einen aussichtslosen Kampf Grrnst die Sphini höhnisch von ihrem Sockel? Sie würde, auch wenn sie leben würde, unlätig zusehen, wie ein ahnungs loses Menschenkind unter dem Ansturm einer zügellosen Leidenschaft erbebt, denn sie ist ja die Sphinr, das Rätsel wesen, halb Mensch, halb Tier, das kein Herz in der Brust Hal Endlich kann sich Inge doch von seiner Umklamme rung frei machen Zorn sprüht aus ihren Augen. „Pfui. Herr Rackwitz Das war nicht schön von Ihnen " „Aber Inge", will er sie beschwichtigen. „Ich bin nicht Ihre Inge", funkt sie ihn an und wendet sich zum Gehen Ob er will oder nicht, er muß ihr folgen Zum Hinterausgang verlassen sie das Museum, uns Inge atmet tief die frische kühle Luft ein „Sind Jie mir böse?" bricht Rackwitz das Schweigen. Er hat wohl selbst das Empfinden, daß ein Du nicht am Platze ist Inge würdigt ihn keiner Antwort. „Wann kann ich^Sie Wiedersehen?" „Niemals " Sie läßt ihn einfach stehen. Rackwitz steht wie ein begossener Pudel auf dem weiten Vorplatz und ärgert sich „Tas kommt davon, wenn man sich mit einem dummen Gänschen abgibt." * Mitte Dezember ist es so weit, daß der Rest des Geldes verzehrt ist Peters Leidensweg beginnt, im besten Falle im Monai I2v Mark zu verdienen, aber Mindestens 302 Mart ausgebeu zu müssen Mit Händen und Füßen Hai er versucht diesen Zeil-punki hinauszuschieben, es war ein Kamps um den Pfennig, aber es Hai nichiS genutzt. Hella Hai gelerni, sich einzuschränken, aber so manches Mal muß warmes Mittagessen ausfallen, oder es gibt Kartoffelsuppe, am nächsten Tag Kartoffeln und Hering oder Kartoffelpuffer Fleisch komm, selten aus den Tisch, ist zu teuer Die FrühstückSbrölchen werden abbestelll. die Milch ebenfalls schwarzer Kaffee schmeckt gm' wenn er auch mir Malzkasfee gemischi ist Ein Hochgenuß ist eine Zigarette, freilich muß sie häufig geteilt werden Eine „Kippe" beschwichtigt so schön das Knnrren des Magens Eines Ionmags ist rein ggr nichts im Hause Ais Peter wegen des Mittagessens fragt, zucki Hella die Achsel und öffnel wortlos die leere Speisekammer Da entschließ! sich Peter, sein früheres Stammlokal aufzusuchen, wo er in guten Tagen so manchen Skat gedroschen Hal. (Fortsetzung wlgr.) Großes gesehen B ihn znm S Schanktisch Wesen und fünf Mark Die Wi sie habe in Oberkellner ein Glas L wahren „Wie s „Tu, n liebe ick vri Bremer >hm verdien er ycn sich v „Dann »UV geben L Ho fol, ich Ochsten mal Er sag, e>ii Zechprel ersten Gelegt eine Ewigke der Hand kreist ibn n denk, ei frü Zu Hau bedeutsam a ^uldertum i Bvrwürse n dieses ergeb' bitter, ibn i Einmal liehen mach' ba, sie ge.ant ?r dann ab' Mochte sie a lUr Anrwor, einlebe sie Wielen, war.
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