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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 19.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186006198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18600619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18600619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-19
- Monat1860-06
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und eine 60jährige Witwe haben, von der Fluth fortgerissen, ihr Grab darin gefunden. — Bei dem Gewitter am 14. Juni schlug der Blitz in die Scheune des Grundstücksbesitzers Birkner in Colmnitz und zerschmetterte einige Balken, ohne jedoch zu zünden. Auch in den Dörfern Medessen und Zottewitz schlug der Blitz ein, ohne zu zünden. Oesterreich. 40 von den bereits im Sinne des Patents vom 1. September v. I. geeinigten pro testantischen Gemeinden in Ungarn haben den Wunsch geäußert, in das früher bestandene. Ver haltniß zurückzutreten. — In dem Klein'schen Bergwerke zu Padochau bei Eibenschitz in Mah ren sind den 8. Juni Nachmittags durch Explosion des Grubengases 54 Bergleute verunglückt. Da von wurden nur 4 gerettet; 29 sind verbrannt und 21 erstickt. — In Triest hat sich wieder ein Transport von 320 Freiwilligen eingeschifft; 144 ^esterreicher und 61 Irländer nach Ancona, 115 Mann nach Malfetta. : Baden. Zu der Fürstenzusammenkunft in Ba den-Baden sind der Prinz-Regent von Preußen, die Könige von Bayern, Würtemberg, Sachsen und Hannover, sowie die Großherzüge von Baden und Sachsen-Weimar, der Herzog von Koburg- Gotha und Kaiser Napoleon den 15. Juni da- daselbst eingetroffen. Dieselben machten im Laufe des Tages sich gegenseitige Besuche, und es wird versichert, daß bei der vorläufigen Besprechung der deutschen Fürsten eine erfreuliche Uebereinstimmung in allen Fragen, die Deutschlands Beziehungen zum Auslände berühren, sich kund gab. Italien. Der König von Sardinien hat den Abtretungsvertrag betreffs Savoyens und Nizzas unterzeichnet. — Derselbe wohnte den 10. Juni einer Theatervorstellung Rossi's zu Gunsten der sieilianischen Jnsurrection bei. — Aus Neapel meldet man, in Salerno und Celenza hätten po litische Demonstrationen stattgefunden. Einige in den Abruzzen vorgekommene unruhige Bewegungen wurden unterdrückt. — In Neapel sind 10,000 Mann von den in Palermo eingeschifften Truppen angekommen. Der Rest wird nach Messina und Sirakusa verlegt. In Reggio, an der Meerenge von Messina, wurde ein verschanztes Lager er richtet. Frankreich. Der Vice-Admiral Le Barbier de TkNan ist mit 4 Linienschiffen und 4850 Mann von den Hyeren nach Neapel abgegangen, wo sich ihm der Contre - Admiral Jehenne mit 5 Schiffen angeschlossen hat. — Der außerordent liche neapolitanische Bevollmächtigte, Hr. v. San Martino, hat eine Unterredung mit dem Kaiser Napoleon gehabt, um mit dessen Hülfe für den Halbbruder des Königs Franz, den Grafen von Trani, Sicilien zu retten, und als Gegengabe eine Verfassung nach dem Muster der jetzigen franzö sischen anzubieten. Türkei. Eine Petition von Einwohnern Bul gariens, welche mit 4000 Unterschriften versehen sein soll, erhebt die Beschwerde, daß binnen 3 Monaten 19 griechische Jungfrauen für die Ha rems geraubt und gezwungen worden wären, ihren Glauben abzuschwören; ihre Eltern hätten reelamirt und wären ermordet worden. — Den um ihm bei der Untersuchung über die Beschwer den der Christen behülflich zu sein. Marti« Schwarze, ein Muster echter Bürgertugenden. Von I. C. Deutrich. (Fortsetzung.) Schon war Mitternacht vorüber. Die Seit war ver flossen, ohne daß man ihr Eilen bemerkt hatte, und nöthig ward es endlich, daran zu denken, den Gästen nun auch die so bedürftige Ruhe zu verschaffen. Mit größter Sorg falt standen bereits schon zwei hochaufgethürmte und durch wärmte Betten, das für Martha neben Eva's Bette, da und alles Uebrige, was sonst für die Bequemlichkeit der selben erforderlich schien, war geordnet; ja die Fürsorge der alten Mutter ging so weit, daß diese sich selbst nicht eher niederlegte, als bis sie ihr liebes Töchterchen, wie sie Martha nannte, recht warm zugedeckt hatte. „Wer hätte das gedacht, als wir beim Warmbier saßen?" rief Schwarze noch aus, indem er sich auch zur Ruhe begab. „ Und bei einem so grausenhaften Unwetter muß unser Sohn ankommen? Heute können wir recht an dächtig unser Abendgebet sprechen; denn das Herz ist so voll, daß es wegen der Worte nicht in Verlegenheit zu kommen braucht. Ich bin so glücklich , so selig, wie jener Vater, der seinen Sohn auch wieder gefunden hatte und könnte, eben so wie er, eine Mahlzeit ausrichten und da bei aufspielen lassen! Wo er doch aber gewesen sein muß, und wie er zu dem lieben Geschöpfe gekommen sein mag? Das möchte ich nur erst wissen. Nun, morgen soll er aber erzählen, da haben wir ja Zeit; dann werden wir Alles erfahren. Noth hat er nicht gelitten, das sehe ich ihm an; auch zeigt seine Kleidung, daß er in keinen dürf tigen Verhältnissen gelebt haben mag, und mir schien die Lasche, die er umhängen hatte, und die er so sorgfältig zu sich mit auf sein Simmer nahm, ziemlich schwer zu sein!" Dies und noch Mehreres ließ der an diesem Abende besonders sprachselige Vater halblaut vor sich hören, Ln- deß die Mutter, körperlich von der Arbeit des Tages, und geistig von der außerordentlichen Gemüthsbewegung, völlig erschöpft, schon fest schlief. Doch auch er konnte sich nicht eher in sein Bette begeben, als bis er noch einmal zuvor ans Bettchen des Mädchens getreten war und dasselbe be trachtet hatte. „Ja", gelobte er sich im Stillen, indem er mit Lnnigliebenden Blicken das sanftschlummernde Kind, auf dessen milden Engelszügen der Friede Gottes ausge breitet lag, beschauete, „ich will dein Vater sein, für dich sorgen und dich nie verlassen, so lange mich der Herr am Leben läßt!" Doch hören wir nun auch etwas Näheres über die Verhältnisse dieser würdigen Familie, sowie über die Schicksale der Angekommenen. Jakob Schwarze gehörte zu den wohlhabendsten Bürgern Bischofwerda's und ward als ein rechtschaffener, gottesfürchtiger Mann allgemein geachtet und geliebt. Sein Geschäft ging, wiewohl durch den Krieg der Handel, besonders in Tuch, damals stockte, dennoch sehr gut und er konnte, obgleich er mehrere Arbeiter beschäftigte, kaum seine Kunden genügend befriedigen. Dieser Wohlstand ge währte ihm darum auch die Mittel, seinem einzigen Kinde eine recht gute Erziehung geben zu lassen, die bei den vorzüglichen Anlagen desselben die glücklichsten Erfolge ver hieß. Als Martin größer war, zeigte er besondere Lust, sich dem Handelsstande zu widmen, und der Vater that ihn deßhalb zu dem ihm gegenüber wohnenden reichen Handelsmann und Geldwechsler, Simon Becker, der ein sehr ausgebreitetes Geschäft in Tuch und andern wol lenen Waaren trieb und mit den größten Häusern der vorzüglichsten Handelsstädte Deutschlands in Verbindung stand. Hier konnte er in aller Hinsicht zu einem recht tüchtigen Kaufmann ausgebildet werden, zumal Becker zugleich ein sehr kenntnißvoller, aber auch durchaus strenger Mann war. (Fortsetzung folgt.) Großvezir Kybrisli Pascha begleiten 50 Beamte, ! steuerzeichen Nr. 25 verloren gegangen. Bekanntmachung. Erstatteter Anzeige zu Folge ist das Hunde-
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